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Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaftliches ...

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Helfen. Heilen. Forschen.<br />

Das Bergmannsheil.<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>


Gesellschafter<br />

Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />

und chemische Industrie (BG RCI)<br />

Thomas Köhler, Sprecher der Geschäftsführung<br />

Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />

Friedrich-Wilhelm Hoppensack (Vertreter der Arbeitgeber)<br />

Dieter Faust (Vertreter der Versicherten)<br />

Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG)<br />

Angelika Hölscher, Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />

Volker Enkerts (Vertreter der Arbeitgeber)<br />

Franz-Josef Haska (Vertreter der Versicherten)<br />

Berufsgenossenschaft Energie Textil<br />

Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM)<br />

Olaf Petermann, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />

Helmut Farnschläder (Vertreter der Arbeitgeber)<br />

Holger Michel (Vertreter der Versicherten)<br />

Berufsgenossenschaft Handel<br />

und Warendistribution (BGHW)<br />

Dr. Udo Schöpf, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Vertreter in der Gesellschafterversammlung:<br />

Roland Kraemer (Vertreter der Arbeitgeber)<br />

Hans-Peter Flinks (Stellv. Vertreter der Arbeitgeber)<br />

Manfred Wirsch (Vertreter der Versicherten)<br />

(Stand: 02.05.2013)


Aufsichtsrat<br />

Alternierende Vorsitzende<br />

des Aufsichtsrates<br />

Elmar Milles (BG RCI)<br />

Xaver Schmidt (BG RCI)<br />

Gruppe der Arbeitnehmer<br />

Frank Eschenauer (BG RCI)<br />

Gerd Schloßarek (VBG)<br />

Xaver Schmidt (BG RCI)<br />

Mirko Skela (BG RCI)<br />

N. N.<br />

Gruppe der Arbeitgeber<br />

Dr. Hans Otto Gardeik (BG RCI)<br />

Elmar Milles (BG RCI)<br />

Dr. Rolf Schönewerk (BG RCI)<br />

Prof. Dr. Ulrich Spie (BG ETEM)<br />

Michael Weberink (BG RCI)<br />

Gruppe der Geschäftsführer<br />

Olaf Petermann (BG ETEM)<br />

Hans-Jörg Piasecki (BG RCI)<br />

Dr. Udo Schöpf (BGHW)<br />

Mitglieder des Geschäftsführenden<br />

Ausschusses des Aufsichtsrates<br />

Dr. Hans Otto Gardeik (BG RCI)<br />

Elmar Milles (BG RCI)<br />

Hans-Jörg Piasecki (BG RCI)<br />

Xaver Schmidt (BG RCI)<br />

Mirko Skela (BG RCI)<br />

(Stand: 02.05.2013)<br />

Foto: Alternierende Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

Xaver Schmidt (BG RCI) und Elmar Milles (BG RCI) (v. l.)


Foto: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer, Johannes Schmitz und Peter Fels (v. l.)


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Einleitung<br />

5<br />

Vorwort<br />

Zeiten ändern sich, die Gesundheitswirtschaft verändert sich<br />

und auch das Bergmannsheil ändert sich – derzeit wohl so stark<br />

wie selten zuvor. Der sinnfälligste Beleg dafür ist unser Neubauprojekt,<br />

dessen erster Bauabschnitt in Kürze in Betrieb gehen<br />

wird. Ein neuer Funktionstrakt mit modernsten OP-Sälen,<br />

Intensivstationen, Funktionseinrichtungen und Pflegestationen<br />

entsteht hier. Dieses neue Herzstück unserer Klinik schafft die<br />

Voraussetzungen dafür, dass das Bergmannsheil auch in Zukunft<br />

eine erstklassige Patientenversorgung sicherstellt, dass es zugleich<br />

attraktiv bleibt für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Doch nicht nur baulich entwickelt sich das Bergmannsheil weiter.<br />

Neue Behandlungsangebote, innovative Forschungsprojekte, neue<br />

Wege zur Qualitätssicherung in der Patientenversorgung sind die<br />

zentralen Themen, die die jüngsten Entwicklungen in unserem<br />

Klinikum beschreiben. Hinzu kommen aktuelle Herausforderungen<br />

wie der demographische Wandel und der Fachkräftemarkt<br />

im medizinischen und pflegerischen Bereich, der den Stellenwert<br />

der klinikeigenen Aus- und Weiterbildung im Bergmannsheil<br />

nochmals unterstreicht.<br />

Über diese und weitere Themen informiert Sie der Bergmannsheil<br />

<strong>Jahresbericht</strong>. Er zeigt, was für uns im letzten Jahr wichtig<br />

war, was im laufenden Jahr und in Zukunft wichtig bleibt oder<br />

wichtig werden wird. Wir wollen damit unsere Arbeit ein Stück<br />

transparenter machen und unser Klinikum mit seinen Leistungen,<br />

Herausforderungen und Perspektiven dem Leser näher bringen.<br />

Unser <strong>Jahresbericht</strong> will also mehr sein als ein reiner Rechenschaftsbericht,<br />

er will informieren und interessieren. Dabei ist uns der<br />

Hinweis wichtig, dass viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Kliniken und Abteilungen des Bergmannsheils zum Gelingen dieses<br />

Projektes beigetragen haben, sei es durch Zulieferung von<br />

Informationen und Texten, sei es durch ihre Bereitschaft, sich<br />

für Fotos zur Verfügung zu stellen. Allen Beteiligten danken wir<br />

dafür sehr herzlich.<br />

Teilen Sie uns gerne mit, wie Ihnen dieses Format – der erste<br />

Bergmannsheil <strong>Jahresbericht</strong> dieser Art – gefällt. Nun wünschen<br />

wir Ihnen eine interessante Lektüre.<br />

Bochum, im Mai 2013<br />

Johannes Schmitz<br />

Geschäftsführer<br />

Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Ärztlicher Direktor<br />

Peter Fels<br />

Pflegedirektor


6 Einleitung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Inhalt<br />

Einleitung<br />

Schwerpunkte<br />

Verantwortung<br />

Gesellschafter ........................................ 3<br />

Aufsichtsrat .......................................... 4<br />

Vorwort ............................................. 5<br />

Unser Leitbild ........................................ 8<br />

Sicherheit für den Patienten<br />

Bergmannsheil ist ISO-zertifiziert ........................12<br />

Aktiv gegen Fachkräftemangel<br />

Bergmannsheil zeigt Flagge als Ausund<br />

Weiterbildungsbetrieb ............................. 14<br />

Modernisierung<br />

Ein „neues“ Bergmannsheil entsteht<br />

Neubauprojekt auf der Zielgeraden ..................... 16<br />

Bergmannsheil mit neuem Webauftritt<br />

Platz fünf beim deutschlandweiten Websitecheck ......... 19<br />

Innovation<br />

Mehr Mobilität mit dem Roboteranzug<br />

Zentrum für neurorobotales Bewegungstraining eröffnet .... 20<br />

Schrittmacher des medizinischen Fortschritts<br />

Hochkarätige Auszeichnungen für Wissenschaftler<br />

im Bergmannsheil ................................... 22<br />

Highlights <strong>2012</strong> ...................................... 26


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Einleitung<br />

7<br />

Unsere Kliniken und Abteilungen<br />

Zahlen und Fakten<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik ....................... 30<br />

Abteilung für Rückenmarkverletzte . ..................... 32<br />

Abteilung für Neurotraumatologie ...................... 34<br />

Abteilung für Viszeralchirurgie ......................... 36<br />

Klinik für Plastische Chirurgie und<br />

Schwerbrandverletzte ................................ 38<br />

Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie .....................40<br />

Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin,<br />

Endokrinologie und Diabetologie ....................... 42<br />

Medizinische Klinik I – Gastroenterologie und Hepatologie ... 44<br />

Zentrale Kennzahlen / Beschäftigte ...................... 70<br />

Kliniken und Institute / Bettenbelegung .................. 71<br />

Rettungswesen / Herkunft der stationären Patienten <strong>2012</strong> ... 72<br />

KUV – Klinikverbund der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung ................................... 73<br />

Historie ............................................ 74<br />

Impressum .......................................... 78<br />

Organigramm ....................................... 79<br />

UK RUB – Universitätsklinikum der<br />

Ruhr-Universität Bochum . ............................. 81<br />

Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie . ....... 46<br />

Medizinische Klinik III – Pneumologie, Allergologie,<br />

Schlaf- und Beatmungsmedizin ........................ 48<br />

Neurologische Klinik und Poliklinik ..................... 52<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und<br />

Schmerzmedizin . .................................... 54<br />

Abteilung für Schmerzmedizin ......................... 56<br />

Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle<br />

Radiologie und Nuklearmedizin ........................ 58<br />

Institut für klinische Chemie, Transfusions- und<br />

Laboratoriumsmedizin . ...............................60<br />

Krankenhausapotheke . ............................... 62<br />

Pflegedienst ........................................ 64<br />

Rehabilitationszentrum ............................... 66<br />

Auch wenn in diesem <strong>Jahresbericht</strong> nicht an allen Stellen explizit die<br />

männliche und weibliche Bezeichnung bei Begriffen wie Mitarbeiter,<br />

Patienten etc. verwendet wird, sind selbstverständlich immer beide<br />

Geschlechter gemeint.


8 Einleitung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

„Wir, die Beschäftigten des Bergmannsheils, geben uns dieses Leitbild<br />

als Ausdruck unserer Grundhaltung und Identität. Das Leitbild soll allen<br />

Patienten, Mitarbeitern und Studierenden zur Orientierung dienen.“


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Einleitung<br />

9<br />

Unser Leitbild<br />

Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

ist eine führende berufsgenossenschaftliche und universitäre<br />

Einrichtung und dient der hochwertigen Krankenversorgung, Lehre<br />

und Forschung. Es folgt mit diesem Anspruch den wesentlichen<br />

Qualitätszielen der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken. Sein<br />

Qualitätsmodell basiert auf einem ganzheitlichen Ansatz gemäß<br />

dem gesetzlichen Auftrag „Heilen und Helfen mit allen geeigneten<br />

Mitteln“.<br />

Menschlichkeit und Fürsorge<br />

Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns in Krankenversorgung,<br />

Lehre und Forschung. Umfassende Information, Beratung<br />

und Aufklärung sind Garant für Transparenz und Vertrauen.<br />

In Ausrichtung an ethischen Prinzipien achten wir den Willen<br />

des Patienten und haben Ehrfurcht vor dem nicht Abwendbaren.<br />

In Wertschätzung der Würde und Individualität des Patienten ist<br />

unser Handeln nicht nur auf kurative, sondern auch auf rehabilitative<br />

und palliative Aspekte ausgerichtet. Auch den spirituellen<br />

Bedürfnissen unserer Patienten fühlen wir uns verpflichtet.<br />

Kommunikation und Zusammenarbeit<br />

Durch berufsübergreifende Kooperation, kollegiale, kommunikative<br />

und teamorientierte Zusammenarbeit verwirklichen wir<br />

unsere Ziele. Qualifizierte Ausbildung und Unterstützung in Fortund<br />

Weiterbildung sind Teil unserer sozialen Verantwortung. Die<br />

eigenen Fähigkeiten sollen erkannt und genutzt werden. Eine<br />

positive Fehlerkultur ist uns wichtig. Unser Anliegen ist es, Entscheidungen<br />

transparent zu machen und Verantwortungsbereitschaft<br />

zu unterstützen.<br />

Verantwortung für Mensch und Umwelt<br />

Die Existenz unserer Mitarbeiter wird durch den Erhalt der Arbeitsplätze<br />

gesichert. Der Ausbau von Qualität und Standards in der<br />

Spitzenmedizin sichert und stärkt den Markennamen Bergmannsheil<br />

und dient dem Standort Bochum als Gesundheitsmetropole.<br />

Dabei achten wir unsere Umwelt und tragen zu ihrem Erhalt bei.<br />

Innovation und Forschung<br />

Wir fördern wissenschaftliche Neugier und Originalität: Klinikorientierte<br />

Forschung trägt zur optimalen Diagnostik und Thera pie<br />

für unsere Patienten bei. Gemeinsame Forschung im ärztlichen<br />

und pflegerischen Bereich geht mit praxisnaher Lehre Hand in<br />

Hand. Als Aus- und Weiterbildungsstätte in allen Bereichen stellen<br />

wir uns dem Wettbewerb in Forschung, Lehre und Patientenversorgung.<br />

Vor über 120 Jahren ist das Bergmannsheil in Verantwortung für<br />

die Menschen des Reviers entstanden. Diese Verantwortung<br />

bleibt weiter Grundlage unseres berufsgenossenschaftlichen<br />

und universitären Anspruchs.


„Der erste Schritt zum Therapieerfolg<br />

ist es, ein gemeinsames<br />

Verständnis mit dem<br />

Patienten zu entwickeln.“<br />

Nina Denz, 27 Jahre<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

auf der Station 3.6


12 Schwerpunkte Verantwortung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Sicherheit für den Patienten<br />

Bergmannsheil ist ISO-zertifiziert<br />

DIN ISO – den Begriff kennt man eher aus der Industrie. Doch<br />

auch Krankenhäuser können sich nach diesem internationalen<br />

Standard zertifizieren lassen. Das Bergmannsheil hat diesen<br />

Schritt getan. Seit Mitte <strong>2012</strong> ist es zertifiziert nach DIN EN ISO<br />

9001:2008. Damit dokumentiert das Krankenhaus, dass es in<br />

der Patientenversorgung systematische und nachvollziehbare<br />

Qualitätsstandards anwendet. Neben dem Klinikum wurden<br />

auch das Institut für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum<br />

sowie das Bildungszentrum, die Krankenpflegeschule und die<br />

MTA-Schule am Bergmannsheil zertifiziert.<br />

Zertifizierung erfor­<br />

„Qualitätssicherung ist niemals<br />

Selbstzweck“, so Ulrike Hey,<br />

derte ein Jahr der<br />

Leiterin Unternehmensorganisation,<br />

die zusammen mit Corinna<br />

Vorbereitung<br />

Thunig-Reen für das Qualitätsmanagement<br />

im Bergmannsheil zuständig ist. „Stattdessen gibt sie<br />

den Mitarbeitern eine verbindliche Orientierung für ihre tägliche<br />

Arbeit – zum Nutzen für unsere Patienten.“ Den Patienten gibt<br />

eine Zertifizierung die Sicherheit, dass die Abläufe im Krankenhaus<br />

regelmäßig von unabhängigen Experten überprüft werden.<br />

Mängel oder Verbesserungsbedarfe, die von den Auditoren bemerkt<br />

werden, werden offen angesprochen und die Klinik wird in<br />

die Pflicht genommen, diese zu beheben.<br />

Über ein Jahr der Vorbereitung ging der Zertifizierung voraus.<br />

Zunächst wurden von allen Abteilungen des Klinikums die Organisationsstrukturen<br />

und Prozesse erfasst. Auf dieser Basis wurde<br />

ein sogenanntes Qualitätsmanagementhandbuch erstellt,<br />

das im Intranet des Bergmannsheils allen Mitarbeitern zur Verfügung<br />

steht. Es ist sozusagen ein elektronisches Nachschlagewerk<br />

des Klinikums, das die verschiedenen Schritte und Maßnahmen<br />

der Patientenversorgung schematisch abbildet, wie<br />

beispielsweise der Aufnahmeprozess eines Patienten in der<br />

Notfallaufnahme funktioniert oder wie die Vorbereitung einer<br />

OP abläuft. Anschließend folgte ein intensives, dreitägiges Audit.<br />

Externe Prüfer kontrollierten vor Ort, ob das Qualitätsmanagement<br />

im Bergmannsheil wirklich gelebt wird. Sie besuchten<br />

gezielt verschie dene Bereiche, führten viele Gespräche mit den<br />

Mitarbeitern und machten sich so ein Bild davon, wie diese im<br />

Bergmanns heil ihre Arbeit erledigen. Auch Themen wie Fortund<br />

Weiterbildung und Aspekte der Mitarbeiterorientierung<br />

spielten eine Rolle.<br />

Nach der Begehung der Abteilungen und Stationen durch die<br />

externen Auditoren kam die Zertifizierungsgesellschaft DIOcert<br />

zu einem positiven Fazit. Vor allem die sehr sachkundigen Auskünfte<br />

der befragten Mitarbeiter fanden eine besondere lobende<br />

Erwähnung. „Unser Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die daran mitgewirkt haben, das Zertifizierungsverfahren<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen – sei es bei der<br />

Vorbereitung und der Erstellung des Unternehmenshandbuchs,<br />

sei es in den Gesprächen mit den Auditoren vor Ort“, sagt Geschäftsführer<br />

Johannes Schmitz.<br />

Mit der Aushändigung des Zertifikates wurde dem Bergmannsheil<br />

bestätigt, dass sein Qualitätsmanagement nun die Normen<br />

der DIN EN ISO 9001:2008 erfüllt. Das Zertifikat ist für drei Jahre


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Verantwortung<br />

13<br />

gültig und muss dann durch eine Rezertifizierung erneuert werden.<br />

Doch auch in der Zwischenzeit gibt es keinen Stillstand:<br />

Denn einmal im Jahr wird neben den internen Kontrollen ein<br />

sogenanntes externes Überwachungsaudit durchgeführt. Hier<br />

wird geprüft, ob Mängel oder Schwachstellen, die die Prüfer bei<br />

der Erstzertifizierung ermittelt hatten, behoben wurden. Diese<br />

engmaschigen internen wie externen Kontrollen schaffen somit<br />

ein hohes Maß an Verbindlichkeit und sorgen dafür, dass das<br />

Bergmannsheil seine Abläufe und Prozesse immer wieder kritisch<br />

durchleuchtet und im Bedarfsfall optimiert. Dabei ist das<br />

Feedback der Auditoren sehr konkret und gibt hilfreiche Hinweise<br />

für Verbesserungsmaßnahmen des Qualitätsmanagements.<br />

Engmaschige Kon­<br />

So wurden nach der Erstbegehung<br />

beispielsweise Ambulanzbereiche<br />

trollen sichern Versorgungsqualitäzeiten<br />

aufeinander abgestimmt,<br />

neu organisiert und Ambulanz-<br />

um die jeweiligen Patientengruppen<br />

je nach ihrem Versorgungsbedarf besser separieren zu können.<br />

In den Schulungseinrichtungen des Bergmannsheils wurden als<br />

Folge des Audits konkrete Lernzielkataloge und Evaluationsbögen<br />

entwickelt, um die Vermittlung der Ausbildungsinhalte besser zu<br />

überwachen und den Lernerfolg nachvollziehen zu können. Daneben<br />

wurden im Rahmen des laufenden Qualitätsmanagements<br />

weitere Verbesserungsbedarfe erkannt und bearbeitet. Zum Beispiel<br />

wurden die Arbeitsabläufe in der zentralen Bettenaufbereitung<br />

optimiert, erneute Schulungsmaßnahmen der hier beschäftigten<br />

Mitarbeiter in Fragen des Arbeitsschutzes durchgeführt und<br />

vieles weitere mehr.<br />

Früher zertifiziert<br />

Früher, das heißt seit 2006, ließ<br />

sich das Bergmannsheil nach<br />

nach KTQ, jetzt nach<br />

den Kriterien der Kooperation<br />

DIN EN ISO 9001 für Transparenz und Qualität im<br />

Gesundheitswesen (KTQ) zertifizieren.<br />

KTQ wurde speziell für Krankenhäuser beziehungsweise<br />

Gesundheitseinrichtungen entwickelt. Die DIN EN ISO 9001 dagegen<br />

nicht: Sie ist branchenübergreifend anwendbar und hat<br />

mittlerweile auch im Gesundheitswesen einen sehr hohen Verbreitungsgrad.<br />

Ihre Philosophie ist es, den Kunden beziehungsweise<br />

den Patienten und die mit ihm verbundenen Prozesse in<br />

den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen. Die Herausforderung<br />

besteht hier darin, die sehr technische Sprache sinnvoll in den<br />

Kontext eines Krankenhauses zu übersetzen.<br />

„Vor zwei Jahren standen wir vor der Frage: Lassen wir uns weiterhin<br />

nach KTQ zertifizieren oder wählen wir ein anderes System?<br />

Wir haben uns für die DIN EN ISO 9001 entschieden, weil sie<br />

unsere Anforderungen an ein wirkungsvolles Qualitätsmanagement<br />

besser erfüllt und sich zugleich mit vertretbarem Aufwand<br />

umsetzen lässt“, erläutert Ulrike Hey. So konnten viele Vorarbeiten<br />

aus der KTQ-Zertifizierung auch für das neue QM-System<br />

genutzt werden. Dank eines funktionierenden Teamworks hat<br />

die Umstellung gut geklappt. Und auch künftig soll der Begriff<br />

Qualität im Bergmannsheil mit dem Label DIN EN ISO 9001 verknüpft<br />

sein.


14 Schwerpunkte Verantwortung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Aktiv gegen Fachkräftemangel<br />

Bergmannsheil zeigt Flagge als Aus- und Weiterbildungsbetrieb<br />

Medizin wird von Menschen gemacht, deshalb läuft im Krankenhaus<br />

nichts ohne fähige Köpfe. Umso wichtiger ist es für eine<br />

Klinik, schon heute daran zu denken, mit welchen Mitarbeitern<br />

sie die Medizin von morgen leisten will. Denn im ärztlichen und<br />

pflegerischen Bereich wird der Mangel an Fachkräften schon<br />

heute spürbar. Das wirksamste Mittel dagegen: Selbst ausbilden,<br />

selbst weiterbilden, selbst qualifizieren. Als Universitätsklinikum<br />

der Ruhr-Universität Bochum zählt die Ausbildung von Medizinstudierenden<br />

zu den Kernaufgaben des Bergmannsheils. Ob<br />

Praktikanten, Famulanten oder Mediziner im Praktischen Jahr<br />

ihrer Ausbildung: Am Bergmannsheil lernen sie das umfassende<br />

Behandlungsspektrum einer führenden berufsgenossenschaftlichen<br />

und universitären Klinik kennen mit zahl reichen Möglichkeiten<br />

zur individuellen Spezialisierung. Praxis nahe Ausbildung,<br />

viele Fortbildungsveranstaltungen und die Vermittlung von besonderen<br />

Fertigkeiten in klinikeigenen Trainingsräumen (Skills Lab)<br />

sind charakteristisch für die universitäre Lehre im Bergmannsheil.<br />

Aber auch als Ausbildungsbetrieb zeigt das Krankenhaus Flagge,<br />

bietet Ausbildungsplätze in unterschiedlichsten Berufen. Darüber<br />

hinaus steht das klinikeigene Bildungszentrum Bergmannsheil<br />

(BZB) für ein differenziertes Fort- und Weiterbildungsangebot,<br />

das sowohl klinikeigene Mitarbeiter als auch externe Interessenten<br />

anspricht.<br />

„Das Bergmannsheil bietet Studierenden und Auszubildenden<br />

einzigartige Entwick lungschancen“, so Tobias Hollenbach, Leiter<br />

des Geschäftsbereichs Personal im Bergmannsheil. „Weil wir<br />

sowohl ein überregional bekanntes Unfallklinikum und zugleich<br />

ein Universitätsklinikum mit Maximalversorgungsniveau sind,<br />

haben wir hier eine thematische Bandbreite, die ihresgleichen<br />

sucht.“ Vielfältig sind auch die Ausbildungsangebote im Bergmannsheil.<br />

Die Klinik bildet regelmäßig Gesundheits- und Kran kenpfleger/-innen<br />

aus, Medizinisch-technische Assistentinnen und<br />

Assistenten, Medizinische Fachangestellte sowie Fachpersonal<br />

für Verwaltungsberufe.<br />

Erstmals werden<br />

In der Krankenpflegeschule im<br />

Bildungszentrum Bergmannsheil<br />

medizinische Fachangestellte<br />

ausgebildet Kursstufen zur Verfügung. <strong>2012</strong><br />

stehen maximal 84 Plätze in drei<br />

wurden 16 Schülerinnen und<br />

Schüler zur Berufsreife geführt, 13 davon wurden anschließend in<br />

den Pflegedienst des Bergmannsheils übernommen. Zudem ist<br />

am Bergmannsheil eine staatliche MTA-Schule angesiedelt: Sie<br />

bildet Medizinisch-technische Assis tentinnen und Assistenten<br />

in den Fachrichtungen Labormedizin (MTLA) und Radiologie<br />

(MTRA) aus und bietet 108 Plätze. 32 Schülerinnen und Schüler


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Verantwortung<br />

15<br />

legten im letzten Jahr erfolgreich das staatliche Examen ab.<br />

Erstmals seit <strong>2012</strong> werden im Bergmannsheil Medizinische Fachangestellte<br />

(MFA) ausgebildet. Sie nehmen vielfältige Aufgaben<br />

in Arztpraxen und Kliniken wahr und kümmern sich um organisatorische<br />

und Verwaltungsaufgaben bis hin zu Aufgaben der<br />

Patientenbetreuung. Im Bergmannsheil durchlaufen die Azubis<br />

im Rotationsverfahren verschiedene Abteilungen. „Mir gefällt<br />

vor allem, dass ich hier mehrere Fachbereiche kennenlernen<br />

kann“, sagt Romina Drews. Die 19-Jährige ist eine von derzeit<br />

drei MFA-Azubis im Bergmannsheil. Ihr Schwerpunkt ist die<br />

Innere Medizin, derzeit ist sie jedoch in der Chirurgischen Klinik<br />

eingesetzt. Typische Tätigkeiten sind das Erstellen von EKGs,<br />

Blutentnahmen, Assistenzaufgaben und vieles mehr. „Weitere<br />

Pluspunkte sind für mich, dass man hier viel Kontakt zu den<br />

Patienten hat und im Team arbeitet.“ Drei weitere Kandidatinnen<br />

bzw. Kandidaten werden 2013 ihre MFA-Ausbildung beginnen.<br />

„Perspektivisch werden wir weitere Möglichkeiten ausloten,<br />

neue Ausbildungsberufe im Bergmannsheil anzubieten“, sagt<br />

Personalleiter Hollenbach. „2013 beginnen wir beispielsweise<br />

erstmalig mit der Ausbildung von Personaldienstleistungskaufleuten;<br />

weitere Pläne sind derzeit noch in der Pipeline.“<br />

Bildungsdienstleister<br />

Doch nicht nur in der beruflichen<br />

Erstausbildung ist das Bergmannsheil<br />

aktiv. Getreu dem Prinzip<br />

für den Gesundheitsbereich<br />

des lebenslangen Lernens bietet<br />

das Haus ein breites Programm<br />

an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an. Dafür steht das<br />

klinikeigene Bildungszentrum Bergmannsheil (BZB). Als umfassender<br />

Bildungsdienstleister für den Gesundheitsbereich führt<br />

es Fachweiterbildungen und Zusatzqualifikationen durch und<br />

bietet Seminare zu verschiedenen pflegerischen und anderen<br />

Themen an. Regelmäßig gibt es berufspädagogische Weiterbil-<br />

dungen für Pflegekräfte, die Auszubildende auf der Station anleiten<br />

und anlernen. Im letzten Jahr wurden 19 Teilnehmer für<br />

die Praxisanleitung geschult, 14 davon aus dem Bergmannsheil<br />

selbst. Auch für den Pflegedienst im OP bietet das BZB eine spezielle<br />

Fachweiterbildung an. Wie die Weiterbildung zur Praxisanleitung<br />

ist sie berufsbegleitend auf zwei Jahre angelegt. Die<br />

insgesamt 16 Teilnehmerinnnen und Teilnehmer des aktuellen<br />

Kurses werden 2013 die Weiterbildung beenden. Daneben gibt<br />

es regelmäßig Kurse zur pflegerischen Leitung einer Station oder<br />

einer Einheit, die in Kooperation mit dem BIG-Bildungsinstitut<br />

im Gesundheitswesen, Essen angeboten werden. Schließlich<br />

finden regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen im BZB statt,<br />

beispielsweise zu speziellen Fragen der pflegerischen Versorgung,<br />

zu rechtlichen Aspekten oder auch zu Fragen der Arbeitsorganisation<br />

und zum Stressmanagement.<br />

<strong>2012</strong> fanden 34 Fortbildungen im BZB statt mit insgesamt rund<br />

500 internen und externen Teilnehmern. „Derzeit adressiert das<br />

Programm in erster Linie Mitarbeiter im Pflegedienst“, sagt Pflegedirektor<br />

Peter Fels. „Künftig werden wir weitere Themen anbieten<br />

und neue Angebote entwickeln, die sich explizit auch an andere<br />

Berufsgruppen richten.“ Ein Beispiel sind spezielle Kommunikationstrainings,<br />

die die Teilnehmer in die Lage versetzen sollen,<br />

schwierige Situationen mit Patienten oder Kollegen im Stationsalltag<br />

besser zu meistern.<br />

Im Rahmen der Kooperation mit der Hochschule für Gesundheit<br />

(HSG) in Bochum absolvieren Studierende in den Fächern Pflege,<br />

Ergotherapie und Physiotherapie Teile ihrer praktischen Ausbildung<br />

im Bergmannsheil. Auch dieses Beispiel zeigt: Die Wege in<br />

die „Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft“ sind vielfältig –<br />

und das Bergmannsheil eröffnet viele Chancen, eine erfolgreiche<br />

Karriere zu starten.


