Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus
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<strong>Unternehmensstudie</strong>: <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong><br />
Phase I – Erprobung der Saarbrücker Formel<br />
3.5 Auswirkungen auf den <strong>Humankapital</strong>wert nach<br />
der Saarbrücker Formel<br />
Das Marktgehalt wird per Definition für jedes Unternehmen in gleicher Höhe in der Berechnung<br />
des <strong>Humankapital</strong>wertes berücksichtigt. Damit übt eine tendenziell höhere oder<br />
geringere Vergütung im Vergleich zum Durchschnitt (Marktgehalt) keinen Einfluss auf die<br />
Höhe des <strong>Humankapital</strong>wertes aus. Lediglich das „relativ“ hohe Marktgehalt der hochqualifizierten<br />
Beschäftigtengruppe wird im Vergleich zu geringer vergüteten Beschäftigtengruppen<br />
einen ceteris paribus höheren <strong>Humankapital</strong>wert entstehen lassen.<br />
3.6 Input Parameter Wissensrelevanzzeit (w i ) und<br />
Betriebszugehörigkeit (b i )<br />
Der Quotient aus Wissensrelevanzzeit und Betriebszugehörigkeit stellt den Abschmelzungsfaktor<br />
dar, der für die <strong>Bewertung</strong> des immateriellen Gutes <strong>Humankapital</strong> angesetzt<br />
wird. Dies ist deshalb notwendig, weil das erlernte und ins Unternehmen eingebrachte Wissen<br />
stetigen Veränderungen unterliegt. Der „w i /b i – Faktor“ geht dabei zunächst <strong>von</strong> einer<br />
natürlichen Veränderung des Wissens aus, die nicht durch Investitionen gesteuert wird.<br />
In die Wissensrelevanz gehen zwei gegenläufige Parameter ein: Die Gültigkeit des Fachwissens<br />
nimmt mit der Zeit ab, das Erfahrungswissen wächst mit der Zeit an (idealisierte<br />
Verlaufskurve). Aus beiden Parametern entsteht Wissensrelevanz, die sich über die Dauer<br />
der Betriebszugehörigkeit entsprechend verändert. Folgende <strong>Bewertung</strong>smöglichkeiten<br />
für die Maßgröße wurden in der Studie verwendet:<br />
• Prisma: Die Wissensrelevanzzeit ist im System der Saarbrücker Formel – theoriebasiert<br />
abgeleitet – als berufsspezifischer Normwert vorgegeben, der sich aus differenzierten<br />
Wissensverlaufskurven ergibt<br />
• PwC: Quotient aus Wissensrelevanz und Betriebszugehörigkeit<br />
Zusätzlich gibt es mindestens noch ein weiteres Berechnungsverfahren:<br />
• Quotient aus Wissensrelevanz und Zugehörigkeit zur Beschäftigtengruppe<br />
3.7 Auswirkungen auf den <strong>Humankapital</strong>wert nach<br />
der Saarbrücker Formel<br />
Je geringer der Quotient desto geringer wird ceteris paribus der <strong>Humankapital</strong>wert<br />
entsprechend der Saarbrücker Formel sein. Das impliziert einen entsprechend hohen<br />
Investitionsaufwand für die Erhaltung und die Ausweitung des Wissens und damit der<br />
Wissensrelevanzzeit.<br />
Anzumerken ist, dass lediglich ein Unternehmen einen Quotienten <strong>von</strong> nahezu 1 erreicht.<br />
Diese Ausnahme ist deshalb möglich, da die Firmenhistorie eher jung ist und in der<br />
relevanten Berufsgruppe die Beschäftigten wahrscheinlich häufiger ein Unternehmen<br />
wechseln. Bei den meisten anderen Unternehmen führte die lange durchschnittliche<br />
Betriebszugehörigkeit zu einem hohen Abschmelzungseffekt.<br />
Diese Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass es für die Berechnung des<br />
Abschmelzungsfaktors aussagekräftiger wäre, statt des Faktors „Betriebszugehörigkeit“<br />
die Dauer der Zugehörigkeit zur jeweiligen Funktionsgruppe zu betrachten. Erst dadurch<br />
kann das für die Wissensrelevanzzeit wichtige Erfahrungswissen angemessen<br />
berücksichtigt werden.<br />
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