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M ÄRKTE / INDEX MONITOR <strong>MÄRKTE</strong> & ZERTIFIK ATE | MÄRZ 2013 Korea – eine Halbinsel im Wandel 2013 könnte das Schlüsseljahr für die koreanische Halbinsel werden. Der Norden will sich öffnen und im Süden hat man in Sachen Wirtschaftsentwicklung zu einer „Qualitätsoffensive“ aufgerufen. Es tut sich was auf der koreanischen Halbinsel. Nach jahrzehntelanger Abschottung hat Nordkorea eine sukzessive wirtschaftliche Öffnung des Landes angekündigt. Kim Jong-un, Sohn und KOSPI 200 INDEX Der KOSPI 200 gehört zu den Leitindizes der südkoreanischen Börse, der Korea Exchange (KRX). Das Kürzel „KOSPI“ steht für Korea Composite Stock Price Index. Der KOSPI 200 wurde rückgerechnet mit einem Wert von 100 Punkten auf den 4. Januar 1980 taxiert. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg; Stand: 11.02.2013 Nachfolger des im Dezember 2011 verstorbenen Kim Jong-il, hat zudem eine Annäherung Nordkoreas an Südkorea versprochen. Die Konfrontation zwischen Nord und Süd müsse ein Ende haben, mit diesen Worten wird Kim Jong-un zitiert. Seit Ende der 1940er-Jahre ist die koreanische Halbinsel zutiefst gespalten. Mit einem Schutzwall aus M aschendrahtzäunen und Mauern hat sich der nördliche Teil vom Süden isoliert. Und nicht nur das, mit der Volksrepublik China als Schutzmacht im Rücken hat sich Nordkorea auch vom Rest der Welt abgesondert. Dahinter steckt eine politische Weltanschauung, die Chuch’e-Ideologie, die die Autarkie des Landes als oberstes Entwicklungsziel propagierte. Eine Ideologie, unter der in den zurückliegenden Jahren vor allem die Zivilbevölkerung zu leiden hatte. Immer wieder wurde über schwere Hungersnöte berichtet. Vietnam als Vorbild. Noch ist allerdings unklar, welchen Weg Kim Jong-un in Sachen Wirtschaftsentwicklung einschlagen wird. Bestimmte Äusserungen legen aber die Vermutung nahe, dass sich der Machthaber in Pjöngjang an Vietnam orientieren möchte. Während man in der Volksrepublik China vor allem über die Einrichtung von Wirtschaftssonderzonen das Land nach vorne gebracht hat, unterstützte man in Vietnam ausgesuchte einzelne Unternehmen. Von solchen Unterstützungsprogrammen könnten nun in Nordkorea vor allem chinesische, japanische und 26
märkte & zertifik ate | März 2013 M ärk te / Index monitor südkoreanische Firmen profitieren. Aber auch deutsche Unternehmen stehen möglicherweise im Fokus. Denn während China wohl vor allem an der Ausbeutung der nordkoreanischen Rohstoffvorkommen interessiert sein dürfte, können deutsche Unternehmen mit Maschinen- und Elektronikprodukten aufwarten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts exportierte Deutschland 2011 Waren im Wert von 16,3 Millionen US-Dollar nach Nordkorea. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte waren dabei Arzneimittel, Nahrungsmittelmaschinen, medizinische Geräte sowie Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung. Südkorea lässt im Norden fertigen. Kommt es tatsächlich zu einer sukzessiven Öffnung Nordkoreas, dürfte aber vor allem Südkorea profitieren. Zwar ist der interkoreanische Handel in den letzten Jahren zurückgegangen – insbesondere nach der Versenkung der Korvette „Cheonan“ im März 2010 brach der Warenaustausch ein –, doch Südkorea ist nach China immer noch der zweitwichtigste Wirtschaftspartner Nordkoreas. Drehund Angelpunkt der Wirtschaftsbeziehung ist ein in Nordkorea angesiedelter Industriepark bei Kaesong, der von südkoreanischen Firmen betrieben wird. Im Januar 2012 wurden dort erstmals über 50.000 Nordkoreaner beschäftigt. Es werden vor allem Textilien und Bekleidung, zunehmend aber auch Elektrotechnik und Elektronik gefertigt. Umbau zu einer Wissensund Dienstleist u n g s g e s e l l - schaft. Ohnehin steht der südkoreanischen Wir t- sch af t in den nächsten Jahren ein tiefgreifender Wandel bevor. Nach Jahrzehnten e x p a n s i v e n Wa c h s t u m s – noch vor rund 50 J ahren z ählte Südkorea zu den ärmsten Ländern der Welt – steht man nun vor einer „Qualitätsoffensive“. Das Land soll nach und nach zu einer Wissensund Dienstleistungsgesellschaft umgebaut werden. Um dies auch nach aussen hin zu demonstrieren, wurde das Wirtschaftsministerium schon mal in „Ministerium für Wissensökonomie“ umbenannt. Allerdings dürfte der Umbau nicht ganz leicht werden. Denn in Südkorea zählen Tradition, Konvention und Hierarchie zum Teil immer noch deutlich mehr als der freie Austausch von Gedanken und Ideen. Nichtdestotrotz, in der Fondsszene SüdkoreAS BruttoinlandSProdukt (BIP) Der Rückgang der Wirtschaftsaktivitäten in Nordamerika und in Europa im zurückliegenden Jahr haben auch der südkoreanischen Wirtschaft zugesetzt, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel unter drei Prozent. Von einer Rezession, die einige Experten in den USA befürchten, ist man damit aber noch weit entfernt. Mit knapp vier Prozent Zuwachs soll es nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in den kommenden Jahren weitergehen. Kommt es zudem zu einer politischen und wirtschaftlichen Annäherung der beiden koreanischen Staaten, rechnen einige Marktbeobachter mit weiteren kräftigen Impulsen für das südkoreanische BIP. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: IWF; Stand: Oktober 2012 gilt der südkoreanische Aktienmarkt als Favorit im neuen Jahr. So schreibt etwa HyungJin Lee, Fondsmanager bei Baring Korea Trust Baring Asset Management, in einem Ende letzten Jahres erschienen Beitrag: „Im Hinblick auf das restliche Jahr 2012 und darüber hinaus glauben wir daher, dass der koreanische Aktienmarkt weitere Anleger anziehen und auch belohnen wird.“ (oh) TRACker-Zertifikat Name Valor währungsgesichert Preis des Basiswerts Geldkurs Briefkurs KOSPI 200 Index Tracker-Zertifikat 1776045 nein 267,00 KRW 24,40 USD 24,64 USD Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: <strong>RBS</strong>; Stand: 21.02.2013 27
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