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150 3 20 Farbe, chemische Konstitution und Mesomerie 3 20 Farbe, chemische Konstitution und Mesomerie 151<br />

Massen Schwingungen auszufuhren (Franck-Condon-Prinzip)l.Diese<br />

Einschrankung geschieht folglich nur, weil die schweren Atommassen<br />

der schnelleren Elektronenbewegung nicht folgen konnen. Je<br />

schmaler die obere Potentialkurve ist, um so geringer ist die Zahl<br />

der Schwingungszustande im Grundzustand, die ihr Gegenuber im<br />

angeregten Zustande finden. Das bedeutet eine Abnahme der Intensitat,<br />

die um so groser ausfallen mus, je mehr die Raumbeanspruchung<br />

der o-standigen CH,-Gruppe die Torsionsamplitude des<br />

Phenylrestes gegen die CO-Gruppe verkleinert.<br />

Als einen entschiedenen Fortschritt in der Richtung einer<br />

quantitativen Berechnung und Voraussage der Lage des Absorptionsmaximums<br />

organischer Verbin-<br />

V= W<br />

dungen mussen wir die Anwendung<br />

der Elektronentheorie der Metalle<br />

(SOMBIERFELD) auf die wie ein Elektronengas<br />

zu behandelnden n-Elektronen<br />

eines mesomeren Molekuls<br />

Abb. 30. Eindimensionales<br />

ElektronenkastenmodeU durch H. KUHN~ und andere betrachten.<br />

Der Zustand des Elektronengases<br />

kommt dadurch zustande, das die delokalisierten n-Elektronen<br />

als frei beweglich innerhalb des Molekulgerustes betrachtet<br />

werden, dessen Grenzen sie wegen hoher Potentiale nicht uberschreiten<br />

konnen. Die Berechnung des ersten Absorptionsmaximums<br />

fur ein vereinfachtes eindimensionales Elektronengasmodell geschieht<br />

in folgenden allgemein skizzierten Zugen:<br />

Die Wellengleichung eines Elektrons, das sich innerhalb einer<br />

Strecke der Lange L frei bewegen kann, an deren Enden das<br />

Potential V den Wert unendlich annimmt (Abb.SO), kann in der<br />

folgenden Form niedergeschrieben werden :<br />

I 1. -f<br />

J.FRANCK, Trans. Faraday Soc. 21, 536 (1926); E. U. CONDON, Phys.<br />

Rev. 28, 1182 (1926); 32, 858 (1928).<br />

H. KUHN, Helv. chim. Acta 31, 1441 (1948); J. chem. Phys. 16, 287<br />

(1948). -N. S. BAYLISS, J. chem. Phys. 16,287 (1948).-W. T. SIMPSON, J.<br />

chem. Phys. 16,1124 (1948).-I. R. PLATT, J. chem. Phys. 17,484 (1949).-<br />

Die Arbeiten von OTT~<br />

SCHMIDT, Z. Elektrochem. angew. physikal. Chem. 43,<br />

238 (1937); Z. physik. Chem. (B) 39, 76 (1938); 42, 83, 106 (1939); 44, 194<br />

(1939). Ber. 73, 97 (1940) (zusammenfassend), uber das<br />

der B-Elektronen mussen als ein Wegweiser und vorbereitender Beitrag<br />

zur Behandlung der n-Elektronen als entartetes Elektronengas angesehen<br />

werden.<br />

V,) y = 0 .<br />

Als Randbedingung fur die potentielle Energie gilt:<br />

V=O<br />

fur O(s(L<br />

V=m fur L(s und s(0.<br />

Dies besagt soviel, das das Elektron innerhalb des linearen Kastens<br />

die potentielle Energie (V) null besitzt, wahrend auserhalb desselben<br />

(s ) L) den Wert unendlich annehmen wurde. Das Elektron ist<br />

praktisch im Kasten eingeschlossen. Unter Einhaltung dieser Randbedingungen<br />

findet man fur die Wellenfunktionen y die Losungen :<br />

n S<br />

yn = sin n ,<br />

worin n eine Quantenzahl darstellt, welche nur die ganzen Zahlenwerte<br />

1, 2, 3. . . annehmen kann. Die Eigenwerte der Energie En,<br />

welche fur diese Gleichung endliche, stetige und eindeutige Losungen<br />

sind, werden durch den Ausdruck wiedergegeben:<br />

Man beachte, das die Lange des Kastens L, d. h. die Dimensionen<br />

des Molekuls, in die Energiegleichung eingeht. Gleichung (78)<br />

gibt die Lage der diskreten Energiezustande an, unabhangig davon,<br />

ob sie wirklich mit Elektronen besetzt sind oder nicht.<br />

Fuhrt man jetzt diesem Kasten eine gewisse Anzahl N von Elektronen<br />

zu, so konnen nach dem Paulischen Ausschliesungsprinzip<br />

in jedem Energiezustand nur zwei Elektronen vorkommen, die sich<br />

im Umdrehungssinn des Spins unterscheiden. Ein drittes hinzukommendes<br />

Elektron mus notwendigerweise auf eine hohere<br />

Energiestufe gesetzt werden. Konsequenterweise wird die groste<br />

im Elektronengas vorkommende Quantenzahl n gleich der Halfte<br />

der Zahl der frei sich bewegenden n-Elektronen d. h. N/2 sein. Die<br />

Energiegleichung (78) gewinnt nach Einfuhrung des Paulischen<br />

Prinzipes das Aussehen :<br />

Der Vorgang der Lichtabsorption besteht im Ubergang eines n-<br />

Elektrons von der hochsten besetzten Energiestufe EN - in die<br />

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