MÄRKTE & ZERTIFIKATE - Markets from RBS - CH - Switzerland
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märkte & zertifik ate | März 2013<br />
Titelstory<br />
haben ihre Bilanzen saniert und sind<br />
jetzt bereit, aktionärsfreundliche Massnahmen<br />
zu treffen.<br />
Anleger fassen wieder Vertrauen<br />
Auch Frankreich wurde von einigen<br />
Ratingagenturen herabgestuft. Könnte<br />
Frankreich der nächste Kandidat<br />
werden, der in finanzielle Schwierigkeiten<br />
gerät?<br />
Frankreich muss seinen Arbeitsmarkt<br />
in Ordnung bringen und seine Wettbewerbsfähigkeit<br />
steigern. Aber dafür<br />
hat es Zeit. Sein Bankensystem ist zwar<br />
gross, aber die französischen Banken<br />
haben ihr Engagement in der Peripherie<br />
zurückgefahren. Sein Häusermarkt<br />
ist ebenfalls stabiler als in anderen<br />
Ländern. Bei den Investoren ist es zwar<br />
immer noch beliebt, Frankreich zu<br />
shorten, aber wir sehen Potenzial auf<br />
der anderen Seite und sind seit 2012<br />
long auf französische Anleihen.<br />
Werfen wir noch einmal einen Blick<br />
auf den globalen Aktienmarkt. Welche<br />
Länder und Branchen bevorzugen Sie<br />
im Jahr 2013?<br />
Die besten Gelegenheiten bietet der<br />
US-amerikanische Aktienmarkt, dessen<br />
KGV immer noch unter seinem<br />
20-jährigen Durchschnitt steht und<br />
dessen Unternehmen in der Lage sind,<br />
ihren Aktionären Erträge zu bringen.<br />
Die US-Banken vergeben Kredite und<br />
die Energiepreise sind dank neuer<br />
Technologien gesunken: Dieser zweifache<br />
Rückenwind wird die Gewinne<br />
stützen. In Europa sind wir auf<br />
Schnäppchenjagd bei exportorientierten<br />
Unternehmen, die wegen ihrer<br />
Lage in der Peripherie bestraft wurden<br />
– etwa Fiat oder Lottomatica – und<br />
die die Hälfte ihres Umsatzes in den<br />
Vereinigten Staaten erwirtschaften.<br />
In den zurückliegenden Monaten konnte der Abfluss von Kapital aus den Europeripherie-<br />
Staaten Griechenland und Spanien zumindest unterbrochen werden. Das ist möglicherweise<br />
ein Indiz dafür, dass die Anleger wieder Vertrauen in diese Länder gewinnen. Das trägt zur<br />
Stabilisierung der Lage bei. In Portugal hingegen hält der Negativtrend noch an, in Italien<br />
und Frankreich haben sich Abflüsse ohnehin kaum bemerkbar gemacht.<br />
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.<br />
Quelle: <strong>RBS</strong> Credit Strategy, ezB<br />
Viele Markbeobachter haben das<br />
Projekt „Euro“ als Fehlschlag betrachtet.<br />
Was halten Sie vom Euro? Wird<br />
die Währung überleben? Welche Aussichten<br />
bescheinigen Sie der Eurozone<br />
für das Jahr 2020? Eine starke<br />
Gemeinschaft oder eher ein lockerer<br />
Verbund aus Staaten, die mehr einzelstaatlich<br />
als gesamteuropäisch<br />
denken?<br />
Ich sage voraus, dass der Euro eine<br />
stärkere Einheit mit einem Bürgschaftssystem<br />
bilden wird, das Ländern mit<br />
Finanzproblemen hilft. Aber in der<br />
Eurozone wird es auch Mechanismen<br />
gegen das subjektive Risiko geben –<br />
das heisst, damit Investoren und Länder<br />
diese Garantien nicht ausnutzen.<br />
Seit diesem Jahr beinhalten alle europäischen<br />
Staatsanleihen Umschuldungsklauseln,<br />
was Umschuldungen<br />
erleichtert.<br />
Alberto Gallo<br />
Alberto Gallo ist Chartered Financial Analyst<br />
(Cfa) und hat einen Master in Ökonomie<br />
der Universität Bocconi in Mailand.<br />
Bevor er zur <strong>RBS</strong> kam, war er Global Credit<br />
Strategist bei Goldman Sachs in New<br />
York und Mitglied im Global Credit Derivatives<br />
Strategy Team bei Bear Stearns in<br />
London und New York.<br />
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