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PDF | 90 Seiten | 6,1 MB - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und ...

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64 // 3. Private Förderung<br />

→ EXKURS<br />

Die Unterschiede: Spende – Sponsoring – Werbung<br />

Nicht alles, was Sponsoring genannt wird, ist »echtes« Sponsoring. Entscheidend ist immer der Inhalt des Vereinbarten, nicht das,<br />

was ein Unternehmen oder eine Kultureinrichtung, ein Verein, eine Schule als Sponsoring definiert. Das Prinzip »Leistung <strong>und</strong> Gegenleistung«<br />

ist der wesentliche Unterschied des Sponsorings zu anderen Förderinstrumenten. Beim Spendenwesen <strong>und</strong> Mäzenatentum<br />

stehen altruistische <strong>und</strong> gemeinwohlorientierte Gründe für ein Engagement im Vordergr<strong>und</strong>. Die öffentliche <strong>und</strong> Stiftungsförderung<br />

haben im Geben <strong>und</strong> Unterstützen ihren Zweck <strong>und</strong> Auftrag. Während Sponsoring tendenziell ein Geschäft ist, sind dies Spende oder<br />

mäzenatische Förderung tendenziell nicht (vgl. Böttcher 2009, S. 21f.). Und: Nur ein Unternehmen kann »Sponsor« sein. Wer aus seiner<br />

Privatschatulle der Schule, dem <strong>Kinder</strong>garten oder der sonstigen, nicht gewerblichen Bildungsstätte eine größere Summe zuwendet,<br />

ist ein Mäzen oder Spender.<br />

Auch wenn bei Kultureinrichtungen, Vereinen oder Schulen die erbrachte Gegenleistung häufig sehr gering ausfällt <strong>und</strong> damit deutlich<br />

hinter der Sponsorenleistung zurücksteht, handelt es sich dennoch nicht um Spenden im Sinne des Steuerrechts. Es handelt sich um<br />

eine Spende, wenn die Zuwendung ohne Rechtspflicht oder wenn sie freiwillig ohne Gegenleistung erbracht wird oder wurde. Sie wird<br />

dem ideellen Bereich von Vereinen zugeordnet <strong>und</strong> ist umsatzsteuerfrei (siehe auch Kapitel 3.2.1.5, S. 53).<br />

Echtes Sponsoring liegt vor, wenn der empfangende Verein eine Gegenleistung erbringt, die nicht über einen »kleinen Dank nebenbei«<br />

hinausgeht, weil der Verein auf den Sponsor beispielsweise in folgender Weise aufmerksam macht: auf Plakaten, mit Veranstaltungshinweisen,<br />

in Ausstellungskatalogen, auf Programmen, auf Briefköpfen. Der Hinweis kann unter Verwendung des Emblems oder Logos<br />

des Sponsors erfolgen. Bereits auf die Verlinkung der Website sollte dagegen besser verzichtet werden, wenn man den Spendenbereich<br />

nicht verlassen möchte.<br />

Im Unterschied zur Werbung ist Sponsoring nicht nur der reine Kauf von Werbefläche gegen Entgelt, sondern beim Sponsor steht ein zusätzlicher<br />

Förder- <strong>und</strong> Imagegedanke dahinter. Es liegen Werbeeinnahmen im wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb vor, wenn die Kultureinrichtung,<br />

der Verein oder die Schule an der Werbemaßnahme aktiv mitwirken (z. B. indem alle Werbe-T-Shirts des Sponsors tragen).<br />

Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale<br />

Bitte beachten Sie, dass es fließende Übergänge zwischen den Förderinstrumenten gibt <strong>und</strong> nicht immer die Reinform eingehalten<br />

werden kann:<br />

1. Bei Spenden wird keine Gegenleistung erwartet. Gleichwohl gibt es viele Spender, die sich aufgr<strong>und</strong> ihrer Spenden eine gewisse<br />

Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Mitgestaltung des Mitteleinsatzes erhoffen.<br />

2. Sponsoring ist mit einer Gegenleistung verb<strong>und</strong>en. Der Geldgeber wird sichtbarer <strong>und</strong> bestimmt seine Sichtbarkeit mit. Die Gegenleistungen<br />

können aber häufig durchaus sehr kooperativ verhandelt werden.<br />

3. Werbung ist deutlich kommerziell ausgerichtet, hier ist das Verhältnis kein partnerschaftliches, wie beim Spenden oder Sponsoring.<br />

In dieser Geschäftsbeziehung sind aber die gegenseitigen Rechte <strong>und</strong> Pflichten klarer definiert.

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