Ausgabe herunterladen - Die Wirtschaft - Neue Osnabrücker Zeitung
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DONNERSTAG,19. DEZEMBER 2013<br />
BRANCHEN &BETRIEBE<br />
VON MARIE-LUISE BRAUN<br />
OSNABRÜCK/PAPENBURG. Das<br />
„NetzwerkGrünTagen“unterstütztseit<br />
2010 Firmen,die ihre<br />
Kongresse undTagungeninOsnabrück<br />
nachhaltig gestalten<br />
möchten. Im Netzwerk engagierensichHotels,<br />
Veranstaltungshäuser<br />
undVerkehrsbetriebein<br />
einerInitiativedes TourismusundTagungsserviceOsnabrück/<strong>Osnabrücker</strong>Land.<br />
Im<br />
Emslandgibteskein derartiges<br />
Netzwerk. Dort sindinzwischen<br />
aber mehrere Häuserfür dieses<br />
Themaansprechbar.<br />
Mitkleinen Schrittenzu<br />
einernachhaltigen Veranstaltung<br />
<strong>Osnabrücker</strong> Netzwerker wollen Kongresse<br />
undTagungen umweltfreundlich gestalten<br />
*<br />
Der Kia Optima<br />
*Weil ein Bild mehr sagt<br />
als tausend Worte.<br />
Wert aufNachhaltigkeit legt dieHistorisch-ÖkologischeBildungsstätte in Papenburg. Doch im Unterschied zum Raum Osnabrück gibt es im EmslandkeinNetzwerk für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement.<br />
Auf den ersten Blick sind es<br />
scheinbar kleine Maßnahmen, zu<br />
denen sich die Netzwerker verpflichten:<br />
Sie achten bei Tagungen<br />
auf einen geringen Energie- und<br />
Papierverbrauch. Sie wählen das<br />
Catering aus regionalen, saisonalen<br />
Bio-Produkten oder greifen auf<br />
fair Gehandeltes zurück. Sie verzichten<br />
auf kleine Portionsverpackungen,<br />
trennen den Abfall konsequent<br />
und nehmen nach der Tagung<br />
die Plastikhüllen für Namensschilder<br />
zurück. <strong>Die</strong>se kleinen<br />
Schritte sollen in der Summe<br />
den Verbrauch wesentlich reduzieren.<br />
Mit dem Netzwerk habe sie<br />
nicht nur das regionale Tagungsangebot<br />
umweltfreundlicher gestalten<br />
wollen, sagt Initiatorin<br />
Christine Rother, die Leiterin des<br />
Tourismus- und Tagungsservice.<br />
Ziel sei esauch, ein Bewusstsein<br />
für so ausgerichtete Veranstaltungen<br />
zu schaffen. Zudem könne<br />
sich Osnabrück als Kongressregion<br />
für Nachhaltigkeit besonders<br />
vermarkten –und das gelte auch<br />
für die einzelnen Netzwerkteilnehmer.<br />
Zu den zehn Anbietern, die sich<br />
zu Beginn vernetzten, sind inzwischen<br />
zwei weitere hinzugekommen.<br />
Sie führen „grüne“ Tagungen<br />
und Kongresse für Auftraggeber<br />
Ab<br />
€22.590,-<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 6,04,9; innerorts 7,95,7;<br />
außerorts 4,94,4. CO2-Emission: kombiniert 158128 g/km. Nach Richtlinie<br />
1999/94 EG. Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
Angebot nur für Gewerbetreibende. Preis netto zzgl. gesetzlicher<br />
Mehrwertsteuer.Erstzulassung02.2013, 50 km.<br />
Hermann Jansen GmbH &Co. KG<br />
Rheiner Str. 43-45 •49809 Lingen<br />
Tel.: 0591/800670•Fax: 0591/8006750<br />
**Max. 150.000 km. Gemäß den gültigen Garantiebedingungen.Einzelheiten erfahren Sie bei uns.<br />
durch, zugleich geben sie Tipps<br />
bei der Planung und der Organisation.<br />
Rothers Idee war es, Synergien<br />
zu nutzen, indem verschiedene<br />
Häuser kooperieren und voneinander<br />
lernen, erläutert sie in ihrem<br />
Büro neben der Tourist-Information<br />
in der <strong>Osnabrücker</strong> Bierstraße.<br />
Sie stellte einen Antrag bei<br />
der Deutschen Bundesstiftung<br />
Umwelt, die den Aufbau des Netzwerkes<br />
zwei Jahre lang förderte.<br />
So wurden die Projektpartner<br />
bei Fortbildungen<br />
geschult. Inzwischen<br />
ist die Tochterfirma der<br />
DBU, das Zentrum für<br />
Umweltkommunikation,<br />
Netzwerk-Partner.<br />
Um beim „Netzwerk<br />
Grün Tagen“ dabei zu<br />
sein, müssen keine besonderen<br />
Anforderungen erfüllt<br />
sein, bis auf zwei. <strong>Die</strong><br />
