Download PDF - Carl Zeiss
Download PDF - Carl Zeiss
Download PDF - Carl Zeiss
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vom Anwender<br />
Der Zebrafisch als entwicklungsbiologisc<br />
Bild 1:<br />
3 Tage alter Zebrafisch Rotund<br />
Grün-Fluoreszenz:<br />
Antikörpermarkierte<br />
Axonpopulationen und<br />
GFP-markierte<br />
Motoneurone Objektiv<br />
NeoLumar S 1,5x<br />
Vergrößerung 150x.<br />
Präparat:<br />
Prof. M. Bastmeyer,<br />
Dr.M.Marx,Friedrich-<br />
Schiller-Universität<br />
Jena, Deutschland.<br />
Aufnahme:<br />
Dr. M. Zölffel, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>.<br />
Der Zebrafisch (Danio rerio) ist<br />
leicht zu züchten. Er entwickelt<br />
sich in 3 Tagen vom Ei zur freischwimmenden<br />
Fischlarve. Da der<br />
Zebrafisch während seiner gesamten<br />
Entwicklung transparent<br />
bleibt, ist er als Modellorganismus<br />
zur mikroskopischen Untersuchung<br />
der Wirbeltier-Organentwicklung<br />
bestens geeignet. Untersuchungen<br />
am Zebrafisch-Tiermodell<br />
helfen, die Organentwicklung<br />
des „Wirbeltiers Mensch“ und seine<br />
Krankheiten besser verstehen<br />
zu können.<br />
1<br />
In der<br />
Krebsforschung<br />
In der Krebsforschung löst der Zebrafisch<br />
den bisher fest etablierten Modellorganismus<br />
– die Maus – ab: Die<br />
Maus hat einen längeren Entwicklungszyklus<br />
und die Ontogenese-Stadien<br />
sind weniger durchscheinend,<br />
als dies beim Zebrafisch der Fall ist.<br />
Bisher wurden Mäuse eingesetzt, die<br />
– durch genetische Veränderungen<br />
bewirkt – Krebszellen (z. B. Blutkrebs)<br />
entwickeln. Diese Krebszellen werden<br />
mit Hilfe molekularbiologischer Techniken<br />
mit GFP transfiziert. Mit dem<br />
extrem lichtstarken Fluoreszenz Stereomikroskop<br />
SteREO Lumar.V12 kann<br />
der Krankheitsverlauf mikroskopisch<br />
verfolgt und erforscht werden.<br />
Bei Netzhauterkrankungen<br />
Degenerative Veränderungen der<br />
Netzhaut sind erbliche Erkrankungen<br />
beim Menschen, die das Absterben<br />
lichtempfindlicher Rezeptorzellen bewirken.<br />
Dies ist beim Menschen eine<br />
häufige Ursache für Blindheit. Beim<br />
Zebrafisch gibt es vergleichbare erbliche<br />
Augendefekte. Die Entwicklung<br />
des Fischauges und die Verschaltung<br />
der Nervenfasern im Zebrafischauge<br />
sind der beim Menschen sehr ähnlich.<br />
Durch die kurze Entwicklungszeit<br />
des Zebrafisches wird es möglich,<br />
diese degenerativen Netzhautprozesse<br />
mit den hochauflösenden Stereomikroskopen<br />
SteREO Discovery.V12<br />
und Lumar.V12 wie im Zeitraffer zu<br />
beobachten, um so die Ursache der<br />
Erblindung und eventuelle Heilungsverfahren<br />
besser erforschen zu können.<br />
Zebrafischlarven werden anhand<br />
eines speziellen Tests auf ihre Sehfähigkeit<br />
untersucht. Mit Hilfe des Stereomikroskops<br />
können die sich entwickelnden<br />
Augen von blinden und<br />
von sehenden Fischen untersucht und<br />
auch miteinander verglichen werden.<br />
Das erste Stereomikroskop<br />
kam aus<br />
Jena<br />
Es begann im Jahre 1892 im Weimarschen<br />
Hof zu Jena. Dort fanden unter<br />
Federführung des Physikers Ernst<br />
Abbes und des Entwicklungsbiologen<br />
Ernst Haeckel regelmäßig Versammlungen<br />
bedeutender wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter der Universität und<br />
der ZEISS Werke statt. Auf einer<br />
dieser Veranstaltungen äußerte der<br />
amerikanische Zoologe Horatio S.<br />
Greenough seinen Wunsch nach einem<br />
„beidäugigen Mikroskop, das<br />
raumgetreue Bilder wiedergibt.“<br />
Die Firma <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> nahm diese<br />
Kundenanregung auf und es entstand<br />
Ende des Jahres 1897 das erste<br />
industriell hergestellte Stereomikroskop<br />
<strong>Zeiss</strong>‘scher Bauart, das Greenough‘sche<br />
Doppelmikroskop.<br />
32<br />
Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005