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Jugendstrafrecht - Studentenverbindung Concordia Bern

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<strong>Jugendstrafrecht</strong><br />

Brigitte Lüthi, Manuela Mosimann<br />

JStG 1: Das StGB ist anwendbar, StGB 56, 56 a.<br />

Entscheidend ist aber nicht das begangene Delikt, sondern die zu erwartenden.<br />

StGB 60, 61 keine Konnexität; Die Problematik der Konnexität im Zusammenhang mit dem Verhältnismässigkeitsprinzips<br />

müsste neu diskutiert werden.<br />

Die Meinung von Prof. Aebersold: Eine Massnahme nach Zivilgesetzbuch sollte durchgeführt werden,<br />

wenn anlässlich eines Bagatelldeliktes festgestellt wird, dass Handlungsbedarf besteht, aber nicht im<br />

Zusammenhang mit dem begangenen Delikt. (Mit anderen Worten: Der Täter begeht ein Bagatelldelikt.<br />

Bei der Untersuchung werden z.B. Entwicklungsstörungen festgestellt, die aber nicht zusammenhangen<br />

mit dem begangenen Delikt. Die Entwicklungsstörungen werden losgelöst vom Fall „zufällig“<br />

entdeckt.) Hier fehlt die Konnexität.<br />

Dort wo zivile Gründe im Vordergrund stehen, sollten auch zivilrechtliche Massnahmen durchgeführt<br />

werden. Strafrechtliche Massnahmen sollten nur dann angeordnet werden, wenn die Prävention im<br />

Vordergrund steht.<br />

Die jugendstrafrechtlichen Massnahmen sollen darauf beschränkt werden, künftige Delikte zu vermeiden.<br />

VII.<br />

Opportunitätsprinzip<br />

Beim <strong>Jugendstrafrecht</strong> gilt das Opportunitätsprinzip; es soll kein Verfahren durchgeführt werden,<br />

wenn kein öffentliches Interesse besteht. Es gilt, die Verfahren möglichst rasch durchzuführen, deshalb<br />

auch die kurzen Verjährungsfristen.<br />

JStG 36, 37; JStG 21<br />

Nie soll das Jugendstrafverfahren dem Selbstzweck dienen.<br />

VIII. Organisation<br />

Bei allen Verfahren sollten die Behörden verselbständigt sein. Die vollständige Trennung von Jugendlichen<br />

und Erwachsenen ist das Ziel.<br />

Auf Ebene der Polizei ist die Behörde noch nicht verselbständigt. Das grösste Problem liegt heute in<br />

der Untersuchungshaft und in der Vollzugsanstalt.<br />

JStG 6, 27 Es ist vorgeschrieben, aber noch nicht in der Praxis realisiert worden. Es gibt noch keine<br />

vollständige Trennung von Jugendlichen und Erwachsenen.<br />

§ 5 Das neue Jugendstrafgesetz im Gesamtzusammenhang<br />

Das Jugendstrafgesetz regelt das materielle <strong>Jugendstrafrecht</strong> der Schweiz. Es ersetzt die früheren<br />

Art.82-99 des StGB/alt. Durch die Herausnahme aus dem Strafgesetzbuch und die Regelung in eine<br />

besondern Gesetz soll die Eigenständigkeit des <strong>Jugendstrafrecht</strong>s noch deutlicher zum Ausdruck gebracht<br />

werden. Das Jugendstrafgesetz (JStG) trat am 1.1.2007 in Kraft, gleichzeitig mit der Revision<br />

des Allgemeinen Teils des StGB (Änderungen vom 13.12.2002), Art.49 JStG.<br />

Da es sich um ein neues und recht kompaktes Gesetz handelt, wird es in der Reihenfolge der gesetzlichen<br />

Bestimmungen dargestellt. Gesetzes-Artikel ohne nähere Bezeichnung beziehen sich im Folgenden<br />

auf das JStG. Wie im Gesetz selbst, wird für die Jugendlichen die männliche Form verwendet.<br />

Das entspricht insofern der Realität, als ca. 82% der Jugendverfahren männliche Jugendliche betreffen.<br />

I. Grundsätze<br />

Bisher wurde das <strong>Jugendstrafrecht</strong> im StGB geregelt, seit 1.1.2007 in einem eigenen Gesetz geregelt,<br />

selbständig. Es ist ein neues und relativ kompaktes Gesetz, es besteht aus 49 Artikeln und 6 Kapiteln.<br />

82 % Männliche Jugendliche Delinquenten<br />

95 % Männliche Jugendliche Delinquenten bei harten Strafen<br />

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