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sollte Marco seinen rechten Arm und die rechte Hand im möglichen Rahmen einzusetzen,<br />

was ihm in diesem Rahmen leichter fiel, da keine exakte Koordination<br />

verlangt wurde und das Arbeiten ohne den Charakter von äußerem Druck ermöglicht<br />

wurde. Gleichsam sollten während des Malens schließlich die Konzentration,<br />

Aufmerksamkeit und die Belastbarkeit trainiert werden.<br />

Weitere Ziele formulierten sich schließlich durch die Zielsetzungen des Begleiteten<br />

Malens, d.h., das Malen gezielt als therapeutisches Medium zur Verarbeitung aktueller<br />

Problematiken und auch zur Behinderungsverarbeitung einzusetzen, soweit<br />

dies ohne eine kunsttherapeutische Ausbildung zur professionellen Umsetzung in<br />

diesem Rahmen möglich war.<br />

3.3.2. Beobachtungen während des Kreativangebots<br />

Im Hinblick auf die unterschiedlichen Zielsetzungen waren während des Kreativangebots<br />

einige Verläufe erkennbar. Marco freute sich sichtlich jedes Mal auf die<br />

Gruppe. Zu Beginn hatte er feste Vorstellungen, was er malen möchte, wobei der<br />

Themenbereich um Eindrücke, die er zu Hause gewann, kreiste. Traktoren oder<br />

Tiere wie Enten oder Hasen sollten das Thema sein. Doch da diese eine hohe<br />

feinmotorische Herausforderung darstellten, entschied er sich schließlich für ein<br />

Strichbild mit Wachs- und Fingerfarben, welches er mit den unterschiedlichsten<br />

Farbnuancen lebhaft malte. Er scheute sich im weiteren Verlauf nicht, auch andere<br />

Materialien wie Ölkreide oder Pastellkreide auszuprobieren. Er malte weitgehend<br />

schwungvolle, bunte Bilder mit Kreisen oder Strichen.<br />

Zum Ende hin entwickelten sich seine Bilder zu differenzierteren und genaueren<br />

Bildern, in denen er seine eigenen Vorstellungen umsetzte. So die Kanadische<br />

Fahne, bei welcher er schließlich auch zu Holzstiften griff. Hilfsmittel, wie eine<br />

rutschfeste Unterlage lehnte er ab, da es für ihn wie selbstverständlich erschien,<br />

dass seine rechte Hand das Blatt am Rand festhalten konnte. Mit den Materialien<br />

ging er darüber hinaus sehr sorgfältig um. Auch war er Mitrehabilitanden behilflich<br />

und versorgte diese z.T. mit den nötigen Materialien, machte sie auf Verschmutzungen<br />

aufmerksam oder machte Vorschläge bezüglich deren malerischer Umsetzung.<br />

Auch eine Entwicklung im sprachlichen Ausdruck war auffallend. War Marco<br />

zu Beginn noch eher zurückhaltend und beobachtete viel, so zeigte er im Verlauf<br />

vermehrte Eigeninitiative, versuchte sich verbal und gestisch mehr einzubringen<br />

und zeigte eigenen Humor. Er erzählte im weiteren Verlauf viel von sich und von<br />

zu Hause und gab insgesamt mehr und mehr von sich preis. Schließlich brachte er<br />

eigene Musik mit und sang besonders auf dem Hintergrund seiner Aphasie er-<br />

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