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60 •˜ 13 Methoden der Valenzstrukturen (v.b.) U. der molecular orbitals (MO) 3 13 Methoden der Valenzstrukturen (v.b.) U. der molecular orbitals (MO) 61<br />
Die Berechnung fur das Benzolmolekul findet in den wesentlichen<br />
Zugen folgendermasen statt: Jedes der sechs n-Elektronen<br />
(2p-Zustand) wird betrachtet, als ob es sich im Felde des restlichen<br />
Molekuls, bestehend aus Kernen und allen ubrigen Elektronen,<br />
bewegte1> 2. In diesem Feld herrschen Anziehung des herausgegriffenen<br />
n-Elektrons durch die Kerne und zugleich Abstosung<br />
durch die ubrigen n-Elektronen. Das resultierende molecular orbital<br />
wird erschlossen und dargestellt durch die lineare Kombination<br />
der Wellenfunktionen der sechs einzelnen n-Elektronen.<br />
Y = ',Y1 + '2y2 . . . . . '6% (52)<br />
Die Koeffizienten c2, . . . . . c6 werden durch die sechs Sakulargleichungen,<br />
wie oben auseinandergesetzt wurde, gefunden. Unter<br />
den vereinfachenden Voraussetzungen, das alle ~berlappungsintegrale<br />
gleich null gesetzt werden konnen, und das das Resonanzintegral<br />
(Koppelungsintegral)<br />
nur zwischen zwei benachbarten Atomen r und s berucksichtigt zu<br />
werden braucht, erhalt man fur die sechs Sakulargleichungen die<br />
Determinante<br />
Losungen. Fur den vorliegenden Fall des Benzolmolekuls erhalt<br />
man die sechs folgenden Losungen:<br />
Diese sechs Losungen entsprechen jedoch nur vier verschiedenen<br />
Energiezustanden, da die Losungen 2. und 3. bzw. 4. und 5. untereinander<br />
gleich sind und somit doppelt entartete Energiezustande<br />
darstellen. Es folgt als nachster Schritt die Besetzung dieser<br />
Zustande mit je zwei Elektronen entgegengesetzter Spinrichtung<br />
(Pauliverbot). Diese Besetzung geschieht vom niedrigsten Energieterm<br />
an, welcher der Q + 2s-Zustand ist, da s einen negativen Wert<br />
hat. Die ersten drei Losungen entsprechen den bindenden molecular<br />
orbitals, da ihr Energiewert tiefer liegt als &, wahrend die<br />
restlichen drei Losungen, deren Energiewert hoher als Q liegt, nichtbindende<br />
molecular orbitals darstellen. Sie bleiben in diesem Falle<br />
unbesetzt.<br />
Will man die Stabilitat des Benzolkernes quantitativ angeben,<br />
indem man dafur die Delokalisierung der n-Elektronen von den<br />
Kekul6 Strukturen zum mesomeren Zustand verantwortlich macht,<br />
so hat man von der Gesamtenergie der n-Elektronen im mesomeren<br />
Zustand<br />
Eine Determinante dieses Typus (Cyclante) gilt nicht allein fur das<br />
Benzol, sondern ganz allgemein fur Molekule mit mehr als zwei<br />
n-Elektronen, indem ihre Reihen der Zahl der n-Elektronen angepast<br />
werden. Ihre allgemeine Losung fuhrt zur Gleichung<br />
2nj<br />
-2s COS y<br />
worin n die Zahl der behandelten n-Elektronen und j eine Zahlenreihe<br />
von 1, 2, 3, . . . . bis n ist. Diese Gleichung liefert folglich n<br />
Methode des<br />
von D. R. HARTREE. PPOC. Camb.<br />
Phil. Soc. 24, 89 (1928). Reports on Progress in Physics, Physical Society 11,<br />
113 (1946-1947).<br />
die Energie der sechs n-Elektronen im lokalisierten Zustande der<br />
Kekul6 Struktur, d. h. 6Q + 6s abzuziehen. Die Differenz von<br />
2s ware die durch ,,Resonanzu zustandegekommene Stabilisierungsenergie<br />
des Benzols.<br />
Obwohl s begrifflich ahnlich dem Austauschintegral J der v.b.-<br />
Methode ist, unterscheidet es sich von ihm im numerischen Wert.<br />
Nach der v.b.-Methode wurde die Resonanzenergie des Benzols<br />
zu 1,106 J bestimmt, wahrend nach der Methode der MO., wie<br />
oben erwahnt, sie zu 2s ermittelt wird. Das Verhaltnis s/J ist hier<br />
wie fur eine Reihe von Kohlenwasserstoffen mit konjugierten<br />
Doppelbindungen um den konstanten Wert von 0,54 festgestellt<br />
worden. Der Grund fur diese scheinbare Diskrepanz zwischen den<br />
beiden Integralwerten liegt darin, das das Integral J sich auf die<br />
Austauschenergie zweier Elektronen zwischen zwei atomic orbitals