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Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus

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<strong>Unternehmensstudie</strong>: <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong><br />

Phase II – Advanced Human Capital Valuation<br />

Um die HC Returns um außerordentliche und einmalige Einflüsse zu bereinigen, haben wir<br />

jeweils einen Mittelwert der für 2003 bis 2005 ermittelten HC-Returns errechnet. Bei Vorliegen<br />

eines Businessplans wäre der HC-Return für das jeweilige Geschäftsjahr hieraus<br />

abzuleiten.<br />

Unternehmen A, das in der Finanzbranche tätig ist, hat geringe operative Kosten, da<br />

die Dienstleistungen ohne hohe Investitionen in Anlagegüter erbracht werden. Stattdessen<br />

entstehen Unternehmen B für den Betrieb der kapitalintensiven Maschinen und<br />

Anlagen deutlich höhere operative Kosten. Somit fallen die erreichten HC-Returns aufgrund<br />

der Geschäftsmodells grundsätzlich geringer aus als bei Unternehmen A; A<br />

erreicht im Durchschnitt der drei betrachteten Jahre einen HC-Return <strong>von</strong> 0,46: Ein in<br />

<strong>Humankapital</strong> investierter Euro erzielte also einen Gewinn <strong>von</strong> 46 Cent. Unternehmen B<br />

erzielte einen durchschnittlichen HC-Return <strong>von</strong> 0,32.<br />

2.2 Berücksichtigung des Businessplans<br />

Die Ableitung des Werts eines Unternehmens erfolgt grundsätzlich aus seiner Eigenschaft<br />

durch Zusammenwirken aller die Ertragskraft beeinflussenden Faktoren finanzielle Überschüsse<br />

für die Unternehmenseigner zu erwirtschaften. Dabei stellt die Prognose der künftigen<br />

finanziellen Überschüsse die Kernaufgabe jeder Unternehmensbewertung dar. Die in<br />

der Vergangenheit erwiesene Ertragskraft dient im Allgemeinen als Ausgangspunkt für<br />

Plausibilitätsüberlegungen. Dabei sind bei der <strong>Bewertung</strong> nur diejenigen Überschüsse zu<br />

berücksichtigen, die in bereits eingeleiteten Maßnahmen oder einem dokumentierten<br />

Unternehmenskonzept ihren Niederschlag gefunden haben. Sofern die Ertragsaussichten<br />

aus unternehmensbezogenen Gründen bzw. aufgrund veränderter Markt- und Wettbewerbsbedingungen<br />

zukünftig andere sein werden, sind die erkennbaren Unterschiede<br />

ebenfalls zu berücksichtigen. Aufbauend auf diesen Überlegungen wird ein Businessplan<br />

bzw. eine Planungsrechnung für das Unternehmen erstellt.<br />

Die Businesspläne bzw. die Planungsrechnungen sind in Abstimmung mit dem Unternehmen<br />

im Hinblick auf Konsistenz der Prämissen und Stichhaltigkeit sowie vor dem<br />

Hintergrund <strong>von</strong> Erfahrungswerten und Marktanalysen zu plausibilisieren. Der Businessplan<br />

ist der Gradmesser für den zukünftigen Erfolg. Steigen beispielsweise die Einkaufspreise,<br />

verringert dies ceteris paribus den zukünftigen Überschuss und damit auch den Ertragswert<br />

des <strong>Humankapital</strong>s. Dieser Zusammenhang, obwohl kausal nicht begründbar, ist<br />

durchaus gewollt: Denn es liegt am <strong>Humankapital</strong> und hier insbesondere am Management,<br />

das Unternehmen so zu steuern und Veränderungen in der Zukunft zu antizipieren, dass<br />

mittel- und langfristig die angestrebten Unternehmensziele und damit Gewinnziele erreicht<br />

werden. Hierauf geht das vorgeschlagene <strong>Bewertung</strong>sverfahren ein. Dabei ist im Rahmen<br />

der <strong>Bewertung</strong> <strong>von</strong> <strong>Humankapital</strong> vor allem zu berücksichtigen, dass nicht der gesamte<br />

Unternehmensumsatz dem <strong>Humankapital</strong> zugeschrieben werden kann. Denn es ist unbestritten,<br />

dass auch andere immaterielle Vermögenswerte zum Unternehmenswert beitragen.<br />

Zwar sind sie auch <strong>von</strong> Mitarbeitern geschaffen worden, dennoch entfaltet sich ihre<br />

Wirkung aufgrund eines eigenen Wertes.<br />

Ähnlich der Vorgehensweise bei der Ermittlung des historischen HC-ROI muss deshalb<br />

auch eine Bereinigung der Umsätze im Businessplan bzw. in den Planungsrechnungen<br />

vorgenommen werden. Im ersten Schritt muss der Businessplan dem üblichen<br />

<strong>Bewertung</strong>svorgehen folgend um andere, einmalige Sondereinflüsse bereinigt werden.<br />

Weiterhin müssen die Umsatzbeiträge anderer immaterieller Werte <strong>von</strong> den Unternehmensumsätzen<br />

abgezogen werden. In den vorliegenden Fällen sind dies insbesondere<br />

Marken- und Patentwerte.<br />

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