Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS
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periode mit Fichten-Kiefern-Wäldern, die dem Dürnten-Interstadial entspricht. Danach<br />
folgte eine lange Zeit ohne Wälder, die das Hauptglazial des Würm einschließt. Die<br />
Entwicklung zeigt, dass der Klimatrend des Weichsel-Glazials in der norddeutschen<br />
Tiefebene nach /BER04/ auf das Würm-Glazial im Alpenvorland übertragbar ist.<br />
Der klimatische Trend nach /BER04/ ging bis zum Hoch-Würm eindeutig zu kälteren<br />
Jahresmitteltemperaturen und niedrigeren Niederschlägen, wenn auch durch warme,<br />
niederschlagsreiche Perioden unterbrochen. Während des Frühglazials kühlte sich das<br />
Klima in wenigen Jahrtausenden schnell ab. Das eigentliche Hochglazial war durch<br />
Wechsel kalter und weniger kalter Phasen geprägt. In den kalten Phasen des Hauptglazials<br />
fand eine Absenkung der Temperaturen in wenigen Jahrtausenden statt, bis<br />
vor etwa 15 000 Jahren die minimalen Jahresmittelwerte der Kaltzeit erreicht wurden.<br />
Das Spätglazial dauerte wenige Tausend Jahre und ist durch schnelle und kurzfristige<br />
Klimaschwankungen gekennzeichnet. Danach begann das gegenwärtige Interglazial<br />
(Holozän); seit dem liegen zumeist gemäßigte Klimabedingungen vor.<br />
Das Hauptglazial der Würm-Zeit mit der Vergletscherung der Alpentäler und des nördlichen<br />
Vorlands wird zwischen 22 000 und 18 000 Jahren angenommen /BEN95/. Das<br />
Hochglazial dauerte demnach nur wenige Tausende Jahre an. Das Alpenvorland war<br />
vor etwa 15 000 Jahren wieder eisfrei, denn die Gletscher hatten sich ziemlich schnell<br />
in die Alpentäler <strong>zur</strong>ückgezogen. Der Zeitraum bis <strong>zur</strong> spürbaren Klimaverbesserung<br />
dauerte wahrscheinlich nicht länger als 7 000 Jahre, wobei einige Klimarückschläge<br />
(die Tundren-Zeiten) auftraten /BEN95/. Mit der raschen Erwärmung zu Beginn des<br />
Postglazials vor etwa 10 000 Jahren haben die Alpengletscher in sehr kurzer Zeit die<br />
neuzeitliche Größe angenommen /PAT80/<br />
4.2.4 Hydrologie<br />
Flüsse<br />
Das Flusssystem der Ur-Donau entstand nach der Ablagerung der Oberen Süßwassermolasse,<br />
etwa im Pliozän. Sie durchfloss das tertiäre Molassebecken an seinem<br />
Nordrand parallel <strong>zur</strong> Langsachse in West-Ost-Richtung. Seit dem Pliozän bildete sie<br />
die Sammelrinne (Hauptvorflut) aller Abflüsse in das nördliche Alpenvorland aus dem<br />
Westen, Süden und Norden. Es flossen auch noch größere Wassermengen aus dem<br />
Einzugsgebiet der damaligen Aaredonau und des damaligen Alpenrheins zu /VIL03/.<br />
Zeugen des alten Flusssystems sind die pliozänen Hoch- und Streuschotter auf der<br />
Flächenalb, westlich von Ulm. In der Aneinanderreihung zeichnet diese Schotter die<br />
Rinne der Ur-Donau nach, die nördlich des heutigen Flussbetts auf der Flächenalb<br />
(nahe der Klifflinie, vgl. Abb. 41) verlief.<br />
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