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PDF | 90 Seiten | 6,1 MB - Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und ...

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3. Private Förderung // 67<br />

3.2.3.3 Motive für ein Sponsorship<br />

Auch wenn die zentralen Motive eines Sponsors vor allem in<br />

der Imageprofilierung <strong>und</strong> verbesserten Marktplatzierung<br />

liegen, lohnt ein tiefer gehender Blick auf die Motivation<br />

von Sponsoren <strong>und</strong> Gesponserten. Dies hilft zum einen, das<br />

Geschäft »Sponsoring« besser verstehen <strong>und</strong> einschätzen<br />

zu können, zum anderen kann das auch die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

ethische Bewertung beeinflussen. Für einige Kultureinrichtungen,<br />

Vereine <strong>und</strong> Schulen ist es ein zweischneidiges<br />

Schwert: Willkommene Finanzierungsquellen stehen dem<br />

befürchteten Verlust der Unabhängigkeit gegenüber.<br />

Sponsoren verbinden mit Sponsoring<br />

>> Imageprofilierung: Unternehmen, die Kultureinrichtungen,<br />

Vereine oder Schulen mit Kultur-, Jugend- <strong>und</strong> Bildungssponsoring<br />

etc. fördern, demonstrieren soziale <strong>und</strong><br />

gesellschaftliche Verantwortung in der Öffentlichkeit,<br />

zeigen beispielsweise ihre Innovationsfreude <strong>und</strong> Kreativität.<br />

>> Erhöhung bzw. Stabilisierung eines bereits vorhandenen<br />

Bekanntheitsgrads: Unternehmen zielen auf eine höhere<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Aufmerksamkeit in der Bevölkerung <strong>und</strong><br />

auf ihre (alten <strong>und</strong> neuen) Zielgruppen. Sponsoring hat<br />

dabei geringere Streuverluste als Werbung.<br />

>> Steigerung der Verkaufszahlen durch Sympathiegewinn:<br />

Laut Umfragen beeinflusst die Sponsorentätigkeit eines<br />

Unternehmens Käufer/-innen bei ihrem Kaufverhalten.<br />

>> Steuerliche Vorteile: Da Sponsoring als Betriebsausgabe<br />

die größten steuerlichen Vorteile bringt (was den Schwer -<br />

punkt auf Werbeleistung in der Sponsoringvereinbarung<br />

voraussetzt), ist es für Unternehmen besonders attraktiv.<br />

Der Nachteil liegt hier beim Geförderten, da die Einnahme<br />

regelmäßig nicht dem ideellen Bereich, sondern<br />

dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb zuzurechnen ist.<br />

>> Mitarbeitermotivation: Auch intern kann Sponsoring positive<br />

Auswirkungen für Unternehmen haben. Der überwiegende<br />

Anteil der Mitarbeiter/-innen identifiziert sich<br />

gern mit einem Unternehmen, das gesellschaftspolitische<br />

Verantwortung übernimmt.<br />

Gesponsorte verbinden mit dem Sponsoring<br />

>> Zusätzliche finanzielle Einnahmen <strong>und</strong>/oder Sachzuwendungen<br />

für ihre Kultureinrichtung, den Verein, die Schule<br />

etc. <strong>und</strong> ihre Projekte.<br />

>> Professionalisierungsprozesse: bessere Öffentlichkeitsarbeit<br />

sowie Öffnung von Kultur, Jugendarbeit <strong>und</strong> Schule<br />

in Richtung Wirtschaft (Dialog mit Unternehmen).<br />

>> Eintritt in einen direkten Dialog mit einer kritischen Öffentlichkeit.<br />

Abb. 16: Motive für ein Sponsorship (eigene Darstellung in Anlehnung an u. a. die Deutsche Umwelthilfe 2005, S. 8)<br />

→ PRAXISTIPP<br />

Das Motivprofil<br />

Erstellen Sie ein Motivprofil! Das heißt, recherchieren Sie bei Ihrem potenziellen Sponsor, was ihn antreibt <strong>und</strong> ob Sie dieses Motiv auch<br />

bedienen können!<br />

1. Ethisch begründetes Sponsoring: Verpflichtung eines Unternehmens, Verantwortung zu übernehmen. Diese Art der Begründung<br />

ist bei Unternehmen, die vom Eigentümer geführt werden, häufig.<br />

2. Kommunikativ begründetes Sponsoring: Der Sponsor möchte einen Dialog mit gegenwärtigen <strong>und</strong> zukünftigen Zielgruppen <strong>und</strong><br />

erhofft sich durch Rückkoppelung auch positive Wirkungen im eigenen Unternehmen.<br />

3. Sachlich begründetes Sponsoring: Hier stellt der Sponsor den Beitrag des Unternehmens zur Lösung kultur-, jugend-, bildungs<strong>und</strong>/oder<br />

gesellschaftspolitischer Probleme in den Vordergr<strong>und</strong> (vgl. Landesinstitut für Erziehung <strong>und</strong> Unterricht 2001, S. 191).<br />

Ergo: Die Argumentation dem Sponsor gegenüber sollte immer angebotsorientiert <strong>und</strong> nicht bedarfsorientiert sein – »Was kann ich<br />

bieten?« <strong>und</strong> »Wie kann ich auf diese Motive reagieren?« <strong>und</strong> nicht »Was brauche ich?« (Win-Win-Strategie)!

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