Ausgabe herunterladen - Die Wirtschaft - Neue Osnabrücker Zeitung
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26<br />
DONNERSTAG,19. DEZEMBER 2013<br />
LEBEN&LEIDENSCHAFT<br />
Wenn Männer sich<br />
ums Feuer scharen<br />
Matthias Otto bedientden Grill-Boom mit<br />
seinemKeramik-Modell„Monolith“<br />
VON FRANK WIEBROCK<br />
HASBERGEN. FürNichtgrillerund<br />
Gelegenheitsköche ist es eineetwasbefremdliche<br />
Kultur:ErwachseneMänner<br />
schmücken<br />
sichmit Namenwie „Bullnose“.<br />
Siereden von„BBQ“und „Smokern“,<br />
alsgingeesumPSund<br />
Sportauspuffe. Kaufen Zeitschriftennicht<br />
mitTiteln wie<br />
„Selbermachen“oder„Auto Motor<br />
undSport“,sondern „Fire&<br />
Food“oder„DerGriller“steht.<br />
Undmanche vonihnen treffen<br />
sichsogar zu internationalen<br />
Grillmeisterschaften. In der<br />
Oberliga derFleischfreunde<br />
kommtman am „Monolith“ aus<br />
Hasbergenkaumvorbei.<br />
Vielleicht ist esdie Faszination des<br />
Feuers. Oder das genetische Erbe<br />
des Neadertalers inuns. Der Drang<br />
zu jagen und zu sammeln. Und das<br />
Gejagte mundgerecht zuzubereiten.<br />
Kurz: Grillen ist in. Vor allem unter<br />
Männern. Und spätestens, wenn<br />
man das erste Mal „BBQ“ richtig<br />
ausgesprochen und die ganze inhaltliche<br />
Weite hinter diesen drei<br />
Buchstaben erahnt hat, wendet<br />
man sich fast zwanghaft angewidert<br />
von den aus dünnen Blech gepressten<br />
Billig-Schüsseln aus dem<br />
Baumarkt ab. Damuss doch noch<br />
mehr sein. Matthias Otto füllt diese<br />
Lücke. Der Hasberger hat den „Monolith“<br />
mitentwickelt und bietet<br />
ihneuropaweitan.<br />
„Monolith“? Filmfans denken da<br />
natürlich an „2001 – Odyssee im<br />
Weltraum“: Ein schwarzer Quader<br />
wird auf dem Mond entdeckt. Der<br />
Rest ist Oscar-prämierte Filmgeschichte.<br />
<strong>Die</strong>ser Grill dagegen, groß<br />
und dunkel, erinnert eher an die<br />
Eier in „Alien“. Auf der Terrasse<br />
von Matthias Otto steht ein solches<br />
Monolith-Ei, eingelassen in einen<br />
Tisch aus galvanisiertem Stahl und<br />
Teakholz. Das Wetter ist mäßig, die<br />
ersten Schneeflocken haben sich<br />
wieder in Regen verwandelt. Drinnen,<br />
im Monolith, knistert esverheißungsvoll.<br />
Grillen im Winter?<br />
Malsehen,obdas klappt.<br />
Eigentlich kommt Matthias Otto<br />
als Textilingenieur aus der Bekleidungsbranche.<br />
Heute betreibt er<br />
die Monolith GmbH. Wie die meisten<br />
Geschäfte begann alles mit einer<br />
Leidenschaft. Indiesem Fallfür<br />
das Grillen: „Ich habe soziemlich<br />
Einfach<br />
abschalten!<br />
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Gourmetund Tüftler: DerUnternehmerMatthiasOttobereitet aufdem selbst entwickelten Monolith-Grill eine Spanferkelkeulezu.<br />
jeden Grill gehabt. Irgendwie<br />
scheint Grillen ein Urbedürfnis.“<br />
Nur: So richtig bewährt haben sich<br />
die wohl alle nicht. Das änderte<br />
sich erst, als Otto den Keramik-<br />
Grill für sich entdeckte. Wobei diese<br />
Geräte mit einem einfachen Grill<br />
etwa so viel gemeinsam haben wie<br />
} Regionale TV-und Online-Medien<br />
} Suchmaschinenmarketing<br />
} Suchmaschinenoptimierung<br />
} Social Media Marketing<br />
} Online Vermarktung<br />
ein moderner Backofen mit einem<br />
offenenFeuer.<br />
Dabei sind keramische Öfen eigentlich<br />
ein alter Hut. Sie werden<br />
schon seit Jahrhunderten in Asien<br />
benutzt. Irgendwann wurden sie<br />
von den Grillern inden USA entdeckt.<br />
Der Vorteil des Keramik-<br />
Ofens: <strong>Die</strong> Temperatur lässt sich<br />
sehr genau steuern, durch den Deckel<br />
bleibt die Hitze bei Bedarf im<br />
Gerät. Gerichte können in solchen<br />
Keramik-Öfen sowohl bei hohen<br />
Temperaturen gebacken als auch<br />
bei relativ niedriger Hitze gegart<br />
werden.<br />
Kein Wunder, dass sich seit den<br />
70er-Jahren die Keramik-Grills zunächst<br />
in den USA wachsender Popularität<br />
erfreuten. „So was musste<br />
ich haben“, erzählt Otto. <strong>Die</strong> Produkte<br />
aus den USA haben ihn aber<br />
nicht wirklich überzeugt: pulverbeschichtete<br />
Untergestelle für die<br />
rund 1,5 Zentner schweren Geräte?<br />
Das entsprach weder seinen noch<br />
den Wertigkeitsvorstellungen vieler<br />
anderer Vertreter der mitteleuropäischen<br />
Grillfraktion. Und der<br />
Preis, den eramEnde für ein solches<br />
