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Beelitzer Nachrichten - November 2013

"Schaut Euch dieses Städtchen an": Im Rathaus wurde wieder für den Polizeiruf 110 gedreht. Hauptdarsteller Horst Krause spricht im Interview über seine Rolle - und die Entwicklung von Beelitz Fördergeld für Kitas: Beelitz besticht durch innovative Betreuungskonzepte. Für die neue Eltern-Kind-Gruppe und die Kita "Borstel" gab es Geld und Lob von der Bildungsministerin Revolution der Narren: Der Beelitzer Carnevalclub hat traditionell am elften Elften das Rathaus gestürmt - und die fünfte Jahreszeit eingeläutet

"Schaut Euch dieses Städtchen an": Im Rathaus wurde wieder für den Polizeiruf 110 gedreht. Hauptdarsteller Horst Krause spricht im Interview über seine Rolle - und die Entwicklung von Beelitz

Fördergeld für Kitas: Beelitz besticht durch innovative Betreuungskonzepte. Für die neue Eltern-Kind-Gruppe und die Kita "Borstel" gab es Geld und Lob von der Bildungsministerin

Revolution der Narren: Der Beelitzer Carnevalclub hat traditionell am elften Elften das Rathaus gestürmt - und die fünfte Jahreszeit eingeläutet

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20. NOVEMBER <strong>2013</strong>, SEITE 22 NR. 10 / 24. JAHRGANG<br />