16 Schwerpunkte Modernisierung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong>


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Modernisierung<br />

17<br />

Ein „neues“ Bergmannsheil entsteht<br />

Neubauprojekt auf der Zielgeraden<br />

Es ist eines der größten Bauprojekte in der Geschichte des Bergmannsheils:<br />

Mitten im Zentrum der Klinik entsteht derzeit ein<br />

neuer Funktionstrakt und ein neues Bettenhaus, ausgestattet mit<br />

modernsten OP-Sälen, Intensivstationen und Funktionsabteilungen,<br />

einer neuen Notfallaufnahme und komfortabel ausgestatteten<br />

Pflegestationen – für ein Finanzvolumen von über 100 Mio.<br />

Euro. Das Projekt wird in zwei Bauabschnitten realisiert. Der erste<br />

Bauabschnitt befindet sich auf der Zielgeraden und steht - zum<br />

Redaktionsschluss dieses Berichtes – kurz vor seiner Inbetriebnahme.<br />

Rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundrissflächen bietet<br />

der neue Trakt zunächst, noch einmal 17.000 Quadratmeter<br />

kommen hinzu, wenn der zweite Bauabschnitt fertig gestellt ist.<br />

2016 soll es so weit sein.<br />

„Unser neuer Funktionstrakt setzt Maßstäbe in der Patientenversorgung“,<br />

sagt Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils.<br />

„Wir schaffen größere und leistungsfähigere bauliche Strukturen,<br />

verbessern die interne Logistik zwischen den verschiedenen<br />

Behandlungsbereichen, rüsten großflächig um auf modernste<br />

Medizintechnik.“ Vor allem Unfall- und besonders überwachungsbedürftigen<br />

Patienten kommt das bauliche Konzept zugute. Denn<br />

verkürzte Transport- und Kommunikationswege bedeuten in der<br />

Akutphase der Patientenversorgung wertvollen Zeitgewinn – und<br />

der kann im Notfall überlebenswichtig sein. Mit dem Bauprojekt<br />

unterstreicht das Bergmannsheil somit seine führende Position<br />

als überregional anerkanntes Unfall- und Universitätsklinikum.<br />

Finanziert wird es von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

(DGUV) und aus Eigenmitteln des Klinikums.<br />

Das Herzstück des<br />

Sowohl bezogen auf die Planung,<br />

die Realisierung als auch auf die<br />

Bergmannsheils<br />

Logistik stellt das Projekt eine Hewird<br />

neu gebaut rausforderung dar. „Man könnte<br />

auch von einer OP am offenen<br />

Herzen sprechen“, so Andreas Schmelz, Geschäftsbereichsleiter<br />

Technik, Bau & IT. „Denn der Neubau bildet nicht nur geographisch<br />

sondern auch funktionell das Herzstück unserer Klinik, die wichtigsten<br />

Versorgungswege treffen hier zusammen.“ Der erste Bauabschnitt<br />

des neuen Funktionstraktes und Bettenhauses wurde<br />

zunächst an die Altgebäude angebaut, zuvor war ein Teilabriss<br />

des alten Bettenhauses erforderlich. Anschließend ziehen Abteilungen<br />

und Stationen von den Altgebäuden in den Neubau um.<br />

Nach vollständiger Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts<br />

erfolgt der finale Abriss der Altgebäude. Auf der Freifläche entsteht<br />

dann Bauabschnitt zwei. Anschließend wird die Zuordnung<br />

der Stationen und Abteilungen neu strukturiert, weitere Umzüge<br />

erfolgen und der neue Funktionstrakt und das neue Bettenhaus<br />

werden vollumfänglich in Betrieb genommen. „Bereits mit dem<br />

ersten Bauabschnitt werden die wichtigsten Bereiche in Betrieb<br />

gehen“, sagt Schmelz. Im neuen, viergeschossigen Funktionstrakt<br />

werden im Erdgeschoss die Zentrale Notfallaufnahme und<br />

in direkter Nachbarschaft dazu die Radiologie angesiedelt sein.<br />

Notfallpatienten können so in kürzester Zeit computertomographisch<br />

untersucht und das Verletzungs- bzw. Erkrankungsmuster<br />

abgeklärt werden. Darüber, im 1. Obergeschoss, befindet sich der<br />

Zentral-OP, der zunächst zehn, später, nach Fertigstellung des<br />

zweiten Bauabschnittes, 14 Säle beinhaltet. Im 2. Obergeschoss<br />

des neuen Funktionstraktes gibt es Dienst- und Umkleidezimmer<br />

sowie Schulungsräume für ärztliches und pflegerisches Personal.<br />

Im Untergeschoss schließlich findet die Zentralsterilisation, in<br />

der die normgerechte hygienische Aufbereitung medizinischer<br />

Produkte wie OP-Besteck etc. geschieht, ihren neuen Standort.<br />

Das neue Bettenhaus 2 beherbergt die neuen Intensivpflegeund<br />

Normalpflegestationen. Im Erdgeschoss befindet sich die<br />

Chirurgische Intensivstation (13 Betten), im 1. Obergeschoss die<br />

Innere Intensivstation (10 Betten) und die Schwerbrandverletzten-Intensivstation<br />

(8 Betten). Darüber folgen zwei Geschosse<br />

mit Pflegestationen (20 bzw. 21 Betten). Das 4. Obergeschoss ist<br />

für Forschungslabore reserviert und im Untergeschoss befindet<br />

sich das Zentrallabor. Nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes<br />

werden auch die Pflege- und Intensivpflegekapazitäten<br />

erweitert bzw. neu strukturiert: Der gesamte Neubau bietet dann<br />

Platz für 50 Intensivbetten, 52 Allgemeinpflegebetten und 61 Betten<br />

zur Pflege berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, zusätzlich<br />

zu den bestehenden Kapazitäten in den Bestandsgebäuden<br />

des Bergmannsheils. Zugleich werden große Teile der medizin-<br />

und gerätetechnischen Ausstattung des Neubaus komplett<br />

erneuert. Notfallaufnahme, Schockräume und OPs einschließlich<br />

der zentralisierten Einleitung (Holding-Area) werden nach neuesten<br />

Standards ausgerüstet. Die Radiologie erhält zwei neue Computertomographiegeräte,<br />

eines davon mit Kardio-Funktionalität,<br />

die detaillierte Aufnahmen des Herzens ermöglichen. Auch die<br />

Zentralsterilisation wird technisch rundum erneuert.<br />

„Grundlagen schaffen<br />

„Wir verbauen hier aber nicht<br />

nur Steine und Technik“, sagt<br />

für Spitzenmedizin<br />

Johannes Schmitz. „Wir schaffen<br />

der Zukunft“<br />

die Grundlagen dafür, dass das<br />

Bergmannsheil auch in Zukunft<br />

Spitzenleistungen erbringen kann: Denn das ist unsere zentrale<br />

Verpflichtung als Berufsgenossenschaftliche Klinik und Universitätsklinik.“<br />

Zugute kommt diese Rundumerneuerung den Patienten,<br />

aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Bergmannsheil<br />

sichert seine Wettbewerbsfähigkeit und macht sich<br />

damit fit für die Zukunft. „Bauliche Investitionen sind daher immer<br />

auch Investitionen in die Zukunftssicherheit unserer Arbeitsplätze“,<br />

so der Geschäftsführer. Ein „neues“ Bergmannsheil<br />

nimmt Gestalt an. Doch auch nach der vollständigen Inbetriebnahme<br />

des ersten Bauabschnittes bleibt keine Zeit für Atempausen.<br />

Denn dann folgt der zweite Schritt, dieses Ziel wahr<br />

werden zu lassen.


18 Schwerpunkte Modernisierung<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Die Bauphasen im Überblick<br />

2010: Errichtung des Interims-Krankenhauses<br />

(gelb) vor dem Funktionstrakt (Haus 6) als<br />

Übergangsmaßnahme während des Bauprojektes<br />

2010: Abbruch des hinteren Teils des alten<br />

Bettenhauses 2 (rot)<br />

2013: Realisierung und Fertigstellung des ersten<br />

Bauabschnittes (gelb). Rechts der Teilbau des<br />

neuen Funktionstraktes (Haus 6), links der<br />

Teilbau des neuen Bettenhauses 2<br />

2013: Abbruch des vorderen Teils des alten Bettenhauses<br />

2 und des alten Funktionstraktes (rot)<br />

2016: Realisierung und Fertigstellung des zweiten<br />

Bauabschnittes (gelb). Rechts der Teilbau<br />

des neuen Funktionstraktes (Haus 6), links der<br />

Teilbau des neuen Bettenhauses 2<br />

2016: Das Bergmannsheil im Jahr 2016 mit<br />

neuem Funktionstrakt und neuem Bettenhaus<br />

(Mitte) nach Rückbau des Interims-Krankenhauses<br />

Zuordnung der Abteilungen und Stationen im neuen<br />

Funktionstrakt und Bettenhaus (1. Bauabschnitt)<br />

4. OG Forschungslabore<br />

3. OG BG-Pflege<br />

Dienstzimmer, Umkleiden, Schulungsräume 2. OG Normalpflege<br />

Zentral-OP<br />

1. OG<br />

Schwerbrandverletzten-Intensivstation<br />

Innere Intensivstation<br />

Zentrale Notfallaufnahme, Radiologie EG Chirurgische Intensivstation<br />

Zentralsterilisation 1. UG Zentrallabor<br />

Neubau Funktionstrakt (Haus 6) Neubau Haus 2


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Modernisierung<br />

19<br />

Bergmannsheil mit neuem Webauftritt<br />

Platz fünf beim deutschlandweiten Websitecheck<br />

Attraktives Design, intelligentes Navigationskonzept, klare Zielgruppenorientierung:<br />

Das sind die zentralen Merkmale der neuen<br />

Website des Bergmannsheils (www.bergmannsheil.de). 12 Monate<br />

intensiver Arbeit waren nötig, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sowie eine Bonner Agentur wirkten mit, bevor die neue Website<br />

zum 1. September <strong>2012</strong> endlich online geschaltet werden konnte.<br />

Die Arbeit hat sich gelohnt. Die Expertenjury des renommierten<br />

Wettbewerbs „Deutschlands beste Klinikwebsite“ vergab den<br />

fünften Platz für die rundum erneuerte Seite des Bergmannsheils.<br />

Insgesamt 611 Kliniken hatten an dem Wettbewerb teilgenommen.<br />

Informationen, die<br />

Als berufsgenossenschaftliche<br />

Klinik und Universitätsklinik hat<br />

auf die Zielgruppen<br />

das Bergmannsheil sehr differenzierte<br />

Zielgruppen, die jeweils<br />

zugeschnitten sind<br />

eigene Interessen und Anforderungen<br />

haben. „Ziel der neuen Website ist es, dass beispielsweise<br />

Patienten und zuweisende Ärzte alle relevanten Informationen<br />

schnell und mit möglichst wenigen Mouse-Clicks erhalten“, so<br />

Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils. Die<br />

Navigation beruht daher auf zwei Konzepten: einer thematischen<br />

Navigation und einer Zielgruppen-Navigation. Die thematische<br />

Navigation geht von den Angeboten aus, die das Bergmannsheil<br />

in Medizin, Pflege und Rehabilitation sowie in universitärer Forschung<br />

und Lehre vorhält. Die Zielgruppen-Navigation adressiert<br />

Interessengruppen direkt: Sie führt den Nutzer zu relevanten<br />

Informationen für Patienten, zuweisende Ärzte, Fallmanager<br />

der Berufsgenossenschaften, Studierende, Bewerber und Journalisten.<br />

So erhalten Patienten beispielsweise alle wichtigen<br />

Informationen zur Anmeldung und zum Klinikaufenthalt, können<br />

sich den Speiseplan oder den neuen Bergmannsheil-Report<br />

herunterladen oder sich mithilfe des Glossars über medizinische<br />

Fachbegriffe informieren. Zuweisende Ärzte erhalten eine<br />

Schnellübersicht über die verfügbaren Disziplinen und Fachgebiete<br />

mit Verlinkungen auf weiterführende Informationen,<br />

einen Kalender zu medizinischen Fachveranstaltungen im Bergmannsheil<br />

sowie wichtige organisatorische Infos und Kontaktmöglichkeiten.<br />

Eine weitere Besonderheit der neuen Bergmannsheil-Website ist<br />

die sehr prominent eingebundene Slideshow auf der Startseite:<br />

Zentrale Alleinstellungsmerkmale des Bergmannsheil werden<br />

hervorgehoben und mit kombinierten Text-Bildaussagen unterstrichen.<br />

Eine einheitliche Bildsprache, ein durchgängiger Textstil<br />

und konsequente Navigationsprinzipien unterstützen den<br />

serviceorientierten Charakter der Website. Die grafische Gestaltung<br />

basiert auf dem aktuellen Corporate Design der Deutschen<br />

Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).


20 Schwerpunkte Innovation<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Mehr Mobilität mit dem Roboteranzug<br />

Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining eröffnet<br />

Normalerweise sitzt Dietmar Maring wegen einer Querschnittlähmung<br />

im Rollstuhl. Mit dem Gehwagen schafft der 41-jährige nur<br />

kleine Strecken, dann verlässt ihn die Kraft. Jetzt ist sein Körper<br />

in einer Hängevorrichtung über einem Laufband fixiert, sodass<br />

seine Füße auf dem Laufband aufliegen. Sein Unterkörper und<br />

seine Beine stecken in einer Art Stützgerüst; Motoren und mecha -<br />

nische Gelenke sind an seinen Gliedmaßen fixiert. Mit seinen Armen<br />

stützt er sich beidseits auf Haltestangen ab. Dann beginnt er zu<br />

gehen, setzt einen Fuß vor den anderen, während die Motoren an<br />

seinen Beinen leise, surrende Geräusche von sich geben. Futuristisch<br />

wirkt er, dieser „Roboteranzug“. Er unterstützt die Bewegungsabläufe<br />

seines Trägers, die dennoch erstaunlich fließend wirken.<br />

Maring ist einer der ersten, die den japanischen Roboteranzug<br />

mit Namen HAL ® (Hybrid assistive limb ® ) in Deutschland erproben.<br />

Um diese innovative Technologie systematisch zu erproben<br />

und damit ein neues Therapieangebot zu entwickeln, wurde im<br />

vergangenen Jahr in Kooperation mit dem Bergmannsheil das<br />

Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining (ZNB) gegründet.<br />

Vom Prinzip her handelt es sich bei HAL ® um ein sogenanntes<br />

Exoskelett, also ein System, das dem Körper von außen eine<br />

zusätzliche Stützfunktion verleiht. Es unterstützt Menschen mit<br />

Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen dabei, einen Teil<br />

ihrer Mobilität zurück zu gewinnen. Entwickelt wurde HAL ® in<br />

Japan von Prof. Dr. Yoshiyuki Sankai. Dort ist es bereits an vielen<br />

Kliniken im Einsatz, Gehbehinderte und Schlaganfallpatienten<br />

arbeiten mit dem System.<br />

HAL wird gesteuert<br />

Im Gegensatz zu anderen Exoskelett-Typen<br />

ist das Besondere<br />

durch Nervenimpulse<br />

beim HAL ® -System, dass es<br />

des Patienten<br />

durch die Nervenimpulse des<br />

Patienten gesteuert wird. Solche<br />

Nervenimpulse, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind,<br />

sind bei einem gelähmten Menschen teilweise nur minimal vorhanden.<br />

Beim HAL ® werden diese minimalen Impulse mittels<br />

Elektroden erfasst, die auf der Haut des Patienten angebracht


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Innovation<br />

21<br />

sind. Ein Computer, der am Exoskelett befestigt ist, em pfängt<br />

diese Signale, wertet sie aus und setzt die dahinter stehende<br />

Bewegungsidee in tatsächliche Bewegungsabläufe um. Die<br />

Bewegung wird durch Elektromotoren, die seitlich an den Gliedmaßen<br />

des Patienten fixiert sind, unterstützt. Die Motoren ergänzen<br />

so die fehlende Muskelkraft. Dabei wird insbesondere<br />

die Hüft- und Kniebeugung beziehungsweise -streckung aktiv<br />

durch den Patienten gesteuert. Die Bewegung des oberen Sprunggelenks<br />

wird automatisch durch das Exoskelett übernommen.<br />

Das System bietet einen hohen Tragekomfort: Es ist aus Spezialkunststoffen<br />

und Aluminium gefertigt und damit sehr leicht.<br />

Lediglich 14 Kilogramm wiegt das Unterkörpermodell von Dietmar<br />

Maring. Es ist individuell verstellbar und kann somit auch<br />

auf andere Probanden angepasst werden.<br />

„Wir wollen herausfinden, inwieweit sich die Symptomatik bei<br />

den Patienten verbessert, wenn sie mit dem Exoskelett trainieren“,<br />

erklärt Prof. Dr. Thomas Schildhauer, Ärztlicher Direktor<br />

des Bergmannsheils. Die Patienten führen unter fachkundiger<br />

Anleitung ein regelmäßiges Gangtraining mit dem Exoskelett<br />

durch. Dietmar Maring läuft fünf Mal pro Woche jeweils etwa<br />

30 Minuten auf dem Laufband. Dabei ist er gesichert durch einen<br />

Bauchgurt mit Aufhängung, um das Sturzrisiko zu minimieren.<br />

Der Trainingserfolg wird durch funktionelle Tests überprüft. Jeweils<br />

vor und nach dem Training werden Gehtests ohne Exoskelett<br />

und mit entsprechenden Hilfsmitteln (Rollator oder<br />

Unterarmgehstützen) gemacht und die Ergebnisse dokumentiert.<br />

So soll ermittelt werden, ob und inwieweit sich beispielsweise<br />

die benötigte Zeit und Schrittzahl für das Zurücklegen<br />

einer bestimmten Distanz durch das Training verändern. Neben<br />

funktionellen Verbesserungen werden auch die Herz- und Kreislauftätigkeit<br />

sowie Veränderungen des Muskelumfangs an der<br />

Ober- und Unterschenkelmuskulatur untersucht. Der gesamte<br />

Trainingsaufwand beträgt somit pro Tag rund eineinhalb Stunden.<br />

Eine gute körperliche Fitness ist für das Training unerlässlich,<br />

denn es ist anstrengend und geht keineswegs kinderleicht von<br />

sich. Der Patient soll schließlich eigene Muskelkraft aufbauen<br />

und die Unterstützung durch das Exoskelett nur so weit nutzen,<br />

wie es für das Training erforderlich ist.<br />

„Training steigert Mo­<br />

Prof. Schildhauer ist von den<br />

bisherigen Ergebnissen begeistert:<br />

„Wir beobachten bei den<br />

bilität und verbessert<br />

die Muskelleistung.“ gelähmten Patienten durch das<br />

Training eine deutlich gesteigerte<br />

Mobilität, einen intensivierten Muskelaufbau, mehr Muskelleistung<br />

und ein höheres Aktivitätsniveau.“ Im Rahmen von Einzelanwendungen<br />

zeigte sich dies anhand verbesserter Werte in<br />

Bezug auf die Gehzeit, die zurückgelegte Gehstrecke und die<br />

Ganggeschwindigkeit, die die Patienten im Verlauf des Trainings<br />

bei Kontrolltests ohne Exoskelett-Unterstützung erzielten.<br />

Das ZNB in Bochum will diese innovative Technologie perspektivisch<br />

einem breiteren Patientenkreis zugänglich machen. Es ist<br />

das erste seiner Art außerhalb Japans, dem Ursprungsland des<br />

HAL ® . Gehbehinderte Menschen sollen hier künftig die Möglichkeit<br />

erhalten, systematisch mit dem Roboteranzug zu trainieren.<br />

Vor allem für inkomplett Querschnittgelähmte, Patienten nach<br />

Schlaganfall oder mit multipler Sklerose kann das HAL ® -Training<br />

interessant sein. Dietmar Maring jedenfalls ist froh, dass er als<br />

einer der ersten diese innovative Technologie nutzen kann. Sein<br />

Zwischenfazit fällt positiv aus: „Die Muskeln werden gestärkt,<br />

der Gang wird sicherer und man kann auch ohne den Anzug<br />

größere Strecken mit dem Rollator zurück legen.“


22 Schwerpunkte Innovation<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schrittmacher des medizinischen Fortschritts<br />

Hochkarätige Auszeichnungen für Wissenschaftler im Bergmannsheil<br />

Neue Wege finden, um die Medizin der Zukunft zu gestalten:<br />

Dieser Anspruch wird im Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

tagtäglich mit Leben gefüllt. Wissenschaftler und Forschergruppen<br />

des Klinikums entwickeln neue Ansätze und Strategien –<br />

von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendungsstudie.<br />

Rund 260 Forschungsprojekte werden derzeit<br />

bearbeitet, ob im Rahmen von Einzelprojekten oder im Rahmen<br />

von großen Forschungsverbünden, ob im nationalen oder internationalen<br />

Kontext. Arbeitsschwerpunkte sind zum Beispiel die<br />

Erforschung neuer Biomaterialien als Knochen- oder Gelenkersatz,<br />

die Entwicklung innovativer Verfahren zur Gewinnung von<br />

Hautersatzgewebe, das zur großflächigen Wunddeckung genutzt<br />

werden kann (z. B. bei Schwerbrandverletzten) oder zu<br />

diversen neurowissenschaftlichen Fragestellungen, beispielsweise<br />

zu seltenen neuromuskulären Erkrankungen oder zum<br />

Verständnis der Lernmechanismen des Gehirns.<br />

Forschungsleistungen<br />

Auch auf den Gebieten der inneren<br />

Medizin werden vielfältige<br />

auf Fachkongressen<br />

Ansätze verfolgt, um neue, vielversprechende<br />

Therapieverfah-<br />

gewürdigt<br />

ren zu entwickeln und zu erproben,<br />

ebenso wie im Bereich der Schmerzforschung und der<br />

Schmerztherapie. Und die Arbeit der Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler im Bergmannsheil trägt Früchte, sie findet<br />

Resonanz in Expertenkreisen, in hochrangigen wissenschaftlichen<br />

Publikationen und wird auf Fachkongressen gewürdigt.<br />

Im letzten Jahr konnten sich erneut viele Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter über eine besondere Auszeichnung ihrer wissenschaftlichen<br />

Leistung freuen.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Innovation<br />

23<br />

Karl-Oberdisse-Preis<br />

Für seine Forschungsarbeiten zur Entstehung der gestörten Insulinwirkung<br />

bei Übergewicht und Typ-2-Diabetes-mellitus wurde<br />

Diplombiologe Jan Giebelstein (Bild 1), wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der Medizinischen Klinik I mit dem Karl-Oberdisse-Preis<br />

ausgezeichnet. In seiner Arbeit, die in Kooperation mit dem Medizinischen<br />

Proteom Center der Ruhr-Universität Bochum und einer<br />

dänischen Arbeitsgruppe erstellt wurde, konnte er nachweisen,<br />

dass es im Skelettmuskel übergewichtiger Personen zu einer<br />

Verschiebung des Proteinmusters kommt. Charakterisiert wird<br />

dies unter anderem durch eine Zunahme zuckerspaltender Enzyme<br />

und eine Abnahme von Enzymen, die der Energiegewinnung<br />

dienen. Resultat könnte eine vermehrte Fettansammlung sein. Der<br />

mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde bei der Tagung der Nordrhein-<br />

Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie<br />

am 20. bis 21. Januar <strong>2012</strong> in Bonn an Giebelstein und Dr. Julia<br />

Szendroedi (Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf) verliehen.<br />

Wissenschaftspreis Weichgewebssarkome<br />

Prof. Dr. Lars Steinsträßer (Bild 2), Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte, ist mit dem PharmaMar-Wissenschaftspreis<br />

