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Betroffenen nicht immer als eine offensichtliche sozialpädagogische Intervention<br />
darstellt. All diesen Ansprüchen sollte eine Didaktik im Kontext Sozialer Arbeit genügen.<br />
Als zentrale Begrifflichkeit im Kontext einer Didaktik in der Sozialen Arbeit erweist<br />
sich schließlich der Begriff Lernen. Es geht hierbei jedoch insbesondere um das<br />
Lernen in Alltagssituationen, d.h. um Probleme in der Alltagsbewältigung, wie z.B.<br />
die Fähigkeit Konflikte zu lösen, Beziehungen einzugehen oder seinen Alltag zu<br />
strukturieren. Diese Art von Lernen scheint in den meisten Köpfen jedoch ein Bereich<br />
zu sein, der keinen eigenen professionellen Begleiter, wie ihn der Sozialpädagoge<br />
darstellt, zur Lösung der Probleme benötigt. Viele Fachfremde fühlen sich<br />
selbst als Experten, wenn es um soziale Hilfestellungen geht, sind doch alle Menschen<br />
irgendwann einmal erzogen worden. Doch genau hier trägt die sozialpädagogische<br />
Arbeit mit ihrer didaktischen Fundierung zu einer Differenzierung bei und<br />
trägt hierin auch ihre Berechtigung innerhalb des Kanons interdisziplinärer Fachbereiche<br />
anerkannt zu werden. Denn sind doch gerade die sozialen Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten die Voraussetzung dafür das eigene Leben zu bewältigen, so bedürfen<br />
doch insbesondere sie einer intensiven Unterstützung durch professionelle Hände.<br />
Es gilt daher aus sozialpädagogischer Sicht genau diese Problemfelder zu unterstützen,<br />
indem Lernprozesse durch gezieltes analysieren, planen, durchführen und<br />
reflektieren unterstützt werden, um den Menschen zu einer selbstbestimmten und<br />
autonomen Lebensführung zu führen. Didaktische Überlegungen unterstützen die<br />
Effektivität sozial-pädagogischer Arbeit, indem sie als Hilfe bei der Planung und<br />
Unterstützung von Lernprozessen in den jeweiligen Lebensbereichen und Themenstellungen<br />
fungieren.<br />
Als ein bedeutender Ansatz von Didaktik insbesondere für die Praxis Sozialer Arbeit<br />
kann das „Verlaufsmodell der didaktischen Arbeit“ nach MARTIN hervorgehoben<br />
werden. MARTIN betont die Notwendigkeit didaktische Überlegungen in das<br />
sozialpädagogische Handeln einzubeziehen und schreibt dem Prozess der didaktischen<br />
Reflexion bezüglich der praktischen Umsetzung sozialpädagogischen Handelns<br />
eine große Bedeutung zu. Er stellt dabei vier Phasen bzw. Handlungsschritte<br />
in den Mittelpunkt stellt. Sozialpädagogische Arbeit soll sich in einem Prozess, bei<br />
dem die Analyse der Ausgangssituation voransteht, die Planung von Maßnahmen<br />
zur Lösung des Problems folgen, diese anschließend im praktischen Handeln umgesetzt<br />
werden und schließlich die Auswertung und Reflexion den Kreis schließen,<br />
vollziehen. Die Ergebnisse der Reflexion erlauben schließlich als Basis für eine<br />
neue Situationsanalyse den Wiedereinstieg in den Kreislauf, der im weiteren Sinne<br />
als Grundlage sozialpädagogischen Handelns in jedem Lernbereich dienen kann.<br />
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