23.11.2013 Aufrufe

Roter Mond (PDF-Version) - Arathas.de

Roter Mond (PDF-Version) - Arathas.de

Roter Mond (PDF-Version) - Arathas.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zuerst überflog Dynes die paar Zeilen bloß, dann las er sie aufmerksamer. Nach <strong>de</strong>m dritten Durchlesen hob er die<br />

Brauen und musterte Djenhalms Gesicht. „Glaubt Ihr das, was hier steht?“<br />

„Ich habe allen Grund dazu, Dynes.“<br />

„Verdammt. Verdammt, Djenhalm!“ Der Ritter schnaubte erbost und stampfte mit <strong>de</strong>m Fuß auf. „Wenn das stimmt,<br />

dann haben wir es mit irgendwelchen Orks zu tun! Ich dachte, diese Rasse wür<strong>de</strong> schon lange nicht mehr in Ruben<br />

leben?“<br />

Hilflos zuckte <strong>de</strong>r Graf mit <strong>de</strong>n Achseln. „Was sollen wir nur tun?“<br />

„Ich habe keine Ahnung. Ihr könnt von mir aus hier bleiben und weiter Trübsal blasen, aber ich wer<strong>de</strong> aufbrechen und<br />

nachsehen, wie es um meine Lehen steht. Ich kann nicht glauben, daß alle Höfe zerstört sein sollen.“<br />

„Aber nur hier sind wir sicher!“ protestierte Djenhalm vorsichtig. Dynes blickte ihn an, und Verachtung stieg in ihm<br />

auf. Diese Memme hatte es nicht einmal fertiggebracht, ein paar Bauern, die seine Hilfe benötigten, in einer Stadt<br />

aufzunehmen, die zigtausend Einwohner hatte. Er erwartete nicht, daß sie sich jetzt anbieten wür<strong>de</strong>, ihm Hilfe zu<br />

gewähren. Trotz<strong>de</strong>m, einen Versuch war es wert.<br />

„Wenn es dazu kommt, dann wer<strong>de</strong> ich kämpfen, Djenhalm. Wer<strong>de</strong>t Ihr ein paar Eurer Männer unter meine Obhut<br />

stellen?“<br />

„Wie könnte ich, Dynes? Wenn diese Wesen auch meine Stadt angreifen, brauche ich je<strong>de</strong> kräftige Hand!“<br />

„Aber ihr habt genug starke Männer hier“ sagte Dynes aufgebracht. „In meinen Lehen gibt es nur Höfe und<br />

Siedlungen! Ich habe nicht einen Mann, <strong>de</strong>r mit einer Waffe umzugehen vermag, abgesehen von einer Sense<br />

vielleicht!“<br />

„Es tut mir leid, Dynes. Aber wenn Ihr geht, dann kann ich Euch kein Geleit geben.“<br />

Der Ritter starrte <strong>de</strong>m Grafen noch lang in die Augen, dann wandte er sich ab.<br />

„Was wer<strong>de</strong>t Ihr tun?“ erklang hinter ihm <strong>de</strong>r Ruf Djenhalms, doch <strong>Arathas</strong> vernahm ihn nur noch schwach und<br />

gedämpft, als wäre ein Vorhang über seine Sinne gefallen und wür<strong>de</strong> ihn abschotten von <strong>de</strong>r wachen Welt. Er fühlte<br />

sich schwindlig und benommen, im Rausch <strong>de</strong>s Törichten und Unwirklichen gefangen. Er drehte sich nicht mehr um,<br />

doch er rief zurück, und seine Antwort klang fest, aber Unsicherheit schwelte unter ihrer Oberfläche, wie glühen<strong>de</strong><br />

Kohlen unter einer erkalteten Schicht von Asche.<br />

„Das, was ich bereits angekündigt habe, Djenhalm. Ich wer<strong>de</strong> nach meinen Lehen sehen.“<br />

„Das Zimmer ist nicht schlecht“ sagte Talamà überrascht, blickte sich in <strong>de</strong>m großen Raum um. Auch hier hingen<br />