Weichgewebssarkome ausgezeichnet worden. Er<br />

erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschungsarbeit<br />

zu einem neuen Therapieansatz bei bösartigen Weichgewebstumoren<br />

(Sarkome). Im Mittelpunkt der Studie stehen sogenannte<br />

Effektormoleküle des angeborenen Immunsystems: Die<br />

Studie zeigt, dass diese Eiweiße im wissenschaftlichen Versuch<br />

auch Sarkomzellen frühzeitig erkennen und angreifen können.<br />

Das Wissen um diesen Funktionsmechanismus könnte dazu beitragen,<br />

natürliche oder synthetische Peptide so zu konfigurieren,<br />

dass sie zu wirksamen Therapien für Sarkompatienten entwickelt<br />

werden könnten. Prof. Steinsträßer bekam den Preis im Rahmen<br />

der zweiten Sarkomkonferenz vom 22. bis 24. März <strong>2012</strong> in Berlin,<br />

die unter anderem von den Fachgesellschaften für Hämatologie<br />

und Onkologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgerichtet<br />

wurde.<br />

DGOU Evidence-based-Medicine-Preis<br />

Knochenbildungen nahe den Gelenken, sogenannte heterotope<br />

Ossifikationen, sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit<br />

frischen Rückenmarkverletzungen. Über die Ursachen dieses<br />

Krankheitsbildes ist noch wenig bekannt. In einer umfangreichen<br />

Patientenstudie hat sich ein Forscherteam der Chirurgischen<br />

Klinik um Dr. Mustafa Citak und Dr. Holger Godry (Bild 3) mit den<br />

Risikofaktoren beschäftigt, die die Ausbildung von gelenknahen<br />

Verknöcherungen beeinflussen. Demnach scheinen das Ausmaß<br />

der Querschnittlähmung sowie begleitende Verletzungen und<br />

Erkrankungen der Lunge hierbei eine besondere Rolle zu spielen.<br />

Stellvertretend für die Arbeitsgruppe erhielt Dr. Godry den Evidence-based-Medicine-Preis<br />

der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Er<br />

wurde verliehen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie vom 23. bis 26. Oktober <strong>2012</strong> in Berlin.<br />

Nachwuchsförderpreis Schmerz<br />

Für ihre Forschungen zur Rolle weiblicher Geschlechtshormone<br />

bei der Entstehung chronischer Schmerzen wurde Dr. Christine<br />

Meyer-Frießem (Bild 4) mit dem Janssen-Nachwuchsförderpreis<br />

Schmerz ausgezeichnet. Die Anästhesistin und wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ-<br />

und Schmerzmedizin belegte den ersten Platz und erhielt auf<br />

dem Zukunftsforum in Hamburg am 04. Mai <strong>2012</strong> einen Geldpreis<br />

in Höhe von 5.000 Euro. Im Rahmen eines innovativen humanen<br />

Schmerzmodells testet sie Probandinnen in unterschiedlichen<br />

Zyklusphasen auf ihre Schmerzsensibilität. Dabei wird durch<br />

elektrische Langzeitpotenzierung ein Schmerzgedächtnis simuliert<br />

und unter standardisierten Bedingungen die Stärke der<br />

Schmerzempfindung in verschiedenen Testungen untersucht.<br />

Ihre Studie erfolgt in Kooperation mit dem Schmerzlabor der<br />

Klinik und Poliklinik für Anästhesie und Intensivmedizin des<br />

Universitätsklinikums Münster (UKM).<br />

Viktor-von-Bruns-Preis<br />

Für seine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Wundheilung<br />

wurde Nicolai Kapalschinski (Bild 5), Mitarbeiter der Klinik<br />

für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte mit dem Viktor-von-Bruns-Preis<br />

der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung<br />

und Wundbehandlung e.V. ausgezeichnet. In seiner Studie „Reduktion<br />

der antibakteriellen Wirksamkeit polyhexanidbasierter<br />

Antiseptika gegen Staphylococcus aureus und MRSA induziert<br />

durch Albumin“ wurde gezeigt, dass Albumin, das am häufigsten<br />

in Wundsekreten vorkommende Protein, die Wirksamkeit<br />

von Antiseptika auf Basis von Polyhexanid signifikant verringert.<br />

Der Preis für die beste Arbeit im Bereich der Grundlagenforschung<br />

wurde verliehen auf dem 15. Jahreskongress der Fachgesellschaft<br />

in Kassel vom 14. bis 16. Juni <strong>2012</strong>; das Preisgeld<br />

betrug 1.000 Euro.<br />

Posterpreis des Deutschen Schmerzkongresses<br />

Tina Mainka (Bild 6), Mitarbeiterin der Abteilung für Schmerzmedizin,<br />

wurde auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim<br />

vom 17. bis 20. Oktober <strong>2012</strong> mit einem Posterpreis aus gezeichnet.<br />

Thema ihres Beitrags war der Zusammenhang zwischen<br />

3-Phasen-Skelettszintigraphie und Gelenkdruckschmerzschwellen<br />

beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). Sie zeigte,<br />

dass verminderte Gelenkdruckschmerz schwellen bei CRPS-Patienten<br />

mit einer vermehrten Osteoblastenaktivität in der Szintigraphie<br />

korrelieren und darüber hinaus hochspezifisch für ein CRPS<br />

sind. Ihre Folgerung: Die Gelenkdruckschmerzschwellenmessung<br />

sollte als nicht-invasives Instrument in die Diagnostik des<br />

CRPS integriert werden. Der Preis war dotiert mit 500 Euro.


24 Schwerpunkte Innovation<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

DFG Nachwuchsakademie<br />

Dr. Christina Greulich (Bild 7), Mitarbeiterin der Chirurgischen<br />

Forschung sucht nach Wegen, wie die keimtötende Wirkung von<br />

Silberionen für die Vermeidung von Knocheninfektionen nutzbar<br />

gemacht werden kann. Für ihr Forschungsvorhaben zur „Entwicklung<br />

einer Silber-dotierten Calciumphosphat-Nanopartikel-haltigen<br />

Plasmacot-Matrix mit antimikrobieller Wirkung für die Lokalbehandlung<br />

infektionsgefährdeter Frakturen“ erhält sie <strong>2012</strong> eine<br />

Förderung von rund 84.000 Euro. Ihr Projekt wurde als eines von<br />

insgesamt zehn Projekten im Rahmen der fünften Nachwuchsakademie<br />

Medizintechnik der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) ausgewählt.<br />

Theodor-Schwann-Preis<br />

Für ihre Forschungsarbeit zu bestimmten erblichen Muskelerkrankungen,<br />

sogenannten myofibrillären Myopathien, ist die Biologin<br />

Alexandra Maerkens (Bild 8) mit dem Theodor Schwann-Preis<br />

ausgezeichnet worden. Die Mitarbeiterin der Neurologischen<br />

Klinik erforscht die Entstehungszusammenhänge dieser schweren,<br />

derzeit unheilbaren Erkrankungen: Im Fokus stehen krankhafte<br />

Eiweißablagerungen, die sich in den Muskelzellen betroffener<br />

Patienten anreichern. Die Biologin untersucht die Zusammensetzung<br />

dieser Proteinaggregate bei verschiedenen Krankheitstypen<br />

und hat Hinweise auf jeweils spezifische Proteinmuster vorgefunden.<br />

Diese Erkenntnisse könnten helfen, die Erkrankungstypen<br />

besser voneinander abgrenzen zu können und die diagnostischen<br />

Methoden zu optimieren. Außerdem liefern die Ergebnisse wichtige<br />

Hinweise über Proteine, die am Krankheitsprozess beteiligt<br />

sind. Sie berichtete auf der diesjährigen Tagung der Deutschen<br />

Gesellschaft für Neuropathologie und Neuroanatomie (DGNN)<br />

über ihre Ergebnisse, die vom 12. bis 15. September <strong>2012</strong> in Erlangen<br />

stattfand. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.<br />

DGPRÄC Vortragspreis<br />

Mustafa Becerikli (Bild 9), Mitarbeiter der Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte erforscht die Rolle bestimmter<br />

molekularer Faktoren für die Entwicklung von bösartigen Weichgewebstumoren<br />

(Sarkome). Auf der letzten Tagung der Deutschen<br />

Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen<br />

Chirurgen (DGPRÄC) in Bremen vom 13. bis 15. September <strong>2012</strong><br />

wurde sein Vortrag zum besten des Kongresses gekürt und mit<br />

einem Preisgeld von 1.500 Euro belohnt. Der Titel seiner Arbeit<br />

lautet „Inhibierung der EphB4 Tyrosin-Kinase-Expression mittels<br />

RNA Interferenz reduziert Tumor-Progression und Migration von<br />

Synovialsarkomen“.<br />

DGN Posterpreis<br />

Alexandra Maerkens (Bild 8), Mitarbeiterin der Neurologischen<br />

Klinik wurde auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />

in Hamburg (26. bis 29. September <strong>2012</strong>) mit einem Posterpreis<br />

ausgezeichnet. Das Poster behandelte eine differenzielle<br />

Proteom-Studie zu Proteinaggregaten, die kennzeichnend für eine<br />

sogenannte Desminopathie sind: Diese bezeichnet eine spezielle<br />

Subform im Bereich der myofibrillären Myopathien, also von bestimmten<br />

erblichen Muskelerkrankungen. Ihre Arbeit erlaubt neue<br />

Einblicke in die Pathomechanismen der Erkrankung. Für ihre Arbeiten<br />

zur Desminopathie wurde Alexandra Maerkens auch auf<br />

dem Kongress der World Muscle Society in Perth/Australien ausgezeichnet,<br />

der im Oktober <strong>2012</strong> stattfand.<br />

Cicatrix-Studienpreis<br />

Wie sich die Wundheilung bei Verbrennungsverletzungen mittels<br />

gezielter Stoßwellenbehandlung verbessern lässt, untersucht Priv.-<br />

Doz. Dr. Ole Goertz (Bild 10), Klinik für Plastische Chirurgie und<br />

Schwerbrandverletzte. Bei dem Verfahren, das beispielsweise bei<br />

Behandlung von Nierensteinen eingesetzt wird, werden mit einem<br />

speziellen Gerät von außen hochenergetische Stoßwellen auf das<br />

betroffene Körperareal gerichtet. Erste experimentelle Studien<br />

brachten positive Ergebnisse. Für seine Forschungsarbeit wurde<br />

Dr. Goertz mit dem „Cicatrix Studienpreis <strong>2012</strong>“ ausgezeichnet<br />

(Preisgeld: 10.000 Euro). Der Preis wurde überreicht auf der Jahrestagung<br />

der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung<br />

(DAV) im Januar 2013.<br />

DGfW Posterpreis<br />

Henrik Lauer (Bild 11), Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte,<br />

wurde auf dem 15. Jahreskongress der Deutschen<br />

Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. vom 14.<br />

bis 16. Juni <strong>2012</strong> in Kassel mit einem Posterpreis ausgezeichnet.<br />

Das Poster thematisierte das Verfahren der Stoßwellenbehandlung<br />

bei Verbrennungs verletzungen und ihren Einfluss auf die<br />

Mikrozirkulation. Die Mikro zirkulation ist dabei ein entscheidender<br />

Faktor für den Wundverlauf und die Wundheilung. Das Preigsgeld<br />

betrug 250 Euro.<br />

DGTHG Gefäßchirurgischer Preis<br />

Auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-,<br />

Herz- und Gefäßchirurgie e. V. (DGTHG) wurde Dr. Peter Haldenwang<br />

(Bild 12), Mitarbeiter der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />

mit dem gefäßchirurgischen Preis der Gesellschaft ausgezeichnet.<br />

Seine Studie evaluierte den Nutzen der Reduzierung der Körpertemperatur<br />

auf 28 Grad bei Aortenklappenoperationen. Sie wurde<br />

mit einem Preisgeld von 5.000 Euro prämiert. Die Tagung fand<br />

statt vom 17. bis 20. Februar 2013 in Freiburg.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte Innovation<br />

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1 Jan Giebelstein (rechts) mit dem Vorsitzenden der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie<br />

und Diabetologie, Prof. Dr. Horst Harald Klein bei der Preisverleihung – Bild: Privat<br />

2 V. l.: PD Dr. Peter Reichardt (Berlin), Prof. Dr. Lars Steinsträßer (Bochum), Prof. Dr. Peter Hohenberger (Mannheim),<br />

Prof. Dr. Thomas Brodowicz (Wien), Robby Woitke (PharmaMar) – Bild: Uli Deck<br />

3 Dr. Holger Godry (3. v. l.) bei der Preisverleihung, rechts daneben der zweite Preisträger Dr. Dino Georg Schulz<br />

(UK Münster) – Bild: Starface GmbH<br />

4 Die Sieger des Nachwuchsförderpreises (v. l.): Dr. Yevgen Mikhlin, Dr. Christine Meyer-Frießem, Dr. Harald<br />

Rief – Bild: Ulla Burghardt/Janssen<br />

5 Nicolai Kapalschinski<br />

6 Tina Mainka<br />

7 Dr. Christina Greulich<br />

8 Alexandra Maerkens<br />

9 Mustafa Becerikli<br />

10 Priv.-Doz. Dr. Ole Goertz<br />

11 Henrik Lauer<br />

12 Dr. Peter Haldenwang


26 Schwerpunkte<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Highlights <strong>2012</strong><br />

Januar<br />

25 Jahre Bochum-Treff im Bergmannsheil:<br />

Eine der renommiertesten<br />

chirurgischen Fachveranstaltungen<br />

in Deutschland feiert<br />

Jubiläum. Über 160 Chirurgen und<br />

Experten informierten sich über<br />

Wiederherstellungsverfahren<br />

und Behandlungsstrategien bei<br />

komplizierten Gliedmaßenverletzungen.<br />

April<br />

Symposium zu Ehren von Prof. Dr.<br />

Hans-Ulrich Steinau: Er scheidet<br />

nach über 20 Jahren als Direktor<br />

der Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte aus<br />

seinen Diensten aus.<br />

Bundesgesundheitsminister Daniel<br />

Bahr besucht das Bergmannsheil<br />

und referiert zu Zukunftsfragen der<br />

Gesundheitspolitik.<br />

März<br />

Nach 22 Dienstjahren wird Bergmannsheil-Geschäftsführer<br />

Hans-<br />

Werner Kick in den Ruhestand<br />

verabschiedet. Sein Nachfolger ist<br />

Johannes Schmitz: Er arbeitete zuvor<br />

in leitenden Positionen für die<br />

Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />

und chemische Industrie (BG RCI)<br />

und war Geschäftsführer verschiedener<br />

gewerblicher Unternehmen.<br />

Mai<br />

Die BG Kliniktour, eine Veranstaltungsreihe<br />

der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (DGUV),<br />

macht Station in Bochum. Sie<br />

thematisiert die Rolle des Sports<br />

für die Rehabilitation von Unfallopfern<br />

und beruflich Erkrankten.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Schwerpunkte<br />

27<br />

Juni<br />

Intensivtraining im Bergmannsheil:<br />

30 Ärzte, Rettungs- und<br />

Pflegekräfte proben zwei Tage<br />

Abläufe der Schwerverletztenversorgung<br />

unter realitätsnahen<br />

Bedingungen.<br />

Offizielle Begrüßung für Prof. Dr.<br />

Marcus Lehnhardt als neuer Direktor<br />

der Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte.<br />

August<br />

Sechzehn Azubis schließen erfolgreich<br />

ihr Examen in der Gesundheits-<br />

und Krankenpflege ab. Auch<br />

die MTA-Schule führt wieder viele<br />

Kandidatinnen und Kandidaten in<br />

den Fachrichtungen Labormedizin<br />

und Radiologie zur Berufsreife.<br />

Bergmannsheil mit neuem Webauftritt:<br />

Die Seite www.bergmannsheil.de<br />

bietet ein modernes Layout,<br />

eine komfortable Naviga tion<br />

und spezifische Informationen für<br />

die verschiedenen Nutzergruppen<br />

der Website.<br />

November<br />

Beim Wettbewerb „Deutschlands<br />

beste Klinikwebsite“ belegt die<br />

neue Internetseite des Bergmannsheils<br />

den fünften Platz. 611 Kliniken<br />

hatten sich an dem renommierten<br />

Websitecheck beteiligt.<br />

Juli<br />

September<br />

Geprüfte Qualität: Bergmannsheil<br />

wird erstmals zertifiziert nach der<br />

DIN ISO 9001-Norm. Auch das<br />

Institut für Pathologie, das Bildungszentrum,<br />

die Krankenpflegeschule<br />

und die MTA-Schule am<br />

Bergmannsheil werden zertifziert.<br />

Die neu strukturierte Abteilung<br />

für Neurotraumatologie bietet<br />

neurochirurgische Leistungen an<br />

mit einem besonderen Fokus auf<br />

berufsgenossenschaftlich versicherte<br />

Patienten.<br />

In Bochum eröffnet Europas erstes<br />

Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining<br />

mit HAL-System.<br />

Querschnittgelähmte Menschen<br />

können hier mit einem Exoskelett,<br />

einer Art Roboteranzug, Lauftrainings<br />

absolvieren, um ihre Mobilität<br />

zu verbessern.


„Mitwirken an der Medizin<br />

von morgen: Das fasziniert<br />

mich an meiner Arbeit im<br />

Bergmannsheil.“<br />

Michaela Zaik, 45 Jahre<br />

Medizinisch-technische Assistentin<br />

in der Chirurgischen Forschung


30 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

Retten und heilen mit höchster Kompetenz: Als erste Unfallklinik<br />

der Welt hat die Chirurgische Klinik und Poliklinik des Bergmannsheils<br />

Maßstäbe gesetzt in der Versorgung von unfallverletzten<br />

Patienten. Heute zählt sie zu den größten und profiliertesten<br />

unfallchirurgischen Zentren in Deutschland. Patienten mit allen<br />

Verletzungsarten werden durch multiprofessionelle Teams nach<br />

höchsten medizinischen, pflegerischen und therapeutischen<br />

Standards versorgt. Unter dem Dach der Chirurgischen Klinik<br />

sind neben der Chirurgischen Kernklinik mit den Schwerpunkten<br />

Unfallchirurgie und Orthopädie sowie chirurgische Intensivmedizin<br />

mehrere spezialisierte Fachabteilungen vereint: die Abteilung<br />

für Rückenmarkverletzte, die Abteilung für Neurotraumatologie,<br />

die Abteilung für Viszeralchi rurgie und die Chirurgische Forschung.<br />

In enger, partnerschaftlicher Zusammenarbeit sichern die Spezialisten<br />

ein umfassendes, inte griertes Versorgungsangebot für Patienten<br />

aus dem gesamten Ruhrgebiet und weit darüber hinaus.<br />

Überregionales Traumazentrum<br />

Als überregionales Traumazentrum gehört die Klinik zum zertifizierten<br />

Traumanetzwerk Ruhrgebiet, dem größten Verbund seiner<br />

Art in Deutschland. Für die schnelle Versorgung schwerstverletzter<br />

Patienten stehen zwei moderne Hubschrauberlandeplätze zur<br />

Verfügung. Ein Notarztwagen, der am Klinikum stationiert ist, ist<br />

pro Jahr über 3.000 mal im Einsatz. Mit optimierten und standardi<br />

sierten Handlungsabläufen, modernsten intensivmedizinischen<br />

Methoden sowie einem kollegialen Zusammenspiel von Ärzten,<br />

Pflegekräften und Therapeuten sichert die Klinik eine schnelle<br />

und umfassende Versorgung entlang der gesamten Behandlungskette:<br />

Von der Akutphase bis zur Rehabilitation. Ambulante Patienten<br />

erhalten eine qualifizierte, zielgenaue Beratung und Behandlung<br />

in der Chirurgischen Poliklinik und den verschiedenen Spezialsprech<br />

stunden. Das Reha-Zentrum Bergmannsheil bietet ambulante<br />

und stationäre Leistungen für eine individuell abgestimmte Rehabilitation<br />

der Patienten in den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Physikalische Therapie, Sporttherapie und Aquatherapie.<br />

Im vergangenen Jahr wurde die neu strukturierte Abteilung für<br />

Neurotraumatologie innerhalb der Chirurgischen Klinik eröffnet.<br />

Sie bietet neurochirurgische Leistungen an mit einem besonderen<br />

Fokus auf berufsgenossenschaftliche Patienten. Somit ist<br />

das Bergmannsheil in der Lage, eine integrierte und umfassende<br />

Versorgung aller Erkrankungen des Schädels, des Gehirns sowie<br />

des Rückenmarks anbieten zu können – gemäß den besonderen<br />

Anforderungen, die an das Bergmannsheil als berufsgenossenschaftliche<br />

Klinik gestellt werden (weitere Informationen zur<br />

Abteilung für Neurotraumatologie siehe S. 34).


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

31<br />

Forschung an neuen Therapieoptionen<br />

Angeschlossen an die Chirurgische Klinik ist ein eigenes Forschungsinstitut.<br />

Das wissenschaftliche Spektrum reicht von der<br />

angewandten Materialwissenschaft zur Entwicklung und Testung<br />

neuer Biomaterialien über neue Möglichkeiten der Nanotechnologie,<br />

zum Beispiel zur Bekämpfung bakterieller Infektionen, bis<br />

hin zum Einsatz von körpereigenen Stammzellen für die Therapie<br />

schlecht heilender Frakturen. Internationale Projektkooperationen<br />

belegen die universitären Leistungen der Chirurgischen Klinik<br />

und ihrer Mitarbeiter.<br />

In enger Kooperation mit der Chirurgischen Klinik wurde am 10.<br />

Sep tember <strong>2012</strong> das Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining<br />

(ZNB) gegründet – als europaweit erstes Zentrum seiner Art.<br />

Hier werden neue Wege zur Mobilitätsförderung von querschnittgelähmten<br />

Patienten erforscht. Im Fokus der wissenschaftlichen<br />

Arbeit steht das japanische Exoskelett HAL ® , eine Art „Roboteranzug“:<br />

Durch seine Stützfunktion versetzt er den Patienten in die<br />

Lage, ein Gangtraining auf dem Laufband zu absolvieren. Motoren<br />

am Exoskelett, die durch geringe Nervenimpulse in den Gliedmaßen<br />

des Patienten gesteuert werden, unterstützen die Bewegungsidee<br />

des Trägers und ermöglichen ihm ein zielgerichtetes Gehen. Wie<br />

sich regelmäßiges Training mit dem Exoskelett auf die Mobilität<br />

und Physis der Probanden auswirkt, wird derzeit in Vorstudien<br />

erforscht (weitere Informationen siehe S.20 in diesem Bericht).<br />

25. „Bochum-Treff“ für Unfallchirurgen<br />

Um den fachlich-wissenschaftlich Austausch innerhalb ihres<br />

Fachgebietes zu fördern, führt die Chirurgische Klinik regelmäßig<br />

Symposien und Kongresse durch: Als eine Institution für Unfallchirurgen<br />

gilt insbesondere der sogenannte „Bochum Treff“ der<br />

Chirurgischen Klinik. Er fand im Berichtsjahr bereits zum 25. Mal<br />

statt und zählt damit zu den ältesten und renommiertesten Fachveranstaltungen<br />

seiner Art: Über 160 Experten aus ganz Deutschland<br />

und dem angrenzenden Ausland kamen Ende Januar <strong>2012</strong><br />

im Bergmannsheil zusammen.<br />

Die Chirurgische Klinik genießt bei Nachwuchschirurgen einen<br />

exzellenten Ruf als Ausbildungsstätte: Dazu trägt das umfassende<br />

Behandlungsspektrum ebenso bei wie das breite Angebot zur<br />

fachlichen Spezialisierung.<br />

Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Direktor<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Sabine Slavik<br />

Tel.: 0234-302-6502 | Fax: 0234-302-6530<br />

E-Mail: sabine.slavik@bergmannsheil.de<br />

Sekretariat: Angela Krosser<br />

Tel.: 0234-302-6501 | Fax: 0234-302-6530<br />

E-Mail: angela.krosser @bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Therapie Mehrfach- und Schwerstverletzter (Polytraumata)<br />

··<br />

Chirurgische Intensivmedizin<br />

··<br />

Behandlung des traumatischen Lungenversagens (ECMO)<br />

··<br />

Notfallmedizin<br />

··<br />

Beckenchirurgie<br />

··<br />

Wirbelsäulenchirurgie:<br />

Wirbelsäulenbrüche · Fehlstellungen · Chronische Instabilitäten,<br />

Wirbelsäulentumore · Minimal invasive OP-Technik<br />

··<br />

Gelenkchirurgie:<br />

Versorgung von Frakturen · Erhaltende Operationen bei „Gelenkverschleiß“/Arthrose<br />

