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Bild 1:<br />
Blick in den Freskensaal<br />
der Stazione Zoologica<br />
Anton Dohrn.<br />
Bild 2:<br />
Lese- und Schreibtisch<br />
vor der Ostwand des<br />
Freskensaales mit dem<br />
Fresko „La Pergola“.<br />
1<br />
Der Freskensaal<br />
Über dem Aquarium und zwischen<br />
Labors, technischen Einrichtungen<br />
und Büros birgt die Zoologische<br />
Station Neapel einen unerwarteten<br />
Schatz: den Freskensaal,<br />
einen bereits von Anton Dohrn<br />
der Musik und Unterhaltung gewidmeten<br />
Raum.<br />
2<br />
Zwei deutsche Künstler, der Maler<br />
Hans von Marées und der zehn Jahre<br />
jüngere Bildhauer und Architekt Adolf<br />
von Hildebrand, haben ihn mit einem<br />
Freskenzyklus ausgeschmückt, der in<br />
der Kunstgeschichte des 19. Jahrhunderts<br />
einen einzigartigen Stellenwert<br />
einnimmt.<br />
Hans von Marées (1837-1887) war<br />
einer der einflussreichsten deutschen<br />
Künstler in der zweiten Hälfte des 19.<br />
Jahrhunderts. Er entwickelte eine idealistische,<br />
von formaler Klarheit bestimmte<br />
Malerei, in deren Mittelpunkt<br />
der Mensch steht. Als Maler fühlte er<br />
sich angezogen von der Welt der Antike.<br />
Als Kunsttheoretiker beschäftigte<br />
er sich zusammen mit Adolf von<br />
Hildebrand (1847-1921), dem führenden<br />
Bildhauer seiner Zeit, mit der<br />
Theorie der reinen Sichtbarkeit.<br />
Marées schuf nach Jahren des<br />
Studiums und der Ausbildung in Berlin<br />
(1853-1855) und München (ab<br />
1857), gefolgt von Studienreisen nach<br />
Italien, Spanien und Frankreich (zwischen<br />
1864 und 1866) in Neapel mit<br />
den Fresken Wandmalereien, die einen<br />
Höhepunkt in seinem Werk darstellen.<br />
Sie sind Frucht der Begegnung<br />
mit dem Freundeskreis um<br />
Anton Dohrn, mit der Welt der Antike<br />
und der Solarität des Lebens am<br />
Mittelmeer.<br />
Hildebrand studierte in Nürnberg<br />
und München. 1867 begleitete er seinen<br />
Lehrer von Zumbusch nach Rom.<br />
1872 bis 1897 lebte er in Florenz und<br />
beschäftigte sich mit der Plastik der<br />
italienischen Renaissance. Mit seiner<br />
ausgesprochenen tektonischen Begabung<br />
schuf er auch Brunnen und<br />
Denkmäler.<br />
Christiane Groeben, groeben@szn.it<br />
www.szn.it<br />
30<br />
Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005