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Wehrwissenschaftliche Forschung Jahresbericht 2012

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<strong>Forschung</strong>saktivitäten <strong>2012</strong> 38 39<br />

Dr. Dagi Geister<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, Institut für Flugführung,<br />

Braunschweig<br />

dagi.geister@dlr.de<br />

Dr. Frederik Meysel<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, Institut für Flugführung,<br />

Braunschweig<br />

frederik.meysel@dlr.de<br />

Dr. Bernd Korn<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt, Institut für Flugführung,<br />

Braunschweig<br />

bernd.korn@dlr.de<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle für UA-Schwarmführung<br />

Das Institut für Flugführung am Deutschen Zentrum für Ziel des <strong>Forschung</strong>sbereiches „Zukünftige Führungsfunktionen<br />

Luft- und Raumfahrt führt im Bereich „Zukünftige Führungsfunktionen<br />

für UAS“ verschiedene <strong>Forschung</strong>svorhaben manned Aircraft) weiter zu entwickeln sowie die Integrations-<br />

für UAS“ ist es, die Fähigkeiten und Funktionen von UA (Un-<br />

durch, deren Zielsetzung die Weiterentwicklung von Fähigkeiten<br />

und Funktionen für unbemannte Luftfahrzeuge ist. Luftraum zu erhöhen. Bei den Anforderungen an wehrtechfähigkeit<br />

von UAS (Unmanned Aircraft Systems) in den zivilen<br />

Der Kern der Arbeiten innerhalb dieses Vorhabens liegt in nische Systeme stehen hierbei der Schutz der Soldaten, eine<br />

dem Anwendungsfeld der UA-Schwarmführung.<br />

vernetzte Operationsführung sowie die weltweite Aufklärung<br />

an erster Stelle.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil zukünftiger Führungsfunktionen<br />

und Fähigkeiten bei der Steuerung unbemannter Luftfahrzeuge<br />

sind insbesondere Funktionen zur UA-Schwarmführung.<br />

Eine effiziente Schwarmführung setzt eine optimale Aufgabenverteilung<br />

zwischen einzelnen UAS während einer Mission<br />

und eine verzugslose Auswertung gesammelter Sensordaten<br />

zur dynamischen Anpassung von Missionszielen voraus (Abbildung<br />

1).<br />

Die Basis zur Realisierung dieser Aufgaben bildet eine generische<br />

UA-Bodenkontrollstation (BKS). Eine BKS zur effizienten<br />

Planung, Durchführung und Auswertung von UAS-Missionen<br />

sollte auf einem universellen Verständnis existierender Interoperabilitäts-Standards<br />

basieren und sollte diese in den zur<br />

Verfügung gestellten Kontroll- und Führungsfunktionen realisieren.<br />

Die Interoperabilität in einem Gesamtsystem aus<br />

UA und C4I (Command, Control, Communication, Computers<br />

and Intelligence) erhöht nicht nur die Flexibilität und Effizienz<br />

über eine variable Einsetzbarkeit von alternativen Simulationsund<br />

<strong>Forschung</strong>sanlagen, sondern vereinfacht ebenfalls eine<br />

gemeinsame Auswertung und Verarbeitung von Missionsdaten.<br />

Dies bedeutet, dass die BKS auf Basis von einheitlichen<br />

Interoperabilitätsstandards (wie z. B. STANAG 4586) mit unterschiedlichen<br />

Typen an UA während einer Mission gekoppelt<br />

werden kann. Die BKS kann hierbei nicht nur verwendet werden,<br />

um die Mission eines einzelnen UA zu planen und deren<br />

Durchführung zu steuern, sondern beinhaltet zudem die<br />

Möglichkeit mehrere UA gleichzeitig i. S. d. Schwarmführung<br />

zu überwachen (Abbildung 2).<br />

Für verschiedene mögliche Formationen eines Schwarms<br />

können in der BKS schwarmfähige 4D-Trajektorien für die<br />

Missionsteile, die in Formation geflogen werden, generiert<br />

werden. Weiterhin wurden vordefinierte Landeverfahren<br />

(Standard Operating Procedures), die an die verwendeten<br />

Landeplätze, Betriebsrichtung, Platzrundenverkehr etc. in<br />

Echtzeit angepasst werden können, konzeptioniert. Die<br />

Grundfunktionalitäten wurden modular implementiert<br />

und in verschiedenen Simulationsstudien getestet. Unter<br />

Verwendung einer Schwarmtrajektorie und einer gegebenen<br />

Formation berechnet ein Modul Einzeltrajektorien aller UA<br />

(Abbildung 3).<br />

Das Verfahren zur Schwarmführung wird bei der letztlich angestrebten<br />

Technologiereife u. a. auch bei der Begegnung von<br />

Gruppen von UA mit anderen Luftfahrzeugen einsetzbar sein.<br />

In zukünftigen Versionen soll die Schwarmtrajektorie so abgeflogen<br />

werden können, dass z.B. in Kurven die Formation so<br />

koordiniert werden kann, dass durch den Wechsel von Echelon<br />

„links“ auf „rechts“ in einer Rechtskurve die Flugwege der<br />

einzelnen Luftfahrzeuge geringere Anforderungen an die<br />

Flugleistungen stellen und damit engere und effizientere<br />

Manöver möglich werden (Abbildung 4).<br />

Bei der Konzeption und Implementierung der Bodenkontrollstation<br />

wurde insbesondere auf eine intuitive Mensch-<br />

Maschine Schnittstelle für den UAS-Operator Wert gelegt.<br />

Um dies sicherzustellen, sind regelmäßige Evaluationen<br />

mit Anwendern eingeplant.<br />

Abb. 1: Sensor-adaptive UA-Führung im Schwarm (Screenshot) Abb. 2: Missionsplanung und Evaluierung UA-Schwarm (Screenshot) Abb. 3: Schwarmführung als eine Einheit, Aufteilung zur Landung mit<br />

Abb. 4: Demultiplexen einer Schwarmtrajektorie zur Bestimmung<br />

Einzel-Trajektorienführung und Sequenzierung (Screenshot)<br />

individueller Trajektorien für alle Einheiten einer Formation

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