Download PDF - Carl Zeiss
Download PDF - Carl Zeiss
Download PDF - Carl Zeiss
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Mikroskopobjektive<br />
Bild 1-3:<br />
Frühe Immersionsobjektive.<br />
1 2 3<br />
William Hyde Wollaston<br />
(1766-1828),<br />
Englischer Physiker,<br />
Chemiker und Philosoph.<br />
ao<br />
o<br />
Nach ihm ist das Wollaston-<br />
Prisma des DIC-Mikroskopierverfahrens<br />
benannt. Wollaston<br />
entdeckte die Elemente Palladium<br />
und Rhodium und berichtete<br />
als Erster über die dunklen<br />
Linien im Sonnenspektrum.<br />
Seine Betrachtungsweise der<br />
geometrischen Atomanordnung<br />
führte ihn zur Kristallographie<br />
und zur Erfindung des Goniometers<br />
für die Winkelmessung<br />
von Kristallflächen. 1806 erfand<br />
er die Camera lucida, ein optisches<br />
Hilfsmittel für perspektivisches<br />
Zeichnen, welches die<br />
Beobachtung des Objekts auf<br />
einer Zeichenfläche ermöglicht.<br />
In ihrer Grundstruktur ist die<br />
Camera lucida ein Glasprisma<br />
mit zwei im 135°-Winkel geneigten,<br />
reflektierenden Oberflächen,<br />
die das Abbild einer<br />
Szene im rechten Winkel zum<br />
Auge des Betrachters erzeugt.<br />
Die Qualität der Objektive früher<br />
Mikroskope war meist bescheiden.<br />
Die Bilder waren leicht unscharf.<br />
Bis weit über die Mitte<br />
des 19. Jahrhunderts entstanden<br />
Mikroskopobjektive in mühsamer<br />
Kleinarbeit. Das damals übliche<br />
aufwendige Probierverfahren bei<br />
der Zusammensetzung der Optiksysteme,<br />
das sogenannte „Pröbeln“,<br />
war äußerst zeit- und damit<br />
auch kostenintensiv.<br />
Um 1810 wies Joseph Jackson Lister<br />
(1786-1869) zum ersten Mal auf den<br />
Zusammenhang zwischen Öffnungswinkel<br />
des Objektives und der erreichbaren<br />
Auflösung hin. Zwei Jahre<br />
später verbesserte William Hyde Wollaston<br />
(1766-1828) die Optik der einfachen<br />
Mikroskope: er führte mit den<br />
sogenannten „Wollastonschen Dou-<br />
bletts” eine neue Linsenkombination:<br />
Sie bestanden aus zwei plankonvexen<br />
Linsen mit einer Blende in der Mitte.<br />
Sir David Brewsters (1781-1868) Idee<br />
Objektivlinsen aus Diamanten herzustellen,<br />
wurde 1824 von Andrew<br />
Pritchard umgesetzt. Und Brewster<br />
schlug 1813 vor, die Ölimmersion zur<br />
Erzielung der Achromasie auszunutzen.<br />
Joseph von Fraunhofer (1770-<br />
1841) fertigte 1816 die ersten achromatischen<br />
Linsen, die in der Mikroskopie<br />
eingesetzt werden konnten.<br />
1823 kombinierte der Pariser Physiker<br />
Selligue bis zu vier achromatische Kittglieder<br />
zu einem Objektiv, der Durchbruch<br />
in der Herstellung achromatischer<br />
Mikroskopobjektive mit höherer<br />
Auflösung.<br />
<strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> erkannte schon früh im<br />
Zeitalter der aufstrebenden Mechanisierung<br />
und der beginnenden industriellen<br />
Fertigung, die Notwendigkeit<br />
der Verbindung von Theorie und Praxis,<br />
von Wissenschaft und Produktion<br />
8<br />
Innovation 15, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005