Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaftliches ...
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Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />
Schwerpunkte Innovation<br />
23<br />
Karl-Oberdisse-Preis<br />
Für seine Forschungsarbeiten zur Entstehung der gestörten Insulinwirkung<br />
bei Übergewicht und Typ-2-Diabetes-mellitus wurde<br />
Diplombiologe Jan Giebelstein (Bild 1), wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
der Medizinischen Klinik I mit dem Karl-Oberdisse-Preis<br />
ausgezeichnet. In seiner Arbeit, die in Kooperation mit dem Medizinischen<br />
Proteom Center der Ruhr-Universität Bochum und einer<br />
dänischen Arbeitsgruppe erstellt wurde, konnte er nachweisen,<br />
dass es im Skelettmuskel übergewichtiger Personen zu einer<br />
Verschiebung des Proteinmusters kommt. Charakterisiert wird<br />
dies unter anderem durch eine Zunahme zuckerspaltender Enzyme<br />
und eine Abnahme von Enzymen, die der Energiegewinnung<br />
dienen. Resultat könnte eine vermehrte Fettansammlung sein. Der<br />
mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde bei der Tagung der Nordrhein-<br />
Westfälischen Gesellschaft für Endokrinologie und Diabetologie<br />
am 20. bis 21. Januar <strong>2012</strong> in Bonn an Giebelstein und Dr. Julia<br />
Szendroedi (Deutsches Diabetes-Zentrum, Düsseldorf) verliehen.<br />
Wissenschaftspreis Weichgewebssarkome<br />
Prof. Dr. Lars Steinsträßer (Bild 2), Klinik für Plastische Chirurgie<br />
und Schwerbrandverletzte, ist mit dem PharmaMar-Wissenschaftspreis<br />
Weichgewebssarkome ausgezeichnet worden. Er<br />
erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für seine Forschungsarbeit<br />
zu einem neuen Therapieansatz bei bösartigen Weichgewebstumoren<br />
(Sarkome). Im Mittelpunkt der Studie stehen sogenannte<br />
Effektormoleküle des angeborenen Immunsystems: Die<br />
Studie zeigt, dass diese Eiweiße im wissenschaftlichen Versuch<br />
auch Sarkomzellen frühzeitig erkennen und angreifen können.<br />
Das Wissen um diesen Funktionsmechanismus könnte dazu beitragen,<br />
natürliche oder synthetische Peptide so zu konfigurieren,<br />
dass sie zu wirksamen Therapien für Sarkompatienten entwickelt<br />
werden könnten. Prof. Steinsträßer bekam den Preis im Rahmen<br />
der zweiten Sarkomkonferenz vom 22. bis 24. März <strong>2012</strong> in Berlin,<br />
die unter anderem von den Fachgesellschaften für Hämatologie<br />
und Onkologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgerichtet<br />
wurde.<br />
DGOU Evidence-based-Medicine-Preis<br />
Knochenbildungen nahe den Gelenken, sogenannte heterotope<br />
Ossifikationen, sind eine häufige Komplikation bei Patienten mit<br />
frischen Rückenmarkverletzungen. Über die Ursachen dieses<br />
Krankheitsbildes ist noch wenig bekannt. In einer umfangreichen<br />
Patientenstudie hat sich ein Forscherteam der Chirurgischen<br />
Klinik um Dr. Mustafa Citak und Dr. Holger Godry (Bild 3) mit den<br />
Risikofaktoren beschäftigt, die die Ausbildung von gelenknahen<br />
Verknöcherungen beeinflussen. Demnach scheinen das Ausmaß<br />
der Querschnittlähmung sowie begleitende Verletzungen und<br />
Erkrankungen der Lunge hierbei eine besondere Rolle zu spielen.<br />
Stellvertretend für die Arbeitsgruppe erhielt Dr. Godry den Evidence-based-Medicine-Preis<br />
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie, der mit 5.000 Euro dotiert ist. Er<br />
wurde verliehen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie vom 23. bis 26. Oktober <strong>2012</strong> in Berlin.<br />
Nachwuchsförderpreis Schmerz<br />
Für ihre Forschungen zur Rolle weiblicher Geschlechtshormone<br />
bei der Entstehung chronischer Schmerzen wurde Dr. Christine<br />
Meyer-Frießem (Bild 4) mit dem Janssen-Nachwuchsförderpreis<br />
Schmerz ausgezeichnet. Die Anästhesistin und wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Palliativ-<br />
und Schmerzmedizin belegte den ersten Platz und erhielt auf<br />
dem Zukunftsforum in Hamburg am 04. Mai <strong>2012</strong> einen Geldpreis<br />
in Höhe von 5.000 Euro. Im Rahmen eines innovativen humanen<br />
Schmerzmodells testet sie Probandinnen in unterschiedlichen<br />
Zyklusphasen auf ihre Schmerzsensibilität. Dabei wird durch<br />
elektrische Langzeitpotenzierung ein Schmerzgedächtnis simuliert<br />
und unter standardisierten Bedingungen die Stärke der<br />
Schmerzempfindung in verschiedenen Testungen untersucht.<br />
Ihre Studie erfolgt in Kooperation mit dem Schmerzlabor der<br />
Klinik und Poliklinik für Anästhesie und Intensivmedizin des<br />
Universitätsklinikums Münster (UKM).<br />
Viktor-von-Bruns-Preis<br />
Für seine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Wundheilung<br />
wurde Nicolai Kapalschinski (Bild 5), Mitarbeiter der Klinik<br />
für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte mit dem Viktor-von-Bruns-Preis<br />
der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung<br />
und Wundbehandlung e.V. ausgezeichnet. In seiner Studie „Reduktion<br />
der antibakteriellen Wirksamkeit polyhexanidbasierter<br />
Antiseptika gegen Staphylococcus aureus und MRSA induziert<br />
durch Albumin“ wurde gezeigt, dass Albumin, das am häufigsten<br />
in Wundsekreten vorkommende Protein, die Wirksamkeit<br />
von Antiseptika auf Basis von Polyhexanid signifikant verringert.<br />
Der Preis für die beste Arbeit im Bereich der Grundlagenforschung<br />
wurde verliehen auf dem 15. Jahreskongress der Fachgesellschaft<br />
in Kassel vom 14. bis 16. Juni <strong>2012</strong>; das Preisgeld<br />
betrug 1.000 Euro.<br />
Posterpreis des Deutschen Schmerzkongresses<br />
Tina Mainka (Bild 6), Mitarbeiterin der Abteilung für Schmerzmedizin,<br />
wurde auf dem Deutschen Schmerzkongress in Mannheim<br />
vom 17. bis 20. Oktober <strong>2012</strong> mit einem Posterpreis aus gezeichnet.<br />
Thema ihres Beitrags war der Zusammenhang zwischen<br />
3-Phasen-Skelettszintigraphie und Gelenkdruckschmerzschwellen<br />
beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS). Sie zeigte,<br />
dass verminderte Gelenkdruckschmerz schwellen bei CRPS-Patienten<br />
mit einer vermehrten Osteoblastenaktivität in der Szintigraphie<br />
korrelieren und darüber hinaus hochspezifisch für ein CRPS<br />
sind. Ihre Folgerung: Die Gelenkdruckschmerzschwellenmessung<br />
sollte als nicht-invasives Instrument in die Diagnostik des<br />
CRPS integriert werden. Der Preis war dotiert mit 500 Euro.