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Wehrwissenschaftliche Forschung Jahresbericht 2012

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<strong>Forschung</strong>saktivitäten <strong>2012</strong><br />

46 47<br />

Dr. Stephan Anders<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt,<br />

Institut für Technische Physik, Stuttgart<br />

stephan.anders@dlr.de<br />

Dr. Hans-Albert Eckel<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt,<br />

Institut für Technische Physik, Stuttgart<br />

hans-albert.eckel@dlr.de<br />

entsprechende Experimente kombiniert mit einer Analyse<br />

gesetzlicher Bestimmungen.<br />

Die Analyse der gesetzlichen deutschen, französischen und<br />

wird die gestreute Laserleistung am Ort eines Beobachters<br />

berechnet (Abbildung 3), der sich in einer bestimmten Entfernung<br />

zur Quelle des Laserstrahles befindet und letzteren unter<br />

einem bestimmten Winkel betrachtet (Abbildung 2).<br />

US-amerikanischen sowie der internationalen Vorschriften<br />

(International Civil Aviation Authority, ICAO) hat ergeben,<br />

Die Gefährdungen infolge dieser Streuung, insbesondere für<br />

Lasersicherheit im Freiraum<br />

dass der Einsatz von Lasern im Freiraum grundsätzlich möglich<br />

ist. Voraussetzungen hierfür sind Genehmigungen seitens<br />

die Augen und die Haut, sind nach den ersten Ergebnissen<br />

durch die bisher zur Verfügung stehenden Schutzmaßnahmen<br />

der Luftsicherheit und der öffentlichen Verwaltungen, in deren<br />

handhabbar. Dies gilt auch unter der Annahme sich eintrüben-<br />

Verantwortungsgebieten die Laseraktivitäten stattfinden<br />

der Wetterverhältnisse, die mit einem raschen Anstieg der<br />

sollen.<br />

Streustrahlung einhergeht.<br />

Die Ausbreitung von Laserstrahlung im Freiraum kann<br />

Den Fragen und Anforderungen hinsichtlich des Einsatzes<br />

Menschen, Tiere und Sensoren gefährden. Bisher existieren<br />

von Lasern im Freien, insbesondere von Hochleistungslasern,<br />

Der Einsatz von Lasern im Freiraum hat in einer solchen<br />

Die theoretisch ermittelten Ergebnisse werden durch Experi-<br />

weder ausreichende Untersuchungen zu diesen Risiken, noch<br />

kommt künftig eine wachsende Bedeutung zu.<br />

Entfernung von Flughäfen stattzufinden, dass die von der<br />

mente auf der Freistrahlstrecke des Instituts für Technische<br />

ist der Einsatz von Lasern im Freiraum eindeutig geregelt.<br />

ICAO festgelegten Grenzwerte für eine maximal zulässige<br />

Physik am Standort Lampoldshausen validiert (Abbildung 4).<br />

Es gilt die gegenwärtigen gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

War bisher der Einsatz von Lasern überwiegend auf ge-<br />

Laserstrahlung auf Flughäfen nicht überschritten werden<br />

zu klären sowie die Gefährdungen durch Laserstreustrahlung<br />

schlossene Räume beschränkt, also auf Stätten, in welchen<br />

(Abbildung 1). Zusätzlich sind Mindestentfernungen zu<br />

zu modellieren und experimentell zu validieren.<br />

die Gefährdung durch Laserstrahlung auf einen baulich abge-<br />

Flugrouten einzuhalten.<br />

schlossenen Bereich begrenzt ist und der durch eine Reihe von<br />

genau festgelegten und systematisch angewendeten Maßnah-<br />

Zum Schutz der Allgemeinheit sind gemäß den derzeit<br />

men vollständig begegnet werden kann, so stellt der Einsatz<br />

gültigen Normen Sicherheitszonen um die Laseranlagen<br />

von Lasern im Freien durch das Fehlen jeglicher physikalischer<br />

einzurichten.<br />

Barrieren gänzlich neue Herausforderungen an die Sicherheit<br />

der Allgemeinheit, der Angehörigen der Streitkräfte, des Flug-<br />

Ziel der hier durchgeführten Studie ist es weiterhin, ein phy-<br />

verkehrs und die Unversehrtheit von Satelliten etc. dar.<br />

sikalisch fundiertes Bild über die Gefährdungen, die bei der<br />

Ausbreitung von Laserstrahlung in der Atmosphäre entstehen<br />

Am Institut für Technische Physik des Deutschen Zentrums<br />

könnten, zu erhalten. Von Interesse ist die Streuung an den<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR) laufen derzeit umfangreiche<br />

Luftmolekülen und den in der Luft enthaltenen Aerosolen<br />

Studien zum Thema Lasersicherheit im Freiraum.<br />

(z. B. Dunst, Staub). Dazu entwickelt das Institut für Technische<br />

Physik Modelle um die Stärke und Richtung der Streustrahlung<br />

Diese Arbeiten umfassen theoretische Modellierungen<br />

z. B. für einen 100 kW Laserstrahl zu ermitteln. Um daraus dann<br />

zur Streuung von Laserstrahlung in der Atmosphäre sowie<br />

die Gefährdung z. B. für das menschliche Auge zu ermitteln,<br />

Abb. 1: Zonen in und um eines Flughafenareals, innerhalb derer<br />

nur maximal zulässige, von der ICAO festgelegte Grenzwerte für<br />

Laserstrahlung gelten (offizielle Darstellung der ICAO)<br />

Abb. 2: Distanz und Blickwinkel des Beobachters relativ zur Laserquelle<br />

Abb. 3: Laserleistung, die in das Auge eines Betrachters<br />

mit einem Pupillendurchmesser von 7 mm gestreut wird,<br />

dargestellt als Funktion des Abstandes des Beobachters<br />

von der Laserquelle und des Betrachtungswinkels,<br />

gerechnet für einen 100 kW-Laserstrahl<br />

Abb. 4: Laser-Freistrahlstrecke des Instituts für Technische Physik am<br />

Standort Lampoldshausen

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