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zwischen den zwei Polen der Planung und Nichtplanung vollziehen und dass spontane<br />

Reaktionen sehr wohl ihre Berechtigung innerhalb sozialpädagogischen Handelns<br />

haben. Denn komplexe soziale Lernprozesse können nicht bis in das letzte<br />

Detail festgelegt werden, wenn doch, dann scheint es im Extremfall schließlich nur<br />

noch einen richtigen Weg zu geben, der im Übrigen genau der falsche sein kann.<br />

Professionelle sozialpädagogische Arbeit zeichnet sich daher wohl mehr dadurch<br />

aus, dass sie nicht nur allein von didaktischer Planung lebt, sondern sich in einem<br />

Wechselspiel von Geplantem und Ungeplantem bzw. Unplanbarem bedient.<br />

Betrachtet man insbesondere das didaktische Verlaufsmodell pädagogischen<br />

Handelns nach MARTIN, so muss auch dessen allgemein angelegter Charakter<br />

berücksichtigt werden, so dass im Umkehrschluss eine Feinabstimmung auf das<br />

jeweilige Klientel als notwendig erscheint, sofern sie in den sozialpädagogisch<br />

Tätigen nicht verinnerlich ist. Doch nicht nur eine Feinabstimmung auf das Klientel<br />

als Gesamtes wird sich daraus ergeben, es ergibt sich m.E. je nach geplantem<br />

Vorhaben eine differenzierte inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Teilschritte<br />

innerhalb des Gesamtprozesses, weshalb sich eine unreflektierte Übernahme des<br />

Schemas m.E. als nicht sinnvoll erweist.<br />

Kritisch gesehen werden muss außerdem der insgesamt hohe Aufwand, der bei<br />

einer professionell didaktisch-methodisch durchdachten Vorgehensweise erforderlich<br />

erscheint. Und, wie ein Blick in die einschlägige Literatur zeigt, nämlich annähernd<br />

nichts, scheinen didaktische Überlegungen in der sozialpädagogischen Arbeit<br />

auch in der Neurologischen Rehabilitation nur wenig bewusst getätigt zu werden.<br />

Das bedeutet auch, dass durch die (noch) nicht vorhandene Automatisierung<br />

solcher Ansätze und Überlegungen als übergeordnete Zielsetzung, der zeitliche<br />

Aufwand die vorhandenen Freiräume und Kapazitäten dafür um ein vielfaches<br />

übersteigt. Sieht man nun noch die wirtschaftliche Lage auch im Bereich des Gesundheitswesens,<br />

so stellt sich die Frage, wie solche Vorhaben, wie z.B. das Kreativangebot<br />

bei voranschreitenden Personaleinsparungen noch in einem angemessenen<br />

Maße durchgeführt werden sollen. Werden die finanziellen Mittel knapp, so<br />

können solch spezifische Angebote geschweige denn Angebote mit höherem finanziellen<br />

Aufwand wie diesem, schlicht nicht mehr angeboten werden. Darüber<br />

hinaus hängen solche Angebote und damit die aktive Beschäftigung mit theoretischen<br />

Grundlagen der Sozialpädagogik immer auch von den persönlichen Vorlieben<br />

und Interessen und dem Engagement und Einsatz des jeweiligen Mitarbeiters<br />

des sozialpädagogischen Dienstes ab.<br />

Vielleicht kann es deshalb „nur“ Ziel sein, um pädagogische Grundlagen zu wissen,<br />

sich ihnen bewusst zu werden, andere dafür zu sensibilisieren, diese im gegebenen<br />

Arbeitsfeld, mit den gegebenen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten<br />

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