(Knorpeltransplantation, Umstellung, Achskorrekturen)<br />

· Arthroskopische Operationen (Schwerpunkte Knie<br />

und Schulter) · Endoprothetik (Schwerpunkte Hüfte, Knie, Schulter)<br />

··<br />

Knochen- und Weichteilinfekte (Osteitis Station)<br />

··<br />

Brüche und Verrenkungen (Luxationen) im Wachstumsalter<br />

··<br />

Korrektur von Fehlstellungen:<br />

(in Folge von Verletzungen bzw. posttraumatischen Fehlstellungen)<br />

Extremitätenverlängerung · Achskorrekturen · Ilizarov-Methode<br />

··<br />

Handchirurgie<br />

··<br />

Pseudarthrosen, Einsatz von Stammzelltherapie und Behandlung<br />

mit Wachstumsfaktoren<br />

··<br />

Fußchirurgie<br />

··<br />

Sportunfälle<br />

··<br />

Gutachten


32 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

Abteilung für Rückenmarkverletzte<br />

Patienten mit Rückenmarkverletzungen und Rückenmarkerkrankungen<br />

mit einer Querschnittlähmung erhalten in der Abteilung<br />

für Rückenmarkverletzte eine intensive und umfassende Versorgung.<br />

Das Team bietet eine Akutversorgung von polytraumatisierten<br />

Patienten jeden Alters auf universitärem Niveau und entsprechend<br />

den Anforderungen eines überregionalen Traumazentrums.<br />

Die Versorgung umfasst die Behandlung von Querschnittlähmungen<br />

durch Unfälle, angeborene Fehlbildungen, Entzündungen der<br />

Wirbelsäule sowie durch Tumoren. Die Abteilung verfügt über<br />

Spezialbetten für dauerbeatmete halsmarkgelähmte Patienten<br />

einschließlich beatmeter Kinder. Das Versorgungsspektrum<br />

umfasst die Komplikationsbehandlung der Querschnittlähmung,<br />

zum Beispiel Druckgeschwüre, spinale Spastik und Frakturen.<br />

Ganzheitliches Behandlungskonzept<br />

Eine interdisziplinäre, ganzheitliche Behandlung wird im Bergmannsheil<br />

durch ein breites Disziplinenspektrum möglich, dazu<br />

zählen die Neuro-Urologie, Gastroenterologie, Kardiologie, Pulmonologie<br />

inklusive Schlaflabor, Neurologie, Dermatologie, Schmerztherapie,<br />

Hals-Nasen-Ohrenarzt, Zahnarzt und Augenarzt. Alle<br />

diagnostischen fachspezifischen Maßnahmen sind im Bergmannsheil<br />

gegeben einschließlich beatmeter MRT-Untersuchungen.<br />

Dabei werden die Patienten sowohl stationär wie ambulant betreut<br />

und behandelt. In den Spezialambulanzen der Ab teilung<br />

(BG-Ambulanz für berufsgenossenschaftlich ver sicherte Patienten,<br />

GKV-Ambulanz für gesetzlich krankenversicherte Patienten,<br />

Hochschulambulanz und Neuro-urologische Ambulanz) wird<br />

die lebenslange Nachsorge der Patienten durchgeführt. Das<br />

Behandlungsziel der Abteilung ist die umfassende Versorgung<br />

von Patienten mit kompletter oder inkompletter Querschnittlähmung<br />

mit dem Behandlungsergebnis der medizinischen und<br />

sozialen Reintegration im Sinne eines selbstbestimmten Lebens.<br />

Förderkreis unterstützt Patienten<br />

Trotz der Zuständigkeit verschiedener Kostenträger gibt es noch<br />

immer Schwierigkeiten in der praktischen Durchsetzung des<br />

Gesamtrehabilitationsplanes, wenn eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten<br />

die erforderlichen wohnungsfürsorgerischen<br />

Maßnahmen oder auch die Beschaffung zweckmäßiger Hilfsmittel<br />

verhindern. Finanzierungslücken ergeben sich auch, sobald<br />

für eine umfassende soziale Rehabilitation oder für die Teilnahme<br />

an kulturellen Veranstaltungen geeignete Transportmittel bzw.<br />

Sport- und Übungsgeräte benötigt werden. Um in derartigen<br />

Fällen Hilfe anbieten zu können, wurde der Förderkreis für Patienten<br />

der Abteilung für Rückenmarkverletzte der Berufsgenossen-


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

33<br />

schaftlichen Kliniken Bergmannsheil Bochum e. V. gegründet.<br />

Zweck des Vereins ist die soziale Integration von Akutkranken<br />

und früher behandelten querschnittgelähmten Patienten dieser<br />

Fachabteilung.<br />

Maßnahmen zur sozialen Integration<br />

Der Förderkreis finanziert sich ausschließlich aus Spenden und<br />

Beiträgen. Unterstützung soll durch persönliche Betreuung und<br />

durch finanzielle Hilfen erbracht werden, insbesondere auch<br />

durch Gewährung von Sachhilfen an Bedürftige. Der Förderkreis<br />

kann ergänzend geeignete Maßnahmen zur sozialen Integration<br />

organisieren, durchführen und finanzieren. Im Rahmen der umfassenden<br />

Rehabilitation querschnittgelähmter Patienten sollte<br />

gezielte Förderung und Hilfe dort eingesetzt werden, wo berechtigte<br />

Ansprüche dies erforderlich machen.<br />

Forschung nach neuen Therapieoptionen<br />

Die Abteilung für Rückenmarkverletzte ist in vielfältige Forschungsprojekte<br />

eingebunden, um neue therapeutische Optionen für<br />

querschnittgelähmte Patienten zu entwickeln. Zu den aktuellen<br />

Forschungsschwerpunkten zählen die exoskelettale Neurorehabilitation<br />

querschnittgelähmter Patienten, die Ursachenforschung<br />

und Therapie von gelenknahen Verknöcherungen, die im Zusammenhang<br />

mit einer Querschnittlähmung auftreten (sogenannte<br />

Paraosteoarthropathie, POA) und die Nachuntersuchung der<br />

Decubitustherapie.<br />

Dr. Renate Meindl<br />

Leitende Ärztin<br />

Chirurgische Klinik – Abteilung für Rückenmarkverletzte<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Simone Haeseler<br />

Tel: 0234-302-6701 | Fax: 0234-302-6704<br />

E-Mail: simone.haeseler@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Operative Behandlung<br />

··<br />

Spezialbettenplätze<br />

(für langzeit- und dauerbeatmete Patienten)<br />

··<br />

Spezialbetten für das Weaning:<br />

Beatmungsentwöhnung von hoch halsmarkgelähmten<br />

Patienten<br />

··<br />

Versorgung von Extremitätenverletzungen bei querschnittgelähmten<br />

Patienten<br />

··<br />

Operative Decubitusbehandlung<br />

··<br />

Diagnostik und Therapie der querschnittspezifischen<br />

Schulterveränderungen<br />

(Weight-bearing-Shoulder)<br />

··<br />

Operative Therapie der Spastik durch Implantation von<br />

Medikamentenpumpen


34 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

Abteilung für Neurotraumatologie<br />

Anfang September <strong>2012</strong> hat das Bergmannsheil eine neue Abteilung<br />

für Neurotraumatologie eröffnet. Als unfallchirurgisches<br />

Zentrum mit Maximalversorgungsauftrag ist die Klinik nun auch<br />

in der Lage, Patienten mit schwersten Schädel-Hirn-Verletzungen<br />

notfallmäßig und rund um die Uhr zu versorgen. Patienten, die<br />

durch einen Unfall an mehreren Organen gleichzeitig verletzt<br />

werden (Polytrauma), erleiden in bis zu 90 Prozent der Fälle auch<br />

ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Kombination dieser Verletzungen<br />

erhöht das Risiko für den Schwerstverletzten an den Unfallfolgen<br />

zu versterben um das Sechsfache. In den Industriestaaten ist das<br />

schwere Schädelhirntrauma bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

die häufigste Todesursache überhaupt.<br />

Akutversorgung, Rehabilitation und Wiedereingliederung<br />

Die umfassende Versorgung dieser Patienten in der Abteilung für<br />

Neurotraumatologie zielt darauf ab, das Überleben der Betroffenen<br />

zu sichern und zugleich ihre Wiedereingliederung in Familie,<br />

Beruf und Alltag zu ermöglichen. Deshalb ist die enge Kooperation<br />

mit anderen Fachdisziplinen im Hause bis hin zur Neurorehabilitation<br />

ein wichtiger Mosaikstein in der Versorgung. Auch für<br />

Patienten, die an einem raumfordernden Hirninfarkt oder einer<br />

Hirnblutung erkranken, bietet die Abteilung ein integriertes Behandlungskonzept.<br />

Durch den rechtzeitigen operativen Eingriff<br />

kann bei diesen Patienten der Druck im Gehirn entlastet, die<br />

akute Lebensgefahr verringert und eine weitere Schädigung des<br />

Gehirns oder auch des Rückenmarkes vermieden werden.<br />

Behandlung von Hirn-/Rückenmarktumoren und Aneurysmen<br />

Zum Spektrum der neurochirurgischen Operationen gehört neben<br />

der Notfallversorgung auch die operative Versorgung von<br />

Patienten mit Hirn- oder Rückenmarktumoren und Veränderungen<br />

an den Hirnarterien (sogenannten Aneurysmen). Bei diesen<br />

Erkrankungen gibt es manchmal sehr schwere und akute Verläufe,<br />

so dass auch hier ein Notfalleingriff erfolgen muss. Bei anderen<br />

Verlaufsformen im Falle eines Hirn- oder Rückenmarktumors<br />

oder eines Aneurysmas kann die Operation nach entsprechender<br />

Planung elektiv durchgeführt werden.<br />

Neurochirurgie bei Rückenschmerzen<br />

Ein weiteres Einsatzgebiet der Abteilung stellen bestimmte Formen<br />

von Rückenschmerzen dar. Manche Ursachen von Rückenschmerzen<br />

lassen sich durch einen neurochirurgischen Eingriff<br />

sehr gut und effektiv beheben. Treten Rückenschmerzen in der<br />

Kombination mit Lähmungen und Gefühlstörungen auf und sind<br />

sie eindeutig auf die Verletzung eines Nervs durch einen Bandscheibenvorfall<br />

zurückzuführen, können geeignete operative


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

35<br />

Strategien eine deutliche Verbesserung der Beschwerden bewirken.<br />

An erster Stelle jedoch steht die individuelle Beratung<br />

des Patienten und die Entscheidung darüber, ob eine Operation<br />

anzuraten ist oder nicht.<br />

Patienten mit anderen degenerativen Veränderungen an der Wirbelsäule<br />

(zum Beispiel Verengungen des Spinalkanals) und einer<br />

entsprechenden Symptomatik können von einem neurochirurgischen<br />

Eingriff ebenfalls sehr profitieren. In Zusammenarbeit<br />

mit anderen Kliniken und Abteilungen werden Operationen zur<br />

Versorgung von Schmerzpatienten durchgeführt (zum Beispiel<br />

Implantation eines SCS-System).<br />

Technische Ausstattung auf neuestem Stand<br />

Um die neurochirurgische Versorgung nicht nur im Notfall und<br />

bei Schädel-Hirn-Trauma-Patienten zu gewährleisten, wurde die<br />

Abteilung für Neurotraumatologie mit der neuesten zur Verfügung<br />

stehenden Technik ausgerüstet (zum Beispiel OPMI PENTERO<br />

900) und ist so auch zukünftigen Anforderungen gewachsen.<br />

Neben dem Mikroskop spielen die Neuronavigation und das<br />

Neuromonitoring eine wichtige Rolle zur Operationsplanung<br />

(minimaler Zugang) und zur Überwachung der Nerven- und<br />

Rückenmarksfunktionen (Neuromonitoring). Diese Ausrüstung<br />

erhöht die Sicherheit für den Patienten, die zum Teil schwierigen<br />

Eingriffe ohne eine weitere Schädigung der Nervenfunktionen<br />

gut zu verkraften.<br />

Priv.-Doz. Dr. Bernhard R. Fischer<br />

Leitender Arzt<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik – Abteilung für Neurotraumatologie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Tel: 0234-302-6510 | Fax: 0234-302-913870<br />

Email: bernhard.fischer@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Versorgung aller Arten von Verletzungen des Schädels<br />

und des Gehirns<br />

··<br />

Akut- und Sekundärversorgung:<br />

Hirndruckmessung, Entlastungskraniotomien, Hämatomentlastungen,<br />

Defektdeckung, Therapie des posttraumatischen<br />

Hydrozephalus etc.<br />

··<br />

Mitversorgung der Patienten mit Rückenmarksverletzungen<br />

(in Kooperation mit der Abteilung für Rückenmarksverletzte)<br />

··<br />

Operative Therapie degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen:<br />

Bandscheibenvorfälle mit entsprechender Symptomatik ·<br />

Symptomatische Verengungen des Wirbelkanals<br />

··<br />

Operative Therapie von Patienten mit lebensbedrohlichem<br />

Hirninfarkt und Hirnblutungen (in Kooperation mit der Klinik<br />

für Neurologie)<br />

··<br />

Alle Arten von Hirn- und Rückenmarkstumoren:<br />

Meningiome, Astrozytome, Glioblastome, Akustikusneurinome<br />

··<br />

Hirnanhangsdrüsentumore (Hypophysentumore)<br />

··<br />

Therapie des Hydrozephalus (Wasserkopf):<br />

Ventrikulo-peritonealer (VP-) oder ventrikulo-atrialer (VA-)Shunt<br />

··<br />

Operative Versorgung von Patienten mit chronischen Schmerzen,<br />

z. B. SCS-Systeme (in Kooperation mit der Abteilung für<br />

Schmerzmedizin und der Klinik für Neurologie)


36 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik<br />

Abteilung für Viszeralchirurgie<br />

Patienten mit gut- und bösartigen Erkrankungen der inneren<br />

Bauchorgane (Magen, Darm, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse)<br />

werden in der Abteilung für Viszeralchirurgie behandelt<br />

- mit allen etablierten und modernen Verfahren der operativen<br />

und konservativen Patientenversorgung. Operative Eingriffe<br />

an weiteren Organen und Körperbereichen ergänzen das breit<br />

gesteckte Kompetenzspektrum.<br />

Neueste Methoden der Schlüsselloch-Chirurgie<br />

Die Abteilung setzt alle gängigen OP-Verfahren und Therapien ein<br />

wie auch die neuesten Methoden der Schlüsselloch- oder minimalinvasiven<br />

Chirurgie (Laparoskopie). Für den Patienten bedeutet<br />

dies ein möglichst schonendes und blutarmes Operieren. Moderne<br />

Gewebeversiegler (Thermische Gewebeversiegelung und Ultraschallschere)<br />

gehören ebenso zum Angebot und dienen der<br />

schonenden Versorgung des Patienten. Operative Eingriffe an<br />

der Schilddrüse werden unter Neuromonitoring durchgeführt, um<br />

eine permanente Kontrolle über den Verlauf der Nervenbahnen<br />

der Stimmbänder zu ermöglichen.<br />

In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken<br />

und Abteilungen des Bergmannsheils erhalten die Patienten<br />

ein integriertes und umfassendes Versorgungsangebot aus einer<br />

Hand. Gemeinsam mit der Abteilung für Gastroenterologie und<br />

Hepa tologie ist die Viszeralchirurgische Abteilung des Bergmannsheils<br />

im Darmzentrum Ruhr organisiert, das von der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft (DKG) zertifiziert ist.<br />

Mitglied im Onkologischen Zentrum der RUB<br />

Außerdem gehört die Abteilung zum Onkologischen Zentrum der<br />

Ruhr-Universität Bochum (RUCCC – Ruhr-Universität Comprehensive<br />

Cancer Center). Es ist eines der modernsten Krebszentren<br />

in Deutschland und sichert eine umfassende und ganzheitliche<br />

Betreuung von Patienten mit Krebserkrankungen in allen Phasen<br />

ihrer Erkrankung. Die Mitglieder des Zentrums vermitteln für jede<br />

Tumorform die optimale Behandlung. Für alle im Zentrum behandelten<br />

Krebserkrankungen werden individuelle Therapiestrategien<br />

entwickelt, die von Experten aus den beteiligten Fachgebieten<br />

nach international anerkannten Behandlungsleitlinien in gemeinsamen<br />

Tumorkonferenzen beraten werden. Um den Krebs bewältigen<br />

und den Weg zurück ins Leben finden zu können, erhalten<br />

die Patienten neben der bestmöglichen medizinischen und pflegerischen<br />

Versorgung auch eine umfassende psycholo gische,<br />

humangenetische und soziale Betreuung.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

37<br />

Neue Ansätze in der Darmkrebs-Forschung<br />

Derzeit erforscht die Abteilung neue Wege, um gefährliches Tumorgewebe<br />

bei Darmkrebspatienten noch zielsicherer erkennen und<br />

entfernen zu können. Die Forscher nutzen dabei einen speziellen<br />

Farbstoff: Damit lassen sich potenziell gefährliche Lymphknoten,<br />

die die Bildung von Metastasen oder Tochtergeschwulsten befördern<br />

können, während der Operation einfärben, mit einer Spezialkamera<br />

sichtbar machen und schließlich zielgenau entfernen.<br />

Im Rahmen einer klinischen Studie, die im vergangenen Jahr begonnen<br />

wurde, wird die Wirksamkeit des neuen Verfahrens strukturiert<br />

geprüft. Das Studienprojekt unter Leitung von Dr. Siegfried<br />

Shah, Oberarzt der Abteilung, ist angelegt auf eine Laufzeit von<br />

maximal zwei Jahren und wird unterstützt von der Forschungsförderung<br />

der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum<br />

(FoRUM).<br />

Prof. Dr. Richard Viebahn<br />

Leitender Arzt<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik – Abteilung für Viszeralchirurgie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Gudrun Wisniewski<br />

Tel: 0234-302-6493<br />

E-Mail: gudrun.wisniewski@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Erkrankungen des Dickdarms<br />

··<br />

Mastdarm- oder Rektum-Erkrankungen<br />

··<br />

Chirurgie der Leber<br />

··<br />

Erkrankungen der Speiseröhre<br />

··<br />

Magenerkrankungen<br />

··<br />

Bauchspeicheldrüsenerkrankungen<br />

··<br />

Proktologie (Behandlung von Enddarmerkrankungen)<br />

··<br />

Bauchwandbrüche<br />

··<br />

Erkrankungen der Schilddrüse<br />

··<br />

Erkrankungen der Nebenschilddrüse


38 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte<br />

Die Versorgungen von Unfallverletzten, Tumorerkrankten und<br />

Brandopfern sind die Kernkompetenzen der Klinik für Plastische<br />

Chirurgie und Schwerbrandverletzte. Die Klinik ist zugleich operatives<br />

Referenzzentrum für Gliedmaßentumore und bildet gemeinsam<br />

mit der Chirurgischen Klinik das Handchirurgiezentrum.<br />

Sämtliche Verfahren der rekonstruktiven Chirurgie wie Gewebeverpflanzung<br />

zur Defektdeckung und Sehnen, Nerven- oder Muskeltransplantationen<br />

zur Funktionswiederherstellung kommen<br />

zum Einsatz. Unfallverletzte und Patienten mit ausgedehnten<br />

knöchernen und Weichteilinfektionen oder –defekten werden<br />

behandelt. Patienten mit Lähmungen im Bereich der Extremitäten<br />

kann durch spezielle Techniken der Gewebeverpflanzung,<br />

Nerventransplantation oder Sehnenumlagerungen geholfen<br />

werden und damit die Lebensqualität entscheidend verbessert<br />

werden. Auch angeborene Fehlbildungen am Rumpf oder den<br />

Händen werden behandelt.
In der ästhetischen Chirurgie werden<br />

alle formenden und straffenden Verfahren im Gesichts-,<br />

Brust-, Bauch- und Extremitätenbereich angeboten. Straffungsoperationen<br />

nach Gewichtsreduktion oder Fettabsaugung bei<br />

unnatürlicher Fettgewebsverteilung können die Lebensqualität<br />

ebenso verbessern wie formverändernde Eingriffe an der Nase<br />

oder Korrekturen bei Alterserscheinungen der Haut (Lidstraffung,<br />

Facelift) und Vergrößerungen der Brust (durch Silikonimplantate).<br />

Weiterhin verfügt die Klinik über eine ausgewiesene<br />

Expertise im Bereich der sekundären ästhetischen Chirurgie<br />

nach Komplikationen auswärtig durchgeführter Eingriffe. Die gesamte<br />

Brustchirurgie mit besonderem Fokus auf die Rekonstruktion<br />

mit Eigengewebe (DIEP, TMG, SGAP) nach Brustamputation<br />

stellt einen weiteren Schwerpunkt der Klinik dar. Die Klinik kooperiert<br />

außerdem mit fünf zertifizierten Brustzentren, was eine<br />

qualitätsgesicherte Behandlung nach aktuellen Therapieleitlinien<br />

garantiert.<br />

Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore<br />

Einen besonderen Schwerpunkt der Klinik bildet die Behandlung<br />

von Weichteiltumoren, insbesondere Sarkomen, des Stammes<br />

und der Extremitäten. Das Operative Referenzzentrum für<br />

Gliedmaßentumore wird dabei in Spezialfällen von regionalen<br />

und überregionalen Tumorzentren und Schwerpunktkliniken<br />

konsultiert. Mit über 3.000 behandelten Patienten gilt das seit<br />

1990 bestehende Referenzzentrum für Weichgewebssarkome als<br />

das größte seiner Art in Deutschland. In enger Kooperation mit<br />

Strahlentherapeuten, Onkologen und Pathologen wird in speziellen<br />

onkologischen Konferenzen für jeden Patienten ein individueller<br />

Behandlungsplan erstellt.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

39<br />

Darüber hinaus verfügt die Klinik über eine ausgewiesene Expertise<br />

im Bereich der Palliativmedizin. Die Patienten werden in<br />

enger Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-,<br />

Schmerz-, und Palliativmedizin umfassend versorgt.<br />

Versorgung von Handverletzungen<br />

Im Handchirurgiezentrum erfolgt die Versorgung aller Verletzungen<br />

und Erkrankungen der Hand und des Handgelenks. Knochenbrüche,<br />

Band-, Sehnen-, Nerven- und Gefäßverlet zun gen werden<br />

nach höchsten medizinischen Therapie standards zeitnah behandelt.<br />

Ein 24-Stunden-Replantations dienst gewährleistet die<br />

notfallmäßige Versorgung von Amputationsverletzungen aller<br />

Art. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Versorgung von Patienten<br />

mit Erkrankungen oder Verletzungen der Handwurzel und<br />

damit verbundenem chronischen Handgelenksschmerz. Bewegungsstörungen<br />

an den Fingern, Nervenengpasssyndrome und<br />

Gelenkverschleiß werden ebenfalls therapiert. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Rehabilitationszentrum im Bergmannsheil<br />

garantiert die pro fessionelle postoperative Weiterbehandlung.<br />

150 Patienten mit schweren Brandverletzungen pro Jahr<br />

Zur Klinik gehört eines der größten Schwerbrandverletzten zentren<br />

in Deutschland, das jährlich ca. 150 Patienten mit schweren<br />

Brandverletzungen stationär versorgt. Im Rahmen der Kooperation<br />

mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin (Intensivstation<br />

für schwerbrandverletzte Kinder) des St. Josef Hospitals der<br />

Ruhr-Universität Bochum erfolgt die gemeinschaftliche Betreuung<br />

und operative Versorgung von brandverletzten Kindern. Auch<br />

für die umfassende Nach sorge brandverletzter Patienten wird<br />

gesorgt.<br />

Eigene Forschungslabore<br />

In eigenen Forschungslaboren erfolgt neben Grundlagenwissenschaft<br />

die Erforschung unterschiedlicher Fragestellungen zur<br />

Wundheilung, Gewebeverpflanzung und Tumorbiologie. Nationale<br />

und internationale Kooperationen ermöglichen einen regen<br />

wissenschaftlichen Austausch und garantieren eine individuelle<br />

Behandlung der Patienten nach stetig weiterentwickelten Behandlungsstandards.<br />

Prof. Dr. Marcus Lehnhardt<br />

Direktor<br />

Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum,<br />

Operatives Referenzzentrum für Gliedmaßentumore<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Erika Wetzig<br />

Tel: 0234-302-6841 | Fax: 0234-302-6379<br />

E-Mail: plastische-chirurgie@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Rekonstruktive Chirurgie:<br />

Gesamte Wiederherstellungschirurgie einschließlich<br />

aller modernen Verfahren der Mikrochirurgie<br />

··<br />

Ästhetik:<br />

Alle formenden und straffenden Verfahren im Gesichts-,<br />

Brust-, Bauch- und Extremitätenbereich

<br />

··<br />

Referenzzentrum für Gliedmaßentumore (Sarkomzentrum):<br />

Behandlung von Weichteiltumoren, insbesondere Sarkomen,<br />

des Stammes und der Extremitäten<br />

··<br />

Handchirurgiezentrum:<br />

Behandlung aller Verletzungen und Erkrankungen der Hand<br />

und des Handgelenks · 24-Stunden-Replantationsdienst zur<br />

Versorgung von Ampu ta tionsverletzungen aller Art · Therapie<br />

von Erkrankungen / Verletzungen der Handwurzel und damit<br />

verbundenem chronischen Handgelenksschmerz (Kooperation<br />

mit der Chirurgischen Klinik)<br />

··<br />

Brandverletztenzentrum:<br />

Behandlung aller akuten und chronischen Verletzungen<br />

jeglicher Schweregrade bei Patienten aller Altersstufen<br />

··<br />

Palliative Chirurgie:<br />

Verbesserung der Lebensqualität bei schmerzenden, blutenden<br />

oder aufgebrochenen Tumoren (Kooperation mit der Klinik für<br />

Anästhesie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin)


40 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />

Herz- und lungenchirurgische Behandlungsverfahren bilden den<br />

Kompetenzbereich der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie. In<br />

der Herzchirurgie umfasst das operative Spektrum alle Therapieverfahren<br />

beim erwachsenen Patient. Durch enge Zusammenarbeit<br />

mit den zuweisenden kardiologischen Kliniken erhalten<br />

Patienten ein integriertes, fachübergreifendes Behandlungsangebot<br />

aus einer Hand. Um den interdisziplinären Austausch zu<br />

intensivieren, hat die Klinik im vergangenen Jahr eine wöchentliche<br />

Fallkonferenz ins Leben gerufen. Sie steht allen ärztlichen,<br />

zuweisenden Kollegen offen. Hier wird über Patienten mit besonders<br />

komplexem Versorgungsbedarf diskutiert und die weitere<br />

Behandlungsstrategie festgelegt.<br />

Mehr als 1050 Herzoperationen im Jahr <strong>2012</strong><br />

Im vergangenen Jahr wurde die Zahl der Herz-Operationen erneut<br />

gesteigert. Erstmals seit 1995 wurden mehr als 1050 Herz-<br />

Operationen vorgenommen. Dabei hat sich das Operationsspektrum<br />

weiter diversifiziert: Herzklappenoperationen, Aorten- und<br />

Kombinationseingriffe machen einen wachsenden Prozentsatz<br />

im Behandlungsspektrum aus. Erwartungsgemäß hat sich somit<br />

auch der Schweregrad der behandelten Erkrankungen erneut<br />

erhöht. Die Klinik verfügt über eine langjährige Expertise in den<br />

Bereichen der Herzklappenchirurgie, der Koronarchirurgie und<br />

der thorakalen Aortenchirurgie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt<br />

in der Anwendung schonender, sogenannter minimal-invasiver<br />

Operationsverfahren. Bypassoperationen werden zu einem überdurchschnittlichen<br />

