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Aus dem Fotoalbum …<br />
dass sie sich in der Ablösungsphase zwar<br />
oft missverstanden, aber immer auch angenommen<br />
und geliebt fühlten.<br />
Sebastian studiert seit zwei Jahren an einer<br />
internationalen Universität in Chiang<br />
<strong>Mai</strong>, Thailand und Anna seit 1 1 / 2 Jahren<br />
in Wien. Obwohl uns dabei mulmig war,<br />
haben mein Mann und ich ihren Wunsch,<br />
völlig eigenständig zu leben, mit ihnen<br />
diskutiert und schließlich akzeptiert und<br />
unterstützt. Interessanterweise sind wir<br />
uns jetzt näher als zuvor, der Umgang ist<br />
vertrauensvoll, wir haben regelmäßig Telefon-<br />
und E-mailkontakt und besuchen uns,<br />
soweit das geht. Auch die drei Kinder haben<br />
intensiven Kontakt miteinander.<br />
Eine Rückschau<br />
Meine Erfahrung zeigt, dass Kinder bei<br />
der Ablösung vom Elternhaus nicht gehindert,<br />
sie dabei aber auch nicht ganz<br />
alleine gelassen werden sollten. Wir können<br />
Rat und Hilfestellung anbieten, damit<br />
ihre Ablösung sie nicht in die falsche<br />
Richtung führt, indem wir ihnen unser<br />
eigenes Vertrauen in den tragenden Ur-<br />
grund unseres Lebens mitgeben.<br />
Dieses Vertrauen hilft ihnen auf<br />
dem Weg in die Eigenständigkeit,<br />
den Boden unter den Füßen zu<br />
behalten und sich an dem fest<br />
zu machen, was sie als Kind positiv<br />
in der Familie erlebt haben:<br />
Angenommensein, Geborgenheit,<br />
Liebe, Zuwendung und konstruk-ktiven<br />
Umgang mit Problemen und<br />
verschiedenen Meinungen. Wünsche und<br />
Worte des Kindes ernst zu nehmen und<br />
gelten zu lassen, sind wichtige Schritte<br />
auf dem gemeinsamen Weg, der das Loslassen<br />
und das Eigene-Wege-Gehen mit<br />
einschließt. Rückblickend lassen sich für<br />
mich diese Erfahrungen schlüssig formulieren,<br />
der Weg dahin war jedoch holprig.<br />
„So können die sich ändern!“ Die beiden<br />
älteren Kinder können die Bedeutung dieser<br />
Worte jetzt nachvollziehen und fragen<br />
ihre ‚alten’ Eltern, wenn sie Rat benötigen.<br />
Eva, die jüngste Tochter, steht vor dem Abitur,<br />
wohnt noch zuhause und ist noch auf<br />
der Suche nach ihrer Zukunft, nach dem<br />
was sie ausmacht. Sie muss noch etwas<br />
warten, bis „die sich ändern“.<br />
die Hisch-Kinder heute!<br />
Maria Hisch<br />
Geboren 1959 in Bürgstadt • Sozialpädagogin<br />
• Auslandseinsatz:<br />
1980–83 Brasilien, 1983–84<br />
Thailand, 1985–88 Äthiopien für<br />
das DAHW (mit ihrem Mann), 1990–94 Tansania<br />
• DAHW-Schulreferentin für „Globales<br />
Lernen“ • Verheiratet • 3 Kinder