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Jahresbericht 2012 - Berufsgenossenschaftliches ...

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20 Schwerpunkte Innovation<br />

Bergmannsheil <strong>2012</strong><br />

Mehr Mobilität mit dem Roboteranzug<br />

Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining eröffnet<br />

Normalerweise sitzt Dietmar Maring wegen einer Querschnittlähmung<br />

im Rollstuhl. Mit dem Gehwagen schafft der 41-jährige nur<br />

kleine Strecken, dann verlässt ihn die Kraft. Jetzt ist sein Körper<br />

in einer Hängevorrichtung über einem Laufband fixiert, sodass<br />

seine Füße auf dem Laufband aufliegen. Sein Unterkörper und<br />

seine Beine stecken in einer Art Stützgerüst; Motoren und mecha -<br />

nische Gelenke sind an seinen Gliedmaßen fixiert. Mit seinen Armen<br />

stützt er sich beidseits auf Haltestangen ab. Dann beginnt er zu<br />

gehen, setzt einen Fuß vor den anderen, während die Motoren an<br />

seinen Beinen leise, surrende Geräusche von sich geben. Futuristisch<br />

wirkt er, dieser „Roboteranzug“. Er unterstützt die Bewegungsabläufe<br />

seines Trägers, die dennoch erstaunlich fließend wirken.<br />

Maring ist einer der ersten, die den japanischen Roboteranzug<br />

mit Namen HAL ® (Hybrid assistive limb ® ) in Deutschland erproben.<br />

Um diese innovative Technologie systematisch zu erproben<br />

und damit ein neues Therapieangebot zu entwickeln, wurde im<br />

vergangenen Jahr in Kooperation mit dem Bergmannsheil das<br />

Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining (ZNB) gegründet.<br />

Vom Prinzip her handelt es sich bei HAL ® um ein sogenanntes<br />

Exoskelett, also ein System, das dem Körper von außen eine<br />

zusätzliche Stützfunktion verleiht. Es unterstützt Menschen mit<br />

Lähmungen oder Bewegungseinschränkungen dabei, einen Teil<br />

ihrer Mobilität zurück zu gewinnen. Entwickelt wurde HAL ® in<br />

Japan von Prof. Dr. Yoshiyuki Sankai. Dort ist es bereits an vielen<br />

Kliniken im Einsatz, Gehbehinderte und Schlaganfallpatienten<br />

arbeiten mit dem System.<br />

HAL wird gesteuert<br />

Im Gegensatz zu anderen Exoskelett-Typen<br />

ist das Besondere<br />

durch Nervenimpulse<br />

beim HAL ® -System, dass es<br />

des Patienten<br />

durch die Nervenimpulse des<br />

Patienten gesteuert wird. Solche<br />

Nervenimpulse, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind,<br />

sind bei einem gelähmten Menschen teilweise nur minimal vorhanden.<br />

Beim HAL ® werden diese minimalen Impulse mittels<br />

Elektroden erfasst, die auf der Haut des Patienten angebracht

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