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fdw Nr. 4 Dezember 2006 - Bund Freiheit der Wissenschaft eV

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Eigennutz und Gemeinwohl sind für<br />

ihn keine Gegensätze, son<strong>der</strong>n eine<br />

selbstverständliche Synthese.<br />

2. Schule und Elternhaus als<br />

Partner<br />

Lehrer und ihr Unterricht, Eltern und ihre<br />

Erziehungsarbeit stehen heute in <strong>der</strong><br />

vor<strong>der</strong>sten Kritiklinie, wenn es um Bildung<br />

und Bildungserfolg geht. Daß diese<br />

Gruppierungen beson<strong>der</strong>s angegriffen<br />

werden, unterstreicht ihre Schlüsselrolle<br />

und ihre große Bedeutung und<br />

beweist zugleich, daß ein vor wenigen<br />

Jahren noch undenkbarer Richtungswandel<br />

stattgefunden hat. Nicht Staatsallmacht<br />

ist <strong>der</strong> Heilsbringer, son<strong>der</strong>n<br />

Subsidiarität. Die kleinen Einheiten <strong>der</strong><br />

Gesellschaft – die Familie und die<br />

Schule – werden als die relevanten Motoren<br />

für eine erfolgreiche Zukunftsgestaltung<br />

angesehen. Die Persönlichkeit<br />

und die Hingabe des Lehrers, <strong>der</strong> Mutter<br />

und des Vaters sind wie<strong>der</strong> gefragt.<br />

Die Problemlösungen können auch<br />

nicht durch ein Nebeneinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> gar<br />

ein kämpferisches Gegeneinan<strong>der</strong> von<br />

Elternhaus und Schule gewonnen werden,<br />

son<strong>der</strong>n Kooperation in Partnerschaft<br />

bringt die synergetische Kraft,<br />

die gebraucht wird, um wie<strong>der</strong> eine<br />

Kultur- und Bildungsnation zu werden.<br />

In einer wechselseitigen Anerkennung<br />

<strong>der</strong> Bedeutung dieser Schlüsselgruppen<br />

für die Problemlösung liegt auch die<br />

große Chance, Autorität und Ansehen<br />

von Eltern und Lehrern in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

zu stärken und so die anstehenden<br />

Aufgaben besser erfüllen zu können.<br />

Negatives Verhalten ist nicht unter<br />

den Teppich <strong>der</strong> Gleichgültigkeit zu fegen,<br />

son<strong>der</strong>n ist deutlich zu kritisieren<br />

und auch mit Sanktionen zu belegen.<br />

Aber dieses Land ist trotz aller offensichtlichen<br />

Schwachstellen, Mängel<br />

und Probleme keine Wüste voller Not,<br />

Elend und Leere, son<strong>der</strong>n es gibt eine<br />

Riesenfülle großartiger Beispiel für erfolgreiches<br />

Erziehen, Lehren und Lernen.<br />

Diese Positivbeispiele müßten solange<br />

in <strong>der</strong> ganzen Gesellschaft anerkannt<br />

und verbreitet werden, bis das<br />

heute noch Exzeptionelle zur Selbstverständlichkeit<br />

geworden ist. ■<br />

Aus: Winfried Schlaffke. Wertewandel<br />

in Schule und Arbeitswelt, in: Memoranden-Forum,<br />

Bonner Impulse für<br />

Gesellschaft und Wirtschaft, Mainz,<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong> (Logophon Verlag),<br />

ISBN 3-936172-04-8.<br />

Winfried Schlaffke ist Mitglied des Erweiterten<br />

Vorstands des <strong>Bund</strong>es <strong>Freiheit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong>.<br />