überall die Gobelins von <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n, zierten die weiße Tapete. Alles hier schien Wärme, Geborgenheit<br />

auszustrahlen, und die Jurakai fühlte sich wohl in diesen Wän<strong>de</strong>n.<br />

„Sieh dir nur unser Bett an“ meinte Indigo und zeigte auf ein Gestell, das größer war als je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re Bett, das <strong>de</strong>r<br />

Junge je gesehen hatte. „Es ist riesig!“<br />

„Und außer<strong>de</strong>m ein Doppelbett“ schmunzelte Talamà und ließ sich in die weichen Kissen fallen. „Ein netter alter<br />

Kerl, dieser Callus Mandible. Ich mag ihn.“<br />

„Ja, ich mag ihn auch. Er sieht irgendwie... gemütlich aus, mit seinem rundlichen Körper und seinen kurzen Armen<br />

und Beinen. Ich habe nicht viel Erfahrungen mit Manur sammeln können, aber Mandible ist wirklich ein<br />

liebenswerter kleiner Mann.“<br />

„Meine Güte! Sieh dir nur diese Bil<strong>de</strong>r an!“ staunte Talamà mit aufwärts gerichtetem Blick. „Die ganze Decke ist<br />

vollgemalt mit bunten Bil<strong>de</strong>rn, es ist wun<strong>de</strong>rschön. Es muß Jahre gedauert haben, diese ganzen Szenen zu malen, was<br />

<strong>de</strong>nkst du?“<br />

Auch Indigo sah mit offenem Mund nach oben, begutachtete die Malereien, die die verschie<strong>de</strong>nsten Momente aus <strong>de</strong>r<br />

Schöpfungsgeschichte zeigten. Während er so nach oben starrte, umfaßten ihn zwei sanfte Hän<strong>de</strong> am Bauch, zogen<br />

ihn nach hinten auf das riesige Bett. Verschmust drückte Talamà sich gegen seinen Körper, massierte seine<br />

verspannte Muskulatur.<br />

„Seit wir <strong>de</strong>n Mangobu verlassen haben, haben wir keine Möglichkeit mehr gehabt, uns nahe zu sein“ flüsterte sie,<br />

spielte dann zärtlich mit <strong>de</strong>r Zunge an seinem Ohrläppchen. „Ich habe das vermißt.“<br />

Indigo drehte seinen Kopf, so daß sie sich in die Augen sehen konnten. Er beugte sich vor, küßte sie, spürte ihren<br />

festen Leib an seinem. Ein Gefühl <strong>de</strong>r Wärme wallte in ihm empor, kroch durch seinen Magen und ließ sein Gesicht<br />

glühen. Sie küßten sich lei<strong>de</strong>nschaftlich, lang und ausgiebig. Der Junge hob ihren Körper, legte ihn weiter hinauf auf<br />

das Bett. Mit einem breiten Lächeln kroch er zu ihr, schmiegte sein Gesicht an ihrem Bauch. Er konnte unter ihrem<br />

Hemd ihr Herz schlagen hören, konnte fühlen, wie sich mit je<strong>de</strong>m Atemzug ihr Brustkorb hob, dann wie<strong>de</strong>r senkte.<br />

Talamàs Hemd en<strong>de</strong>te ein knappes Stück vor ihrer Hose, und ein wenig Haut von ihr war sichtbar, hellbraun und<br />

glatt. Er blickte sie an, und sie faßte mit ihren Hän<strong>de</strong>n seinen Kopf, fuhr ihm zärtlich durch das Haar.<br />

Indigo ließ erst eine Hand unter ihr Hemd gleiten, dann die zweite. Sein Atem ging schneller, als er über ihre nackte<br />

Haut strich. Er schob sich vor, die Hän<strong>de</strong> noch immer unter ihrer Kleidung, küßte sie. Mit verliebtem Blick sah sie ihn<br />

an, schloß dann ihre Augen vor Wonne. Ihre Zungen umspielten sich in einem heißen, schnellen Tanz, ihre Körper<br />

waren aneinan<strong>de</strong>rgepreßt. Talamà krallte sich fest in Indigos Wams, schob sich nahe an sein Ohr.<br />

91

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!