Fallstudie Makedonien (Nr. 50) - Geschwister-Scholl-Institut für ...

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Immer wieder wird von den Vertretern der verschiedenen Regelungen betont, dass die Anwendung
der Maßnahmen nicht nur je nach Fall gesondert betrachtet werden muss, sondern
dass auch meistens mehrere ‚Modelle’ kombiniert werden müssen, um eine optimale Wirkung
auf den ethnischen Konflikt ausüben zu können. Gleichzeitig kann ihnen auch nicht der
Vorwurf gemacht werden, durch ein sehr weit gefasstes Verständnis ihrer ‚Lieblingsinstitutionen’,
diese nicht nur für die allermeisten Konflikte als geeignet zu betrachten, sondern diese
dann zudem in der überwiegenden Anzahl der erfolgreich beigelegten Konflikte wiederzufinden.
Eine regelmäßige politische Überprüfung und Anpassung der in einem konkreten Fall angewandten
Institutionen (oder besser: institutionalisierten Regelungen) mag zwar die Gefahr
bergen, den Konflikt wiederaufleben zu lassen, scheint aber gerade bei Transformationsgesellschaften
alles andere als unnötig zu sein. Ein Grundproblem bleibt aber, dass sowohl bei
territorialen Lösungen als auch bei konsozialistischen Abkommen zumindest anfangs die
Tendenz der Konfliktpartner besteht, diese Regelungen als nur zeitweilig zu verstehen. Zwar
kann dann der Konflikt temporär beruhigt werden. Dies allein mag bisweilen einen großen
Erfolg darstellen, zumal die Möglichkeit besteht, dass sich die Maßnahmen dennoch als
dauerhaft erweisen. Dennoch können Institutionen an sich, deren Konfliktlösungskapazität
vor allem in der längerfristigen Vertrauensschaffung liegt, ihre Fähigkeiten nicht vollends entfalten,
wenn sie als leicht veränderbar angesehen werden.
Bei all diesen theoretischen Überlegungen darf nicht übersehen werden, dass die Wirkung
der einzelnen institutionellen Designs vor allem von der Art und Weise ihrer Implementierung
abhängt. Gerade deshalb bietet es sich an, zur Überprüfung ihrer jeweiligen Wirkung ein
Fallbeispiel heranzuziehen.