aus den USA importiertes Gerät<br />
hätte aufrufen müssen,<br />
schmeckte dem Hasberger Geschäftsmann<br />
auch nicht.<br />
Das muss doch besser gehen.<br />
Und günstiger. Otto machte sich<br />
auf die Suche und wurde schließlich<br />
in China fündig. In der Region<br />
um Yixing fand er die richtigen<br />
Partner mit Erfahrung im Keramikofen-Bau.<br />
Und die Chinesen<br />
hatten sogar schon erste Schritte<br />
aufdem weiten Wegvom Ofen zum<br />
Keramik-Grill getan. Auf dieser Basis<br />
wurde der „Monolith“ entwickelt,<br />
den Otto inChina produzierenlässt.<br />
In jedem Monolith steckt auch<br />
heutenocheinesatte PortionHandarbeit:<br />
<strong>Die</strong> Zutaten für den Keramik-Einsatz<br />
müssen gemischt und<br />
in Form gebracht werden. <strong>Die</strong> Rohlinge<br />
trocknen rund eine Woche, bevor<br />
sie inden Brennofen geschoben<br />
werden. Dann die Glasur und ein<br />
zweiter Brand,schließlich findet der<br />
Einsatz seinen Platz im Metall-Nest.<br />
Teilmontiert und mit allem nötigen<br />
Zubehör sorgfältig verpackt, geht es<br />
auf den langen Weg nach Hasbergen.<br />
Rund drei Jahre hat die Entwicklung<br />
gedauert. Und sie war nicht<br />
frei von Hürden: Einige der frühen<br />
Geräte, erinnert sich Otto, wurden<br />
wegen Rissen in der Keramik reklamiert.<br />
Das Problem ist längst behoben:<br />
„Monolith“gibtzehnJahre Garantieauf<br />
seineKeramik-Grills.<br />
Der Lohn der Mühe: „Wir sind in<br />
Europa nicht der einzige Anbieter,<br />
<strong>Die</strong> richtigen<br />
Partner für<br />
Keramik fand<br />
Otto in China.<br />
Zuluftregulierung<br />
zum Einstellen<br />
der Temperatur<br />
Ablageaus<br />
Bambus<br />
Hitzebeständige<br />
Keramik<br />
Edelstahlständer<br />
mit arretierbaren<br />
Rollen<br />
Foto: Monolith<br />
Grafik: Matthias Michel<br />
Foto: Egmont Seiler<br />
aber der führende“, erläutert Otto.<br />
Der Monolith sei längst kein Geheimtipp<br />
mehr.Immerhin kürteihn<br />
die Zeitschrift „Fire&Food“ vor zwei<br />
Jahren in einem Vergleichstest zum<br />
Preis-Leistungs-Sieger: „Jede<br />
Schraube, jeder Beschlag ist aus<br />
Edelstahl […] Leider nur in einer<br />
Größe erhältlich.“ <strong>Die</strong> Botschaft ist<br />
angekommen: Bald wird es den<br />
„Monolith“ auch in zwei weiteren<br />
Größen geben, natürlich weiter mit<br />
Beschlägenaus Edelstahl.<br />
<strong>Die</strong> Qualität hat ihren Preis. So<br />
um die1000Eurokostetderzeit ein<br />
„Monolith“-Grill samt Untergestell.<br />
Eine Menge Geld, nicht nur für<br />
Leute, die ihren Grill sonst im Baumarkt<br />
oder beim Discounter besorgen.<br />
Woman einen „Monolith“ vergeblich<br />
suchen wird. „Solche Geräte<br />
verkaufen sich langfristig nicht<br />
primär über den Preis“, betont Otto,<br />
„sondern besonders über die<br />
Qualität.“ Und falls noch Geld übrig<br />
ist: Auf Wunsch kann man den<br />
„Monolith“ zur Outdoorküche im<br />
soliden Gestell mit edlem Flusskiesel-Waschbecken<br />
und Kühlbox ausbauen.<br />
Bei hochwertigen Grills gibt es<br />
beachtliche Wachstumsraten:<br />
„Beim Monolith-Verkauf legen wir<br />
derzeit Jahr für Jahr rund 100 Prozent<br />
zu“, so Otto. Rund 6000 Geräte<br />
habe er über den Handel inzwischen<br />
überwiegend an den Mann<br />
gebracht, im kommenden Jahr sollen<br />
rund 2000 weitere verkauft<br />
werden. Schließlich gibt es den Monolith<br />
inzwischen infast ganz Europa.<br />
Von Polen bis ins sonnenverwöhnte<br />
britische Cornwall, von Dänemark<br />
bis Palma deMallorca. Gute<br />
Zeiten für Griller. Und gute Zeitenfür<br />
Anbieterwie Monolith: „Europa<br />
ist beim Grillen noch entwicklungsfähig“,<br />
schmunzeltOtto.<br />
<strong>Die</strong> Zeit ist um. Otto hebt den<br />
Deckel des „Monolith“. Und das<br />
Warten hat sich gelohnt: <strong>Die</strong> sanft<br />
gegarte Spanferkelkeule ist ein Genuss.<br />
Mitdem richtigen Gerät kann<br />
man halt auch im Winter grillen.<br />
Der Branche wäre esallemal recht,<br />
wenn Grillen kein Saisongeschäft<br />
wäre. Und: „Im Monolith lässt sich<br />
auch eine Weihnachtsgans zubereiten“,<br />
plaudert Otto aus dem reichen<br />
Erfahrungsschatz eines Grill-<br />
Gourmets.<br />
Infos: www.monolith-grill.de<br />
Thermometer<br />
Öffnung zum<br />
Befüllen mit<br />
Holzchips<br />
zum „Smoken“<br />
Öffnung zur<br />
Entnahme<br />
der Asche