Anteil ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt;<br />

wann immer möglich, geschieht dies über einen kleinen<br />

seitlichen Schnitt unterhalb der linken Brustwarze (MIDCAB).<br />

Minimal-invasive Aortenklappenchirurgie<br />

Operationen an der Aortenklappe und an der Aorta ascendens<br />

werden regelhaft über minimal-invasive Zugänge am Brustbein<br />

ausgeführt, Operationen an der Mitralklappe in ausgesuchten<br />

Fällen über kleine Schnitte rechts seitlich oder im unteren Bereich<br />

des Brustbeins. Wo immer es möglich ist, werden erkrankte<br />

Herzklappen der Patienten erhalten und repariert. Ist ein Ersatz<br />

unumgänglich, werden vor allem biologische Ersatzklappen<br />

implantiert. Bei Hochrisikopatienten bietet die Klinik mit der<br />

kathetergestützten Herzklappenimplantation über einen kleinen<br />

seitlichen Schnitt links (transapikale Aortenklappenimplantation,<br />

TAVI) ein besonders schonendes Verfahren an.<br />

Der thoraxchirurgische Schwerpunkt liegt in der operativen Behandlung<br />

von fortgeschrittenen Lungentumoren, aber auch in<br />

der Metastasen- und Emphysemchirurgie. Daneben hat die mini-


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

41<br />

mal-invasive Thymektomie, also die Entfernung des Thymus bei<br />

Myasthenia gravis, einer Autoimmunerkrankung der Skelettmuskulatur,<br />

einen festen Stellenwert.<br />

Behandlung von bösartigen Weichteiltumoren<br />

Eine Besonderheit im Spektrum der Klinik bildet die isolierte<br />

Extremitätenperfusion, ein Verfahren, dass insbesondere bei<br />

der Behandlung von bösartigen Weichteiltumoren in den Armen<br />

oder Beinen eine Rolle spielt und nur in wenigen Kliniken<br />

in Deutschland angeboten wird. Die Anwendung erfolgt in enger<br />

Kooperation mit dem Institut für Radiologie und der Klinik für<br />

Plastische Chirurgie.<br />

Der Funktionsbereich Kardiotechnik sorgt zum einen für den<br />

intraoperativen Herz-/Lungenersatz bei Herzoperationen bzw.<br />

die isolierte Extremitätenperfusion, zum anderen stehen mobile<br />

kreislaufunterstützende Ersatzverfahren (ECMO) zur Verfügung,<br />

die auch einen lebensrettenden Einsatz in externen Kliniken<br />

zulassen. Hiervon wird, in enger Kooperation mit der Klinik für<br />

Anästhesiologie, der Klinik für Unfallchirurgie und den Kliniken<br />

für Innere Medizin insbesondere bei schwerem Lungenversagen<br />

Gebrauch gemacht.<br />

Forschung zur Aortenklappenchirurgie<br />

Die Klinik beteiligt sich auch an von der Industrie geförderten<br />

klinischen Studien im Bereich der Aortenklappenchirurgie und<br />

an retrospektiven Studien; zu nennen ist hier vor allem die Etablierung<br />

eines tierexperimentellen Modells zur Rückenmarksprotektion<br />

bei Aorteneingriffen. Die Studie ist mit Mitteln der<br />

DFG und der Ruhr-Universität Bochum gefördert. Zwei Ehrungen<br />

unterstreichen die wissenschaftliche Relevanz der Klinik: Dr. rer.<br />

medic. Dipl.-Ing. Dirk Buchwald, Leiter des Funktionsbereichs<br />

Kardiotechnik, war neben Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. R. Hetzer<br />

Tagungspräsident der Fokustagung <strong>2012</strong> der Deutschen Gesellschaft<br />

für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie und der Deutschen<br />

Gesellschaft für Kardiotechnik; Dr. med. Peter Haldenwang,<br />

Facharzt für Herzchirurgie, wird mit dem gefäßchirurgischen Forschungspreis<br />

2013 der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herzund<br />

Gefäßchirurgie für seine Arbeiten zur Organprotektion bei<br />

Aorteneingriffen geehrt.<br />

Prof. Dr. Justus Strauch<br />

Direktor<br />

Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Elke Janowski<br />

Tel.: 0234-302-6000 | Fax: 0234-302-6010<br />

E-Mail: elke.janowski@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Koronarchirurgie:<br />

Mit Herz-Lungen-Maschine (HLM) / ohne HLM entweder mittels<br />

medianer Sternotomie (OPCAB) oder minimal-invasiv (MIDCAB)<br />

··<br />

Minimal-invasiver Aortenklappenersatz (MIC-AKE)<br />

··<br />

Transapikale Aortenklappenimplantation (TA-TAVI)<br />

··<br />

Minimalinvasiver Ersatz der Aorta ascendens:<br />

± Ersatz oder Rekonstruktion der Aortenklappe / ± partiellem<br />

oder komplettem Ersatz des Aortenbogens<br />

··<br />

Mitralklappenrekonstruktion (bzw. -ersatz), ggf. minimal-invasiv<br />

··<br />

Kombinationseingriffe:<br />

Koronarchirurgie und Herzklappen eingriff · Eingriffe an mehreren<br />

Herzklappen<br />

··<br />

Herzoperationen jeder Art als Wiederholungs-Eingriff<br />

··<br />

Minimal-invasive Thymektomie<br />

··<br />

Resektion von Lungen-Tumoren<br />

··<br />

Chirurgische Behandlung von Pleuraempyemen, offen oder<br />

videoskopisch (VAT)<br />

··<br />

Chirurgische Behandlung des Pneumothorax, offen oder<br />

videoskopisch (VAT)<br />

··<br />

Isolierte Perfusion von Armen oder Beinen


42 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Medizinische Klinik I<br />

Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie<br />

Bei Patienten der Inneren Medizin ist oft nicht nur ein einzelnes<br />

Organ erkrankt, sondern mehrere Organsysteme. Hier ist der<br />

„Generalist“ gefragt, der den gesamten Organismus im Blick<br />

behält und je nach Erfordernis verschiedene Spezialdisziplinen<br />

hinzuzieht. Wir sind daher primärer Ansprechpartner für Patienten<br />

mit allen Formen internistischer Erkrankungen, bei denen<br />

nicht von vornherein eine spezielle endokrinologische, gastroenterologische,<br />

kardiologische oder pneumologische Problematik<br />

besteht, welche dann direkt bei den entsprechenden<br />

Fachdisziplinen behandelt wird. Die internistische Notfallaufnahme<br />

stellt eine Eintrittspforte in die ansonsten weitgefächerte<br />

Innere Medizin dar: Rund 9.000 Patienten erhalten hier jährlich<br />

in interdisziplinärer Zusammenarbeit eine qualifizierte Erstdiagnostik.<br />

Auch die Versorgung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen<br />

Erkrankungen auf der internistisch-neurologischen<br />

Intensivstation gehört zu den Aufgaben der Klinik. <strong>2012</strong> wurden<br />

dort mehr als 1.000 Patienten behandelt. Ununterbrochene<br />

ärztliche Präsenz im Schichtdienst unter der Leitung erfahrener<br />

Intensivmediziner, ein eingespieltes Pflegeteam, eine zeitgemäße<br />

technische Ausstattung sowie tägliche interdisziplinäre<br />

Visiten gewährleisten eine hohe Qualität der intensivmedizinischen<br />

Versorgung schwerstkranker Patienten. Als über regionales<br />

Zentrum zur Behandlung von Patienten mit Lungenver sagen<br />

konnten wir durch den Einsatz innovativer Lungenunter -<br />

stützungs systeme (ECMO) die Situation auch dieser Patienten<br />

verbessern.<br />

Endokrinologie und Diabetologie<br />

Weiterhin gehören die Diagnose und Behandlung von Erkran kun gen<br />

der endokrinen Drüsen (Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse,<br />

Nebennieren, Sexualdrüsen) sowie Stoffwech sel erkran kun gen<br />

(vor allem Diabetes mellitus, Gicht, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Erkrankungen des Knochenstoffwechsels) zu den Schwerpunkten.<br />

In dem von der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)<br />

und der European Union of Medical Specialists (UEMS) anerkannten<br />

endokrinologischen Zentrum wurden <strong>2012</strong> regional und überregional<br />

zugewiesene Patienten stationär (540) oder ambulant<br />

(1500) betreut. Alle Voraussetzungen zur Durchführung spezieller<br />

hormoneller Testverfahren, zur speziellen Bildgebung (zum Beispiel<br />

Sinus Petrosus-Katheter in der Zusammenarbeit mit der Radiologie)<br />

und zur interdisziplinären Behandlung (medikamentös, nuklearmedizinisch,<br />

chirurgisch, neurochirurgisch) sind vorhanden<br />

und werden durch eine enge fachüber greifende Zusammenarbeit<br />

optimal genutzt.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

43<br />

Besondere Expertise besteht in der Behandlung von Patienten<br />

mit Diabetes mellitus (ca. 1000 Patientenkontakte pro Jahr). Die<br />

Klinik ist ein Behandlungszentrum der „Stufe 1“ für Patienten mit<br />

Typ 1- oder Typ 2-Diabetes und ist für die Behandlung des Diabetischen<br />

Fußsyndroms zertifiziert. Durch die enge Zusammenarbeit<br />

mit der Chirurgischen Klinik sowie der interventionellen<br />

Radiologie im Bergmannsheil und der Gefäßchirurgie im St.<br />

Josef-Hospital Bochum konnten auch komplizierte Fälle mit<br />

Diabetischem Fußsyndrom erfolgreich therapiert werden. In<br />

Zusammenarbeit mit dem Care Center Rhein-Ruhr konnten in<br />

diesem Jahr 200 Patienten in der ambulanten Fußbehandlungseinrichtung<br />

versorgt und der Behandlungserfolg stabilisiert<br />

werden.<br />

In Kooperation mit den Bochumer Diabetes-Schwerpunktpraxen<br />

vermittelt die Klinik Patienten mit Diabetes die nötigen Kenntnisse<br />

zur Erkrankung (<strong>2012</strong>: sechs Grundkurse, 17 Kurse zur intensivierten<br />

Insulintherapie, vier Kurse zur Insulinpumpen therapie mit<br />

insgesamt 250 Patienten). Unser Diabetesteam mit zertifizierten<br />

Diabetologen und Diabetesberaterinnen hat darüber hinaus ca.<br />

800 Einzelberatungen durchgeführt; auch Patienten, die aufgrund<br />

einer anderen Erkrankung im Bergmannsheil sind und<br />

gleichzeitig an Diabetes leiden, steht das Expertenteam zur<br />

Seite. Prof. Klein ist seit 2011 Vorsitzender der Nordrhein-Westfälischen<br />

Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie; <strong>2012</strong><br />

wurde er zum Tagungspräsidenten des Jahreskongresses 2013<br />

der Deutschen Diabetes Gesellschaft gewählt.<br />

Erforschung der Insulinresistenz<br />

Ein Schwerpunkt ist die Erforschung der sogenannten Insulinresistenz,<br />

die bei Patienten mit Typ 2-Diabetes zu verminderter<br />

Wirksamkeit des Insulins und zur Entstehung der Erkrankung<br />

führt. <strong>2012</strong> erhielt der Mitarbeiter Jan Giebelstein für seine Arbeiten<br />

auf diesem Gebiet den „Karl Oberdisse Preis“ der Nordrhein-<br />

Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie.<br />

Ein zweiter, seit <strong>2012</strong> DFG-geförderter, Schwerpunkt ist die spezifische<br />

Beeinflussung der insulinproduzierenden ß-Zellen durch<br />

gezielten Transport von funktionellen Domänen zu diesen Zellen<br />

mit sogenannten „single chain“-Antikörpern. In einem Tiermodell<br />

konnte so die Entstehung eines Diabetes verhindert werden. Der<br />

dritte Schwerpunkt liegt in der Erforschung von Veränderungen<br />

der Schilddrüsenfunktion bei Intensivpatienten, die eine Bedeutung<br />

für deren Genesung und Überleben haben könnten.<br />

Prof. Dr. Harald Klein<br />

Direktor<br />

Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin,<br />

Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen<br />

sowie Gastroenterologie und Hepatologie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Christine Sievers<br />

Tel.: 0234-302-6400 | Fax: 0234-302-6403<br />

E-Mail: christine.sievers @bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Allgemeine Innere Medizin:<br />

Differentialdiagnostik zunächst unklarer Krankheitsbilder ·<br />

Diagnostik und Therapie der schweren arteriellen Hypertonie ·<br />

Blutsalzentgleisungen und Störungen des Flüssigkeitshaushalts<br />

· Unklare Ohnmachtsanfälle · Infektionen<br />

··<br />

Intensivmedizin /Notfälle:<br />

Erstdiagnostik bei Notfallpatienten · Versorgung und Betreuung<br />

schwerstkranker Patienten · Beatmungstherapie und -entwöhnung ·<br />

Extracorporale Membranoxygenierung (ECMO) · Nierenersatztherapie<br />

(Dialyse /Hämofiltration) · Therapeutische Apherese<br />

und Immunadsorption<br />

··<br />

Behandlung und Schulung von Patienten mit Diabetes<br />

(zertifiziert von der DDG):<br />

Differenzierte Diabetestherapie · Insulintherapie (inkl. Insulin-<br />

Pumpentherapie) · Diabetes in der Schwangerschaft und Gestationsdiabetes<br />

· Behandlung des diabetischem Fußsyndroms ·<br />

Arterielle Verschlusskrankheit · Gruppen- und Einzelschulungen ·<br />

Ernährungsberatung<br />

··<br />

Diagnostik und Therapie von Hormon- und Stoffwechselerkrankungen:<br />

Hormonstörungen der Hirnanhangsdrüse, Schilddrüse, Nebennieren,<br />

Nebenschilddrüse, weiblichen und männlichen Keimdrüsen<br />

· Stoffwechselerkrankungen (z. B. Gicht, Fettstoffwechselstörungen)<br />

· Osteoporose · Übergewicht · Hormondiagnostik<br />

und -behandlung


44 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Medizinische Klinik I<br />

Gastroenterologie und Hepatologie<br />

Patienten mit Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes einschließlich<br />

des Enddarms sowie mit Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen<br />

erhalten in der Abteilung für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie eine umfassende, qualifizierte Behandlung –<br />

sowohl ambulant wie stationär. Auch Infektions- und Stoffwechselkrankheiten<br />

sowie Tumorerkrankungen gehören zum Kompetenzbereich.<br />

Schwerpunkte der Abteilung sind die Behandlung von Patienten<br />

mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa /<br />

Morbus Crohn) und Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes.<br />

Weitere Schwerpunkte sind die Funktions- und Motilitätsdiagnostik<br />

des oberen und unteren Verdauungstraktes (Untersuchung<br />

der Bewegungsfähigkeit des Darms), die diagnostische<br />

und therapeutische Endoskopie, Entzündungen der Leber und<br />

der Bauchspeicheldrüse.<br />

Beratungsambulanz für spezielle Krankheitsbilder<br />

Die Abteilung bietet eine Beratungsambulanz für spezielle gastroenterologische<br />

und hepatologische Krankheitsbilder und Fragestellungen.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den anderen Kliniken<br />

und Abteilungen des Bergmannsheils wird durch einen Konsiliardienst<br />

sichergestellt. Für Notfallpatienten hält die Abteilung<br />

einen endoskopisch-sonographischen Notfalldienst vor, der<br />

zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiviert werden kann. Insgesamt<br />

40 Bettenplätze auf den Stationen 5.1 und 3.6 werden von dem<br />

Spezialisten-Team betreut; Patienten mit besonderem Überwachungsbedarf<br />

erhalten eine qualifizierte Versorgung auf der<br />

Intensiv- bzw. Intermediate-Care-Station des Bergmannsheils.<br />

Die Einbindung der Abteilung in Forschungs- und Lehraufgaben<br />

des Universitätsklinikums der RUB unterstreicht ihr hohes Versorgungsniveau.<br />

Mitglied in anerkannten onkologischen Zentren<br />

Im übergreifenden und interdisziplinären Austausch mit den Partnerkliniken<br />

und -instituten des Onkologischen Zentrums der Ruhr-<br />

Universität Bochum (RUCCC, Ruhr Universität Comprehensive<br />

Cancer Center) werden Patienten auf Basis eines ganzheitlichen<br />

Behandlungskonzeptes in allen Phasen der Erkrankung versorgt.<br />

Die Mitglieder des Zentrums vermitteln für jede Tumorform die<br />

optimale Behandlung. Für alle im Zentrum behandelten Krebserkrankungen<br />

werden individuelle Therapiestrategien entwickelt,<br />

die von Experten aus den beteiligten Fachgebieten nach international<br />

anerkannten Behandlungsleitlinien in gemeinsamen Tumorkonferenzen<br />

beraten werden.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

45<br />

Um den Krebs bewältigen und den Weg zurück ins Leben finden<br />

zu können, erhalten die Patienten neben der best mög lichen<br />

medizinischen und pflegerischen Versorgung auch eine umfassende<br />

psychologische, humangenetische und soziale Betreuung.<br />

Zugleich gehört die Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie<br />

zum Darmzentrum Ruhr, das seit 2006 nach den Anforderungen<br />

der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. zertifiziert ist. Ziel des<br />

Zentrums ist die fachübergreifende, qualitätsgesicherte Behandlung<br />

von Darmerkrankungen.<br />

Prof. Dr. Wolff Schmiegel<br />

Direktor<br />

Medizinische Klinik I<br />

Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Michaela Meyburg<br />

Tel.: 0234-302-6771 | Fax: 0234-302-6707<br />

E-Mail: michaela.meyburg@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Bauchspeicheldrüsenentzündung<br />

··<br />

Leberentzündung<br />

··<br />

Leberzirrhose<br />

··<br />

Krebserkrankungen von:<br />

Speiseröhre, Magen, Dickdarm / Enddarm, Leber, Bauchspeicheldrüse,<br />

Gallenwege<br />

··<br />

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen:<br />

Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Colitis indeterminata, Pouchitis<br />

··<br />

Funktionelle Erkrankungen:<br />

Achalasie, Nussknackerösophagus, Magenentleerungsstörung,<br />

Reizmagen, Reizdarmsyndrom, Inkontinenz, Verstopfung<br />

··<br />

Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt<br />

··<br />

Abdomensonogramm<br />

(inkl. Duplex-Sonographie und Kontrastmittelsonografie)<br />

··<br />

Endoskopie:<br />

Cholangioskopie, Coloskopie, Endosonographie, E R C P, Gastroskopie,<br />

Ballonenteroskopie, Kapselendoskopie, Internistische<br />

Laparoskopie, Proktoskopie, Recto-Sigmoidoskopie,<br />

Blutstillung, Fremdkörperentfernung, Polypenentfernung, Sondenanlage<br />

/ PEG, Stentanlage, Steinentfernung


46 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Medizinische Klinik II<br />

Kardiologie und Angiologie<br />

In der Medizinischen Klinik II – Kardiologie und Angiologie – werden<br />

schwerpunktmäßig Patienten mit chronischen oder akuten Erkrankungen<br />

des Herz-Kreislaufsystems behandelt. Dazu zählen Herzrhythmusstörungen,<br />

Durchblutungsstörungen, Herzklappenfehler,<br />

Herzmuskelerkrankungen und allgemeine Herzschwäche. Diese<br />

Krankheitsbilder äußern sich zum Beispiel durch Luftnot, die Angina<br />

pectoris (Brustenge oder Brustschmerz), Leistungsschwäche,<br />

Kollapszustände und kurzzeitige Bewusstseinsverluste. Diese<br />

Beschwerden können Ausdruck einer bedrohlichen Erkrankung<br />

sein. Daher gehört es zu den zentralen Aufgaben der Kardiologischen<br />

Klinik, mittels einer schnellen und zielgenauen Diagnostik<br />

die Ursache und den Gefährdungsgrad von Herzbeschwerden zu<br />

klären. Akute, umgehend behandlungsbedürftige Erkrankungen<br />

sind Herzinfarkt, Lungenembolie, Myokarditis (Herzmuskelentzündung),<br />

Endokarditis (Entzündung der Herz innenhaut) sowie<br />

bradykarde Rhythmusstörungen (zu niedriger Herzrhythmus) und<br />

tachykarde Rhythmusstörungen (zu hoher Herzrhythmus).<br />

Rund-um-die-Uhr-Versorgung auf höchstem Niveau<br />

Zur qualifizierten Abklärung und Behandlung steht ein Team aus<br />

vier Oberärzten, zwei Fachärzten und sieben Assistenzärzten zur<br />

Verfügung. Für Notfalleingriffe wird rund um die Uhr, 365 Tage im<br />

Jahr ein Herzteam vorgehalten, das aus einem Facharzt oder<br />

Oberarzt für Kardiologie und weiteren, nicht-ärztlichen Mit arbeitern<br />

besteht. Die Oberärzte ergänzen sich in ihren Schwerpunkten<br />

und Spezialisierungen und decken das gesamte Spektrum<br />

der nicht-invasiven und interventionellen Kardiologie ab.<br />

Entsprechend dem Gefährdungsgrad werden die Patienten abgestuft<br />

stationär versorgt: In einem Intensivbett mit allen Möglichkeiten<br />

der modernen Medizin (Beatmung, Herzkreislaufunterstützungssysteme),<br />

in einem Überwachungsbett mit Überwachung<br />

der Vitalparameter (IMC Intermediate Care-Einheit, CPU Chest<br />

Pain-Einheit oder Brustschmerzeinheit), in einem Überwachungsbett<br />

mit Telemetrie zur Rhythmusüberwachung oder in einem<br />

Normalbett. Insgesamt stehen der Klinik 60 Betten für eine<br />

statio näre Versorgung zur Verfügung, davon zwei Betten auf der<br />

Intensivstation und acht Betten auf einer IMC Station. Auf einer<br />

gesonderten Wahlleistungsstation können weitere acht Betten<br />

für kardiologische Patienten belegt werden.<br />

Für die Diagnostik stehen in der Klinik neben allen gängigen<br />

nicht- invasiven Methoden (EKG, Langzeit-EKG, Belastungs-Teste,<br />

Spiro ergometrie, Gefäßdoppler und -Duplex, alle Echokardiografieverfahren<br />

inklusive 3D TEE) ein Rechtsherzkatheter- und<br />

zwei Linksherzkathetermessplätze zur Verfügung. In den Messplätzen<br />

werden mittels spezieller, kathetergestützter Verfahren


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

47<br />

sowohl die Ursachen von Herzrhythmusstörungen als auch von<br />

Durchblutungsstörungen des Herzens geklärt. Während der<br />

Untersuchung können auch therapeutische Eingriffe vorgenommen<br />

werden: Rhythmusstörungen können zum Beispiel identifiziert<br />

und gezielt korrigiert werden, verschlossene Herzkranzgefäße<br />

können geöffnet und über eine sogenannte Ballon dilatation mit<br />

Stent-Implantation, also durch Einsetzen einer Gefäßstütze<br />

(PTCA/Stenting) repariert werden. Eine enge Kooperation mit<br />

der Anästhesiologischen Klinik, der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie<br />

und dem Funktionsbereich Kardiotechnik ermöglicht es,<br />

Patienten im Bedarfsfall auch in einem Schockzustand zu untersuchen<br />

beziehungsweise komplexe Prozeduren durchzuführen.<br />

Pionier der Herzschrittmacher-Implantation<br />

Die Kardiologische Klinik im Bergmannsheil war eine der ersten<br />

Kliniken in Deutschland, in der ein Schrittmacher implantiert<br />

wurde. Der Tradition folgend ist auch heute die Implantation von<br />

Schrittmachern, automatischen Defibrillatoren und 3-Kammer-<br />

Systemen ein wichtiger Fokus der Abteilung. Die neusten Geräte-<br />

Entwicklungen, die über neuartige Stimulationstechniken und<br />

spezielle Monitoring-Funktionen verfügen, werden der Klinik zur<br />

Verfügung gestellt, um zum Beispiel eine geschwächte Herzpumpleistung<br />

über eine Synchronisation des Erregungsablaufes zu<br />

verbessern.<br />

Innovative Therapien<br />

Neben der Behandlung von Herzkrankheiten gehört auch die<br />

Diagnostik von Gefäßkrankheiten, also von Venen und Arterien,<br />

zum Kompetenzspektrum der Abteilung. Mit der Erweiterung des<br />

stationären Behandlungsspektrums geht auch eine Ausweitung<br />

der ambulanten Beratungstätigkeit einher. In Spezialsprechstunden<br />

können Patienten mit Vorhofflimmern Rat und Hilfe zu innovativen<br />

Therapien wie der Pulmonalvenenisolation (invasiven<br />

Behandlung von Vorhofflimmern) oder dem sogenannten Vorhofohrverschluss<br />

(Alternative zur Antikoagulation zur Schlaganfallpropyhlaxe)<br />

erhalten. Patienten mit einer schweren Mitralinsuffizienz<br />

(Schlußunfähigkeit der Mitralklappe) oder schweren<br />

Aortenstenose (Klappenverengung) erhalten eine Beratung über<br />

die Möglichkeit von nicht-operativen Verfahren, die seit mehreren<br />

Jahren in der Abteilung erfolgreich etabliert sind (MitraClip,<br />

TAVI). Besonderes Kennzeichnen der Klinik ist die enge Zusammenarbeit<br />

mit weiteren kardiologischen Kliniken und niedergelassenen<br />

Ärzten im Raum Bochum und darüber hinaus.<br />

Prof. Dr. Andreas Mügge<br />

Direktor<br />

Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Ulrike Wagner<br />

Tel.: 0234-302-6050 | Fax: 0234-302-6084<br />

E-Mail: ulrike.wagner @bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Angina pectoris / akutes Koronarsyndrom:<br />

Rekanalisation · Ballonangioplastie · Rotablation ·<br />

BMS und DES Stenting · Hauptstamminterventionen<br />

··<br />

Tachykarde Herzrhythmusstörungen:<br />

interventionelle Rhythmologie mit Ablation von<br />

akzessorischen Leitungsbahnen · His-Bündel-Ablation<br />

··<br />

Bradykarde Herzrhythmusstörungen:<br />

Implantation von 1-, 2-Kammerschrittmachern<br />

··<br />

Vorhofflimmern/Vorhofflattern:<br />

PVI Pulmonalvenensiolation · Isthmus-Block · Verschluss<br />

des linken Vorhofsohres mittels Watchman-Device ©<br />

··<br />

Maligne Rhythmusstörungen:<br />

Kammertachykardie, Kammerflimmern · Implantation von automatischen<br />

Defibrillatoren ICDs, subkutanen Defibrillatoren<br />

··<br />

Medikamentös nicht beherrschbare Herzinsuffizienz:<br />

Implantation von 3-Kammer Schrittmachern + ICDs · Resynchronisation<br />

· Kardiale Kontraktionsmodulation mittels CCM-Geräten<br />

··<br />

Schwere Mitralklappeninsuffizienz:<br />

nicht-operative Korrektur mittels MitralClip ©<br />

··<br />

Schwere Aortenklapenstenose:<br />

nicht-operative transfemorale Implantation von Kunstklappen, TAVI<br />

··<br />

Nicht mehr funktionsfähige Elektroden/entzündete Schrittmacher:<br />

Extraktion von Elektroden oder ganzen Schrittmachersystemen


48 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Medizinische Klinik III<br />

Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />

Patienten mit allen Arten von Lungenerkrankungen werden in<br />

der Klinik für Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />

behandelt. Sowohl in der ambulanten als auch in der stationären<br />

Betreuung erhalten die Patienten eine umfassende Versorgung<br />

nach neuesten, wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.<br />

54 stationäre Betten einschließlich Schlaflabor und 8 Intermediate<br />

Care Betten stehen für die nicht-invasive Beatmung (NIV) zur Verfügung.<br />

Die Pneumologische Klinik sichert ihren Lungenkrebs-<br />

Patienten ein interdisziplinäres, individuelles Diagnostik- und<br />

Therapieangebot auf höchstem universitärem Niveau.<br />

Initiative Lungenkrebszentrum<br />

Um die Versorgungsstrukturen von Lungenkrebspatienten im<br />

Ruhrgebiet zu verbessern, hat sich die „Initiative Lungenkrebszentrum<br />

Bochum“ als Organzentrum innerhalb des Ruhr University<br />

Comprehensive Cancer Center etabliert. Experten verschiedener<br />

Fachbereiche arbeiten „unter einem Dach“ auf universitärem<br />

Niveau zusammen und schaffen ein umfassendes Angebot in<br />

Diagnostik und Therapie. Beteiligt sind Pneumologen, Thoraxchirurgen,<br />

Onkologen und Pathologen ebenso wie Radiologen,<br />

Strahlentherapeuten, Schmerz- und Palliativmediziner sowie<br />

Psychoonkologen, Sozialdienst, Seelsorger und Selbsthilfegruppen.<br />

Sie entwickeln im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden<br />

Tumorkonferenz für jeden Tumor-Erkrankten ein hochqualifiziertes,<br />

fachübergreifendes Behandlungskonzept aus einer Hand.<br />

Hierbei steht ein breites Spektrum aller modernen Diagnoseverfahren<br />

wie z. B. endobronchialer Ultraschall zur Verfügung. Bei<br />

der Behandlung kommen neue Operationsmethoden ebenso zum<br />

Einsatz wie individuell auf jeden Tumor-Erkrankten abgestimmte<br />

Chemo- und Strahlentherapien. Hier stehen neue Therapien wie<br />

die „targeted drug“-Therapien zur Verfügung. Weitere Maßnahmen<br />

zielen darauf ab, die Lebensqualität der Patienten zu erhalten und<br />

möglichst zu verbessern, z. B. mit palliativ- oder schmerzmedizinischen<br />

Angeboten. Mit interventionellen Verfahren wie bronchoskopische<br />

Tumorabtragungen und Stentimplantationen können<br />

Krankheitsverläufe und Lebensqualität auch in der Spätphase der<br />

Tumorerkrankung positiv beeinflusst und Symptome wie Atemnot<br />

gelindert werden. Beteiligt ist neben dem Bergmannsheil das Institut<br />

für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum sowie die Klinik<br />

für Strahlentherapie und Radioonkologie des St. Josef-Hospitals.<br />

Breites Behandlungsspektrum<br />

Zu den weiteren Behandlungsschwerpunkten der Klinik zählen<br />

chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma<br />

bronchiale), schlafbezogene Atmungsstörungen sowie die Versorgung<br />

von invasiv und nicht-invasiv beatmeten Patienten.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

49<br />

Über besonderes Know-how verfügt die Klinik bei der Entwöhnung<br />

dieser Patienten von der maschinellen Langzeitbeatmung.<br />

Vielfältige Untersuchungsverfahren erlauben eine zielsichere<br />

und qualifizierte Diagnostik: Dazu zählen eine umfangreiche<br />

Lungenfunktionsdiagnostik, zahlreiche bronchoskopische Verfahren,<br />

die Endo sonographie, die Thoraxsonographie, die Polysomnographie<br />

und die Allergiediagnostik mit bronchialen und<br />

nasalen Provokationstests.<br />

Ein weiteres Spezialgebiet sind die sogenannten interstitiellen<br />

Lungenerkrankungen sowie die Lungenhochdruck-Erkrankung<br />

(Pulmonale Hypertonie). Die Klinik verfügt über besonderes<br />

Know-how in der Diagnostik, z. B. mittels Rechtsherzkatheter-<br />

Untersuchung und Echokardiographie, und bietet spezifische<br />

Therapien zur Behandlung der Pulmonalen Hypertonie an.<br />

Grundlagen- und klinische Forschung<br />

Neben der klinischen Versorgung lungenkranker Patienten bearbeitet<br />

die Klinik wissenschaftliche Fragestellungen zu neuen<br />

therapeutischen Ansätzen bei COPD, Asthma, pulmonale Hypertonie,<br />

Lungenfibrose, der Schlaf- und Beatmungsmedizin und<br />

der Allergologie. Regelmäßig werden klinische Studien durchgeführt.<br />

Eine grundlagenwissenschaftliche Forschergruppe unter<br />

Leitung von Priv.-Doz. Dr. Koch untersucht die Zusammenhänge<br />

zwischen Zigarettenrauchen, erhöhter Infektanfälligkeit bei<br />

COPD und Asthma sowie die Pathomechanismen, die durch<br />

Inflammation zur Fibrosierung von Lungengewebe führen. Hieraus<br />

resultiert eine Vielzahl internationaler Publikationen. Zusätzlich<br />

zur universitären Lehre führt die Klinik jährlich Kurse zu<br />

Themen der pneumologischen Dia gnostik und Therapie durch.<br />

Gutachterliche Tätigkeit<br />

Im Auftrag der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische<br />

Industrie (BG RCI) sowie weiterer Berufsgenossenschaften werden<br />

gutachterliche Fragestellungen zu Erkrankungen, die durch<br />

die Arbeit „unter Tage“ verursacht werden können, beantwortet.<br />

Im Sommer 2013 startet ein ambulantes Reha-Projekt für berufsbedingte<br />

Lungenerkrankungen mit einem individuellen Therapiekonzept<br />

(Komplexe Ambulante Rehabilitation Lunge – KARL).<br />

Priv.-Doz. Dr. Andrea Koch<br />

Kommissarische Direktorin<br />

Medizinische Klinik III<br />

Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Heike Weirich<br />

Tel.: 0234-302-6444 | Fax: 0234-302-6420<br />

E-Mail: heike.weirich @bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Brochialkarzinome, berufsbed. Lungentumore (z. B. Mesotheliome)<br />

··<br />

Schlaf- und Beatmungsmedizin, NIV / Weaning<br />

··<br />

Infektiologie<br />

··<br />

COPD, Asthma bronchiale<br />

··<br />

Immunologie/Allergologie<br />

··<br />

Pulmonale Hypertonie<br />

··<br />

Interstitielle Lungenerkrankungen<br />

··<br />

Pneumonien, Tuberkulose, Mukoviszidose<br />

Leistungsspektrum<br />

··<br />

Interventionelle Bronchologie: Flexible/starre Bronchoskopie,<br />

Argon-Plasma-Koagulation (APC), Stentimplantation, Endobronchiale/transbronchiale<br />

Biopsien unter Röntgen-Durchleuchtung,<br />

Endobronchialer Ultraschall (EBUS), Broncho-alveoläre Lavage<br />

(BAL) zur Differentialzytologie, Immunzytologie, Erregerdiagnostik<br />

··<br />

Rechtsherzkatheter mit NO-Messplatz und Echokardiographie<br />

··<br />

Thoraxsonographie, -punktionen, -drainage-Anlagen<br />

··<br />

Lungenfunktionsdiagnostik: Bodyplethysmographien, Spiroergometrie,<br />

Ergometrie, BGA, 6-Minuten-Gehtest mit Belastungs-BGA<br />

··<br />

Allergielabor: Hauttests, nasale / bronchiale Provokationstests,<br />

NO-Exhalationsmessung, Hyposensibilisierung, Spezif. Anti-IgE-<br />

Therapie<br />

··<br />

BAL-Labor: Differentialzytologie, Immunzytologie, Erregerzytologie,<br />

Pollendifferenzierung /-zählung, Tuberkulose-Tests (IGRA etc.)<br />

··<br />

Schlaflabor: Pulsoxymetrie, Polysomnographie, CO2-Messung<br />

··<br />

Raucherentwöhnung: „Rauchfrei-Programm“


„Was mir wichtig ist?<br />

Nicht nur die Krankheit,<br />

sondern den Menschen<br />

dahinter zu sehen.“<br />

Jana Löhr, 34 Jahre<br />

Ergotherapeutin des Reha-Zentrums


52 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Neurologische Klinik und Poliklinik<br />

In der Neurologischen Klinik werden Patienten mit sämtlichen<br />

Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems<br />

rund um die Uhr und umfassend versorgt. Die Klinik sorgt insbesondere<br />

für eine qualifizierte Akutversorgung von Patienten mit<br />

Schlaganfall auf einer zertifizierten Schlaganfall-Spezialeinheit<br />

(Stroke Unit). Angeschlossen ist hier ein direkter Übergang zur<br />

Abteilung für Neurorehabilitation, so dass eine lückenlose Behandlungskette<br />

vom Akutereignis zur rehabilitativen Wiederherstellung<br />

ausgefallener Funktionen des Nervensystems gewährleistet<br />

ist.<br />

MS-Zentrum und Muskelzentrum Ruhrgebiet<br />

Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Versorgung von Patienten<br />

mit Multipler Sklerose dar, die sowohl im stationären Bereich als<br />

auch in der entsprechenden poliklinischen Sprechstunde geleistet<br />

wird. Die Neurologische Klinik ist als Zentrum zur Behandlung<br />

der Multiplen Sklerose von der Deutschen Gesellschaft für Multiple<br />

Sklerose (DGMS) anerkannt. Weiterhin repräsentiert die Neurologische<br />

Klinik seit mehr als zehn Jahren das Muskelzen trum Ruhrgebiet.<br />

In diesem werden Patienten aus einem weit überregionalen<br />

Einzugsbereich mit erworbenen und angeborenen, zum Teil<br />

seltenen neuromuskulären Erkrankungen untersucht, beraten<br />

und behandelt. In diesem Rahmen beschäftigt sich die Klinik<br />

wissenschaftlich mit der Erforschung der Grundlagen seltener<br />

Muskelerkrankungen und innovativer Therapieansätze zum<br />

Beispiel auf gentechnischer Basis.<br />

Neue Spezialambulanz für Schluckstörungen<br />

Seit kurzem besteht eine weitere Spezialambulanz für neurogene<br />

Schluckstörungen. In diesem Bereich erfolgt in Kooperation mit<br />

der HNO-Universitätsklinik die Durchführung einer speziellen<br />

Diagnostik von Schluckstörungen mit Hilfe eines fiberendoskopischen<br />

Verfahrens (FEES). Mit einer frühzeitigen differenzierten<br />

Schluckdiagnostik können Komplikationen nach Schlaganfall<br />

oder Schädel-Hirn-Trauma, die durch „sich Verschlucken“ (Aspiration)<br />

entstehen, wie zum Beispiel Lungenentzündungen mit längerem<br />

Krankenhausaufenthalt oder Beatmungsnotwendigkeit, vorbeugend<br />

vermieden werden. Darüber hinaus können die Medizi ner<br />

bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen, wie z. B. der<br />

amyotrophen Lateralsklerose (ALS) den Zeitpunkt bestimmen, wann<br />

eine Versorgung mittels Sondenernährung (PEG) erforderlich wird.<br />

Berufsgenossenschaftliche Spezialabteilung<br />

Einen wesentlichen Schwerpunkt, insbesondere im Bereich der Ver -<br />

sorgung berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, bildet<br />

die Abteilung für neurologische Traumatologie und Neurorehabi-


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

53<br />

litation. Neben der umfassenden Diagnostik unfallbeding ter Störungen<br />

steht die Durchführung der Frührehabilitation – insbe sondere<br />

bei komplex mehrfachverletzten Patienten – an erster Stelle<br />

der Aufgaben dieser Abteilung.<br />

Dazu gehört auch die Diagnostik und Beurteilung psychotrau -<br />

ma tologischer Störungen im Rahmen der berufsgenos sen schaftlichen<br />

Psychotrauma-Ambulanz. Hier besteht inzwischen eine<br />

enge Zusammenarbeit mit dem Psychotherapiezentrum am<br />

Bergmannsheil, wo auch die zeitnahe Durchführung psychotherapeutischer<br />

Interventionen bei Patienten mit psychischen<br />

Störungen nach Unfällen möglich ist.<br />

Neue Professur für Neuroimaging<br />

Neu eingerichtet wurde in der Neurologischen Klinik eine W2-<br />

Professur für neurowissenschaftliche Bildgebung (Neuroimaging).<br />

Zusammen mit dem Forschungs-MRT des Research Department<br />

of Neuroscience der Ruhr-Universität Bochum kann so ein wesentlicher<br />

Forschungsschwerpunkt der Neurologischen Klinik<br />

ausgebaut und gestärkt werden. Eine wichtige Rolle in diesem<br />

Rahmen spielen Forschungsprojekte zur Entwicklung und Evaluation<br />

neuer neurorehabilitativer Behand lungsverfahren zur Therapie<br />

von neurologischen Ausfallserscheinungen nach Schädel-Hirn-<br />

Trauma oder Schlaganfall.<br />

Fachübergreifende Zusammenarbeit<br />

Das Team der Neurologischen Klinik zeichnet sich durch seine<br />

interdisziplinäre Zusammensetzung aus. Im Bereich der ärztlichen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt es verschiedene Spezialisierungen<br />

(Neurologie, Psychiatrie, Nervenheilkunde, Anästhesie,<br />

spezielle Schmerztherapie, Intensivmedizin, Palliativmedizin,<br />

Rehabilitationswesen, Geriatrie). Sie arbeiten fachübergreifend<br />

im Team zusammen mit Neuropsychologen, psychologischen<br />

Psychotherapeuten, Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten,<br />

Musiktherapeuten, Sozialarbeitern und insbesondere in der<br />

Neurorehabilitation erfahrenen Pflegekräften. So stellt die Neurologische<br />

Klinik eine umfassende Behandlung der Patienten<br />

sicher.<br />

Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />

Direktor<br />

Neurologische Klinik und Poliklinik<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Miriam Kroos<br />

Tel: 0234-302-6809 | Fax: 0234-302-6888<br />

E-Mail: miriam.kroos@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Neuromuskuläre Erkrankungen (Muskelzentrum Ruhrgebiet)<br />

··<br />

Neurologische Traumatologie / Neurorehabilitation:<br />

„Offene“ BG-Sprechstunde · Sprechstunde Fahrzeug- / Maschinentauglichkeit<br />

· Neuropsychologische Diagnostik · Kortikale<br />

Sehstörungen<br />

··<br />

Psychotraumatologische Störungen (Psychotrauma-Ambulanz)<br />

··<br />

Schlaganfallakutversorgung (Stroke Unit)<br />

··<br />

Multiple Sklerose (MS-Zentrum)<br />

··<br />

Neurogene Schluckstörungen<br />

··<br />

Amyotrophe Lateralsklerose<br />

··<br />

Neurologische Schlafmedizin<br />

··<br />

Kopfschmerzambulanz<br />

··<br />

Botulinumtoxin-Ambulanz<br />

··<br />

Parkinson-Ambulanz


54 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-,<br />

Palliativ- und Schmerzmedizin<br />

Die Klinik führt alle Verfahren der Allgemein- und Regionalanästhesie<br />

sowie der Schmerztherapie durch. Mehr als 11.000 Patienten<br />

werden jährlich in den operativen Kliniken betreut. Für die<br />

Überwachung der Patienten während der Operation, im Aufwachraum<br />

und auf der Intensivstation werden modernste Monitoringverfahren<br />

eingesetzt – einschließlich der Echokardio gra phie.<br />

Neben der Vorbereitung und Durchführung der Narkose kümmern<br />

sich die Ärzte auch um die Schmerztherapie nach Ope rationen.<br />

In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken<br />

und Fachabteilungen sichert die anästhesiologische Klinik eine<br />

leistungsfähige, notfallmedizinische Versorgung im Rahmen des<br />

Rettungsdienstes der Stadt Bochum. Eine Intensivstation des<br />

Klinikums steht unter anästhesiologischer Leitung, zwei weitere<br />

Intensivstationen werden von Anästhesisten mitbetreut.<br />

Ultraschallgesteuerte Regionalanästhesie<br />

Pro Jahr werden etwa 5000 bis 6000 Regionalanästhesieverfahren<br />

durchgeführt (Spinalanästhesien, Epiduralanästhesien, periphere<br />

Leitungsanästhesien). Periphere Regionalanästhesien erfolgen<br />

maßgeblich sonographisch gesteuert. Die Klinik ist bereits seit<br />

Jahren von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der<br />

Medizin (DEGUM) für die qualifizierte Ultraschallausbildung<br />

zertifiziert. Die Ausbildung erfolgt während des Klinikbetriebes<br />

„Bed-side“ durch zertifizierte DEGUM-Ausbilder, die auch regelmäßiges<br />

Training in den „Skills Labs“ des Klinikums anbieten und<br />

durchführen. In den Skills Labs werden spezielle Techniken trainiert<br />

(z. B. Punktionsübungen und Nadelführungstechniken, spezielle<br />

Nervensonographie, Bildoptimierung an verschiedenen Geräten<br />

etc.), bevor sie beim Patienten angewendet werden. Die Ultraschallausbildung<br />

wird durch DEGUM-Grund- und Aufbaukurse<br />

ergänzt, die durch zertifizierte Mitarbeiter der Klinik in Zusammenarbeit<br />

mit Spezialisten aus anderen Kliniken und Fachgebieten<br />

veranstaltet werden. Ein Arzt in Weiterbildung kann somit<br />

mit Erlangen des Facharztstatus die DEGUM-Stufe-I beantragen.<br />

Anästhesie im Bereich Herz-/Thoraxchirurgie<br />

In der Anästhesie werden alle etablierten und innovativen Verfahren<br />

zum Monitoring der Patienten eingesetzt. In der Kardioanästhesie<br />

bildet die sogenannte transösophageale Echokardiographie<br />

(TEE) einen besonderen Schwerpunkt im Rahmen der<br />

perioperativen Diagnostik und des Monitorings. Im vergangenen<br />

Jahr wurde die Klinik von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie<br />

und Intensivmedizin (DGAI) als TEE-Fortbildungszentrum<br />

anerkannt. Regelmäßig veranstalten wir den Kurs „TEE in der<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin“ in Kooperation mit dem<br />

Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

55<br />

Über 1100 Patienten auf der Intensivstation betreut<br />

Auf der anästhesiologisch geführten Herz-Thorax-Intensivstation<br />

versorgen wir Patienten nach großen und komplexen Operationen.<br />

Im vergangenen Jahr wurden über 1100 Patienten auf der<br />

Intensivstation betreut. Im Rahmen unseres Versorgungskonzeptes<br />

werden alle modernen Methoden des hämodynamischen<br />

Monitorings und der Kreislaufstabilisierung verwendet.<br />

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen<br />

spiegelt sich in den täglichen Visiten der Herz-Thorax-Chirurgie<br />

und der Radiologie sowie der wöchentlichen mikrobiologischen<br />

Besprechung wider.<br />

Spezialisierte Palliativstation<br />

Schwerstkranke Patienten, beispielsweise mit Tumorerkrankungen,<br />

erhalten auf einer spezialisierten 4-Betten-Station eine<br />

umfassende palliativmedizinische Versorgung. Zum Palliative<br />

Care Team (PCT) gehören neben Pflegekräften und Ärzten auch<br />

qualifizierte Mitarbeiter aus den Bereichen Physiotherapie, Ergotherapie,<br />

Seelsorge, Sozialarbeit und Psychologie. Eine regelmäßige<br />

Supervision unterstützt die Mitarbeiter in zum Teil sehr<br />

belastenden Situationen. Weiterhin wurde die Zusammenarbeit<br />

innerhalb des Palliativnetzes Bochum intensiviert: So übernehmen<br />

Mitarbeiter der Klinik in den Nachtstunden die Besetzung<br />

des Palliativnotrufs des Netzes. Weiterhin bietet das Team einen<br />

Konsiliardienst, der es stationären Patienten im Bergmannsheil<br />

ermöglicht, eine palliative ärztliche Beratung anzufordern. Die<br />

Steigerung der Versorgungsqualität hat uns in die Lage versetzt,<br />

den Antrag auf Erteilung der ärztlichen Weiterbildung zur Zusatzbezeichnung<br />

Palliativmedizin zu stellen.<br />

Qualifizierte Aus- und Weiterbildung<br />

Einen besonderen Stellenwert nimmt die Aus- und Weiterbildung<br />

ein. Neben dem anästhesiologischen Management der Narkoseführung<br />

erlernen die Mitarbeiter in der Weiterbildung den differenzierten<br />

Umgang mit Katecholaminen (Hormone, die die Herzfunktion<br />

beeinflussen), die anästhesiologische Behandlung von<br />

kardio-vaskulären Erkrankungen und die Anwendung invasiver<br />

Monitoringverfahren. Die Klinik bietet ein strukturiertes TEE-Ausbildungskonzept,<br />

sie ermöglicht Hospitationen und vermittelt<br />

Studierenden im Praktischen Jahr das Thema Kardioanästhesie.<br />

Prof. Dr. Peter Zahn<br />

Direktor<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Anke Vonderstein<br />

Tel: 0234-302-6826<br />

E-Mail: anke.vonderstein @bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Regionalanästhesie:<br />

Ultraschallgesteuerte periphere Nervenblockaden und DEGUM<br />

zertifizierte Klinik · Zentrale Regionalanästhesieverfahren<br />

··<br />

Allgemeinanästhesie:<br />

Alle gängigen Verfahren der Allgemeinanästhesie · Invasives<br />

Hämodynamik-Monitoring · Modernes Atemwegsmanagement<br />

··<br />

Kardioanästhesie:<br />

Perioperative Transösophageale Echokardiographie (TEE) ·<br />

Ausbildungs- und Prüfzentrum der DGAI für die zertifizierte<br />

Weiterbildung der perioperativen TEE · Hämodynamik- und<br />

Neuromonitoring<br />

··<br />

Intensivmedizin:<br />

Alle Formen der Beatmung und der medizinischen Überwachung<br />

· Nierenersatzverfahren · Betreuung extrakorporaler<br />

herzunterstützender Verfahren (ECMO) · Intensivmedizinisches<br />

Atemwegsmanagement<br />

··<br />

Akutschmerztherapie:<br />

Akutschmerzdienst · Tägliche Visiten des gemeinsamen ärztlichen<br />

und pflegerischen Akutschmerzdienstes · Patientenkontrollierte<br />

Analgesiekonzepte · Elektronische Datendokumentation<br />

··<br />

Palliativmedizin:<br />

Behandlung von Menschen mit einer nicht heilbaren und<br />

fortgeschrittenen Erkrankung · Spezialisiertes palliativmedizinisches<br />

Umfeld · Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Physiotherapeuten,<br />

Ergotherapeuten, Seelsorgern, Sozialarbeitern<br />

und Psychologen · Enge Kooperation mit dem Palliativnetz<br />

Bochum


56 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin<br />

Abteilung für Schmerzmedizin<br />

Die schmerzmedizinische Abteilung im Bergmannsheil ist eine<br />

der größten Spezialeinrichtungen in Europa. Das Spektrum der<br />

behandelten Erkrankungen und des Therapieangebotes belegen<br />

ihre außerordentliche Stellung ebenso wie Umfang und Qualität<br />

der klinischen Forschungsaktivitäten. Die Abteilung ist federführend<br />

tätig in nationalen und internationalen Netzwerken zur<br />

Erforschung von Nervenschmerzen. Sie hat ein Speziallabor zur<br />

Quantitativ Sensorischen Testung (QST) zur Messung der Nervenfunktion<br />

und von Schmerzschwellen aufgebaut, das im internationalen<br />

Umfeld als Referenzlabor gilt. In der Schmerzambulanz<br />

werden jährlich mehr als 2.000 Patienten versorgt, für die<br />

stationäre Versorgung von Schmerzpatienten steht eine 12-Betten-Station<br />

zur Verfügung.<br />

Fallbesprechungen und Schmerzkonferenzen<br />

Das Team setzt sich zusammen aus Ärzten verschiedener Fachrichtungen,<br />

aus Psychotherapeuten sowie Physio- und Ergotherapeuten.<br />

Gemeinsam arbeiten sie an dem Ziel, jedem Patienten<br />

die jeweils bestmögliche Schmerztherapie anzubieten. Das<br />

Behandlungskonzept schließt einen regelmäßigen gegenseitigen<br />

Informationsaustausch ein, welcher durch tägliche Besprechungen,<br />

wöchentliche Teamabsprachen und Konferenzen sowie<br />

in Form von Visiten umgesetzt wird. Darüber hinaus finden<br />

Schmerzkonferenzen statt, in denen besonders schwierige Fallkonstellationen<br />

in einem größeren Kreis auch mit auswärtigen<br />

Experten und Interessenten besprochen werden. Verschiedene<br />

Kooperationen innerhalb von Klinik- und Forschungsverbünden<br />

verdeutlichen den überregionalen Wirkungskreis der Klinik.<br />

Erforschung von Nervenschmerzen<br />

Der zentrale Forschungsschwerpunkt der Schmerzklinik ist die<br />

Erforschung der Entwicklungszusammenhänge bei der Entstehung<br />

von Nervenschmerzen (Neuropathischen Schmerzen), die<br />

Untersuchung von peripheren wie zentralnervösen Veränderungen<br />

infolge verschiedener schmerzhafter Erkrankungen unter<br />

Einschluss der funktionellen Bildgebung, der Elektrophysiologie<br />

(in Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik) und der<br />

Quantitativ Sensorischen Testung. Das Chronisch Regionale<br />

Schmerzsyndrom (CRPS), Neuralgien und Phantomschmerzen<br />

sind besonders intensiv erforschte Krankheitsbilder in der Bochumer<br />

Schmerzklinik.<br />

Schmerztherapie auf allgemeinen Schmerzstationen<br />

Im Rahmen eines bundesweiten Projektes (Schmerzfreies Krankenhaus)<br />

wurde weltweit erstmalig flächendeckend die Qualität<br />

der schmerztherapeutischen Versorgung sowohl auf operativen


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

57<br />

als auch nicht-operativen allgemeinen Pflegestationen ermittelt.<br />

Als Konsequenz wurden daraus Kriterien der Zertifizierung für<br />

eine qualifizierte Schmerztherapie entwickelt. Hierdurch konnte<br />

inzwischen in nahezu 100 Kliniken in Deutschland und Österreich<br />

bewiesen werden, dass die Akutschmerzen für Patienten<br />

heute effektiv behandelbar sind. Wissenschaftlich stehen hier<br />

insbesondere Fragen nach besseren Outcome-Kriterien und die<br />

Beeinflussung von Effektstärken verschiedener Maßnahmen im<br />

Vordergrund.<br />

Fibromyalgie / Rückenschmerz<br />

Rückenschmerz ist eine Volkskrankheit, jedoch ist bisher der<br />

sinnvolle Einsatz von radiologischen und manualmedizinischen<br />

Verfahren für die Differentialdiagnostik umstritten. Hierzu<br />

werden in Zusammenarbeit mit der Klinik für Radiologische<br />

Diagnostik prospektive Studien durchgeführt. Eine Krankheit,<br />

deren Ätiologie und Pathogenese bis heute unklar sind, ist das<br />

Fibromyalgie-Syndrom. Risikofaktoren dieses generalisierten<br />

Schmerzsyndroms sind vor allem die familiäre Häufung, biographische<br />

Belastungsfaktoren sowie Arbeitsplatzfaktoren, aber<br />

auch neurologische Faktoren scheinen beteiligt zu sein. In Zusammenarbeit<br />

mit dem eigenen QST-Labor und der Klinik für<br />

Neurologie und den Psychologen aus der Abteilung für Schmerzmedizin<br />

wird hier ein neues interprofessionelles Assessment<br />

entwickelt und erforscht, das der Vielgestaltigkeit dieses Syndroms<br />

Rechnung trägt und somit zur Entwicklung differentieller<br />

Therapiestrategien beiträgt.<br />

Psychologische Forschung<br />

Das Hauptaugenmerk der psychologischen Forschung gilt der<br />

Identifizierung psycho-sozialer Risikofaktoren und Subgruppen<br />

bzw. Profilclustern bei Patienten mit neuropathischen Schmerzerkrankungen<br />

und Fibromyalgie-Syndrom. Neben den bereits<br />

gut untersuchten affektiven Parametern (Depression, Angst,<br />

Hilflosigkeit) interessieren wir uns vor allem für den möglichen<br />

Einfluss von traumatisierenden Erlebnissen und der posttraumatischen<br />

Belastungsstörungen bei der Chronifizierung von<br />

Schmerzen sowie deren Auswirkung auf den Therapie-Outcome.<br />

Zudem gilt unser Interesse der Ableitung von subgruppenspezifischen<br />

(Psycho-)Therapieoptionen bei chronischen Schmerzpatienten.<br />

Prof. Dr. Christoph Maier<br />

Leitender Arzt<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativund<br />