BEELITZER NACHRICHTEN<br />

Karl Decruppe ist von uns gegangen – seine Ideen bleiben in uns<br />

Gedanken zum Tod von Karl Decruppe<br />

Karl Decruppe ist von uns gegangen<br />

– seine Ideen bleiben in uns<br />

Gedanken zum Tod von Karl Decruppe<br />

Karl begegnete uns zum erstenmal<br />

gleich nach der Wende. Er zog durch<br />

unsere Region und erzählte allen, dass<br />

unser Gebiet einzigartig ist und wir diesen<br />

Naturschatz erhalten müssen. Naturschatz?<br />

Wo ist hier ein Naturschatz!<br />

Düngemittel lagern in Trinkwasserschutzzonen,<br />

die landwirtschaftlichen<br />

Äcker sind voller Düngemittel,<br />

von Wind- und Wassererosion gekennzeichnet,<br />

blühende Randstreifen gibt es<br />

nicht. Wo soll hier ein Schatz zu finden<br />

sein?<br />

Dann kam der Tag, an dem eine Delegation<br />

aus Alfter (A lter bei Bonn, Partnerstadt<br />

von Beelitz) und Bürger aus Beelitz<br />

mit Karl eine Wanderung unternahmen<br />

– die Alfterer wollten unbedingt<br />

unsere Naturumgebung kennenlernen.<br />

Karl führte uns durch die Nieplitzniederung<br />

bei Körzin. Er erzählte ganz ruhig<br />

von seiner Idee, hier ein Naturschutzgroßprojekt<br />

zu errichten, dem Wasser<br />

und der Natur wieder Raum zu geben,<br />

um die Schönheiten, die es in Ansätzen<br />

doch noch gab, zu erhalten.<br />

Bei einem Lichtbildervortrag in der<br />

Diesterwegschule, zweite Etage, linker<br />

Eckklassenraum, den er auf Einladung<br />

der Kommission für Umwelt und<br />

ökologische Stadtentwicklung<br />

hielt, fesselte er uns mit Bildern,<br />

die wir mit „Das ist nicht von<br />

hier“, „So was Schönes haben<br />

wir hier nicht“ kommentierten<br />

und später, als wir erkannten,<br />

doch, er hat diese wunderschönen<br />

Bilder jetzt und hier aufgenommen,<br />

Anfang 1990 – und so was<br />

Schönes gibt es hier wirklich –<br />

wurden wir alle nachdenklich.<br />

Viele traten danach in den sich<br />

gründenden Förderverein Nuthe-<br />

Nieplitz-Niederung ein.<br />

Heute sind wir Viele, die die Idee<br />

Naturs chutzpro je kt Nuthe-<br />

Nieplitz-Niederung vorantreiben und<br />

unterstützen. Das Projekt und der Naturpark<br />

haben sich gemausert, das<br />

Wasser wird in der Landschaft gehalten,<br />

Betriebe gründeten sich und betreiben<br />

umweltgerechte Landnutzung im Einklang<br />

mit der Natur. Die offenen Höfe<br />

im Naturpark sind Beispiele davon. Ja,<br />

nach 23 Jahren ist klar erkennbar: Karl<br />

hat seine Ideen umgesetzt. Die Fundamente<br />

sind gelegt. Sein unermüdliches<br />

Engagement trägt Früchte. Wir können<br />

die Früchte jetzt ernten und übernehmen<br />

damit die Verpflichtung, für weitere<br />

Früchte zu sorgen und die Entwicklung<br />

des Naturparkes zu begleiten. Karls<br />

Karl Decruppe<br />

war Gründer<br />

und Vereinsvor<br />

-sitzender des<br />

Fördervereins<br />

Nuthe-Nieplitz-<br />

Niederung,<br />

Naturparkleiter<br />

„Hoher<br />

Fläming“,<br />

baute die<br />

Großschutzgebiete<br />

in<br />

Brandenburg<br />

auf.<br />

letztes Projekt, das er begleiten durfte,<br />

die Vernässung von trockengelegten<br />

Moorstandorten, wird weitergeführt.<br />

All die vielen Gefährten, die am 1.11.<br />

Karl für sein Engagement durch ihre<br />

Teilnahme an seiner Beisetzung dankten,<br />

werden in seinem Sinne weiter arbeiten.<br />

Ich bin tief beeindruckt von<br />

seinem Wirken und werde in seinem<br />

Sinne weiter für den Erhalt und die natürliche<br />

Entwicklung unserer Lebensgrundlagen<br />

eintreten.<br />

Dr. ELKE SEIDEL<br />

(( Sprecherin der Kommission für Umwelt<br />

und ökologische Stadtgestaltung<br />

(1988- 1990) Sprecher Klaus Wardin))<br />

(Fortsetzung von Seite 21)<br />

Bevölkerung preiswert versorgen – mit<br />

Strom und teilweise mit Wärme.<br />

In Beelitz gibt es über 4 000 Energieerzeuger,<br />

die alle im virtuellen Kraftwerk<br />

vereint sind und die Stromversorgung<br />

der Region stabil, sicher und preisgünstig<br />

gewährleisten.<br />

Damit wird das Alleinstellungsmerkmal<br />

– Beelitz-Heilstätten hatte im 19. Jahrhundert<br />

eine autarke Versorgung – fortgeführt.<br />

Beelitz sollte stolz auf diese<br />

Geschichte sein.<br />

Zum Abschluss noch ein Wort zum Klimawandel.<br />

Aus dem IPCC Bericht <strong>2013</strong><br />

ist zu entnehmen, dass wir sofort handeln<br />

müssen. Bis 2100 soll es zu einer<br />

Durchschnittstemperaturerhöhung um 5<br />

bis 7 Grad gegenüber der vorindustriellen<br />

Zeit kommen. 0,8 Grad haben wir<br />

jetzt erreicht.<br />

Unser Klimawandel ist das Ergebnis der<br />

Freisetzung von Kohlendioxid u.a. in<br />

die Atmosphäre. 50 % davon ist das<br />

Ergebnis der Abholzung der Wälder, 50<br />

% das Ergebnis des Verbrennens fossiler<br />

Brennstoffe: Kohle, Erdöl, Erdgas.<br />

Nur extrem harte Maßnahmen können<br />

jetzt noch den eingeschlagenen Klimapfad<br />

anhalten. In den nächsten 20 Jahren<br />

müssten wir weltweit die 50 % der<br />

Flächen, die wir für Landnutzung und<br />

Bauten aller A rt abgeholzt haben, wieder<br />

aufforsten, um eine Chance zu erhalten,<br />

den Temperaturanstieg zu mildern.<br />

Dieser aktuelle Bericht ist alarmierend.<br />

Und deshalb nehme ich meine bisherige<br />

Unterstützung für „ ein paar (maximal 3<br />

-5) Windräder im Wald“ zurück und<br />

kämpfe für erneuerbare Energien überall<br />

da, wo es möglich ist – Windräder auf<br />

der Fläche oder am Wald, PV auf alle<br />

Dächer, über alle Parkplätze und für<br />

Stadtwerke, die die Steuerung des Energieverbrauches<br />

mit den alternativ erzeugten<br />

Strommengen so vornehmen,<br />

dass jeder Bürger, jeder Betrieb – überall<br />

in unserer Region- zu jeder Zeit<br />

(aber nicht zu einem Preis) seinen Energiebedarf<br />

decken kann.<br />

W ie es geht können Sie unter<br />

www.kombikraftwerk.de nachschauen,<br />

weitere Informationen dazu erhalten Sie<br />

bei der Agentur für erneuerbare Energien.<br />

Alle Argumente, die jetzt dagegen vorgetragen<br />

werden, sind hausgemacht.<br />

Denn die Energiestrategie ist kein Gesetz<br />

– für Gemeindevertreter nicht bindend.<br />

Der Walderlass bindet allein die<br />

Untere Naturschutzbehörde. Politisch<br />

können wir unsere Planungshoheit ausüben.<br />

Es müssten nur alle dahinter stehen<br />

und eine etwas beschwerlichen Weg<br />

konsequent gehen. Fehlt uns dazu der<br />

Mut? Fehlt uns dazu einfach nur know<br />

how? Ein Teilnehmer der Beratungsrunde<br />

brachte es auf den Punkt: „Die<br />

Landesregierung hat es nicht geschafft,<br />

die Energiewende zu kommunizieren –<br />

deshalb läuft alles verquer.“ Aber es<br />

reicht nicht, auf andere zu schauen. Wir<br />

selbst sollten aktiv werden.<br />

Mit sonnen-energi(E )schen Grüßen Ihre<br />

ELKE SEIDEL, Mitglied des Beirates<br />

für Ressourcenschutz und Nachhaltige<br />

Entwicklung (Nachhaltigkeitsbeirat) bis<br />

2010

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