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Wehrwissenschaftliche Forschung Jahresbericht 2012

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<strong>Forschung</strong>saktivitäten <strong>2012</strong> 50 51<br />

Hptm Dipl.-Wi.-Ing. Andreas Breitfeld<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität der Bundeswehr, Hamburg,<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

M. Eng. Holger Freyer<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität der Bundeswehr, Hamburg,<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Jens Wulfsberg<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität der Bundeswehr, Hamburg,<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Bruns<br />

Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität der Bundeswehr, Hamburg,<br />

Fakultät für Maschinenbau<br />

andreas.breitfeld@hsu-hh.de<br />

holger.freyer@hsu-hh.de<br />

jens.wulfsberg@hsu-hh.de<br />

rainer.bruns@hsu-hh.de<br />

Abstandsfähiges, bodengebundenes Lage-, Ziel- und<br />

Wirkungsaufklärungssystem WOERMS<br />

Mit dem Lage-, Ziel- und Wirkungsaufklärungssystem<br />

WOERMS (Wireless self-organised electrorheological Micro-<br />

Sensorsystem) wird durch das Institut für Konstruktionsund<br />

Fertigungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität /<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg ein abstandsfähiges,<br />

operatives Aufklärungsmittel für echtzeitnahe und durchhaltefähige<br />

Lage-, Ziel- und Wirkungsaufklärung vorrangig<br />

für urbanes Gelände entwickelt.<br />

Sowohl luftgestützte als auch bodengebundene unbemannte<br />

Aufklärungssysteme (AufklSys) spielen bei der Deckung des<br />

Informationsbedarfs der militärischen Führung in modernen<br />

Einsatzszenarien eine immer wichtiger werdende Rolle. Die<br />

Fähigkeit hochentwickelte, den menschlichen Sinnen überlegene<br />

Sensorik ohne Gefährdung eigener Kräfte einsetzen zu<br />

können, macht den Einsatz von unbemannten AufklSys interessant.<br />

Vor allem die Vermeidung eigener und ziviler Opfer,<br />

sowie die Reduzierung von Unterstützungspersonal zu Gunsten<br />

anderer Kräfte in den Einsatzkontingenten sprechen für den<br />

Einsatz dieser Systeme.<br />

Das modulare operative AufklSys WOERMS soll dem Truppenführer<br />

ein durchhaltefähiges Einsatzmittel zur abstandfähigen<br />

Informationsgewinnung in allen Phasen der Operationsplanung<br />

und -durchführung, zur echtzeitnahen Zielaufklärung<br />

im urbanen Gelände und zur Wirkungsaufklärung nach dem<br />

Einsatz von Steilfeuer oder Luftkriegsmitteln bieten.<br />

Dabei bildet das AufklSys WOERMS den konzeptionellen<br />

Rahmen für die Entwicklung eines mehrgliedrigen, miniaturisierten<br />

Antriebs- und Bewegungssystems auf Basis<br />

elektrorheologischer (ER-) Flüssigkeiten. Dem Initiator des<br />

<strong>Forschung</strong>sprojektes, das <strong>Wehrwissenschaftliche</strong> Institut<br />

für Werk- und Betriebsstoffe (WiWeB), kommt es in diesem<br />

Zusammenhang besonders auf die Erforschung von Einsatzmöglichkeiten<br />

und Grenzen der ER-Technologie in Mikrohydrauliksystemen-<br />

als Grundlage für die Entwicklung<br />

neuartiger Mikroaktorenkonzepte an.<br />

Das AufklSys WOERMS besteht aus folgenden Komponenten:<br />

– Modulare Basisstation (MBS),<br />

– Bodenkontroll- und Relaiseinheit (BKR),<br />

– Mobile Sensorsysteme (MSS).<br />

Das System kann mit dem Artilleriesystem MARS verschossen<br />

oder aus Luftfahrzeugen mit Hilfe von Streubehältern abgesetzt<br />

werden. Nach der Verbringung bilden die MSS ein<br />

redundantes ad-hoc Funknetzwerk, um die eigene Position<br />

bzw. Aufklärungsergebnisse zu melden und Bewegungsbefehle<br />

zu empfangen. Jedes MSS ist mit einem Kamerasystem für die<br />

optische Aufklärung und die Bewegungsteuerung ausgestattet.<br />

Durch den modularen Aufbau können in das System weitere<br />

Sensortypen (Akustik, ABC usw.) auftragsangepasst integriert<br />

werden.<br />

Um Aufklärungsergebnisse auch innerhalb von Gebäuden<br />

gewinnen zu können, sind die MSS in der Lage sich mit<br />

Hilfe einer schlangenähnlichen Kinematik fortzubewegen.<br />

Die Bewegung wird dabei nicht über konventionelle Hubkolbenzylinder<br />

und Hydromotoren, sondern über elastische<br />

Aktoren erzeugt. Durch die dadurch erreichte Verringerung<br />

der Einzelteile des Gesamtsystems wird ein funktionsintegratives<br />

und gegen äußere Einflüsse besonders robustes<br />

Bewegungssystem realisiert. Eine weitere Reduzierung der<br />

Einzelteile des Antriebsystems wird durch die Verwendung<br />

einer elektrorheologischen Flüssigkeit als Hydraulikmedium<br />

erreicht. Im Vergleich zu elektromechanischen Antrieben<br />

bietet der Einsatz von Hydraulik im Bereich der Mikrorobotik<br />

Vorteile bezüglich der erzielbaren Leistungsdichte, der Robustheit,<br />

sowie der Schmutzunempfindlichkeit.<br />

Im weiteren Verlauf des <strong>Forschung</strong>sprojektes werden ausgehend<br />

von gewonnen Erkenntnissen über die Skalierbarkeit<br />

des ER-Effektes die einzelnen Funktionsmodule der MSS<br />

konstruiert, intermodulare Schnittstellen konzipiert sowie<br />

die Steuerung ausgelegt. Langfristig soll das AufklSys WOERMS<br />

mit der Entwicklung der Komponenten BKR und MBS vervollständigt<br />

werden.<br />

Abb. 1: Elektrorheologischer Effekt Abb. 2: Einsatzoption des AufklSys WOERMS Abb. 3: Mobiles Sensorsystem MSS Abb. 4: 2 MSS in Transportstellung in AT-2 Hülle

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