25 Jahre - Alsdorfer Stadtmagazin
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Eygelshoven zur Wurm<br />
Wassergraben des Kasteel Erenstein<br />
zu. Der Ursprung des Schlosses liegt<br />
im 12. Jahrhundert, während der<br />
Name Erenstein vom späteren Lehnsherrn<br />
Adaem van Ederen hergeleitet<br />
wurde. Heute ist hier unter anderem<br />
ein Restaurant untergebracht. Mit<br />
einer Büste hat man dem Bildhauer<br />
Gabriël Grupello (1644-1730), der seinerzeit<br />
für zahlreiche europäische<br />
Fürstenhäuser arbeitete, ein Denkmal<br />
gesetzt. Grupello verbrachte seine<br />
letzten Lebensjahre bei seiner Tochter<br />
auf Erenstein. Manchmal wird das<br />
Schloss auch »Oud«Erenstein<br />
genannt. Folglich existiert auch ein<br />
»Nieuw« Erenstein. Dieser Hof liegt<br />
einige hundert Meter weiter im westlichen<br />
Talhang und blickt auf eine<br />
etwa »nur« fünfhundertjährige<br />
Geschichte zurück. Das jetzige<br />
Gebäude wurde jedoch im 19. Jh.<br />
errichtet.<br />
Der weitere Weg des Anstelerbeeks<br />
führt nun entlang einer faszinierenden<br />
Seenlandschaft. Der Name »Cranenweyer«<br />
stammt von<br />
den Kranichen, die hier<br />
auf ihrem Vogelzug<br />
rasten. Die Seen bilden<br />
den einzigen Stausee<br />
der Niederlande, der<br />
sowohl vom Anstelerbeek<br />
als auch von<br />
mehreren kleinen<br />
Quellen aus den anliegenden Talhängen<br />
gespeist wird. Verschiedene Wasservogelarten<br />
lassen sich hier in freier<br />
Natur beobachten. Der Stausee selbst<br />
wurde zum Zweck des Hochwasserschutzes<br />
angelegt. Unmittelbar hinter<br />
dem Cranenweyer folgt für das aus<br />
einer kleinen Staustufe entlassene<br />
Anstelerbeek die nächste Unterquerung<br />
eines hohen Straßendamms, des<br />
Provinciale Weg oder N299.<br />
Von Eygelshoven zur Wurm<br />
Ausgangs der Straßenunterquerung<br />
liegt nun das zum Gemeindegebiet<br />
Kerkrade gehörende Eygelshoven. Der<br />
Name des Baches wird hier nun<br />
»Anselderbeek« gesprochen. Parallel<br />
zum Bachbett verläuft die Anselder<br />
Laan, während der Molenweg an eine<br />
frühere Wassermühle erinnert. In der<br />
Region bekannt ist Eygelshoven insbesondere<br />
wegen seines Samstagmarktes.<br />
Von den früheren Zechen<br />
Julia und Laura, die bis 1974 das<br />
Ortsbild prägten, ist nichts mehr zu<br />
sehen. Nur ein kleines Denkmal<br />
neben der Kirche an der<br />
St. Hubertusstraat erinnert<br />
noch daran. Das alte<br />
Eygelshoven rund um den<br />
Kirchberg lohnt ebenfalls<br />
einen kleinen Rundgang an<br />
Fachwerkhäusern und alten<br />
Höfen vorbei, wie beispielsweise<br />
dem Laethof in der<br />
Putstraat mit seiner bis ins Mittelalter<br />
zurück führenden Geschichte. Die alte<br />
Kirche stellt eine Besonderheit dar.<br />
Einzelne Bauteile stammen aus dem<br />
11. Jh., der Turm diente einst als<br />
Wehrturm.<br />
Eine weitere weiß gestrichene Hofanlage<br />
befindet sich im Bereich »Grote<br />
Stegel«. Hier mündete bis 1970 das<br />
Strijthagerbeek ins Anselderbeek.<br />
Überschwemmungen bei Starkregen<br />
wurden durch die Verlegung dieser<br />
Bachmündung und einer Kanalisierung<br />
des Strijthagerbeek gelöst. Im<br />
Bereich Stegel unterquert das Anselderbeek<br />
den Bahndamm der Strecke<br />
Herzogenrath-Heerlen. Der weitere<br />
Bachverlauf lässt sich nun schwer<br />
verfolgen. Er führt durch das Gewerbegebiet<br />
auf dem ehemaligen<br />
Zechengelände in Richtung Landesgrenze<br />
und damit in Richtung Wurm,<br />
die hier als Grenzfluss fungiert. Mit<br />
der Mündung des Anselderbeek in die<br />
Wurm endet der dritte Teil des Berichtes<br />
über den Amstelbach.<br />
Der komplette oben beschriebene<br />
Verlauf des Anstelerbeek bzw. Anselderbeek<br />
lässt sich nur bedingt im<br />
Rahmen einer<br />
Wanderung<br />
oder<br />
einer Radtour<br />
nachverfolgen.<br />
Am besten teilt man sich<br />
das Ganze in zwei Abschnitte ein,<br />
einmal den Bereich zwischen Hambos,<br />
Erenstein und Cranenweyer und<br />
zum zweiten den Bereich Eygelshoven<br />
zwischen N299 und Bahnlinie<br />
Herzogenrath-Heerlen. Beide<br />
Abschnitte lassen sich im Rahmen<br />
einer Rundwanderung gut erkunden,<br />
während nicht alle diese Wege mit<br />
dem Fahrrad befahren werden können.<br />
Die Mündung in die Wurm ist<br />
nur schwer auszumachen. Diese<br />
befindet sich etwa 400 Meter nördlich<br />
der Holzbrücke, die von deutscher<br />
Seite über die Wurm zum Eygelshovener<br />
Wolfsweg führt.<br />
September / Oktober / November 51<br />
ALSDORFER STADTMAGAZIN 4/2013