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Interview märkte & zertifik ate | März 2013 Wer wird im Speziellen profitieren? Insbesondere die global orientierten europäischen Unternehmen mit grosser Marktkapitalisierung. Sie werden als Binnenwerte bewertet, sind jedoch global aufgestellt und leiden im Grunde weitaus weniger an den Problemen ihres Heimatlandes, als dies die Märkte derzeit einpreisen. Welche Branchen werden Ihrer Ansicht nach im Jahr 2013 an der Börse überzeugen können? Man sollte sich in diesem Jahr gar nicht so sehr auf die Branchenauswahl fokussieren, sondern vor allem Mega Caps kaufen. Werte mit einer sehr hohen Marktkapitalisierung, die in der reifen Phase eines Bullenmarktes in der Thomas Grüner Thomas Grüner, Jahrgang 1969, startete seine Karriere mit einer Ausbildung zum Banker, wurde später Filialleiter und Betreuer vermögender Privatkunden. 1999 gründete er die Vermögensverwaltung Grüner Fisher Investments zusammen mit dem US- Investor Ken Fisher (www.gruener-fisher.de). Die Vermögensverwaltung hat ihren Sitz im pfälzischen Rodenbach bei Kaiserslautern. Geschichte stets am besten gelaufen sind. Ängstliche Investoren, die erst jetzt allmählich beginnen, ihre Aktienquoten hochzufahren, kaufen zuerst Qualität und die vermeintlich sicheren Werte. Das sind vor allem die Marktschwergewichte. Ein weiteres Plus: Auch in der ersten Phase eines möglichen Bärenmarktes halten sich die Marktschwergewichte am besten. Sie gewinnen zumindest Zeit, sollte sich der Optimismus für 2013 als falsch herausstellen. Bei welchen Einzelwerten sehen Sie besondere Chancen, wo rechnen Sie mit einer positiven Überraschung? Auch hier gilt: Mega Caps. 2013 wird nicht das Jahr des Stock-Picking, sondern das Jahr der grossen Werte. Die Auswahl nach der Höhe der Marktkapitalisierung sollte den Branchenansatz schlagen. Hierbei gilt es vor allem global zu denken. Mit Volkswagen liegt das derzeit am höchsten bewertete deutsche Unternehmen weltweit nur auf Platz 58! Wie sieht grundsätzlich Ihr Fazit aus: Was sind die grössten Risiken und was die grössten Chancen für die Märkte in den kommenden Monaten? Die grössten Risiken liegen aus unserer Sicht in Anleihen mit nicht erstklassiger Bonität. Von einer überraschenden Zinswende der Notenbanken – auch wenn wir diese für 2013 noch nicht erwarten – würden diese hart getroffen. Chancen sehen wir vor allem bei den Mega Caps, bei den als langweilig geltenden Schwergewichten. Nach der typischen Phase der Outperformance der Small und Mid Caps im frühen Bullenmarktzyklus (2009 bis 2012) fokussieren sich jetzt viele Anleger auf diese kleineren Werte. Man denkt und liest auch oft, dass sich die kleinen Werte grundsätzlich besser schlagen als Schwergewichte. Das ist aber rückwärts, falsch und nicht in ausreichend langen Zeitfenstern gedacht. Was ist Ihr genereller Tipp für Anleger für 2013? Nicht nur drüber reden oder nachdenken, auch tatsächlich handeln und investieren. Vertrauen fassen und Schwergewichte kaufen. Die Unterbewertung der Aktienmärkte ist trotz der teilweise enormen Kursanstiege immer noch vorhanden. Die Unternehmenszahlen sind hervorragend und das Umfeld mit niedrigen Inflationsraten, mässigem Wirtschaftswachstum und einer noch expansiven Geldpolitik der Notenbanken ist geradezu idealtypisch. Eine letzte Frage: Wo erwarten Sie den DAX am Ende des Jahres? Der Marktkonsens erwartet den DAX für das Jahresende 2013 im Durchschnitt bei etwa 8.100 Punkten. Banken und Privatanleger sind sich in dieser Erwartungshaltung nahezu einig. Dieses Szenario ist daher eher unwahrscheinlich. Die gute Nachricht: Die Risiken eines heftigen Abwärtsjahres sind eher klein, da bereits ein geringer Anstieg einer negativen Überraschung entspräche. Gelingt es dem DAX, seine Hochs bei rund 8.150 Punkten nachhaltig zu überwinden – zumindest temporär ist das sehr wahrscheinlich –, dann kann er sich auch „austoben“. Und welches Potenzial dann freigesetzt wird, haben wir bereits im Jahr 2012 gesehen: Der Marktkonsens wurde sehr weit übertroffen. 32
MÄRKTE & ZERTIFIK ATE | MÄRZ 2013 ROHSTOFFMONITOR / TECHNISCHE ANALYSE Platin – Unruhen belasten In den letzten Wochen kam es in Südafrika zu gewaltsamen Auseinandersetzungen in verschiedenen Platinminen, so unter anderem in der „Siphumelele“- PLATIN Name Platin Mini-Long Stop-Loss-Marke 1.035,00 USD, Finanzierungslevel 985,79 USD Valor 10012496 Hebel 2,65 Geldkurs 5,60 CHF Briefkurs 5,64 CHF Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg, RBS; Stand: 04.03.2013 Mine von Anglo American Platinum, dem weltweit grössten Platinproduzenten. Damit bleibt die politische Situation angespannt, was den Platinmarkt auch 2013 nachhaltig beeinflussen könnte. Anglo American Platinum hatte zudem im Januar angekündigt, wegen mangelnder Rentabilität vier Platinminen zu schliessen. Dadurch könnte es zu einem Rückgang der jährlichen Platinproduktion um bis zu 400.000 Unzen kommen, so das Unternehmen. Bereits 2012 hat es am Platinmarkt nach Einschätzung von Johnson Matthey, dem weltweit grössten Verarbeiter von Platin, ein Angebotsdefizit von 490.000 Unzen gegeben. Charttechnisch ist nun der Bereich um 1.900 US-Dollar von Interesse. Wird diese Marke geknackt, stände möglicherweise das Allzeithoch aus dem Jahr 2008 bei rund 2.250 US-Dollar als nächstes Ziel zur Diskussion. (oh) WICHTIGE ROHSTOFFE IM ÜBERBLICK Name Fälligkeit des Futures Futures-Preis in USD Veränderung zum Vormonat in % Performance seit Jahresanfang in % Fünf-Jahres- Performance in % Tracker-Zertifikate Valor ICE Brent Crude Oil Apr 13 110,30 -4,58 -0,73 +13,11 4870119 NYMEX WTI Crude Oil Apr 13 90,32 -6,08 -1,63 -9,24 4870120 Aluminium Mrz 13 1.939,25 -7,46 -5,24 -36,96 1837929 Blei Mrz 13 2.231,00 -8,81 -3,65 -33,10 1837911 Kupfer Mrz 13 7.680,50 -7,06 -2,93 -9,49 1837852 Gold Kasse 1.577,71 -5,74 -5,83 +63,66 1462936 Silber Kasse 28,74 -9,49 -5,30 +45,28 1782007 Platin Kasse 1.578,25 -7,01 +2,53 -29,07 1781994 Kaffee (Arabica) Mrz 13 142,90 -3,41 -0,63 -13,18 4572390 Mais Mrz 13 728,00 -0,85 +4,26 +34,07 4572392 Weizen Mrz 13 712,50 -6,62 -8,42 -33,87 4572391 Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Quelle: Bloomberg; Quelle: Bloomberg; Stand: Stand: 04.03.2013 xx.xx.2012 33
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