Partner müssen den<br />
Nachhaltigkeitskodex der<br />
Veranstaltungswirtschaft<br />
„fairpflichtet“ unterzeichnen<br />
und: „Sie müssen bereit<br />
sein, sich jährlich umweltfreundliche<br />
Ziele zu<br />
setzen und diese auch<br />
konsequent umsetzen“,<br />
sagt Christine Rother. So<br />
hat sich die „Varusschlacht<br />
– Museum und<br />
Park Kalkriese“ unter anderem<br />
verpflichtet, ab<br />
2013 die Räume nicht<br />
über 20 Grad zu heizen,<br />
Reinigungsmittel mit<br />
Ökosiegel einzusetzen<br />
und die Wasserspülkästen<br />
in den Toiletten Wasser sparend<br />
umzurüsten. <strong>Die</strong> Osnabrückhalle<br />
hat mit ihrem Umbau festgelegt,<br />
den Stromverbrauch bei der<br />
Beleuchtung herabzusetzen, regionale<br />
Produkte einzukaufen und<br />
für Barrierefreiheit zusorgen. Insgesamt<br />
müssen die Projektpartner<br />
jährlich Maßnahmen für sechs<br />
Handlungsfelder festlegen.<br />
Auch die umweltfreundliche<br />
Mobilität gehört dazu. So achten<br />
die Netzwerker darauf, dass Fahrgemeinschaften<br />
gebildet werden,<br />
ein Bus-Ticket angeboten wird,<br />
und sie können auf das Veranstaltungsticket<br />
der Deutschen Bahn<br />
zugreifen. <strong>Die</strong>ses kann sonst nur<br />
für einzelne Veranstaltungen ab<br />
500 Personen in Anspruch genommen<br />
werden –für die Netzwerker<br />
gilt diese Zahl inder Summe aller<br />
ihrer Tagungen und Kongresse pro<br />
Jahr, sodass ihre Teilnehmer für<br />
99 Euro aus der gesamten Republik<br />
anreisen können.<br />
In der Region gibt eskein vergleichbares<br />
Netzwerk zu dem in<br />
Foto:Heinz Krüssel<br />
Osnabrück. Aber es gibt einzelne<br />
Häuser, die Wert auf nachhaltiges<br />
Veranstaltungsmanagement legen,<br />
wie die Historisch-Ökologische<br />
Bildungsstätte (HÖB) in Papenburg,<br />
die 1988 eröffnet wurde.<br />
Nachhaltigkeit bezieht sich hier<br />
nicht allein auf ökologische Aspekte,<br />
wie energiesparende Technik,<br />
erneuerbare Energie, umweltschonendes<br />
Heizen und Speisen<br />
aus der Region. „Bei uns spielen<br />
auch soziale Aspekte eine große<br />
Rolle“, betont Thomas Südbeck,<br />
der Leiter der HÖB. Er<br />
nennt eine familienfreundliche<br />
Unternehmensführung und die<br />
Unterstützung von Langzeitarbeitslosen<br />
beim Wiedereinstieg in<br />
den Beruf. Darüber hinaus sei die<br />
HÖB sehr nah ander Natur. Wer<br />
also einen inspirierenden<br />
Spaziergang ins Grüne unternehmen<br />
möchte, der hat<br />
es nicht weit, meint Südbeck,<br />
dessen Haus über 100<br />
Betten und zwölf Seminarräume<br />
verfügt.<br />
„Wir haben noch kein spezielles<br />
Angebot“, sagt hingegen<br />
Florian Krebs zur Möglichkeit,<br />
in der neuen Emslandarena<br />
nachhaltig zutagen.<br />
Aber: „Es wird aufgebaut“,<br />
betont der Geschäftsführer<br />
der Emslandarena.<br />
Dann weist er darauf hin,<br />
dass umweltfreundliche Aspekte<br />
beim Bau durchaus eine<br />
Rolle gespielt hätten. So<br />
habe man sich während des<br />
Baus entschlossen, auf<br />
LED-Technik zusetzen. „Auf<br />
diese Weise können bis zu<br />
40 000 Tonnen CO2jährlich<br />
eingespart werden“, sagt<br />
Krebs über das Gebäude,<br />
das vor allem auf Konzerte,<br />
Entertainment- und Sportveranstaltungen,<br />
aber auch<br />
auf Kongresse und Business-Veranstaltungen<br />
ausgerichtet<br />
ist. Im Haus gebe es<br />
eine umweltfreundliche<br />
Heiztechnik und Hinweise<br />
für umweltfreundliches Verhalten<br />
der Gäste. So fordere er dazu<br />
auf, Fahrgemeinschaften zu<br />
den Veranstaltungen zubilden.<br />
Weitere Infos im Netz unter:<br />
www.gruen-tagen.de<br />
<strong>Die</strong> Osnabrückhalle,inder Diskussionenwie diesebei der Verleihung des<strong>Osnabrücker</strong> Friedendenspreises<br />
stattfinden, istneuerdingsnachhaltig ausgestattet.<br />
Foto: MichaelGründel