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Wachstum zu rechnen ist. Innerhalb<br />

der chirurgischen Fächer ist es das<br />

am dynamischsten wachsende Spezialgebiet.<br />

Das kann man indirekt an<br />

den Wachstumsraten der medizinisch-technischen<br />

Industrie ablesen,<br />

wie viel Wirbelsäulenimplantate pro<br />

Jahr verkauft werden und was alles<br />

an neuen Verfahren entwickelt wird.<br />

Es ist mit weiterem Wachstum zu<br />

rechnen, unter anderem, weil immer<br />

mehr Chirurgen die Subspezialisierung<br />

suchen. Wenn man weltweit<br />

vergleicht, wie viele Kniespezialisten<br />

oder Hüftspezialisten es gibt und<br />

dann sieht wie viele Wirbelsäulenspezialisten,<br />

besteht da noch ein riesiger<br />

Nachholbedarf.<br />

Welche Zukunftsvisionen könnten<br />

Sie sich vorstellen?<br />

Der Chirurg wünscht sich natürlich<br />

noch mehr Flexibilität. Das Bild von<br />

der Operationsöffnung sollte unabhängig<br />

von der eigenen Kopfstellung<br />

oder Position eines Monitors sichtbar<br />

sein.<br />

Es gibt die Möglichkeit digitalisierte<br />

Bilder virtuell zu projizieren in sogenannte<br />

Head Mounted Displays, in<br />

Brillen oder sogar in den Raum (Aug-<br />

mented Reality). Bei der Augmented<br />

Reality wird im Prinzip über bestimmte<br />

Techniken ein virtuelles, dreidimensionales<br />

Bild im Raum erzeugt. Diese<br />

Technik wird derzeit überwiegend für<br />

Werbefilme verwendet, wäre aber<br />

theoretisch auch in der Chirurgie<br />

denkbar.<br />

Sie haben beispielsweise einen Patienten<br />

vor sich liegen und schauen<br />

über eine bestimmte Öffnung in das<br />

Innere des Körpers. Wenn Sie das,<br />

was Sie innen sehen, auf die Körperoberfläche<br />

projizieren könnten, dann<br />

könnten Sie fast wie bei einer normalen<br />

offenen Wunde arbeiten. Sie arbeiten<br />

in ihre Blickrichtung und sehen<br />

das Innere des Körpers auf einer<br />

Folie auf der Patientenoberfläche<br />

oder auf einen Bildschirm projiziert.<br />

Das sind natürlich Zukunftsvisionen,<br />

die meines Erachtens den Komfort<br />

für den Chirurgen und auch die Akzeptanz<br />

der minimal invasiven Verfahren<br />

noch weiter erhöhen würden.<br />

Das wäre die absolute Chirurgie der<br />

Zukunft.<br />

Dr. Mayer vielen Dank für das<br />

interessante und aufschlussreiche<br />

Interview.<br />

facts<br />

Bandscheibe<br />

Die Bandscheiben zwischen den einzelnen Wirbelkörpern<br />

haben eine Stoßdämpfer- und Pufferfunktion<br />

und dienen als Abstandshalter zwischen den einzelnen<br />

Wirbeln. Durch die Verformbarkeit der Bandscheibe<br />

mildern sie Belastungen, die bei Bewegungen und<br />

starken Kräfteeinwirkungen den Rücken belasten.<br />

Mit zunehmendem Alter verliert die Bandscheibe an<br />

Flüssigkeit und damit auch an Elastizität. Heutzutage<br />

besteht bei gravierenden Verschleißerscheinungen die<br />

Möglichkeit, eine künstliche Bandscheibe zu implantieren.<br />

Mit Hilfe von körperverträglichen Bandscheibenprothesen,<br />

die in den Zwischenwirbelraum eingesetzt<br />

werden, wird die natürliche Anatomie des Körpers<br />

wieder hergestellt und die Beweglichkeit des Rückens<br />

bleibt erhalten.<br />

Wirbelkanalverengung<br />

Die Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose) ist eine<br />

Verengung des Rückenmarkskanals. Abhängig von der<br />

Stelle, wo die Stenose im Wirbelkanal vorliegt, können<br />

sehr unterschiedliche Krankheitsbilder auftreten.<br />

Diese sind meistens mit starken Schmerzen, organischen<br />

Fehlfunktionen und Taubheit in den Extremitäten<br />

verbunden.<br />

Eine Spinalkanalstenose<br />

kann angeboren sein.<br />

Sie kann aber auch infolge<br />

von Knochenerkrankungen,<br />

Verletzungen oder degenerativen<br />

(abnutzungsbedingten)<br />

Veränderungen, seltener<br />

auch durch Tumore,<br />

im Laufe des Lebens erworben<br />

werden. Durch Fehlbelastungen<br />

degenerieren<br />

Bandscheiben deutlich<br />

schneller. Bandscheibe und<br />

Gewebe engen den Spinalkanal<br />

ein. Es kommt zu<br />

einer Anstauung der Rückenmarksflüssigkeit<br />

und<br />

zu einer schmerzhaften<br />

Reizung des Rückenmarks.<br />

Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005<br />

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