15.01.2014 Aufrufe

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS

Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

nachfolgende Erosion und Sedimentation im gletschernahen und -fernen Periglazial<br />

überprägt (siehe unten), insbesondere äolische und fluviatile Sedimentverfrachtungen<br />

während der Eisvorstöße. Die Prozesse des letzten Glazials (Würm) und Interglazials<br />

(Holozän) haben die vorherige quartäre Morhologie in der Region verwischt bzw. das<br />

Vorland der Alpengletscher eingeebnet. Es wird heute davon ausgegangen, dass die<br />

altpleistozäne Landschaft wenig gegliedert war, und dass sich Flusssysteme vom Typ<br />

„braided river“ entwickelt hatten (siehe auch Günz-Glazial, Abb. 64).<br />

Abb. 64:<br />

Maximale Ausdehnung mittel- und jungpleistozäner Glaziale der Riß- und<br />

Würm-Zeit, nach /HUS94/<br />

In jedem alpinen Glazial bildete sich eine Abfolge von mehreren Schottersequenzen<br />

aus, wobei sich das Herkunftsgebiet der zumeist kalkigen Schottermaterialien im alpinen<br />

Raum ständig veränderte /BEN95/. Die Schmelzwasserschotter breiteten sich im<br />

nördlichen Vorland der Alpengletscher aus und überlagerten sich. Die altpleistozänen<br />

Schotterfluren (Günz- und Mindel-Zeit) sind durch die glazifluviatile Erosion während<br />

der mittel- und jungpleistozänen Glaziale (Riß- und Würmzeit) zerschnitten worden. Die<br />

Schmelzwasserrinnen veränderten ihren Verlauf nicht, so dass diese Schmelzwässer<br />

ungehindert nach Norden <strong>zur</strong> Donau abfließen konnten 39 . Die durch den Wechsel von<br />

pleistozäner Erosion und Sedimentation entstandene Abfolge der Schotterterrassen in<br />

den Flusstälern ist ein deutliches Indiz für Klimaschwankungen während des Quartär,<br />

siehe Abb. 65. Während des Glazials wurden die Flusstäler durch die Erosionswirkung<br />

der herannahenden Gletscher aufgeschottert und während des Interglazials, bei höherem<br />

Wasserabfluss aufgrund der abschmelzenden Gletscher, diese Schotter wieder<br />

ausgeräumt und Flusstäler eingetieft. Der Erosionsschutt wurde in den Unterläufen der<br />

Schmelzwasserrinnen und im Donautal – relativ große Entfernung vom Gletscher – bei<br />

nachlassender Transportkraft der Schmelzwässer abgelagert.<br />

99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!