Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaftliches ...
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Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Modernisierung<br />
17<br />
Ein „neues“ Bergmannsheil entsteht<br />
Neubauprojekt auf der Zielgeraden<br />
Es ist eines der größten Bauprojekte in der Geschichte des Bergmannsheils:<br />
Mitten im Zentrum der Klinik entsteht derzeit ein<br />
neuer Funktionstrakt und ein neues Bettenhaus, ausgestattet mit<br />
modernsten OP-Sälen, Intensivstationen und Funktionsabteilungen,<br />
einer neuen Notfallaufnahme und komfortabel ausgestatteten<br />
Pflegestationen – für ein Finanzvolumen von über 100 Mio.<br />
Euro. Das Projekt wird in zwei Bauabschnitten realisiert. Der erste<br />
Bauabschnitt befindet sich auf der Zielgeraden und steht - zum<br />
Redaktionsschluss dieses Berichtes – kurz vor seiner Inbetriebnahme.<br />
Rund 20.000 Quadratmeter Bruttogrundrissflächen bietet<br />
der neue Trakt zunächst, noch einmal 17.000 Quadratmeter<br />
kommen hinzu, wenn der zweite Bauabschnitt fertig gestellt ist.<br />
2016 soll es so weit sein.<br />
„Unser neuer Funktionstrakt setzt Maßstäbe in der Patientenversorgung“,<br />
sagt Johannes Schmitz, Geschäftsführer des Bergmannsheils.<br />
„Wir schaffen größere und leistungsfähigere bauliche Strukturen,<br />
verbessern die interne Logistik zwischen den verschiedenen<br />
Behandlungsbereichen, rüsten großflächig um auf modernste<br />
Medizintechnik.“ Vor allem Unfall- und besonders überwachungsbedürftigen<br />
Patienten kommt das bauliche Konzept zugute. Denn<br />
verkürzte Transport- und Kommunikationswege bedeuten in der<br />
Akutphase der Patientenversorgung wertvollen Zeitgewinn – und<br />
der kann im Notfall überlebenswichtig sein. Mit dem Bauprojekt<br />
unterstreicht das Bergmannsheil somit seine führende Position<br />
als überregional anerkanntes Unfall- und Universitätsklinikum.<br />
Finanziert wird es von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) und aus Eigenmitteln des Klinikums.<br />
Das Herzstück des<br />
Sowohl bezogen auf die Planung,<br />
die Realisierung als auch auf die<br />
Bergmannsheils<br />
Logistik stellt das Projekt eine Hewird<br />
neu gebaut rausforderung dar. „Man könnte<br />
auch von einer OP am offenen<br />
Herzen sprechen“, so Andreas Schmelz, Geschäftsbereichsleiter<br />
Technik, Bau & IT. „Denn der Neubau bildet nicht nur geographisch<br />
sondern auch funktionell das Herzstück unserer Klinik, die wichtigsten<br />
Versorgungswege treffen hier zusammen.“ Der erste Bauabschnitt<br />
des neuen Funktionstraktes und Bettenhauses wurde<br />
zunächst an die Altgebäude angebaut, zuvor war ein Teilabriss<br />
des alten Bettenhauses erforderlich. Anschließend ziehen Abteilungen<br />
und Stationen von den Altgebäuden in den Neubau um.<br />
Nach vollständiger Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts<br />
erfolgt der finale Abriss der Altgebäude. Auf der Freifläche entsteht<br />
dann Bauabschnitt zwei. Anschließend wird die Zuordnung<br />
der Stationen und Abteilungen neu strukturiert, weitere Umzüge<br />
erfolgen und der neue Funktionstrakt und das neue Bettenhaus<br />
werden vollumfänglich in Betrieb genommen. „Bereits mit dem<br />
ersten Bauabschnitt werden die wichtigsten Bereiche in Betrieb<br />
