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86 •˜ 16 Bindungsgrad und Atomabstande S 16 Bindungsgrad und Atomabstande 87<br />

n-orbitals besitzt. Dies, im Verein mit dem p-Charakter des sp3-<br />

Hybrids, erlaubt die 3 H-Atome des Methyls zu einer Gruppe zusammenzufassen,<br />

die durch eine dreifache Bindung mit dem C-Atom<br />

verbunden ist, H, E C -. Damit sind Delokalisationen der Elektronen<br />

der CH3-Gruppe und Cberlappungen mit anderen konjugierten<br />

Doppelbindungen moglich. Als Folge dieser Konjugation<br />

\@/<br />

sind Abstandsverkurzungen zwischen einer<br />

CH3-Gruppe und dem C-Atom einer be-<br />

0<br />

nachbarten Doppel- oder Dreifachbindung<br />

zu erwarten. Sie ist im Methylacetylen<br />

H, = C-C C-H<br />

beobachtet, fur dessen 1,46 i CH3-C-Abstand der<br />

Wert 1,46 A gefunden wird<br />

Abstand im Athan 1,54 A), obwohl die<br />

$,",~;~PUng$$~fG!"pt~; entsprechende Dehnung der dreifachen<br />

Bindung, da sie durch die Hyperkonjugation<br />

Elektronenladung verliert, nicht festzustellen ist1. Tabelle 9<br />

zeigt die Wirkung der Hyperkonjugation auf die Atomabstande.<br />

Tabelle 9<br />

Athan H3C 1- CH3<br />

Athylen H2C CH,<br />

Acetylen<br />

HC l,u CH<br />

Methylacetylen H =C-C=C-H<br />

3- 1,46 1,ZO<br />

Dimethylacetylen H 3- = C C - C<br />

1,74 1,zo 1,47 c E 3 ~<br />

Dimethyldiacetylen H =c-c=c-c-c- C-H<br />

Acetaldehyd<br />

Acetonitril<br />

3- 1,47 1,20 1,38 1,20 1,47<br />

H3=Cw0CHmO<br />

H 3- =C 1,49 C C1,16<br />

N<br />

Auser der beschriebenen Konjugation zwischen einer Methylgruppe<br />

und einem n-Elektronensystem, der Hyperkonjugation<br />

erster Ordnung, hat man auch eine Hyperkonjugation zweiter Ordnung<br />

angenommen, die zwischen zwei benachbarten CH3-Gruppen<br />

erfolgen soll im Sinne der unten angeschriebenen Formel des<br />

Athans :<br />

niR<br />

H, C-C E H,<br />

J.W. BAKER, ,,HyperconjugationL', Oxford (1952). F. BECHER, Z. angew.<br />

Chem. 66,97 (1953).<br />

Es ist nicht moglich, ihren gewis weit geringeren Einflus genauer<br />

abzuschatzen, weil diese Art der Hyperkonjugation fast immer<br />

auch bei CH,-Gruppen gegenwartig ist, und ein Bezugssystem fur<br />

einen Vergleich fehlt. Auch durften andere Effekte, wie die Anderung<br />

der Hybridisierung, und damit verbunden die Anderung der<br />

Elektronegativitat der Gruppen, weit mehr ins Gewicht fallen und<br />

so den Einflus der Hlyperkon- -<br />

jugation verdeckenl, so das Tabelle 10. Ionisierungspotentiale<br />

hier eine gewisse Zuruckhal- Substanz e.~.<br />

tung in der Interpretation der<br />

Daten geboten erscheint. So CHz = CHz<br />

durfen die Abstufungen der :z8x 9,35<br />

Ionisierungspotentiale der me- trans-CH3~~ = CHCH, 9,27<br />

thylierten &hylene (Tabelle (CH3),C = CIICH, 8,85<br />

10) nicht allein auf einen (CHJ2C = C(CH3), 1 8,30<br />

Hyperkonjugationseffekt zuruckgefuhrt<br />

werden. Denn die beobachteten Differenzen beim Ersatz<br />

eines H-Atoms durch eine Methylgruppe sind um einen Faktor<br />

3 oder 4 groser, als man allein durch die Hyperkonjugation erwarten<br />

sollte. Obwohl die Verhaltnisse sich hier dadurch komplizieren,<br />

das das gemessene Ionisierungspotential die Energiedifferenz<br />

zwischen dem neutralen Grundzustand und dem ionisierten Molekul<br />

darstellt, konnten H. HARTMANN und M. SVENDSON~ zeigen, das<br />

durch Induktionswirkung der Doppelbindung auf den Substituenten<br />

90:/, der beobachteten Energiedifferenz gedeckt werden.<br />

Aber auch die CH,-Gruppe besitzt, wenn auch in geringerem<br />

Ausmase, die Fahigkeit zur Hyperkonjugation, wie die Behandlung<br />

des Resonanzproblems des Cyclopentadiens beweist, das zu<br />

diesem Zweck wie folgt geschrieben wird:<br />

Die C = H,-Gruppe hat nur ein quasi-n-Elektron, da nur eine<br />

antisymmetrische n-Funktion aus der Linearkombination der<br />

Vgl. W. M. SOHUBERT U. W. A. SWEENEY, J. org. Chem. 21,119 (1956).<br />

M. SVENDSON, Dissertation, Frankfurt (1952).

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