Schmerzmedizin – Abteilung für Schmerzmedizin<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Anja Grote<br />

Tel: 0234-302-6366<br />

E-Mail: anja.grote@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Chronische Rückenschmerzen<br />

··<br />

Chronische Kopfschmerzen<br />

··<br />

Tumorschmerzen<br />

··<br />

Verletzungsbedingte Schmerzen<br />

··<br />

Rheumatische Schmerzen<br />

··<br />

Polyneuropathien<br />

··<br />

Fibromyalgie-Syndrom<br />

··<br />

Nervenschmerzen:<br />

z. B. Chronisches regionales Schmerzsyndrom (CRPS) ·<br />

Phantomschmerzen nach Amputationen<br />

··<br />

Medikamentenabhängigkeit:<br />

z. B. Entzug von Opioiden, Medikamenteninduzierter Kopfschmerz


58 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle<br />

Radiologie und Nuklearmedizin<br />

Das radiologische Institut des Bergmannsheils bietet sowohl für<br />

ambulante als auch stationäre Patienten ein umfassendes Spektrum<br />

diagnostischer und interventioneller radiologischer Leistungen.<br />

Mit 13 Ärztinnen und Ärzten und 36 Medizinisch-technischen<br />

Radiologieassistentinnen und -assistenten leistet die<br />

Klinik jährlich rund 200.000 radiologische Untersuchungen.<br />

Das Institut ist ausgestattet mit modernster Gerätetechnik<br />

für die Projektionsradiographie, Computertomographie (CT),<br />

Magnet resonanztomographie (MRT), Ultraschalldiagnostik,<br />

Angiographie, Osteoporosediagnostik (DEXA) sowie für Durchleuchtungsuntersuchungen<br />

und die Nuklearmedizin. Ein leistungsfähiges<br />

Radiologie-Informationssystem (RIS) mit integriertem<br />

digitalem Bildarchivierungs- und -verteilungssystem (PACS)<br />

garantiert den klinikweiten Online-Zugriff auf Textbefunde und<br />

Bilder.<br />

Teleradiologieverbund Ruhr<br />

Großen Wert legt das Team der Klinik auf die enge Kooperation<br />

mit den niedergelassenen Kolleginnen, Kollegen und Zuweisern.<br />

Als Mitglied des Teleradiologieverbundes Ruhr gewährleistet die<br />

Klinik einen effizienten Austausch radiologischer Bilder zwischen<br />

Praxen und Krankenhäusern in der Region: Teilnehmer<br />

des Verbundes können auf einer herstellerunabhängigen und<br />

standardkonformen Plattform Bilder komfortabel, schnell und<br />

sicher verschicken und erhalten. Dies verbessert die medizinische<br />

Versorgung der Patienten und schafft Möglichkeiten, neue<br />

Kooperationen und Partnerschaften innerhalb des Verbundes zu<br />

schließen. Der Verbund hat sich in kurzer Zeit im Ruhrgebiet etabliert.<br />

Mit dem Übergang in den Regelbetrieb und der Öffnung<br />

für weitere Teilnehmer expandiert er nun auch in die angrenzenden<br />

Regionen: Ostwestfalen, Rheinland, Bergische Land, Sauerland,<br />

Münsterland, etc.<br />

Studentische Ausbildung und MTRA-Schule<br />

Die qualifizierte radiologische Ausbildung von Studierenden<br />

sowie von Medizinisch-technischen Radiologie-Assistentinnen<br />

und -Assistenten (MTRA) in der MTRA-Schule am Bergmannsheil<br />

ist ein weiterer Schwerpunkt. Studierenden bietet das Institut<br />

ein breites Lehrangebot. Eine strukturierte Ausbildung und praxisrelevante<br />

Lehrinhalte legen den Grundstein für den sicheren<br />

Umgang mit der radiologischen Basisdiagnostik im Alltag und<br />

in der Dienstsituation. Die persönliche Betreuung und abschließende<br />

Evaluation vermittelt Famulantinnen und Famulanten sowie<br />

Studierenden im Praktischen Jahr (PJ) ein detailliertes Feedback<br />

zum individuellen Ausbildungsstand.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

59<br />

Prof. Dr. Volkmar Nicolas<br />

Direktor<br />

Institut für radiologische Diagnostik,<br />

interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Gisela David | Angelika Brendel<br />

Tel: 0234-302-6455 | Fax: 0234-302-6435<br />

E-Mail: gisela.david @bergmannsheil.de<br />

angelika.brendel@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

Diagnostische Radiologie<br />

··<br />

Digitale Radiologie<br />

··<br />

Digitale Röntgendurchleuchtung<br />

··<br />

Sonographie<br />

··<br />

Computertomographie aller Körperregionen (einschl. Cardio-CT)<br />

··<br />

MR-Tomographie aller Körperregionen:<br />

einschl. Cardio-MRT, MR-Spektroskopie und DTI sowie fMRI,<br />

pädiatrische MRT, endorektale MRT<br />

··<br />

Angiographie<br />

··<br />

Osteoporosediagnostik (DEXA)<br />

··<br />

Nuklearmedizinische Diagnostik:<br />

Knochenszintigraphie/SPECT · Schilddrüsendiagnostik ·<br />

Nierenfunktionsprofile · Lungenperfusionsszintigraphie<br />

··<br />

Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen<br />

Interventionelle Radiologie<br />

··<br />

CT-gesteuerte Biopsien, Drainagen, RFA<br />

··<br />

Schmerztherapie:<br />

epidurale, periradikuläre Injektionen · T3-Katheter · Sympathikolyse<br />

Facettnervablationen<br />

··<br />

Gefäß-Interventionen:<br />

Ballonagioplastie · Stentangioplastie · Stentgraft-Angioplastien<br />

inkl. abdomineller und thorakaler Aortenprothesen (in enger Ko -<br />

operation mit der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie) · PTCD ·<br />

TIPS · Endovaskuläre Tumortherapien (TACE, Precision-TACE, SIRT)


60 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Institut für klinische Chemie, Transfusionsund<br />

Laboratoriumsmedizin<br />

Die Labormedizin ist für die medizinische Versorgung von essentieller<br />

Bedeutung, denn die meisten ärztlichen Diagnosen<br />

werden auf der Grundlage von Laborwerten gestellt. Im Institut<br />

für Klinische Chemie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin<br />

stehen drei fachärztlich geleitete Abteilungen und ein Team von<br />

qualifizierten Medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten<br />

(MTA) zur Verfügung, um eine bestmögliche labormedizinische<br />

Versorgung der Patienten zu sichern.<br />

Zum Leistungsspektrum zählen Untersuchungen aus allen Bereichen<br />

der Klinischen Chemie (unter anderem auch Hormon- und<br />

Arzneimittelbestimmungen), der Mikrobiologie (zum Beispiel Identifikation<br />

von Bakterien und Erstellung von Antibiogrammen) und<br />

der Transfusionsmedizin (zum Beispiel Blutgruppenbestimmungen<br />

und Kreuzproben). Moderne Analysensysteme gewährleisten<br />

eine schnelle und qualitätsgesicherte Versorgung der Patienten.<br />

Antibiotika-Beratungsservice<br />

Um dem Problem sogenannter multiresistenter Keime zu begegnen<br />

(zum Beispiel Methicillin Resistenter Staphylococcus aureus,<br />

MRSA), wird eine schnelle und sensitive Diagnostik vorgehalten.<br />

Hierdurch können Patienten mit einer entsprechenden<br />

Besiedelung oder Infektion frühzeitig erkannt werden. Darüber<br />

hinaus werden unter anderem Resistenzstatistiken angefertigt, die<br />

dem behandelnden Arzt bei der Auswahl der kalkulierten Initialtherapie<br />

helfen. Ein Antibiotika-Beratungsservice hilft, in problematischen<br />

Fällen die bestmögliche Therapie zu bestimmen. Das<br />

Institut ist auch Ansprechpartner in Hygiene-Fragen. Es ist im<br />

MRSA-Netzwerk Bochum eingebunden und auch im Arbeitskreis<br />

Hygiene der Ruhr-Universität Bochum vertreten.<br />

Gerinnungsambulanz<br />

Für niedergelassene Ärzte besteht die Möglichkeit, Patienten<br />

mit Störungen der Blutgerinnung (Blutungs- oder Thromboseneigung)<br />

in die Gerinnungsambulanz zu überweisen, um die Erkrankung<br />

abzuklären. Bei Patienten, die im Klinikum stationär behandelt<br />

werden, können entsprechende Konsile angefordert werden.<br />

So kann auch bei Patienten mit seltenen und komplizierten Störungen<br />

der Blutgerinnung eine Optimierung der Therapie beziehungsweise<br />

ein bestmöglicher Krankheitsverlauf erzielt werden.<br />

Eigenes Blutdepot<br />

Durch ein eigenes Blutdepot kann eine rasche Versorgung der<br />

Patienten mit geeigneten Blutpräparaten gewährleistet werden.<br />

Die erforderlichen Verträglichkeitsuntersuchungen werden entsprechend<br />

aktueller Empfehlungen und Richtlinien durchge-


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

61<br />

führt. Bei Patienten mit auffälligen transfusionsmedizinischen<br />

Befunden (zum Beispiel sogenannte irreguläre Antikörper) besteht<br />

die Möglichkeit einer zeitnahen Abklärung dieser Befunde,<br />

so dass geplante Operationen weitestgehend ohne Verzögerungen<br />

durchgeführt werden können. Da es bei der Gabe von Transfusionen<br />

auf das richtige Maß ankommt, erarbeitet das Institut<br />

Therapieleitlinien zur Gabe von Blutprodukten für das Klinikum<br />

und aktualisiert diese fortlaufend.<br />

Bei zahlreichen Untersuchungen bietet sich eine Untersuchung<br />

von Patientenproben direkt auf der Station oder in den OP-Sälen<br />

an, da die Ergebnisse sofort benötigt werden oder der Transport<br />

der Proben problematisch ist. Zu nennen sind hier die Blutgasanalytik<br />

und die Glucose-Messung. Diese patientennahe Diagnostik,<br />

die auch als Point-of-Care-Diagnostik bezeichnet wird,<br />

steht unter der Verantwortung des Instituts. Es stellt somit eine<br />

qualitätsgesicherte Analytik sicher.<br />

Aufgaben in Lehre und Fortbildung<br />

Die Ärzte des Instituts bieten regelmäßige interne Fortbildungen<br />

an. Darüber nehmen sie Lehraufgaben wahr und sind an Vorlesungen<br />

und Praktika für Studierende der Medizin und Informatik,<br />

Statistik und Medizinphysik beteiligt. Weiterhin unterrichten<br />

die Ärzte auch an der MTA-Schule des Klinikums.<br />

Dr. Reiner Kempf<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Institut für klinische Chemie, Transfusionsund<br />

Laboratoriumsmedizin<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Ärztliche Leiter:<br />

Dr. Reiner Kempf<br />

Dr. Veronika Knop-Hammad<br />

Dr. Hugo Stiegler<br />

Sekretariat: Melanie Hahnefeld<br />

Tel: 0234-302-3550 | Fax: 0234-302-6614<br />

E-Mail: melanie.hahnefeld@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Klinisch-Chemische Analysen<br />

··<br />

Hämostaseologische Konsile sowie Gerinnungsambulanz<br />

··<br />

Autoimmundiagnostik<br />

··<br />

Mikrobiologische und krankenhaushygienische<br />

Untersuchungen<br />

··<br />

Erstellung von Resistenzstatistiken<br />

··<br />

Mikrobiologische Visiten und Antibiotikaberatung<br />

··<br />

Beratung in Hygienefragen<br />

··<br />

Transfusionsmedizinische Leistungen<br />

··<br />

Blutdepot<br />

··<br />

Verwaltung der POCT-Diagnostik des Klinikums


62 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Krankenhausapotheke<br />

Zum Gesundwerden bedarf es oft der richtigen Arznei und für<br />

viele Therapien ist der Einsatz von Medikamenten, Diagnostika<br />

und Medizinprodukten unerlässlich. Für die sachgerechte und<br />

zügige Versorgung sorgt im Bergmannsheil eine moderne, hauseigene<br />

Apotheke. Zum Spektrum gehören die Beschaffung und<br />

Bereitstellung von Arzneimitteln, die Herstellung patientenindividueller<br />

Rezepturen (zum Beispiel Zytostatika) und die pharmazeutische<br />

Betreuung und Beratung von Patientinnen und Patienten<br />

sowie des ärztlichen und pflegerischen Behandlungsteams.<br />

Das Team der Apotheke arbeitet mit in verschiedenen Kommissionen<br />

des Klinikums (Arzneimittelkommission, Ethikkommission,<br />

Hygienekommission, Transfusionskommission). Sie ist zugleich<br />

eine Weiterbildungsstätte für den Fachbereich „Klinische Pharmazie“.<br />

Stationsapotheker<br />

Seit mehreren Jahren unterstützt die Apotheke die Stations teams<br />

der Unfallchirurgie durch Stationsapotheker. Täglich werden<br />

die Hausmedikamente jedes Patienten in einem persönlichen<br />

Gespräch besprochen, um eine lückenlose Arzneimitteltherapie<br />

während des stationären Aufenthaltes zu garantieren. Außerdem<br />

wird die Medikation auf Wechselwirkungen überprüft<br />

und ob die Dosierung aufgrund von Organerkrankungen oder<br />

Begleitmedikation angepasst werden muss. Durch die tägliche<br />

Anwesen heit auf der Station stehen die Stationsapotheker der<br />

Pflege, den Ärzten und den Patienten mit Rat und Tat zur Seite.<br />

Ambulante BG-Versorgung<br />

Die Apotheke versorgt Patienten der Berufsgenossenschaften<br />

mit Hilfsmitteln für den täglichen Gebrauch – schnell, zuverlässig<br />

und europaweit. Speziell ausgebildetes Personal steht für Bestellungen<br />

und fachkundige Beratung zur Verfügung. Bestellungen<br />

können telefonisch, per Fax, per E-Mail oder auf dem Postweg in<br />

Auftrag gegeben werden. Die Lieferung erhalten die Auftraggeber<br />

innerhalb von 24 bis 48 Stunden frei Haus. Das Team stellt Muster<br />

aller gängigen Produkte auf Anfrage gerne zur Verfügung.<br />

Wissenschaftssupport<br />

Die Apotheke unterstützt die forschenden Einrichtungen der<br />

Klinik, das Zentrallabor, sowie weitere Institute am Bergmannsheil<br />

(Institut für Prävention und Arbeitsmedizin – IPA, Institut<br />

für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum) durch die schnelle<br />

und ökonomische Beschaffung von Chemikalien, speziell angefertigte<br />

Laborlösungen und sonstigen Laborbedarf. Damit ist die<br />

Apotheke ein wichtiger Dienstleister und Ansprechpartner für<br />

die Forschung.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

63<br />

Dr. Peter Godau<br />

Leitender Apotheker<br />

Krankenhausapotheke<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Melanie Hahnefeld<br />

Tel: 0234-302-6240 | Fax: 0234-302-6476<br />

E-Mail: peter.godau@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

··<br />

Arzneimittel-/Medizinprodukteversorgung<br />

··<br />

Versorgung der wissenschaftlichen Institute, des Zentrallabors<br />

und des IPA mit Laborlösungen, Reagenzien und sonstigen<br />

Hilfsmitteln<br />

··<br />

Ambulante BG-Versorgung<br />

··<br />

Arzneimittelinformation von Ärzten, Pflegekräften und<br />

Patienten/innen<br />

··<br />

Apotheker auf Station<br />

··<br />

Mitarbeit in Transfusions-, Hygiene-, Arzneimittelund<br />

Ethikkommission<br />

··<br />

Referententätigkeit in der hauszugehörigen<br />

Krankenpflegeschule<br />

··<br />

Labor, Rezeptur und Defektur


64 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Pflegedienst<br />

Die Pflege befindet sich im Wandel. Tätigkeiten wie Verbände<br />

wechseln und Medikamente verabreichen üben die examinierten<br />

Gesundheits- und Krankenpflegerinnen beziehungsweise<br />

-pfleger natürlich nach wie vor aus. Aber wie in vielen Tätigkeitsfeldern<br />

der Medizin hat sich auch das Berufsbild Pflege in den<br />

letzten Jahren stark gewandelt.<br />

Pflege im Bergmannsheil heißt, den ganzen Menschen in den<br />

Blick zu nehmen – gemäß unserem Leitmotiv „Helfen, heilen<br />

und forschen“. Je nach Art der Erkrankung oder Verletzung werden<br />

die Patienten mit pflegetherapeutischen Konzepten begleitet,<br />

die wissenschaftlich fundiert sind. Daher wird auch in der<br />

Pflege geforscht. Das Bergmannsheil kooperiert unter anderem<br />

mit der Universität Witten/Herdecke (UWH) und der Hochschule<br />

für Gesundheit in Bochum (HSG), um die Pflege als Disziplin<br />

weiter zu entwickeln und vor allem die neuen Entwicklungen auf<br />

diesem Gebiet in die Realität eines Klinikalltages zu integrieren.<br />

An den Universitäten und Hochschulen werden diese neuen<br />

Konzepte in enger Zusammenarbeit mit dem Bergmannsheil<br />

entwickelt und im Klinikalltag auf ihre Praxistauglichkeit erprobt.<br />

Das Bergmannsheil ist Kooperationspartner in einem dualen<br />

Modellstudiengang der Hochschule für Gesundheit in Bochum<br />

(HSG). Die Studierenden absolvieren hier eine Ausbildung zum<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger und erwerben gleichzeitig<br />

einen akademischen Bachelorabschluss. Die Absolventen werden<br />

in die Lage versetzt, später in den unterschiedlichsten Disziplinen<br />

und Bereichen zu arbeiten – als Beispiele sind hier<br />

unter anderem das Wundmanagement, verschiedene Beratungsdienstleistungen<br />

oder die Fallsteuerung zu nennen.<br />

Multiprofessioneller Ansatz der Patientenversorgung<br />

Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegedienstes<br />

haben die Patienten und Angehörigen den häufigsten Kontakt.<br />

Diese begleiten sie während ihres Aufenthaltes – herzlich,<br />

menschlich und fachlich kompetent. Dabei unterstützen sie die<br />

Patienten in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzten.<br />

Der multiprofessionelle Ansatz und Austausch unter den verschiedenen<br />

Fachdisziplinen steht hierbei im Vordergrund und<br />

wird somit weiter gefördert.<br />

Medizin hat ihre eigene Sprache, die für Patienten und Angehörige<br />

nicht immer einfach zu verstehen ist. Hier stehen die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pflege beratend zur Seite,<br />

beantworten Fragen und vermitteln Informationen. Aus dieser<br />

Beratungskompetenz entwickeln Pflegende einen wichtigen Teil<br />

ihres beruflichen Selbstverständnisses.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

65<br />

Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege<br />

Rund 750 voll- und teilzeitbeschäftigte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter arbeiten im Pflegedienst. Davon sind rund 95 Prozent<br />

examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen; ein Großteil<br />

von ihnen verfügt darüber hinaus über spezielle Fachweiterbildungen.<br />

Pflege heißt, Professionalität und Menschlichkeit<br />

zu leben und dabei selbst tagtäglich dazu zu lernen. Das Bildungszentrum<br />

Bergmannsheil (BZB) unterstützt die Pflegenden<br />

dabei, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten gezielt zu erweitern<br />

und bietet ein einzigartiges Fort- und Weiterbildungs angebot.<br />

Die Bildungsangebote, die das Bergmannsheil bereitstellt,<br />

werden ständig auf die aktuellen Bedarfe und Anforderungen<br />

geprüft. Vermittelt wird konkret anwendbares Wissen, das für<br />

die Pflegenden eine praxistaugliche Hilfe darstellt. Fortbildungen<br />

zu Themen wie Wundmanagement oder Kommunikationstraining<br />

gehören ebenso dazu wie spezielle Angebote, zum<br />

Beispiel „Burnoutprophylaxe durch Achtsamkeit“, „UNI LIVE –<br />

Worte haben die Macht, Wirklichkeiten zu gestalten“ oder<br />

„Organspende als Gemeinschaftsaufgabe“.<br />

Pflege denkt Zukunft<br />

Um den sich abzeichnenden, steigenden Fachkräftebedarf<br />

zu decken, stellt sich das Bergmannsheil schon jetzt dieser<br />

Herausforderung – im Sinne der Personalgewinnung wie im<br />

Sinne der Personalbindung. Ein wichtiger Baustein dabei ist<br />

der Aufbau flexibler, zeitgemäßer Beschäftigungsmodelle,<br />

um den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu<br />

entsprechen und somit zugleich die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

zu erhöhen. Ein Beispiel ist der neu aufgebaute Springerpool:<br />

Mitarbeiter dieses Pools helfen flexibel auf Stationen aus,<br />

wenn es zu krankheitsbedingten Personalausfällen kommt.<br />

Vorteil für die stationseigenen Kolleginnen und Kollegen: Sie<br />

müssen weniger häufig Dienste tauschen, beziehungsweise<br />

für die erkrankten Kollegen einspringen. Aber auch die Pflegekräfte,<br />

die im Pool beschäftigt sind, profitieren, denn sie bestimmen<br />

ihre Arbeitszeit weitgehend frei, können Dienstplan<br />

und Privatleben also ideal koordinieren. Das Bergmannsheil<br />

kann auf diese Weise Fachkräfte, für die andere Arbeitszeitmodelle<br />

nicht in Frage kommen – beispielsweise Mütter – im<br />

Bergmannsheil halten und in den Berufsalltag integrieren.<br />

Peter Fels<br />

Pflegedirektor<br />

Pflegedirektion<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Sekretariat: Siegrid Fröhlich<br />

Tel: 0234-302-6301 | Fax 0234-302-6303<br />

E-Mail: siegrid.froehlich @bergmannsheil.de<br />

Bildungszentrum Bergmannsheil (BZB)<br />

Bessemerstraße 80 | 44793 Bochum<br />

Tel: 0234-96499-0 | Fax: 0234-96499-21<br />

E-Mail: bildungszentrum @bergmannsheil.de


66 Unsere Klinken und Abteilungen<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Rehabilitationszentrum<br />

Menschen nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder fit<br />

machen für Alltag und Beruf: Darum kümmert sich das Team<br />

des Rehabilitationszentrums im Bergmannsheil. Über 60 Therapeutinnen<br />

und Therapeuten mit unterschiedlichen Spezialisierungen<br />

sorgen in enger Zusammenarbeit mit Ärztinnen und<br />

Ärzten sowie Pflegerinnen und Pflegern für eine optimale Förderung<br />

der Patienten. Die Therapie beginnt je nach Behandlungssituation<br />

des Patienten schon auf der Intensivstation, begleitet<br />

ihn während seines gesamten stationären Aufenthalts und bei<br />

Bedarf auch darüber hinaus: Denn Patienten können die Angebote<br />

des Reha-Zentrums im Bergmannsheil auch ambulant in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Therapieangebote auf 5.000 Quadratmetern<br />

Unser Reha-Zentrum verfügt auf rund 5.000 Quadratmetern über<br />

alle Möglichkeiten der modernen Therapie: Geräte zum Kraft- und<br />

Ausdauertraining, ein großes Bewegungsbad, eine Sporthalle,<br />

Einrichtungen zur Bäderbehandlung, Räumlichkeiten für die funktionelle<br />

Therapie und zur Übung von Alltagsaktivitäten: Von der<br />

Übungsküche über den PC-Arbeitsplatz bis hin zur Werkstatt. So<br />

können Alltagssituationen unter fachkundiger Anleitung erprobt<br />

und trainiert werden. Das Therapiekonzept wird für jeden Patienten<br />

individuell erarbeitet und zielgerichtet umgesetzt.<br />

Ziel der Physiotherapie (Krankengymnastik) ist es, Körperfunktionen<br />

wie Beweglichkeit, Koordination oder Gehfähigkeit zu<br />

erhalten oder wieder zu erlangen. In der Ergotherapie stehen<br />

Alltagsfertigkeiten oder alltägliche Bewegungsabläufe im Mittelpunkt.<br />

Hier geht es zum Beispiel um die Selbstversorgung oder<br />

Haushalts- und Arbeitstätigkeiten. Die Sporttherapie nutzt Trainingsmaßnahmen<br />

oder sportliche Aktivitäten zur Förderung der<br />

Genesung. In der Physikalischen Therapie werden Massagetechniken,<br />

Lymphdrainage oder auch Wärmeanwendungen für eine<br />

Verbesserung und Stabilisierung des Gesundheitszustandes<br />

eingesetzt.<br />

Die Behandlungskonzepte werden kontinuierlich angepasst und<br />

weiterentwickelt. Neben den jeweiligen Behandlungen ist es uns<br />

wichtig, die Patienten und gegebenenfalls auch die Angehörigen<br />

zu beraten und zu begleiten, wie sie gesundheitsförderliche<br />

Maßnahmen aktiv unterstützen und eigenständig weiterführen<br />

können.<br />

Einführung neuer Therapiemodule<br />

Im zurückliegenden Jahr wurden die bestehenden Behandlungskonzepte<br />

in einigen Bereichen grundlegend überarbeitet sowie<br />

neue Therapiemodelle etabliert. Die sogenannte Erweiterte Am-


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Unsere Klinken und Abteilungen<br />

