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2) Der Mikroskopierende<br />

ist zunächst geneigt,<br />

wegen der übereinstimmenden<br />

Brechzahlen<br />

von Objektiv-Frontlinse,<br />

Immersionsflüssigkeit<br />

und Deckglas, keinen<br />

Unterschied zwischen<br />

Deckglasdickenkorrigierten<br />

(z. B. HI 100x/1,40<br />

∞/0,17)<br />

und Deckglasdickennichtkorrigierten<br />

(z. B. HI 100x/1,40 ∞/0)<br />

Immersionsobjektiven<br />

zu machen. Im monochromatischen<br />

Licht<br />

(Schwerpunktwellenlänge)<br />

kann er das<br />

sicher tun; im polychromatischen<br />

Licht weisen<br />

aber Immersionsflüssigkeit<br />

und Deckglas im<br />

Allgemeinen unterschiedliche<br />

Dispersionen<br />

auf, d. h., die<br />

Brechzahlen sind mehr<br />

oder weniger stark<br />

wellenlängenabhängig.<br />

Dieser Effekt macht sich<br />

im mikroskopischen Bild<br />

durch Farbfehler und<br />

sphärische Aberration<br />

bemerkbar.<br />

Also: man achte<br />

sorgfältig auf den<br />

Korrektionszustand<br />

des Objektives!<br />

zur Brechzahlbestimmung an isolierten<br />

Festkörpern angewendet wird.<br />

Dabei wird das zu vermessende Objekt<br />

in eine Immersionsflüssigkeit eingebettet,<br />

deren Brechzahl ungefähr<br />

in der Nähe der des Objektes liegt.<br />

Mittels eines Heiz- und Kühltisches<br />

wird nun die Temperatur so lange variiert,<br />

bis die Brechzahl der Flüssigkeit<br />

mit der des Objektes übereinstimmt.<br />

Wesentlich ist dabei die aus der<br />

Dulong-Petitschen Regel abgeleitete<br />

Tatsache, dass die Temperaturabhängigkeit<br />

der Brechzahl von Festkörpern<br />

signifikant geringer ist als die von<br />

Flüssigkeiten. Die Brechzahlbestimmung<br />

kann entweder mit Hilfe der<br />

„Beckeschen Linie” oder, wenn hohe<br />

Genauigkeiten erforderlich sind, mit<br />

interferometrischen Mitteln erfolgen;<br />

an dieser Stelle sei dazu auf die einschlägige<br />

Literatur verwiesen.<br />

Die förderliche<br />

Vergrößerung<br />

Damit das menschliche Auge zwei<br />

Bildpunkte (Bild 4) auch als solche<br />

sehen kann, muss – nach Ernst Abbe<br />

– zwischen ihnen ein Winkelabstand<br />

2 zwischen 2 und 4 Bogenminuten,<br />

bzw.<br />

(7)<br />

5,8 · 10 -4 ≤ 2 ≤ 11,6 · 10 -4<br />

vorliegen. Die untere Grenze der Gesamtvergrößerung<br />

des Mikroskopes<br />

sei V u ; die obere Grenze V o , wobei<br />

die Gesamtvergrößerung des Mikroskopes<br />

V M gleich dem Quotienten<br />

aus der deutlichen Sehweite von 250<br />

mm und der Gesamtbrennweite des<br />

Mikroskopes f M ist.<br />

Daraus lassen sich nun leicht V u<br />

und V o berechnen:<br />

(8a)<br />

2∆y =<br />

2∆y [mm] V u<br />

= 5,8 · 10 -4 (= 2’)<br />

f M 250<br />

(8b)<br />

2∆y =<br />

2∆y [mm] V o<br />

= 11,6 · 10 -4 (= 4’)<br />

f M 250<br />

Mit = 550 nm = 5,5 · 10 -4 mm<br />

und<br />

<br />

2∆y min = =<br />

2 sin 2 nA Obj<br />

erhält man schließlich<br />

(9a)<br />

V u · 5,5 · 10 -4 [mm] = 5,8 · 10<br />

-4<br />

500 · nA Obj<br />

und<br />

(9b)<br />

V o · 5,5 · 10 -4 [mm] = 11,6 · 10<br />

-4<br />

500 · nA Obj<br />

bzw.<br />

(9c)<br />

V u ≈ 500 nA Obj<br />

und<br />

(9d)<br />

V o ≈ 1000 nA Obj<br />

Die Leistungsfähigkeit des Mikroskopes<br />

wird also nur dann sinnvoll ausgenutzt,<br />

wenn seine Gesamtvergrößerung<br />

nicht kleiner als das 500fache<br />

und nicht größer als das 1000fache<br />

der numerischen Apertur des Arbeitsobjektives<br />

gewählt wird.<br />

Vergrößerungen > 1000 nA Obj bezeichneten<br />

unsere Altvorderen sehr<br />

trefflich als „leere Vergrößerungen”,<br />

weil eine Auflösung noch kleinerer<br />

Objektdetails nicht mehr erwartet<br />

werden kann, die Vergrößerung also<br />

ins „Leere“ geht.<br />

Rainer Danz, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG,<br />

Werk Göttingen<br />

danz@zeiss.de<br />

14<br />

Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005

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