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selbstständig und erschien im Alltag aufgeschlossener, aktiver und selbstbewusster<br />

zu sein. Gleichzeitig stellte die Gruppe ein Lernfeld bezüglich seiner sozialer<br />

Kompetenzen dar, indem er lernte, andere Menschen anzunehmen, die dortigen<br />

Gruppenregeln einzuhalten und umzusetzen und schließlich auch mit Kritik umzugehen.<br />

Diese Anforderungen meisterte Marco im Verlauf gut, so dass nur gelegentlich<br />

Interventionen von Nöten waren. Er konnte soziale Kontakte innerhalb der<br />

Gruppe aufbauen, sich dort angemessen integrieren, anderen behilflich sein und<br />

sich selbst entfalten, indem er Privates preis gab und eigene Wünsche und Ideen<br />

in die Gruppe einbrachte. Marco traf sowohl die Themen wie auch die Materialauswahl<br />

selbst, konnte zu seinen Entscheidungen selbstbewusst stehen und auch<br />

bezüglich seiner Bilder Zufriedenheit ausstrahlen. Er war bezüglich der Nutzung<br />

unterschiedlicher Materialien offen und konnte sich im Verlauf gut auf für ihn neue<br />

Dinge einlassen. Er äußerte schließlich auch den Wunsch, zusätzlich an der<br />

Kunstwerkstatt der Schule, welche kunsttherapeutisch orientiert arbeitet, teilzunehmen.<br />

Auch dort seien nach Rückmeldung des Sonderpädagogen und Kunsttherapeuten<br />

RINNINSLAND die auffallenden Fortschritte verzeichnet worden, insbesondere<br />

in der immer differenzierteren Malweise, in der Marco eigene Vorstellungen<br />

ehrgeizig ohne große Hilfe umsetzte.<br />

Im Hinblick auf den kunsttherapeutische Ausrichtung kann an dieser Stelle zur<br />

Reflexion des Verlaufes das Modell der didaktischen Farbe eines Bildes nach<br />

RINNINSLAND Anwendung finden. Wird jedes gemalte Bild mittels Rating innerhalb<br />

der Fläche des Zieldreiecks platziert, bekommt es damit seinen didaktischen<br />

Ort und hinsichtlich der chronologischen Abfolge ihres Entstehens können Verläufe<br />

sichtbar werden. Bezüglich der abgebildeten Bilder von Marco, die nur einen Ausschnitt<br />

einer Vielzahl an Bildern darstellt, zeigen sich zunächst vermehrt Bilder, die<br />

einen hohen Anteil ästhetischen Malens aufzeigen. Teilweise scheint auch ein<br />

Übergang und Ansatz zu akademisch differenzierten Bildern, wie auch die Rückmeldung<br />

aus der Kunstwerkstatt zeigte, erkennbar zu sein. Bilder mit hohem therapeutischen<br />

Anteil waren im gegebenen Zeitraum von acht Sitzungen gar nicht<br />

oder nur ansatzweise festzustellen. Sicherlich können Bilder, wie ein von ihm gemalter<br />

Traktor in diesem Bereich verortet werden, da dieser seinen Wunsch aufgreift,<br />

diesen irgendwann einmal fahren zu können. In diesem Rahmen kann dies<br />

als ein Bereich angesehen werden, innerhalb welchem er seine Einschränkungen<br />

verarbeitete, als eine explizit kunsttherapeutische Situation jedoch, kann dies wohl<br />

nicht eingestuft werden.<br />

Zusammenfassend gilt es noch festzuhalten, dass Marco in diesem konkreten Fall<br />

als ein überdurchschnittlich positives Beispiel im Sinne der Umsetzung des kunsttherapeutischen<br />

Angebots anzusehen ist. Seine Auswahl schien mir dennoch als<br />

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