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Die Wissenschaft vom Licht<br />

Die Bedeutung des Lichts wird<br />

schon in dem ersten Buch Moses<br />

in der Bibel herausgestellt: „Am<br />

Anfang schuf Gott Himmel und<br />

Erde. Und die Erde war wüst und<br />

leer, und es war finster auf<br />

der Tiefe, und der Geist Gottes<br />

schwebte auf dem Wasser. Und<br />

Gott sprach: Es werde Licht. Und<br />

Gott sah, dass das Licht gut war.<br />

Da schied Gott das Licht von der<br />

Finsternis.“ Ohne Licht ist Leben<br />

nicht möglich. Licht spielt in unserem<br />

Leben eine große Rolle. Und<br />

schon immer stand die Frage nach<br />

der „Natur des Lichts“ im Raume.<br />

Neben der Mechanik scheint die Optik<br />

das älteste Gebiet zu sein, auf dem<br />

Wissenschaft betrieben wurde. Aus<br />

der Erfahrung heraus nutzten die Babylonier<br />

das Gesetz von der geradlinigen<br />

Ausbreitung des Lichtes bereits<br />

um 5000 v.Chr. bei der Verwendung<br />

von astronomischen Instrumenten.<br />

Eine wissenschaftliche Behandlung<br />

der Optik lässt sich im Griechenland<br />

des 6. Jahrhunderts vor Christus nachweisen:<br />

mit dem Schwerpunkt, auf<br />

welche Weise das Einwirken des sichtbaren<br />

Gegenstandes auf das Auge zu<br />

erklären sei. Die verschiedenen Schulen<br />

entwickelten mehr oder weniger<br />

voneinander abweichende Vorstellungen,<br />

die meist recht unpräzise waren.<br />

Vorherrschend war im Griechischen<br />

Altertum die Sehstrahltheorie: sie geht<br />

vermutlich auf Pythagoras (570/560-<br />

480 v.Chr.) zurück und wurde später<br />

vor allem von Euklid (um 300 v.Chr.)<br />

und Ptolemäus (etwa 100-160 n.Chr.)<br />

vertreten. Die Sehstrahltheorie geht<br />

davon aus, dass das Sehen durch eine<br />

heiße Ausdünstung entsteht, die vom<br />

Auge zum Gegenstand strömt. Infolge<br />

des Widerstandes, den sie bei dem<br />

Kalten findet, wird sie vom Gegenstand<br />

zurückgedrängt und lässt so deren<br />

Empfindung zum Auge gelangen.<br />

Als Beweis wird die Fähigkeit von<br />

manchen Tieren genannt, die auch bei<br />

Nacht sehen können.<br />

Anderer Auffassung war vor allem<br />

Aristoteles (384-322 v.Chr.): das Licht<br />

sei nichts Körperliches, das sich zwischen<br />

Gegenstand und Auge bewegt.<br />

Vielmehr erfolge der Vorgang<br />

des Sehens durch die Einwirkung des<br />

Gegenstandes auf das Auge vermittels<br />

des dazwischen liegenden<br />

Mediums („das Durchsichtige“).<br />

Neben dem Sehvorgang an sich<br />

beschäftigten sich die Griechen auch<br />

mit den Gesetzen der geometrischen<br />

Optik. Das Reflexionsgesetz scheint<br />

Plato (424-347 v.Chr.) bekannt gewesen<br />

zu sein: er beschrieb die Reflexion<br />

an Hohl- und Zylinderspiegeln.<br />

Die Erwähnung von im Wasser abknickenden<br />

Ruder weist darauf hin,<br />

dass auch das Phänomen der Brechung<br />

bekannt war. Der Dichter Aristophanes<br />

(445-385 v.Chr.) beschreibt<br />

die Wirkung von Brenngläsern (Glaslinsen<br />

oder Wasserkugeln). Ptolemäus,<br />

der die gesamten optischen Kenntnisse<br />

des Altertums zusammenfasste<br />

und systematisch die Lichtbrechung<br />

untersuchte, ist wohl der bedeutendste<br />

Optiker des Altertums.<br />

Das mittelalterliche Christentum<br />

war wenig wissenschaftsfreundlich.<br />

Es waren die Araber, die die antiken<br />

Schriften sammelten und übersetzten,<br />

aber auch eigene wissenschaftliche<br />

Beiträge leisteten. Der bedeutendste<br />

arabische Wissenschaftler ist Abu Ali<br />

Al-Hasan Ibn Al-Haitham (965-1040),<br />

auch Alhazen genannt, der über 200<br />

24<br />

Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005

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