AdB-Jahresbericht 2012
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26 Politische Bildung für alle ermöglichen<br />
Kommunikation und Kompetenz – Fachkommissionen im <strong>AdB</strong><br />
Die Förderung des fachlichen Austauschs sowie die Qualifizierung<br />
und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den<br />
Mitgliedseinrichtungen ist eine der Hauptaufgaben des <strong>AdB</strong>. Sie<br />
ist zum einen in der Satzung festgeschrieben, zum anderen gehört<br />
sie zum Aufgabenspektrum einer bundeszentralen Infrastruktur,<br />
die der <strong>AdB</strong> ist. Die Fachkommissionen mit den thematischen<br />
Schwerpunkten Jugendbildung, Erwachsenenbildung, europäische<br />
und internationale Bildung, Mädchen- und Frauenbildung<br />
sowie Verwaltung und Finanzen sind ein zentrales Instrument des<br />
Verbandes, diesen Aufgaben nachzukommen. Pädagoginnen und<br />
Pädagogen, Einrichtungsleiterinnen und Verwaltungsleiter bewerben<br />
sich für jeweils vier Jahre, um in diesen Gremien mitzuarbeiten.<br />
Nachdem die letzte Sitzungsperiode 2011 endete, nahmen<br />
die Kommissionen im Berichtsjahr erneut ihre Arbeit für die kommenden<br />
vier Jahre auf. Den Beweis dafür, dass die Kommissionen<br />
erfolgreich arbeiten und für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen<br />
von besonderem Wert sind, lieferte die erfreulich hohe Zahl<br />
an Bewerber/-innen. Noch nie bekundeten so viele Multiplikator/-<br />
innen ihr Interesse an Mitarbeit. In der Folge wuchsen die Kommissionen<br />
zum Teil erheblich – eine gute Voraussetzung für den<br />
Fachaustausch, eine erhebliche Herausforderung jedoch für die<br />
Sitzungsleitungen. <strong>2012</strong> tagte jede Kommission zwei Mal und<br />
verständigte sich in den ersten Sitzungen auf die Arbeitsschwerpunkte<br />
der kommenden Jahre.<br />
Kommission Jugendbildung<br />
Die Kommission Jugendbildung verständigte sich in ihrer konstituierenden<br />
Sitzung am 21. und 22. März <strong>2012</strong> in Haus Neuland in<br />
Bielefeld auf die Themen der vierjährigen Arbeitsperiode. Bearbeitet<br />
werden sollen die Inhalte Inklusion, ökologische Nachhaltigkeit,<br />
historisch-politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft,<br />
Anerkennung non-formaler Jugendbildung, neue Medien in der<br />
politischen Bildung sowie das Verhältnis der außerschulischen Bildung<br />
zu Schule. Ebenfalls auf der Tagesordnung sollen Überlegungen<br />
zu neuen Wegen in der politischen Bildung stehen.<br />
Zum neuen Vorsitzenden der Kommission wurde Ulrich Ballhausen<br />
(<strong>AdB</strong>-Vorstand) gewählt. Stellvertretende Vorsitzende wurde<br />
Carola Brindöpke (Leiterin des Fachbereichs Jugendbildung im<br />
Haus Neuland, Bielefeld). Betty Dettendorfer (Bildungsreferentin in<br />
der JBS Kurt Löwenstein, Werneuchen) wurde Gender-Beauftragte<br />
der Kommission.<br />
Im Mittelpunkt der ersten Beratung stand das Konzept des BMFSFJ<br />
für eine Eigenständige Jugendpolitik in Deutschland. Die Kommission<br />
machte sich zunächst mit der Struktur, den Zielen und den<br />
geplanten Aktivitäten des Ministeriums vertraut und diskutierte<br />
das Zusammenwirken mit den Trägern. Neben den Fachforen zu<br />
drei Themenbereichen:<br />
••<br />
Anerkennung außerschulischer Bildung,<br />
••<br />
Teilhabe junger Menschen vor Ort und<br />
••<br />
Übergänge von Schule und Ausbildung<br />
wurde zudem ein Innovationsfonds aufgelegt, aus dem innovative<br />
Projektideen im Rahmen einer Eigenständigen Jugendpolitik<br />
gefördert werden.<br />
Die Kommission entschied sich, die Diskussion zu den drei Themenbereichen<br />
aufzugreifen und eine eigene Position dazu zu entwickeln.<br />
Eine Grundlage bildete das vom BMFSFJ vorgelegte Papier<br />
„ Eine Allianz für Jugend“. Diese Diskussion wurde auch auf der<br />
zweiten Sitzung der Kommission wieder aufgegriffen. Hier wurden<br />
auch die bisher stattgefundenen Fachforen besprochen. Als positiv<br />
wurden die unterschiedlichen Teilnehmenden aus den Strukturen<br />
der Jugendarbeit wahrgenommen. Kritisiert wurde hingegen<br />
die Aufbereitung der jeweiligen Themen in den Workshops und<br />
Podien. Insbesondere beim Thema „Lernort Schule“ wurden die<br />
Erwartungen der Teilnehmenden nicht erfüllt, da die Diskussion<br />
nicht dem aktuellen Diskussionsstand entsprach.<br />
Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Anerkennung“, ebenfalls<br />
Thema der Eigenständigen Jugendpolitik, steht auf der Tagesordnung<br />
der kommenden Sitzung, da aus Sicht der Kommission<br />
eine Positionierung des <strong>AdB</strong> dazu dringend geboten ist. Während<br />
eines kurzen Austausches in der Kommission darüber wurde deutlich,<br />
dass in einigen Mitgliedseinrichtungen bereits mit Teilnahmebescheinigungen<br />
gearbeitet und darüber nachgedacht wird, wie<br />
eine Anerkennung bzw. Zertifizierung der Lernleistungen erfolgen<br />
kann. Einige Kommissionsmitglieder formulierten ihre Sorge, dass<br />
die Zertifizierung Auswirkungen auf das Angebot und die Inhalte<br />
politischer Jugendbildung haben könnten. Inwieweit Bildungsprozesse<br />
überhaupt messbar sind, muss diskutiert werden.<br />
Im Mittelpunkt der zweiten Kommissionssitzung, die am 30. und<br />
31. Oktober <strong>2012</strong> im Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho<br />
stattfand, standen Konzeptionen und Praxis historisch-politischer<br />
Bildung in der Einwanderungsgesellschaft.<br />
Als Referent zu diesem Thema war der Sozialwissenschaftler Mehmet<br />
Senel angereist. Er stellte seine bisherigen Arbeitsschwerpunkte<br />
als Leiter der IB-Bildungsstätte in Hadamar vor. Die dortige<br />
Gedenkstätte versteht sich als ein Ort des Gedenkens, der<br />
historischen Aufklärung und politischen Bildung und richtet sich<br />
dabei an Kinder, Jugendliche und Erwachsene.<br />
In Hadamar ist es gelungen, so Senel, Änderungen in der Didaktik<br />
umzusetzen, die weg vom Unterweisungslernen und hin zu<br />
einer teilnehmer- und ressourcenorientierten Bildungsarbeit<br />
geführt haben. Die Gedenkstättenpädagogik wurde um Aspekte