Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus
Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus
Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Unternehmensstudie</strong>: <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong><br />
Phase II – Advanced Human Capital Valuation<br />
4 Personalspezifischer Ertragsanteil<br />
Zur Ableitung des personalspezifischen Ertragsanteils wurden die Umsätze der Unternehmen<br />
wie bei der Ermittlung des HC-ROI um die nicht den Mitarbeitern zurechenbaren<br />
Anteile bereinigt.<br />
Als Kosten sind alle operativen Kosten zu berücksichtigen, da diese unabhängig <strong>von</strong> der<br />
Personalqualität anfallen. Zusätzlich sind alle Personalkosten derjenigen Beschäftigtengruppen<br />
zu berücksichtigen, die als Werttreiber identifiziert wurden. Entsprechend der<br />
gesetzten Annahme betrifft das bei den hier untersuchten Unternehmen die Kosten der<br />
strategisch relevanten Gruppe D.<br />
Die als Residuum aus Ertrag und Aufwand ermittelten Unternehmenserträge sind zu versteuern,<br />
um eine <strong>Bewertung</strong>sidentität mit dem Kapitalisierungszinssatz zu gewährleisten.<br />
Wir haben vereinfachend die für 2005 in Deutschland empirisch ermittelte Unternehmenssteuer<br />
<strong>von</strong> 38,3 % angesetzt.<br />
Der personalspezifische Ertragsanteil der Beschäftigtengruppe D am Unternehmensertrag<br />
nach Unternehmenssteuer ergibt sich durch die Gewichtung mit dem für<br />
Gruppe D ermittelten Anteil des HC Returns. Dabei wurde aufgrund der Relation zu<br />
einem Euro Investition eine Prozentidentität unterstellt: Ein HC-Return <strong>von</strong> 0,14 für<br />
Gruppe D im Unternehmen A bedeutet, dass 14 % der gesamten auf diese Weise<br />
berechneten Unternehmenserträge auf Gruppe D entfallen. Für Unternehmen B liegt<br />
dieser Satz demzufolge bei 8 %.<br />
Auf Basis der Ergebnisplanungen im Detailplanungszeitraum (Phase I) wird abschließend ein<br />
nachhaltiges Ergebnis abgeleitet. Um außerordentliche und einmalige Einflüsse nicht zu<br />
berücksichtigen, wurden hierfür die Mittelwerte der Jahre 2006 bis 2009 als Basis für 2010 verwendet<br />
und für die Zeit danach (Phase II) ein nachhaltiges Wachstum <strong>von</strong> 1,0 % unterstellt.<br />
5 Ermittlung des <strong>Humankapital</strong>werts<br />
Um den Ertragswert der Beschäftigtengruppe D (und damit den gesetzten Annahmen<br />
entsprechend den <strong>Humankapital</strong>wert des Unternehmens) zu ermitteln, müssen die<br />
periodischen Ertragsanteile mit dem humankapitalspezifischen Kapitalisierungszinssatz<br />
auf den <strong>Bewertung</strong>sstichtag diskontiert werden. Relevanter <strong>Bewertung</strong>sstichtag für die<br />
Studie ist der 31. Dezember 2005.<br />
Da absolute Beträge für Vergleiche mit anderen Unternehmen oder Branchen nicht geeignet<br />
sind, muss der <strong>Humankapital</strong>wert für diese Zwecke durch die für die Gruppe D<br />
ermittelte Anzahl <strong>von</strong> Beschäftigten (FTE) geteilt werden, um so den durchschnittlichen<br />
<strong>Humankapital</strong>-Wert pro Mitarbeiter zu erhalten.<br />
Die Ergebnisse der beiden untersuchten Unternehmen zeigen hier stark divergierende<br />
Werte: Während Unternehmen A einen durchschnittlichen <strong>Humankapital</strong>wert <strong>von</strong><br />
4,28 Millionen Euro pro Mitarbeiter erreichte, ergab die Berechnung bei Unternehmen B<br />
0,72 Millionen Euro pro Mitarbeiter. Ein direkter Vergleich dieser beiden Werte ist aufgrund<br />
des Pilotcharakters der Studie nur eingeschränkt aussagekräftig.<br />
Eine andere Vergleichsmöglichkeit ergibt sich durch das Verhältnis <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong>wert<br />
zum Gesamtwert des Eigenkapitals. Dieses kann vereinfachend für die vorliegende Studie<br />
als der Marktkapitalisierung entsprechend angenommen werden. Diese wurde zum 31.<br />
Dezember 2005 den geprüften Geschäftsberichten entnommen.<br />
Für Unternehmen A beträgt der errechnete <strong>Humankapital</strong>wert 16,4 % des Marktwerts<br />
des Eigenkapitals, bei Unternehmen B ergibt sich ein <strong>Humankapital</strong>wert in Höhe <strong>von</strong><br />
35,0 % des Marktwerts des Eigenkapitals.<br />
41