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Jugendstrafrecht - Studentenverbindung Concordia Bern

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<strong>Jugendstrafrecht</strong><br />

Brigitte Lüthi, Manuela Mosimann<br />

Der bedingte Strafvollzug soll als Drohung wirken. Dies ist beim bedingten Freiheitsentzug sinnvoll –<br />

hier liegt eine wirksame Drohung vor. Bei Arbeitsleistungen macht sie keinen Sinn, diese Leistung ist<br />

eine positive Tätigkeit.<br />

Anstelle von ganz bedingten Strafen macht oft die teilbedingte Anordnung Sinn.<br />

Ausserdem sind unbedingte Freiheitsstrafen oft schädlich. Daher sollte der bedingte Freiheitsentzug<br />

die Regel sein.<br />

Bei Bussen und persönlichen Leistungen ist die drohende Wirkung einer bedingten Strafe nicht so<br />

gross. In diesen Fällen sollte daher ein teilbedingter Vollzug ausgesprochen werden.<br />

Andererseits kann ein teilbedingter Vollzug („Schnuppern“) bei Freiheitsstrafen negative Auswirkungen<br />

haben: Der Jugendliche kann bei einem kurzen Vollzug den Eindruck haben „…war ja gar nicht<br />

so schlimm“, zudem kann dies als „Ritterschlag“ gewertet werden. Deshalb ist in bestimmten Fällen<br />

die Androhung auf dieses Übel oft wirksamer als ein teilbedingter Vollzug (Erkenntnisse aus Deutschland)!<br />

Man muss darauf abstellen, was beim konkreten Jugendlichen bereits präventiv wirkt. Kriminalprognosen<br />

bei Jugendlichen sind jedoch noch schwieriger als bei Erwachsenen. Es gehört auch dazu<br />

„Streiche“ zu spielen und „Grenzen zu suchen“. Kriminelle Energien folglich nicht immer ausgeprägt<br />

vorhanden.<br />

Das Verschulden ist hier nicht massgebend (im Gegensatz zum Erwachsenenstrafrecht), denn hier<br />

stehen generalpräventive Wirkungen in Vordergrund. StGB 46 ist nicht anwendbar.<br />

Massgebend sollten erzieherische Überlegungen und die Präventivwirkung sein.<br />

Die bisherige Anwendbarkeit der Sanktionen<br />

Die folgenden Angaben beruhen auf den Strafen während des alten <strong>Jugendstrafrecht</strong>s.<br />

Statistiken vom Bundesamt für Statistik (BFS):<br />

Männliche Jugendliche und über 15-Jährige begehen am meisten Delikte.<br />

Die Gewaltdelikte haben in den letzten Jahren ziemlich stark zugenommen.<br />

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