Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital - PwCPlus

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Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital Phase I – Erprobung der Saarbrücker Formel FTEs, dem Marktgehalt und dem Quotienten aus Wissensrelevanzzeit und Beschäftigungsdauer. Damit ist die Wertaufholung immer nur in gewissem Umfang möglich. Sinkt insbesondere der Quotient wi/bi, sind hohe Personalentwicklungsaufwendungen für die Werterhaltung notwendig. Für die weitere Diskussion ergeben sich hieraus zwei mögliche Konsequenzen: Zum einen wäre zu untersuchen, ab welchem w i /b i -Verhältnis die Investitionen in Personalentwikklung Aufwand und Nutzen nicht mehr rechtfertigen. Zum zweiten wäre zu diskutieren, ob die Parameter der Saarbrücker Formel angepasst werden müssen. PE i /FTE-Werte 25000 20000 15000 10000 5000 0 A B C D E F G H I J K L M Abb. 5 Unternehmen PE i /FTE-Werte der Teilnehmer nach PwC-Berechnung. Quelle: Eigene Darstellung 3.10 Input Parameter Motivation – Commitment – Retention (M i ) Motivation ist, ebenso wie die Verpflichtung gegenüber dem Unternehmen (Commitment) und die grundsätzliche Bereitschaft, auch morgen noch im Unternehmen zu arbeiten (Retention), der wichtigste Beitrag des Mitarbeiters, sein vorhandenes Wissen zielführend einzusetzen. Deshalb kann durch den Motivationsfaktor der Kapazitätswert entscheidend beeinflusst werden: Im Extremfall kann der Wert vollständig vernichtet oder verdoppelt werden. Folgende Bewertungsmöglichkeiten für die Maßgröße wurden in der Studie verwendet: • Prisma: Motivation – Commitment – Retention wird im Rahmen der Bewertung durch eine eigene Befragung ermittelt. • PwC und Prisma: Motivation – Commitment – Retention wird auf der Basis vorhandener Befragungen ermittelt und in die Bewertung eingebracht. Zusätzlich gibt es mindestens noch ein weiteres Berechnungsverfahren: • Motivation – Commitment – Retention werden auf der Basis von Personalkennzahlen ermittelt. Bei einem Unternehmen konnte der Motivationswert wegen fehlender Angaben nicht berechnet werden – hier wurde ein Schätzwert verwendet. 27
Unternehmensstudie: Bewertung von Humankapital Phase I – Erprobung der Saarbrücker Formel 3.11 Auswirkungen auf den Humankapitalwert nach der Saarbrücker Formel Der Motivationswert als zweiter Term der Saarbrücker Formel hat aufgrund seiner multiplikativen Verknüpfung mit dem ersten Term den größten Einfluss als Einzelwert auf die Höhe des Humankapitals. Damit wird der Motivation die höchste Bedeutung bei der Bestimmung des Humankapitals zugeordnet. Die hohen Motivationswerte in der Studie sind bereits aufgrund der relativ hohen Hierarchieebene, der die Funktionen der Beschäftigtengruppe zugeordnet sind, zu erwarten gewesen. Die Führungskräfte in dieser Ebene sind in der Regel stark dem Unternehmen verpflichtet und haben eine hohe Motivation. 4 Ergebnisse und Interpretation Die unabhängig voneinander durchgeführten Bewertungen durch PwC und Prisma führen bei der Betrachtung des absoluten Humankapitalwerts zu ähnlichen Werten. Allerdings ist hierbei zu berücksichtigen, dass die absoluten Humankapitalwerte stark von der jeweiligen Anzahl der FTE in der Beschäftigtengruppe abhängen. Für eine vergleichende Betrachtung wäre die Betrachtung der relativen Werte (Humankapitalwert je FTE) sinnvoll. Der Abschmelzungsfaktor und die Motivation haben den höchsten Einfluss auf den relativen Humankapitalwert. Im Sinne der Saarbrücker Formel muss die Personalstrategie entsprechend der Berechnungsergebnisse fast immer einen wesentlichen Fokus auf die Steigerung der Personalentwicklungsinvestitionen haben. 4.1 Szenarien Um die Wertveränderungen der Formelergebnisse bedingt durch unterschiedliche Einflussnahme auf die Inputparameter deutlicher nachzeichnen zu können, haben wir zwei Szenarien berechnet. Dabei wurden die in der Studie berechneten Durchschnittswerte für alle Inputparameter der Saarbrücker Formel als Ausgangspunkt herangezogen. Szenario A untersucht die wertmäßige Veränderung des Humankapitals, wenn die Beschäftigungsdauer um ein Jahr steigt und alle übrigen Werte konstant bleiben. Der Abschmelzungsfaktor sinkt in diesem Fall von 0,42 auf 0,39. Soll der Humankapitalwert konstant bleiben, so wäre ceteris paribus eine Verdopplung des Investments in Personalentwicklung erforderlich. Pro Mitarbeiter in der untersuchten Beschäftigtengruppe ergäbe sich ein Mehraufwand für Personalentwicklung von 8.419 Euro. Szenario B betrachtet den Abschmelzungsfaktor und bestimmt das notwendige Investitionsvolumen, um einen Wert von 1,0 zu erreichen – also der Betrag, der einen Wertverlust des zur Verfügung stehenden Wissens verhindert. Für unser rechnerisches Durchschnittsunternehmen wären damit jährliche Personalentwicklungsinvestitionen von ca. 17,2 Mio. Euro verbunden – fast 100.000 Euro je Mitarbeiter. Die Motivation, als mathematisch bedeutendster Faktor der Formel, kann auch im besten Fall nur einen Abschmelzungsfaktor >= 0,5 ausgleichen, da Motivation definitionsgemäß maximal einen Wert von 2 annehmen kann. Sinkt der Abschmelzungsfaktor weiter und sind die Personalentwicklungsinvestitionen zur Werterhaltung nicht ausreichend, sinkt der Humankapitalwert unter den Personalaufwand. 28
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