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58 •˜ 13 Methoden der Valenzstrukturen (v.b.) U. der molecular orbitals (MO)<br />

Strukturen gefolgert. Das allein physikalisch Existierende ist das aus<br />

der rechnerischen Vermischung sich ergebende Resonanzhybrid.<br />

Die rechnerische Verfolgung dieses Prinzipes, das den Namen<br />

der vollkonimenen Paarung" tragt, fuhrt zu Gleichung<br />

(51), die analog den Energiegleichungen fur das (38), (39)<br />

H,-Molekul gebaut ist.<br />

Q*J<br />

E=E,+--.<br />

1 +s2<br />

In dieser Gleichung bezieht sich der erste Summand E. auf die<br />

Elektronenenergie der a-Bindungen und der zweite auf die der<br />

n-Elektronen. Hierin bedeutet Q das Coulomb Integral, J das<br />

Austauschintegral und S das Uberlappungsintegral, wie sie auf<br />

Seite 33 unter den Bezeichnungen C, A und S fur den Fall des<br />

Wasserstoffmolekuls angegeben sind. Auch hier ist das Austauschintegral<br />

J von ausschlaggebender Bedeutung fur die Stabilisierung<br />

des Molekuls. Wir wollen seinen Einflus durch die Gegenuberstellung<br />

seines Betrages in den Kekul6 und Dewar Strukturen<br />

untersuchen. Dazu vernachlassigt man das Uberlappungsintegral,<br />

indem man S gleich null setzt und betrachtet die Wechselwirkung<br />

von nur unmittelbar benachbarten n-Elektronen. Bei einer zufdligen<br />

Orientierung der n-Elektronen zueinander wurden parallele<br />

und antiparallele Einstellung der Spins gleich oft vorkommen.<br />

Das Austauschintegral hat bei paralleler Einstellung der Spins den<br />

Wert -J, bei antiparalleler +J. Da die parallele Einstellung, entsprechend<br />

den drei Raumrichtungen dreimal vorkommt (dreifache<br />

Entartung), die antiparallele hingegen nur einmal, ist der wahrscheinliche<br />

Gesamtw-ert des Integrals J bei der betrachteten zufalligen<br />

Einstellung der n-Elektronen gegeben durch die algebraische<br />

Summe :<br />

3(-%J) + %J =-%J.<br />

Eine nicht zufallige Einstellung der n-Elektronen untereinander<br />

ist gleichbedeutend mit einer Lokalisierung der Doppelbindung<br />

im Benzolkern, so das die gesamte Austauschenergie in<br />

einem Molekul mit beliebiger Zahl von n-Elektronen sich durch<br />

Summation der Austauschintegrale ergibt:<br />

gepaart ungepaart beliebig<br />

5 13 Methoden der Valenzstrukturen (v.b.) U. der molecular orbitals (MO) 59<br />

Fur eine Kekul6 Strukturformel<br />

Energie der n-Elektronen zu<br />

berechnet man demnach die<br />

und fur die Dewar Struktur 1 1 i , da hier das Austauschintegral<br />

Cj<br />

zwischen den Elektronen an den Stellungen I und 4 vernachlassigt<br />

wird, zu<br />

E~ew= Q+ (2J + 4(-l/zJ)) = Q<br />

Es zeigt sich folglich, da J negativ ist, das die Dewar Struktur<br />

um 1,5 J energiereicher ist, so daU sie mit einem entsprechend geringeren<br />

Gewicht im Resonanzhybrid vertreten ist. Das Gewicht<br />

jeder der Kekul6 Formen wird zu 0,s und das der Dewar zu<br />

0,2 berechnet.<br />

Im Gegensatz zu der oben behandelten Valenzstrukturmethode<br />

geht die Methode der molecular orbitals (MO.) von den Wellenfunktiorien<br />

der einzelnen ungebundenen Atome, den atomic orbitals<br />

(a.0.) aus, welche durch die Delokalisierung der n-Elektronen<br />

in Wechselwirkung zueinander treten und zum mesomeren Zwischenzustand<br />

verschmelzen. Diese Methode macht somit keine Annahme<br />

von bestimmten, durch<br />

sich uberlagernden"<br />

Strukturen, die, wenn sie ihre Aufgabe als Rechenhilfsmittel zur<br />

Ermittlung des Resonanzhybrides getan haben, als nicht existierend<br />

erklart werden. Vielmehr berechnet sie nach den Prjnzipien,<br />

die bei der Beschreibung der kovalenten Bindung auseinandergesetzt<br />

wurden, direkt den energetisch tiefsten Zustand des<br />

Molekuls, welcher aus den atomic orbitals zustande kommen kann.<br />

Bei der MO.-Methode wird die Delokalisierung der Elektronen nicht<br />

wie bei der Valenzbindungsmethode durch die Uberlagerung von<br />

diskreten Strukturen herbeigefuhrt, sondern durch die Verschmelzung<br />

der atomic orbitals zu molecular orbitals. Die Vermischung<br />

der a.0. geschieht auch hier nach dem Prinzip der linearen<br />

Kombinationen, indem durch Variation der Koeffizienten ein molekularer<br />

Elektronenzustand (molecular orbital) aufgesucht wird,<br />

dessen Enerpiewert einem Minimum entspricht1.<br />

Nach einem Vorschlag von R. S. MULLIKEN benutzt man zur Bezeichnung<br />

dieser Methode die Abkurzung LCAO (linear combination of atomic.<br />

orbitals).

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