67<br />

bulante Physiotherapie (EAP), ein Kernmodul in der Rehabilitation<br />

berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, wurde<br />

aktualisiert, neue Schwerpunkte wurden gesetzt. Im Zuge der<br />

Neuausrichtung innerhalb der Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte wurden auch die therapeutischen<br />

Behand lungskonzepte auf den Prüfstand gestellt, angepasst<br />

und erweitert. Im Rahmen der Palliativ-Versorgung von schwerstkranken<br />

Patienten wurde ein strukturiertes und interdisziplinäres<br />

Behandlungskonzept etabliert, in dem die Physio- und Ergo therapie<br />

integrale Bestandteile sind.<br />

Individuelle Rehabilitationsangebote<br />

Im Rahmen der Versorgung von Patienten der Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung ist das Reha-Zentrum wesentlich beteiligt<br />

an ihrer umfassenden Rehabilitation. Bei der berufsgenossenschaftlichen<br />

Akutversorgung werden schon während der Akutphase<br />

der medizinischen Behandlung therapeutische Maßnah men<br />

eingeleitet und intensiv angewandt. Einen weiteren Baustein<br />

bildet die bereits erwähnte Erweiterte Ambulante Physiotherapie<br />

(EAP): Hier wird unter ärztlicher Begleitung ein Programm<br />

ambulanter Therapiemaßnahmen zusammengestellt, das den<br />

Patienten auf seinem Weg zur Genesung und zum beruflichen<br />

Wiedereinstieg unterstützt. Ferner wird in Kooperation mit dem<br />

Rehabilitationszentrum medicos.AufSchalke ein spezielles stationäres<br />

Reha-Programm angeboten (Berufsgenossenschaftliche<br />

stationäre Weiterbehandlung, BGSW).<br />

Birthe Hucke<br />

Organisatorische Leitung<br />

Ärztliche Leitung: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Rehabilitationszentrum<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 | 44789 Bochum<br />

Tel: 0234-302-6630<br />

E-Mail: rehazentrum@bergmannsheil.de<br />

Schwerpunkte<br />

Silvia Müller<br />

Fachliche Leitung<br />

··<br />

Physiotherapie:<br />

Krankengymnastik, Manuelle Therapie, Atemtherapie / Prophylaxen,<br />

KG-ZNS / Bobath für Erwachsene, Cranio-Sacrale-Therapie,<br />

PNF / FBL Brüggertherapie, Gangschule / Prothesentraining,<br />

Triggerpunkttherapie, Rückenschule, Schlingentischbehandlung<br />

··<br />

Sporttherapie:<br />

Medizinische Trainingstherapie, Gang- und Koordinationsschulung,<br />

Kinesiotaping, Isokinetische Test- und Trainingsverfahren,<br />

Rollstuhlgebrauchsschulung, Rollstuhlsport<br />

··<br />

Ergotherapie:<br />

Wahrnehmungs- und Hirnleistungstraining, Alltagsorientiertes<br />

Training (Selbstversorgung, Haushalt, Beruf, Freizeit), Funktionelle<br />

Therapie (Bobath, PNF, Perfetti, Manuelle Therapie),<br />

Hilfsmittel- und Wohnraumberatung, Spiegeltherapie / Imaginationstraining<br />

··<br />

Physikalische Therapie:<br />

Aquagymnastik /Bewegungsbad, Kneippsches Wassertreten,<br />

Manuelle Lymphdrainage, Klassische Masssage, Narben-, Colonund<br />

Bindegewebsmassage, Wärmebehandlung: Fango / Rotlicht,<br />

Elektrotherapie (Muskel- /Nervenstimulation, Ultraschall, Iontophorese)


„Das Bergmannsheil? Das heißt<br />

für mich gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />

und familienfreundliche<br />

Strukturen zugleich.“<br />

Tatjana Döll, 32 Jahre<br />

Assistenzärztin der<br />

Neurologischen Klinik


70 Zahlen und Fakten<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Zentrale Kennzahlen<br />

2011 <strong>2012</strong><br />

Fallzahlen (stationär) inkl. Behandlungen an Kooperationsstandorten 21.120 21.515<br />

davon Gesetzliche Unfallversicherung 3.279 3.674<br />

Durschschnittliche Verweildauer stationärer Patienten (in Tagen) 9,9 10,0<br />

Fallzahlen (ambulant) 62.792 62.357<br />

Notfälle ambulant (Gesetzliche Krankenversicherung) 9.043 8.838<br />

Operationen (stationär) 8.794 8.685<br />

Operationen (ambulant) 923 1.000<br />

Gutachten 1.422 1.398<br />

Umsatzerlöse 137.810.541 € 147.600.937 €<br />

Gesamterlöse 149.307.279 € 159.868.656 €<br />

Investitionen gesamt 13.899.110 € 24.412.078 €<br />

Beschäftigte<br />

313<br />

Medizinischtechnischer<br />

Dienst<br />

92<br />

Verwaltungsdienst<br />

29<br />

Techn./Instandhaltungsdienst<br />

76<br />

Wirtschaft- und<br />

Versorgungsdienst<br />

1.694<br />

Gesamt<br />

68<br />

Sonstige<br />

104<br />

Auszubildende<br />

und Schüler<br />

222<br />

Ärztlicher Dienst<br />

(davon 111 Fachärzte)<br />

228<br />

Funktionsdienst<br />

(davon 61 Physikalische<br />

Therapie und Rehabilitation)<br />

562<br />

Pflegedienst


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Zahlen und Fakten<br />

71<br />

Kliniken und Institute / Bettenbelegung<br />

Kliniken/Institute Betten Leitung<br />

Chirurgische Klinik und Poliklinik 257 Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Chirurgische Kernklinik 173 Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer<br />

Abteilung für Rückenmarkverletzte 64 Dr. Renate C. Meindl<br />

Abteilung für Neurotraumatologie - Priv.-Doz. Dr. Bernhard Fischer<br />

Abteilung für Viszeralchirurgie 20 Prof. Dr. Richard Viebahn<br />

Chirurgische Forschung - Prof. Dr. Manfred Köller<br />

Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte 41 Prof. Dr. Marcus Lehnhardt<br />

Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie 33 Prof. Dr. Justus T. Strauch<br />

Zentrum für Innere Medizin 209 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />

Medizinische Klinik I – Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie,<br />

Gastroenterologie und Hepatologie<br />

100 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />

– Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie 60 Prof. Dr. Horst H. Klein<br />

– Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie 40 Prof. Dr. Wolff Schmiegel<br />

Medizinische Klinik II – Kardiologie und Angiologie 59 Prof. Dr. Andreas Mügge<br />

Medizinische Klinik III – Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin 50 Priv.-Doz. Dr. Andrea Koch<br />

Neurologische Klinik und Poliklinik 62 Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />

Abteilung für Neurologische Traumatologie und Neurorehabilitation 12 Prof. Dr. Martin Tegenthoff<br />

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ- und Schmerzmedizin 16 Prof. Dr. Peter Zahn<br />

Abteilung für Schmerzmedizin 12 Prof. Dr. Christoph Maier<br />

Abteilung für Palliativmedizin 4 Prof. Dr. Peter Zahn<br />

Institut für radiologische Diagnostik, interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin 4 Prof. Dr. Volkmar Nicolas<br />

Institut für klinische Chemie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin - Dr. Reiner Kempf<br />

Abteilung für klinische Chemie, Immunologie und Hämostaseologie - Dr. Hugo Stiegler<br />

Abteilung für Transfusionsmedizin und Hämatologie - Dr. Reiner Kempf<br />

Abteilung für Mikrobiologie - Dr. Veronika Knop-Hammad<br />

Apotheke - Dr. Peter Godau<br />

Gesamt 622


72 Zahlen und Fakten<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Rettungswesen<br />

3.095<br />

3.038<br />

190 202<br />

2011 <strong>2012</strong> 2011 <strong>2012</strong><br />

Anflüge von Hubschraubern<br />

Einsätze des am Bergmannsheil stationierten Notarztwagens<br />

Herkunft der stationären Patienten <strong>2012</strong><br />

52,1%<br />

Patienten aus Bochum<br />

44,9%<br />

Patienten aus NRW (ohne Bochum)<br />

3,0%<br />

Patienten aus anderen Bundesländern


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Zahlen und Fakten<br />

73<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06 07<br />

09<br />

08<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

Einer der größten Klinikverbünde in Deutschland: Das ist<br />

der KUV, der Klinikverbund der Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

e.V. Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum<br />

Bergmannnsheil ist Teil dieser starken Gemeinschaft,<br />

zusammen mit zehn weiteren Kliniken und zwei<br />

Unfallbehandlungsstellen. 11.000 Mitarbeiter arbeiten in<br />

den Verbundkliniken, die zusammen jährlich rund 126.000<br />

stationäre und 378.000 ambulante Behandlungsfälle verzeichnen.<br />

Auch die gewerblichen Berufsgenossenschaften<br />

sowie Unfallkassen- und Gemeindeverbände sind Mitglieder<br />

des KUV.<br />

www.k-uv.de<br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

05<br />

06<br />

07<br />

08<br />

09<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

BG Unfallkrankenhaus Hamburg<br />

BG Unfallambulanz und Rehazentrum Bremen<br />

Unfallkrankenhaus Berlin<br />

BG Unfallbehandlungsstelle Berlin<br />

BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum<br />

BG Unfallklinik Duisburg<br />

BG Kliniken Bergmannstrost Halle<br />

BG Unfallklinik Frankfurt am Main<br />

BG Klinik für Berufskrankheiten Falkenstein<br />

BG Klinik Ludwigshafen<br />

BG Klinik Tübingen<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

BG Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall


74 Zahlen und Fakten<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Historie<br />

1890<br />

Das Bergmannsheil wird als erste<br />

Unfallklinik der Welt zur Versorgung<br />

verletzter Bergleute durch<br />

die Bergbau-BG (damals: Knappschafts-BG)<br />

gegründet.<br />

1892<br />

Ein „Medico-mechanisches Institut“<br />

eröffnet am Bergmannsheil mit<br />

dem Ziel, die Nachbehandlung<br />

und Rehabilitation von Unfallpatienten<br />

zu unterstützen.<br />

1919<br />

Eine Prosektur wird eröffnet: Sie führt pathologische<br />

Untersuchungen durch und ist<br />

Vorläuferin des späteren pathologischen<br />

Instituts am Bergmannsheil.<br />

1944<br />

Während des Zweiten Weltkriegs<br />

kommt es zu Bombardements der<br />

Klinik. Beim großen Luftangriff auf Bochum<br />

am 4. November 1944 wird das<br />

Klinikum fast vollständig zerstört.<br />

1946<br />

Nach Kriegsende<br />

beginnt sukzessive<br />

der Wiederaufbau des<br />

Bergmannsheils.<br />

1962<br />

Die Neurologie wird<br />

als eigenständige<br />

Klinik etabliert.<br />

1964<br />

Das Bergmannsheil baut eine Abteilung<br />

für Verbrennungskrankheiten auf als<br />

deutschlandweit erste Einrichtung ihrer<br />

Art (heute: Klinik für Plastische Chirurgie<br />

und Schwerbrandverletzte).<br />

1977<br />

Im Rahmen des „Bochumer Modells“<br />

wird das Bergmannsheil<br />

zur Universitätsklinik der Ruhr-<br />

Universität Bochum, gemeinsam<br />

mit weiteren Bochumer Kliniken.<br />

1986<br />

Die Klinik für Anästhesie, Intensivund<br />

Schmerztherapie wird begründet.<br />

Später kommt der Bereich der<br />

Palliativmedizin hinzu und eine<br />

Abteilung für Schmerzmedizin.<br />

1989<br />

Der Bereich der Inneren<br />

Medizin wird weiter ausdifferenziert:<br />

Es entstehen<br />

Abteilungen für Endokrinologie<br />

und Pneumologie.<br />

1992<br />

Inbetriebnahme der<br />

herzchirurgischen<br />

Klinik am Bergmannsheil<br />

im neuen Haus 4.<br />

2006<br />

Das achtstöckige Bettenhaus III wird eröffnet.<br />

Mit 253 Bettenplätzen, 41 Intensivüberwachungsbetten<br />

sowie zwei Hubschrauberlandeplätzen<br />

überragt es alle anderen Gebäude.<br />

2007<br />

Die „Berufsgenossenschaftlichen Kliniken<br />

Bergmannsheil“ werden in die Rechtsform einer<br />

GmbH überführt. Das Krankenhaus firmiert seitdem<br />

als „<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil GmbH“.


Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Zahlen und Fakten<br />

75<br />

1896<br />

Als eines der ersten Krankenhäuser weltweit erhält<br />

das Bergmannsheil ein „Röntgen-Cabinet“<br />

zur Erweiterung seines diagnostischen Spektrums.<br />

Die Röntgenstrahlen waren im Jahr zuvor<br />

entdeckt worden.<br />

1918<br />

Während und nach dem Ersten Weltkrieg behandelt<br />

das Bergmannsheil zunehmend verwundete<br />

Soldaten und Kriegsverletzte. In einer<br />

orthopädischen Werkstatt werden Prothesen<br />

für Kriegsversehrte hergestellt.<br />

1920<br />

Das Bergmannsheil erweitert sein Behandlungsspektrum<br />

auf Patienten mit<br />

internistischen und neurologischen<br />

Erkrankungen: Es entsteht eine „Innere<br />

und Nervenabteilung“.<br />

1929<br />

Die Silikose („Staublunge“) wird als<br />

Berufskrankheit anerkannt. Das Bergmannsheil<br />

hat sich zu einem Vorreiter<br />

in der Erforschung und Behandlung<br />

dieser Erkrankung etabliert.<br />

1934<br />

Das Bergmannsheil<br />

richtet eine Krankenpflegeschule<br />

ein.<br />

1952<br />

Eröffnung einer Spezialabteilung zur Versorgung<br />

querschnittgelähmter Patienten.<br />

Die integrierte Behandlung von rückenmarkverletzten<br />

Patienten ist bis heute ein<br />

Spezialgebiet der Klinik.<br />

1957<br />

Beginn der Bergbaukrise, die in der Folgezeit<br />

zum „Zechensterben“ führt. Vor<br />

dem Hintergrund sinkender Unfallzahlen<br />

im Bergbau erweitert das Bergmannsheil<br />

sein medizinisches Spektrum.<br />

1978<br />

Neue Abteilungen für Kardiologie und<br />

Gastroenterologie erweitern das medizinische<br />

Behandlungsspektrum des<br />

Bergmannsheils.<br />

1984<br />

Das Institut für Klinische Chemie,<br />

Transfusions- und Laboratoriumsmedizin<br />

wird etabliert.<br />

1994<br />

Das Bildungszentrum Bergmannsheil<br />

(BZB) wird begründet. Es dient der<br />

Fort- und Weiterbildung und integriert<br />

die Krankenpflegeschule der Klinik.<br />

2000<br />

Eröffnung des Service-Centers<br />

Bergmannsheil: Es vereint<br />

Büro- und Praxisflächen, Apartments<br />

und ein Parkhaus.<br />

2010<br />

Baubeginn eines neuen Funktionstraktes<br />

und Bettenhauses: Hier entstehen eine<br />

neue Notfallaufnahme, ein OP-Zentrum,<br />

moderne Intensiv- und Normalpflegestationen<br />

sowie Funktionsabteilungen.<br />

<strong>2012</strong><br />

Innerhalb der Chirurgischen Klinik<br />

wird die Abteilung für Neurotraumatologie<br />

aufgebaut zur neurochirurgischen<br />

Patientenversorgung.


„Medizin heißt für mich,<br />

sich jederzeit aufs Wesentliche<br />

zu konzentrieren.“<br />

Priv.-Doz. Dr. Christoph Heyer, 45 Jahre<br />

Oberarzt in der Radiologie


78 Zahlen und Fakten<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Univer sitätsklinikum<br />

Bergmannsheil GmbH<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />

44789 Bochum,<br />

Tel.: (0234) 302 - 0<br />

E-Mail: bergmannsheil@bergmannsheil.de<br />

www.bergmannsheil.de<br />

Konzeption<br />

Robin Jopp, Judith Mertens<br />

Redaktion<br />

Robin Jopp<br />

Fotos<br />

Volker Daum, Dirk Bauer, Marcus Gloger, Ingo Otto (Titel),<br />

Martin Steffen, Jan Pauls, Pressestelle RUB<br />

Gestaltung<br />

Judith Mertens, www.you-did.de<br />

Druck<br />

beckmann print & medien gmbh<br />

1. Auflage 1.000 St.<br />

Viele Kliniken und Abteilungen haben uns durch die Zulieferung<br />

von Beiträgen unterstützt. Ihnen danken wir ebenso<br />

wie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich für die<br />

Bilder in diesem <strong>Jahresbericht</strong> zur Verfügung gestellt haben.


Das Bergmannsheil ist Teil des Universitätsklinikums der<br />

Ruhr-Universität Bochum (UK RUB), eines der größten und<br />

leistungsstärksten Universitätsklinika in Deutschland.<br />

Mit seinen sechs Standorten bietet es Patienten eine<br />

spitzenmedizinische Versorgung, setzt Zeichen in der<br />

Forschungslandschaft und schafft die Strukturen für eine<br />

erstklassige Ausbildung des medizinischen Nachwuchses.<br />

Rund 400.000 behandelte Patienten pro Jahr zeigen die<br />

herausragende Bedeutung des UK RUB für das regionale<br />

und überregionale Versorgungsangebot.<br />

Zum UK RUB gehören sechs leistungsstarke Kliniken in Nordrhein-Westfalen.<br />

In enger Kooperation und Partnerschaft bieten<br />

sie ein umfassendes Behandlungsspektrum und sichern<br />

so ein differenziertes Versorgungsangebot auf der Grundlage<br />

aktuellster medizinisch-wissenschaftlicher Standards. Im<br />

Verbund mit der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität<br />

Bochum arbeiten die Partner kooperativ und erfolgreich<br />

zusammen: An Lösungen für heute und Visionen für morgen.<br />

www.uk-rub.de<br />

Zu den Standorten des UK RUB gehören:<br />

··<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil, Bochum<br />

··<br />

Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />

Bad Oeynhausen<br />

··<br />

Katholisches Klinikum Bochum<br />

··<br />

LWL-Universitätsklinikum Bochum<br />

··<br />

Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum<br />

··<br />

Universitätsklinik Marienhospital Herne


Organigramm<br />

Stand: 01.06.2013<br />

<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitä tsklinikum Bergmannsheil GmbH<br />

Geschäftsführer J. Schmitz<br />

Krankenhausbe triebsleitung<br />

Geschäftsführer J. Schmitz, Verwaltungsdirektorin Dr. R. Wiedemann (ab 1.7.13), Ärztlicher Direktor Prof. Dr. T. Schildhauer, Stellv. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. V. Nicolas, Pflegedirektor P. Fels, Stellv. Pflegedirektor W. Junge<br />

Verwaltung<br />

Geschäftsführer J. Schmitz<br />

Verwaltungsdirektorin<br />

Dr. R. Wiedemann (ab 1.7.)<br />

Kliniken und Institute<br />

Ärztlicher Direktor Prof. Dr. T. Schildhauer<br />

Stellv. Ärztlicher Direktor Prof. Dr. V. Nicolas<br />

Pflegedienst<br />

Pflegedirektor P. Fels<br />

Stellv. Pflegedirektor W. Junge<br />

Geschäftsbereich<br />

Controlling<br />

F. Packebusch<br />

Geschäftsbereich<br />

Finanzen<br />

D. Lemnaru<br />

Geschäftsbereich<br />

Patientenmanagement<br />

D. Schmuck<br />

Geschäftsbereich<br />

Personal<br />

T. Hollenbach<br />

Geschäftsbereich<br />

Service & Logistik<br />

J. Feldmann<br />

Geschäftsbereich<br />

Technik, Bau & IT<br />

H. Schmelz<br />

Chirurgische Klinik<br />

und Poliklinik<br />

Prof. Dr. T. Schildhauer<br />

Chirurgische Kernklinik<br />

Prof. Dr. T. Schildhauer<br />

Abteilung für<br />

Neurotraumatologie<br />

Priv.-Doz. Dr. B. Fischer<br />

Abteilung für Rücken -<br />

markverletzte<br />

Dr. R. Meindl<br />

Abteilung für<br />

Viszeralchirurgie<br />

Prof. Dr. R. Viebahn<br />

Reha-Zentrum<br />

Prof. Dr. T. Schildhauer /<br />

Dr. S. Jung<br />

Zentrum für Innere Medizin<br />

Geschäftsführender Direktor<br />

Prof. Dr. H. H. Klein<br />

Medizinische Klinik I – Klinik<br />

für Allgemeine Innere Medizin,<br />

Endokrinologieund Diabetologie,<br />

Gastroenterologie<br />

und Hepatologie<br />

Prof. Dr. H. H. Klein<br />

Medizinische Klinik I –<br />

Abteilung für Gastroenterologie<br />

und Hepatologie<br />

Prof. Dr. W. Schmiegel<br />

Medizinische Klinik II –<br />

Klinik für Kardiologie und<br />

Angiologie<br />

Prof. Dr. A. Mügge<br />

Medizinische Klinik III –<br />

Klinik für Pneumologie,<br />

Allergologie, Schlaf- und<br />

Beatmungsmedizin<br />

Priv.-Doz. Dr. A. Koch<br />

Klinik für Herzund<br />

Thoraxchirurgie<br />

Prof. Dr. J. Strauch<br />

Herz- und<br />

Thorax chirurgie<br />

Prof. Dr. J. Strauch<br />

Neurologische<br />

Klinik und Poliklinik<br />

Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />

Neurologie<br />

Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />

Abteilung für Neurologische<br />

Traumatologie<br />

und Neurorehabilitation<br />

Prof. Dr. M. Tegenthoff<br />

Klinik für Plastische<br />

Chirurgie und Schwerbrandverletzte<br />

Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />

Plastische Chirurgie<br />

Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />

Schwerbrandverletzte<br />

Prof. Dr. M. Lehnhardt<br />

Klinik für Anästhesiologie,<br />

Intensiv-, Palliativund<br />

Schmerzmedizin<br />

Prof. Dr. P. Zahn<br />

Schmerzmedizin<br />

Prof. Dr. C. Maier<br />

Palliativmedizin<br />

Prof. Dr. P. Zahn<br />

Institut für Klinische<br />

Chemie, Transfusionsund<br />

Labormedizin<br />

Dr. R. Kempf<br />

Transfusionsmedizin<br />

Dr. R. Kempf<br />

Klinische Chemie<br />

Dr. H. Stiegler<br />

Mikrobiologie<br />

Dr. V. Knop-Hammad<br />

Apotheke<br />

Dr. P. Godau<br />

Apotheke<br />

Dr. P. Godau<br />

Bereichsleitung<br />

M. Hanyz<br />

Bereichsleitung<br />

C. Lehnert<br />

Bereichsleitung<br />

M. Galgan<br />

Bereichsleitung<br />

W. Junge<br />

Controlling<br />

C. Biniasch, H. Firch,<br />

M. Mölleck, S. Tewes<br />

Qualitätssicherung<br />

A. Dülberg, P. Ludenberg<br />

Prozessbegleitung /Aktivitas<br />

und Basale Stimulation<br />

B. Peddinghaus, A. Büscher<br />

Zentrale Praxisanleitung<br />

R. Scheidereit<br />

Pflegetraining<br />

C. Olthoff-Struck<br />

Stabsstellen<br />

Unternehmensorganisation<br />

U. Hey<br />

Rechts- und Organangelegenheiten<br />

A.-K. Szuszies<br />

Qualitätsmanagement<br />

C. Thunig-Reen<br />

OP-Koordination<br />

D. Fleer<br />

Beauftragte<br />

Abfall / Gefahrgut / Gefahrstoffe<br />

G. Schäfer<br />

Arbeitssicherheit<br />

E.-G. Seemann<br />

Betriebsärztlicher Dienst<br />

Dr. S. Schlösser<br />

Datenschutz<br />

J. Feldmann<br />

Wi-Med Bergmannsheil<br />

Dienstleistung GmbH<br />

Geschäftsführer J. Schmitz<br />

Prokurist U. Brockmann<br />

Wi-Med Bergmannsheil<br />

Hauswirtschaft GmbH<br />

Wi-Med Bergmannsheil<br />

Liegenschaften &<br />

Gebäudemanagement GmbH<br />

Ausbildungsinstitute<br />

Bildungszentrum<br />

Bergmannsheil (BZB)<br />

Krankenpflegeschule<br />

MTA-Schule<br />

Kooperationen<br />

BG-Abteilung<br />

Städtische Kliniken<br />

Köln-Merheim<br />

BG-Abteilung<br />

Universitätsklinikum<br />

Münster<br />

medicos.AufSchalke<br />

Betriebsrat<br />

M. Voß<br />

Stellv. Dr. I. Hosbach<br />

Öffentlichkeitsarbeit / Marketing<br />

R. Jopp<br />

Medizincontrolling<br />

Dr. B. Palausch<br />

Wi-Med Bergmannsheil<br />

Reinigung GmbH<br />

Seelsorge<br />

H. Kallweit, M. Theile,<br />

W. Schwabe<br />

Interne Revision<br />

N.N.<br />

Grüne Damen und Herren<br />

C. Meyer, C. Schmitz


<strong>Berufsgenossenschaftliches</strong> Universitätsklinikum<br />

Bergmannsheil GmbH<br />

Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />

44789 Bochum<br />

Telefon: 0234 / 302-0<br />

E-Mail: bergmannsheil@bergmannsheil.de<br />

Web: www.bergmannsheil.de<br />

Zertifiziertes QM-System<br />

DIN EN ISO 9001:2008<br />

Zertifikat Nr. Z12486

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