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zugleich, dass nicht jeder aktiv im Dienst<br />
der Evangelisierung stehen kann und dass<br />
fi nanzielle Unterstützung einen wichtigen<br />
Teil des Ganzen ausmacht.<br />
Die Reisebrüder fanden nicht nur offene<br />
Türen, sondern auch offene Herzen: Sie<br />
fanden Menschen, die das, was sie hatten,<br />
mit den Missionaren teilten. Darüber<br />
hinaus waren die Benediktiner-Brüder für<br />
ihr offenes Ohr bekannt. So gab man ihnen<br />
nicht nur Gebetsanliegen mit auf den<br />
Weg, sondern bat sie auch um Rat und<br />
Beistand, wenn der eigene Pfarrer nicht<br />
greifbar war. Zurück zu Hause in Schuyler,<br />
ging die Arbeit weiter: Die Reisebrüder sortierten<br />
Tausende von Geburtstagsgrüßen<br />
für das kommende Jahr ein. Diese Grüße,<br />
ein Telefonanruf oder ein kurzer Gruß nach<br />
einem Besuch waren einfache Gesten, die<br />
die Bindung entscheidend vertieften. Getragen<br />
waren all diese Aktivitäten durch<br />
die Regel des Hl. Benedikt einer gesunden<br />
Balance aus Ora und Labora.<br />
Zu Beginn der 1970er Jahre stand Schuyler<br />
vor neuen Herausforderungen: Die<br />
Reisetätigkeit rückte zugunsten von <strong>Mai</strong>ling-Aktionen<br />
in den Hintergrund. Schon<br />
damals verschickten die Mönche jährlich<br />
vier Rundschreiben an annähernd 60000<br />
Wohltäter. So wurde bald ein neues Gebäude<br />
nötig. Dank einer Privatspende von 15<br />
Morgen Land auf dem „Fuller Hill“ nördlich<br />
von Schuyler konnte man im Januar 1978<br />
mit dem Bau beginnen. Im September<br />
1979 konnten die Benediktiner einziehen,<br />
die Weihe vollzog Abt Bonifaz Vogel.<br />
Neue Wege – Neue Aufgaben<br />
Auch Abt Fidelis Ruppert war dem Haus in<br />
den USA sehr verbunden. Jedes Jahr verbrachte<br />
er mindestens eine Woche bei den<br />
Mitbrüdern in Schuyler. Er ermutigte die<br />
Mönche, ihre monastische Berufung treu<br />
zu leben, hoffnungsvoll in die Zukunft zu<br />
blicken, für neue Aufgaben offen zu sein<br />
und die Türen für neue Berufungen vor<br />
Ort zu öffnen. Zum 50-jährigen Jubiläum<br />
benediktinischer Präsenz in Schuyler im<br />
Jahr 1985 erhob er das Missionshaus zu<br />
einem abhängigen Priorat. Zugleich wurde<br />
der einst „Fuller Hill“ genannte Hügel in<br />
„Mission Hill“ umbenannt. Die ortsansässige<br />
Bevölkerung trug damit dem Auftrag<br />
des Benedict Mission House als Missionsprokura<br />
für Missionare und junge Kirchengemeinden<br />
in der ganzen Welt Rechnung.<br />
Nicht zuletzt auch unter dem Einfl uss von<br />
Abt Fidelis wandelte sich das<br />
Missionsbüro zunehmend<br />
zum Kloster, in dem die Feier<br />
der Liturgie und der Gebetszeiten<br />
noch mehr Gewicht erhielt.<br />
Abt Fidelis war es auch,<br />
der die Gemeinschaft in Schuyler<br />
ermutigte, den Menschen<br />
nach Jahrzehnten der Solidarität<br />
und Hilfsbereitschaft etwas<br />
zurückzugeben und den<br />
Bau eines Exerzitienhauses in<br />
Angriff zu nehmen. Am 1. Juli<br />
1997 konnte das St. Benedict<br />
Center als ökumenisches Exerzitien-<br />
und Bildungshaus<br />
eröffnet werden. In einer Atmosphäre<br />
aus Gebet, Ruhe<br />
und Erneuerung können hier<br />
Menschen, die nach persönlichem<br />
und spirituellem<br />
Wachstum suchen, benediktinische<br />
Gastfreundschaft<br />
und Spiritualität erleben. Seit<br />
der Eröffnung des Hauses Luftaufnahme von Kloster (unten) und Exerzitienhaus (oben)<br />
kommen alljährlich unzählige<br />
Menschen aller gesellschaftlichen<br />
Schichten nach<br />
Schuyler. Mit dem Bau eines<br />
weiteren Gebäudefl ügels mit<br />
Einzelzimmern stehen heute<br />
100 Betten zur Verfügung.<br />
Gleichzeitig richteten die<br />
Mitbrüder das El-Puente-<br />
Büro ein, ein Hilfsangebot<br />
für lateinamerikanische Einwanderer.<br />
Zudem spielen die<br />
Benediktiner auch weiter eine<br />
wichtige Rolle in der Seelsorgelandschaft<br />
von Nebraska:<br />
Örtliche Pfarreien nehmen<br />
gerne die Unterstützungsangebote<br />
wahr, vor allem die Br. Tobias, Br. Andrew<br />
Hintere Reihe v.l.n.r.: P. Paul, Br. Vianney, P. Thomas,<br />
Beicht- und Versöhnungsgottesdienste<br />
im Advent und in<br />
Vordere Reihe v.l.n.r.: P. Volker, P. Prior Germar, Br. Damian<br />
der Fastenzeit sowie die Angebote<br />
für Jugendliche.<br />
Für die Menschen dasein<br />
Derzeit zählt die Gemeinschaft in Schuyler<br />
acht Mitbrüder: P. Germar Neubert (Prior),<br />
P. Volker Futter (Cellerar, Missionsprokurator,<br />
Betreuung der Oblaten), P. Thomas<br />
Leitner (Leiter des Exerzitienhauses), P. Paul<br />
Kasun (El Puente), Br. Vianney Rentmeister,<br />
Br. Tobias Dammert (Prokura-Mitarbeiter,<br />
Berufungspastoral), Br. Andrew Fuller<br />
(Buchladen), Br. Damian Cayetano (Berufungspastoral,<br />
Webmaster). Gemeinsam<br />
wollen sie all den Menschen dienen, die<br />
ins Priorat Christkönig kommen. Vor allem<br />
aber wollen sie auch künftig durch ihre<br />
Arbeit im Missionsbüro den Menschen die<br />
Hand reichen, die auf der Schattenseite<br />
des Lebens stehen.