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AdB-Jahresbericht 2012

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20 Politische Bildung für alle ermöglichen<br />

Bildung für Demokratie und Menschenrechte – DARE<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> gab es größere Veränderungen im europäischen<br />

Netzwerk DARE – Democracy and Human Rights in Europe. Mit<br />

Beschluss der Mitgliederversammlung von 2011 traten neue Beitragssätze<br />

in Kraft, die dem Netzwerk Planungssicherheit und ein<br />

effektiveres Arbeiten und Mitgliedermanagement ermöglichten.<br />

Die Geschäftsführung des Netzwerks wurde erneut dem <strong>AdB</strong> übertragen.<br />

Dies sicherte zum einen Kontinuität in der nicht ganz einfachen<br />

Phase ohne finanzielle Förderung, zum anderen ermöglichte<br />

es dem <strong>AdB</strong> den direkten Zugang zu politischen Entscheidungsträgern<br />

auf europäischer Ebene.<br />

Zentrale Aktivitäten<br />

Bereits zu Jahresanfang wurde eine Stellungnahme zur geplanten<br />

neuen Generation der EU- Bildungsprogramme ab 2014 veröffentlicht.<br />

Darin äußerte DARE die Befürchtung, dass Anliegen der politischen<br />

Bildung und der Menschenrechtsbildung in einem stark auf<br />

berufliche Verwertbarkeit abzielenden integrierten Bildungsprogramm<br />

marginalisiert werden. Die Verknüpfung von Arbeitswelt<br />

mit den Anliegen von Demokratie- und Menschenrechtsbildung ist<br />

durchaus sinnvoll, schwierig wird es jedoch, wenn das eine Feld<br />

das andere dominiert. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund<br />

mangelnder Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger/-innen Europas<br />

an politischen Entscheidungsprozessen in der EU.<br />

Ein Seminar zum Thema „Effects and Challenges of the Economic<br />

Crisis on NGOs“ fand am 9. Oktober <strong>2012</strong> in Rom statt. Das Seminar<br />

bot den Mitgliedern des Netzwerks die Gelegenheit, sich über<br />

die Auswirkungen der Krise auf die eigene Arbeit auszutauschen<br />

und eine gemeinsame Bestandsaufnahme vorzunehmen.<br />

••<br />

Trends, die sich aus den Präsentationen der Teilnehmenden<br />

ergaben, waren:<br />

••<br />

eine Zunahme von unbezahlten freiwilligen Tätigkeiten, um<br />

Kernanliegen der non-formalen Bildungsarbeit zu sichern;<br />

••<br />

eine Auslagerung und Aufsplittung von Kernaufgaben in kurzfristige<br />

Projekte, einhergehend mit einem dramatisch steigenden<br />

Personalwechsel;<br />

••<br />

eine Übernahme von EU-Bildungsprogrammen durch Dienstleister,<br />

einhergehend mit einem Kompetenzabbau auf Seiten<br />

der Bildungsträger;<br />

• • ein dramatischer brain drain von kompetenten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern von Südost- und Mittelosteuropa in den<br />

„reichen“ Norden;<br />

••<br />

ein Misstrauen der Politik auf EU-Ebene gegenüber zivilgesellschaftlichem<br />

Engagement;<br />

••<br />

der Zwang zum Netzwerken, um als einzelner Träger europäische<br />

Politik überhaupt mitverfolgen zu können;<br />

••<br />

ein Ausbluten von Organisationen im ländlichen Raum zugunsten<br />

von spezialisierten Expertenorganisationen für EU-Programme<br />

in den Metropolen.<br />

Diese Entwicklungen wurden von allen Teilnehmenden als dramatisch<br />

eingeschätzt. Ob es auf der politischen Ebene der EU zu<br />

einer Umkehr des eingeschlagenen Wegs kommt, erscheint derzeit<br />

höchst fraglich.<br />

Kooperationen und Vertretungen<br />

DARE war als Partner des Europarats an der Vorbereitung und<br />

Durchführung der Konferenz „Human Rights and Democracy in<br />

Action – Looking Ahead“ am 29. – 30.11.<strong>2012</strong> beteiligt. Auf der<br />

Konferenz wurde die Wirkung der 2010 verabschiedeten Europaratscharta<br />

zu Demokratie- und Menschenrechtsbildung überprüft<br />

und Praxis formaler und non-formaler Bildung unter dem Aspekt<br />

ihres Beitrags zur Umsetzung der Charta diskutiert.<br />

Die Konferenz bot eine gute Gelegenheit zum umfassenden Austausch<br />

zwischen zivilgesellschaftlichen Bildungsorganisationen und<br />

Vertreterinnen und Vertretern von Ministerien, Behörden, Universitäten,<br />

Schulen und anderen Institutionen, die den formalen Bildungsbereich<br />

vertraten. Kritisch diskutiert wurden die Resultate<br />

zweier Studien zur Umsetzung der Charta, die aufzeigten, dass<br />

die für die Umsetzung der Charta in den Mitgliedsstaaten des<br />

Europarats zuständigen Stellen wiederholt vorschlugen, sich auf<br />

die – aus ihrer Sicht – funktionierenden Umsetzungsprozesse im<br />

formalen Bildungsbereich zu konzentrieren.<br />

Auch in die Planung der NECE-Konferenz „Participation Now“ in<br />

Cordoba, die vom 21. bis 24. November <strong>2012</strong> stattfand, war DARE<br />

eingebunden. Zwei thematische Workshops wurden von Mitgliedern<br />

des Netzwerks geleitet. Die von der Bundeszentrale für politische<br />

Bildung initiierte NECE-Konferenz hat sich in den letzten Jahren<br />

zu einem wichtigen Treff und Austauschort für Zivilgesellschaft<br />

entwickelt. Das DARE-Netzwerk ist in die Organisation eng eingebunden<br />

und versucht im Rahmen seiner Möglichkeiten, Beiträge<br />

zum Gelingen der Konferenzen zu leisten. Die NECE-Konferenz<br />

setzte <strong>2012</strong> den Fokus insbesondere auf die Entwicklungen in<br />

der arabischen Welt und bot auf diese Weise auch dem <strong>AdB</strong> die<br />

Gelegenheit, über die Kooperationen im Rahmen seiner Tunesienprojekte<br />

zu berichten.<br />

Gemeinsam mit der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein beteiligte<br />

sich DARE vom 19 bis 25. August <strong>2012</strong> an der Durchführung

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