Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus
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<strong>Unternehmensstudie</strong>: <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong><br />
Grundfragen der <strong>Humankapital</strong>bewertung<br />
A Grundfragen der <strong>Humankapital</strong>bewertung<br />
1 „Unwort“ und „Zauberwort“<br />
Die <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong> spaltet die Geister. Zwischen Befürwortern und Gegnern<br />
tobt seit Jahren ein erbitterter Streit um die Möglichkeiten und Grenzen dieser <strong>Bewertung</strong>.<br />
So berufen sich die einen auf die Notwendigkeit einer nachhaltigen Berichterstattung oder<br />
sehen im „<strong>Humankapital</strong>ismus“ gar die Überwindung des jahrhundertealten Konflikts<br />
zwischen Kapital und Arbeit, während die anderen auf die Unmöglichkeit der monetären<br />
<strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> Menschen verweisen oder finstere Machenschaften des Weltkapitals argwöhnen.<br />
Die Debatte um das „Unwort“ <strong>Humankapital</strong> bildete den vorläufigen Höhepunkt<br />
dieses Schlagabtausches. In der allgemeinen Begriffsverwirrung gelingt es Unternehmen<br />
derzeit recht gut, ihre immateriellen Vermögenswerte zu einem gut gehüteten Geheimnis zu<br />
machen. Während Investoren und andere Stakeholder in der Bilanz Auskunft über den Wert<br />
diverser materieller Anlage- und Umlaufvermögen bekommen, ist die Information über<br />
immaterielle Vermögenswerte – und insbesondere über das <strong>Humankapital</strong> eines Unternehmens<br />
– eher spärlich, häufig mehr verwirrend als aufklärend.<br />
PricewaterhouseCoopers (PwC) hat das Thema der <strong>Humankapital</strong>bewertung im Rahmen<br />
eines umfassenden Konzepts zur <strong>Bewertung</strong> immaterieller Vermögenswerte aufgegriffen<br />
und gemeinsam mit DAX-Unternehmen in der Praxis erprobt: Theoretisch als tragfähig<br />
angesehene <strong>Bewertung</strong>smaßstäbe für <strong>Humankapital</strong> wurden dabei auf Validität ihrer<br />
Ergebnisse und auf praktische Einsetzbarkeit des Verfahrens hin getestet. Die hier vorgelegten<br />
Ergebnisse beruhen auf Analysen, die gemeinsam mit den Unternehmen seit<br />
Mitte 2005 durchgeführt wurden.<br />
Wir danken folgenden Unternehmen für ihre Unterstützung und aktive Diskussion:<br />
adidas AG<br />
Allianz AG<br />
ALTANA PHARMA AG<br />
BAYER AG<br />
BMW AG<br />
Commerzbank AG<br />
Daimler Chrysler AG<br />
Deutsche Bank AG<br />
Deutsche Börse AG<br />
Deutsche Lufthansa AG<br />
Deutsche Post AG<br />
Deutsche Telekom AG<br />
Henkel KGaA<br />
Hypovereinsbank AG<br />
Infineon Technologies AG<br />
Linde AG<br />
SAP AG<br />
Siemens AG<br />
2 Warum muss <strong>Humankapital</strong> bewertet werden?<br />
Die Industriegesellschaft wird Vergangenheit. Das Zeitalter der Wissensgesellschaft hat<br />
begonnen. Das entscheidende Kapital eines Unternehmens steckt nicht so sehr in seinen<br />
Produktionskapazitäten, als vielmehr in seinen Köpfen. In rasanter Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
werden Geschäfts- und Organisationsmodelle umgestülpt – wer gestern<br />
noch als Kriegselefant gefürchtet wurde, wird heute als Dinosaurier belächelt. Beim<br />
permanenten Vordringen in neue (Vorstellungs-) Dimensionen ist Irrtum nicht nur nicht<br />
ausgeschlossen, sondern geradezu Programm. Die kollateralen Schäden dieser Irrtümer<br />
für Investoren, Mitarbeiter und Kunden sind häufig beträchtlich und meist völlig unerwartet.<br />
Auch in der Frühzeit der Industriegesellschaft gab es solche Phasen großer Volatilität, wenn<br />
Basis-Innovationen sich anschickten, Wirtschaft und Gesellschaft zu revolutionieren. In den<br />
Jahren vor dem Schwarzen Freitag <strong>von</strong> 1929 begeisterte sich die Wall Street an der New<br />
Economy, die durch Autoindustrie und Fließbandproduktion gekennzeichnet war, und dem<br />
Boom der Eisenbahngesellschaften folgte 1873 der Gründerkrach in Europa. Eine Folge<br />
solcher Schocks waren jeweils Reformen der Unternehmens- und Finanzberichterstattung:<br />
Investoren und Stakeholder wollen wissen, welche Innovationen Anspruch auf<br />
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