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Handlungsprozesse in der Sozialen Arbeit, in die didaktische Überlegungen eingehen,<br />
skizzieren.<br />
2.2.1. Lernen als zentraler Begriff der sozialpädagogischen Didaktik<br />
Didaktik ist wie aus der bisherigen Ausarbeitung ersichtlich wurde auch im Bereich<br />
der Sozialen Arbeit nicht wegzudenken, da es auch hier um Lernprozesse geht.<br />
Sie kann auf Erkenntnisse der schulorientierten Didaktik zurückgreifen, muss aber<br />
ihr Augenmerk auf bestimmte für die Soziale Arbeit relevante Aspekte richten. Im<br />
Arbeitsfeld der Sozialpädagogik geht es vorwiegend um den Begriff Lernen, weniger<br />
um den Begriff Bildung. Dies lässt den Schluss zu, dass sich die Didaktik in der<br />
sozialpädagogischen Arbeit mehr auf eine lerntheoretisch orientierte Didaktik<br />
stützt. Diese erweise sich nach GORGES als sinnvoll, da sie implizit alle organisierten<br />
Lehr- und Lernprozesse zum Gegenstand mache und damit für die Didaktik<br />
Sozialer Berufe dienlich sei.<br />
Um Ansätze einer Didaktik in der Sozialpädagogik zu entwickeln, in deren Mittelpunkt<br />
Lernprozesse stehen, muss unweigerlich der Begriff Lernen im sozialpädagogischen<br />
Feld näher betrachtet werden.<br />
Wie bisher aufzeigt, bilden sich als Inhalte sozialpädagogischer Arbeit Probleme<br />
unterschiedlicher Art aus den jeweiligen Lebenswirklichkeiten der Betroffenen heraus.<br />
Sie gestalten sich in alltäglichen Lebenssituationen und sind vielfältig und<br />
komplex.<br />
Das heißt umgekehrt für den Sozialpädagogen, dass dieser mit alltäglichen Situationen<br />
konfrontiert wird und daher alltäglichen Aufgaben gegenübersteht. Dies<br />
stellt in vielerlei Augen keine wirkliche Herausforderung dar, doch gerade in solch<br />
zunächst banal erscheinenden, lebenspraktischen Aufgaben stecken sehr komplexe,<br />
vielfältige und weit reichende Problemfelder. Diese können sich etwa in<br />
Schwierigkeiten im Umgang mit sich selbst, d.h. im eigenen Umgang mit Enttäuschung,<br />
mit Trauer, Aggression, Frustration, Freude oder Hoffnung und auch im<br />
Umgang mit Anderen, d.h. die Möglichkeit stabile Beziehungen einzugehen, sich<br />
abgrenzen zu können, Konflikte auszutragen, Partnerschaften einzugehen oder<br />
auch seine Interessen vertreten zu können, äußern .<br />
Das Lernen im sozialpädagogischen Arbeitsfeld zeichnet sich demnach dadurch<br />
aus, dass es sich vorwiegend in Alltagssituationen konstituiert, dass es sich sowohl<br />
in den organisatorischen als auch in den institutionellen Rahmenbedingungen offen<br />
gestaltet und dadurch den Einsatz einer Vielzahl von methodischen Möglichkeiten<br />
erlaubt. Problemfelder können deshalb auch im gewissen Rahmen „ganzheit-<br />
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