gehen“, sagt Schmelz. Im neuen, viergeschossigen Funktionstrakt<br />
werden im Erdgeschoss die Zentrale Notfallaufnahme und<br />
in direkter Nachbarschaft dazu die Radiologie angesiedelt sein.<br />
Notfallpatienten können so in kürzester Zeit computertomographisch<br />
untersucht und das Verletzungs- bzw. Erkrankungsmuster<br />
abgeklärt werden. Darüber, im 1. Obergeschoss, befindet sich der<br />
Zentral-OP, der zunächst zehn, später, nach Fertigstellung des<br />
zweiten Bauabschnittes, 14 Säle beinhaltet. Im 2. Obergeschoss<br />
des neuen Funktionstraktes gibt es Dienst- und Umkleidezimmer<br />
sowie Schulungsräume für ärztliches und pflegerisches Personal.<br />
Im Untergeschoss schließlich findet die Zentralsterilisation, in<br />
der die normgerechte hygienische Aufbereitung medizinischer<br />
Produkte wie OP-Besteck etc. geschieht, ihren neuen Standort.<br />
Das neue Bettenhaus 2 beherbergt die neuen Intensivpflegeund<br />
Normalpflegestationen. Im Erdgeschoss befindet sich die<br />
Chirurgische Intensivstation (13 Betten), im 1. Obergeschoss die<br />
Innere Intensivstation (10 Betten) und die Schwerbrandverletzten-Intensivstation<br />
(8 Betten). Darüber folgen zwei Geschosse<br />
mit Pflegestationen (20 bzw. 21 Betten). Das 4. Obergeschoss ist<br />
für Forschungslabore reserviert und im Untergeschoss befindet<br />
sich das Zentrallabor. Nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes<br />
werden auch die Pflege- und Intensivpflegekapazitäten<br />
erweitert bzw. neu strukturiert: Der gesamte Neubau bietet dann<br />
Platz für 50 Intensivbetten, 52 Allgemeinpflegebetten und 61 Betten<br />
zur Pflege berufsgenossenschaftlich versicherter Patienten, zusätzlich<br />
zu den bestehenden Kapazitäten in den Bestandsgebäuden<br />
des Bergmannsheils. Zugleich werden große Teile der medizin-<br />
und gerätetechnischen Ausstattung des Neubaus komplett<br />
erneuert. Notfallaufnahme, Schockräume und OPs einschließlich<br />
der zentralisierten Einleitung (Holding-Area) werden nach neuesten<br />
Standards ausgerüstet. Die Radiologie erhält zwei neue Computertomographiegeräte,<br />
eines davon mit Kardio-Funktionalität,<br />
die detaillierte Aufnahmen des Herzens ermöglichen. Auch die<br />
Zentralsterilisation wird technisch rundum erneuert.<br />
„Grundlagen schaffen<br />
„Wir verbauen hier aber nicht<br />
nur Steine und Technik“, sagt<br />
für Spitzenmedizin<br />
Johannes Schmitz. „Wir schaffen<br />
der Zukunft“<br />
die Grundlagen dafür, dass das<br />
Bergmannsheil auch in Zukunft<br />
Spitzenleistungen erbringen kann: Denn das ist unsere zentrale<br />
Verpflichtung als Berufsgenossenschaftliche Klinik und Universitätsklinik.“<br />
Zugute kommt diese Rundumerneuerung den Patienten,<br />
aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Bergmannsheil<br />
sichert seine Wettbewerbsfähigkeit und macht sich<br />
damit fit für die Zukunft. „Bauliche Investitionen sind daher immer<br />
auch Investitionen in die Zukunftssicherheit unserer Arbeitsplätze“,<br />
so der Geschäftsführer. Ein „neues“ Bergmannsheil<br />
nimmt Gestalt an. Doch auch nach der vollständigen Inbetriebnahme<br />
des ersten Bauabschnittes bleibt keine Zeit für Atempausen.<br />
Denn dann folgt der zweite Schritt, dieses Ziel wahr<br />
werden zu lassen.