Korrespondenzadresse s. S. 5<br />

Gratulation<br />

Dr. Ursula Besser 90 Jahre<br />

Dr. Ursula Besser hatte seit 1970 in<br />

<strong>der</strong> Berliner Hochschulpolitik und <strong>der</strong><br />

Arbeit des <strong>Bund</strong>es <strong>Freiheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Wissenschaft</strong>,<br />

vor allem seiner damaligen<br />

Berliner Sektion, <strong>der</strong> Notgemeinschaft<br />

für eine freie Universität, einen<br />

zentralen Platz. Für die CDU vertrat<br />

sie – als Mitglied des Abgeordnetenhauses<br />

seit 1967 und vor allem als<br />

Vorsitzende des <strong>Wissenschaft</strong>sausschusses<br />

bis 1985 – kenntnisreich und<br />

entschlossen die Hochschulpolitik in<br />

Berlin gerade in den Jahren <strong>der</strong> Studentenrevolte<br />

und des durch neue<br />

Hochschulgesetze herbeigeführten<br />

Umbruchs in den Berliner Hochschulen.<br />

Wenige an<strong>der</strong>e kannten auch die<br />

inneren Vorgänge in den Berliner<br />

Hochschulen so genau wie sie, die<br />

lange Jahre den Kuratorien <strong>der</strong> Technischen<br />

Universität, <strong>der</strong> Freien Universität<br />

und <strong>der</strong> Technischen Fachhochschule<br />

Berlin angehörte. Sie ist<br />

Ehrensenatorin <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

und <strong>der</strong> Technischen Fachhochschule.<br />

1982 bewirkte sie die<br />

Übersiedlung <strong>der</strong> Europäischen Wirtschaftshochschule<br />

e.V. nach Berlin.<br />

Ursula Bessers Lebenslauf ist <strong>der</strong> einer<br />

konservativen Frau von 1917. In diesem<br />

Jahr wurde sie in Berlin geboren und<br />

legte hier 1936 das Abitur ab. Sie hat<br />

zwei Kin<strong>der</strong>. Nach dem Tod ihres Ehemannes<br />

studierte sie 1943 bis 1949 in<br />

Berlin, mit Unterbrechungen durch die<br />

Kriegereignisse, zunächst Auslandswissenschaften,<br />

seit 1945 Germanistik und<br />

Romanistik, und promovierte zum Dr.<br />

phil. Dann war sie als Übersetzerin, Privatlehrerin<br />

und Publizistin tätig. Schon<br />

1945 trat sie <strong>der</strong> CDU bei, in <strong>der</strong> sie alle<br />

Stationen vom Ortsverband bis zum<br />

Kreisvorsitz in Berlin-Schöneberg<br />

durchlief. 1962 wurde sie hier Bezirksverordnete.<br />

Zunächst lag <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />

ihrer Arbeit auf <strong>der</strong> Kommunalund<br />

Schulpolitik (u.a. Vorstandsmitglied<br />

<strong>der</strong> Kommunalpolitischen Vereinigung<br />

Berlin, Schriftführerin des Landesausschusses<br />

für Schulwesen), bevor<br />

die Hochschulpolitik ins Zentrum ihrer<br />

Arbeit trat. Hinzu kamen internationale<br />

Aktivitäten: sie war Schatzmeisterin des<br />

„Politischen Klubs“, <strong>der</strong> sich im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Helsinki-Konferenz<br />

zum Ziel setzte, das Gespräch zwischen<br />

Dr. Ursula Besser<br />

Ost und West zu för<strong>der</strong>n. Schließlich<br />

muß Ursula Bessers Engagement in<br />

<strong>der</strong> Evangelischen Kirche erwähnt<br />

werden. Sie gehörte <strong>der</strong> Synode von<br />

Berlin-Brandenburg an und war Mitglied<br />

im Leitungskreis <strong>der</strong> Evangelischen<br />

Sammlung konservativer Christen.<br />

Sie ist Stadtälteste von Berlin.<br />

Am 5. Januar 2007 wollen wir in Berlin<br />

ihren 90. Geburtstag feiern.<br />

Hans Joachim Geisler<br />

30 <strong>fdw</strong> 4/<strong>2006</strong>

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