Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus

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Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital Struktur der Studie C Struktur der Studie Wenn das Humankapital ein zentraler Erfolgsfaktor in der Wissensgesellschaft ist, muss es das Ziel sein, ihm auch einen zentralen Platz in der nachhaltigen strategischen Ausrichtung und in der Unternehmensberichterstattung zuzuweisen. Wenn es einen solchen zentralen Platz einnehmen soll, muss es in Korrelation zu den anderen Werten stehen, die in dieser Berichterstattung ausgewiesen werden. Wenn dieser Zusammenhang hergestellt werden soll, reichen qualitative Werte, insbesondere Personalkennzahlen, nicht aus: Sie ermöglichen nur den Vergleich zwischen der Humankapitalausstattung einzelner Unternehmen, aber nicht zwischen Human-, Sachkapitalausstattung sowie anderen immateriellen Werten ein und desselben Unternehmens. Wenn qualitative Werte nicht ausreichen, muss die Humankapitalbewertung auf einen monetären Wert abzielen. Dazu will diese Studie beitragen. Dafür wurden in der Untersuchung die Humankapitalwerte einzelner Beschäftigtengruppen mehrerer Unternehmen nach zwei verschiedenen Bewertungskonzepten ermittelt: der Saarbrücker Formel und der PwC Advanced Human Capital Valuation. 1 Saarbrücker Formel In Zusammenarbeit mit Prof. Christian Scholz von der Universität Saarbrücken wurde ein Bewertungskonzept in der Praxis erprobt, das unter dem Begriff „Saarbrücker Formel“ Eingang in die Literatur gefunden hat. Nach diesem Konzept soll ein potenzieller Bilanzwert für Humankapital ermittelt werden, der dadurch entsteht, dass eine Mitarbeitergruppe definierte Funktionen wahrnehmen kann, ein bestimmtes Wissen erworben hat und eine nachweisbare Motivation aufweist. Bewertet werden soll ein Leistungspotenzial, das einen „Wert an sich“ darstellt – also unabhängig von der konkreten Nutzung durch das Unternehmen ist. Ob ein Unternehmen das Potenzial, über das seine Mitarbeiter verfügt, auch tatsächlich optimal nutzt, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, die häufig mit dem eigentlichen Humankapital nicht im Zusammenhang stehen. In die Sprache der Rechnungslegung übersetzt, wird damit ein Bilanzwert erzielt, der den Verkehrswert von Humankapital widerspiegelt, also den Wert, den ein externer Dritter für eine Mitarbeitergruppe zu zahlen bereit wäre. Unabhängig von der scheinbaren Unangemessenheit der Sprachwahl, existiert für vereinzelte Mitarbeitergruppen bereits ein solcher Verkehrswert, beispielsweise für Profi-Fußballer, Models und Schauspieler, aber auch für Investmentbanker (sowohl einzeln als auch im Team). Entsprechend den Bilanzierungsvorschriften handelt es sich bei der Saarbrücker Formel am ehesten um einen modifizierten Kosten- bzw. Investitionskostenansatz. Gleichzeitig beansprucht die Saarbrücker Formel, ein den personalwirtschaftlichen Anforderungen eher angemessenes Bewertungsverfahren vorzulegen. Damit wird auch eine strategische Komponente angestrebt, die aus dem Bewertungsverfahren Steuerungselemente für die Wertsteigerung ableiten will. 17
Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital Struktur der Studie 2 PwC Advanced Human Capital Valuation Das Bewertungskonzept der Advanced Human Capital Valuation (AHCV) soll den Anteil des Humankapitals am Gelingen des Unternehmenserfolgs ausweisen, ermittelt also den Beitrag des Humankapitals zum Unternehmenswert. AHCV ist den Grundlagen der Unternehmensbewertung verpflichtet und basiert auf der Ertragswertmethode, da es die humankapitalspezifischen Anteile an den zukünftigen Erträgen eines Unternehmens ermitteln soll. Gemäß der erarbeiteten Definition ist: Humankapital das Wissen, die Fähigkeit und die Kompetenz aller Mitarbeiter eines Unternehmens, die aufgrund ihrer humanspezifischen Mitarbeiterleistung einen Beitrag zum Unternehmenswert erbringen. Das Humankapital entspricht dem Barwert aller zukünftigen Ergebnisse, die nur aufgrund einer bestimmten personellen Leistungsfähigkeit (Humanvermögen) erzielt werden kann. 3 Teilnehmer der Studie Insgesamt haben 18 DAX-Unternehmen (siehe Auflistung auf S. 7) in den verschiedenen Phasen der Studie mitgewirkt. Wir danken den jeweiligen Ansprechpartnern ganz herzlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die vielfältigen Anregungen. Die Phase 1 zur Saarbrücker Formel wurde in enger Zusammenarbeit mit Prof. Christian Scholz durchgeführt. Hier haben wir ein Höchstmaß an Objektivität in den Bewertungsergebnissen dadurch erzielt, dass PwC und die Universität Saarbrücken auf gleicher Datenbasis unabhängig voneinander gerechnet haben. Von 13 Unternehmen liegen auswertbare Daten für eine Humankapitalbewertung nach der Saarbrücker Formel vor. Das Bewertungsverfahren nach der AHCV-Methode wurde in Phase 2 entwickelt. Hier konnte also nicht auf ein bereits vorliegendes Bewertungsverfahren zurückgegriffen werden. Die Entwicklung und Erprobung des Bewertungsmodells wurde in Zusammenarbeit mit zwei DAX Unternehmen durchgeführt. Aus Gründen der Vertraulichkeit werden diese nicht namentlich genannt, sondern als zwei Fallstudien dargestellt. Es handelt sich dabei um zwei dienstleistungsorientierte Unternehmen, die auf der einen Seite über keine nennenswerten materiellen Vermögenswerte verfügen und auf der anderen Seite eher auch von materiellen Vermögenswerten geprägt sind, so dass die Ermittlung der Möglichkeit eines Beitrags durch Humankapital von besonderem Interesse war. 18
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