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Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS

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Die Grundwasserchemie wird vor allem durch die Eigenschaften der eindringenden<br />

Grundwässer sowie die Lösungsvorgänge im Untergrund bestimmt. So hängt die<br />

Chemie der oberen Grundwasserkörper in starkem Maße von der vorherrschenden<br />

Vegetation und den Böden sowie unter heutigen Bedingungen den landwirtschaftlichen<br />

Maßnahmen (z.B. Düngung) ab. Seine chemische Zusammensetzung wird zusätzlich<br />

durch Lösungs- und Sorptionsvorgänge in den durchströmten Sedimenten und nahegelegenen<br />

Salzstrukturen in Abhängigkeit von Fließgeschwindigkeit/Aufenthaltsdauer<br />

des Grundwassers verändert. Aufgrund einer Trennung der Grundwasserstockwerke<br />

durch weiträumig ausgeprägte Trennschichten und dadurch geringe Durchmischung<br />

der Grundwässer können sie eine andere chemische Zusammensetzung aufweisen. In<br />

früheren Zeiten dürfte zumindest in der Referenzregion „Elbe“ das in die Elbe eindringende<br />

Meerwasser zu vermehrt brackischen Grundwässern geführt haben. Für den<br />

Zeitraum während der Eisbedeckung und vor allem während und nach Abschmelzen<br />

der Gletscher in den späten Kaltzeiten ist anzunehmen, dass vermehrt sauerstoffreiches<br />

Wasser in den Untergrund eindrang und die Chemie des Grundwassers erheblich<br />

beeinflusste.<br />

Die oberflächennahen Grundwässer in der Referenzregionen sind heute in der Regel<br />

weich bis mittelhart, mit geringen Eisen- und Mangangehalten. Im Bereich der „Flussauen“<br />

weist die chemische Beschaffenheit der Grundwässer örtlich leicht erhöhte Gesamt-<br />

und Karbonathärte (mittelhart) sowie erhöhte Eisen und Manganwerte auf. Innerhalb<br />

der Naturräume „Schotter/Sande“ und „Moränen“ lassen sich vor allem in der<br />

Referenzregion „Elbe“ in geringer Tiefe vielerorts versalzene Grundwässer nachweisen.<br />

Diese treten zwar auch in der „Weser“-Region auf, sind jedoch wesentlich kleinräumiger<br />

ausgeprägt. Dafür finden sich in der „Weser“-Region häufig typische Moorwässer<br />

mit hohen Gehalten organischer Substanz und niedrigem pH-Wert.<br />

Die Tiefengrundwässer im Gebiet „Elbe“ sind durch die im Untergrund vorhandenen<br />

Salzstöcke und die ausgeprägten hydraulischen Fenster häufig durch hohe Chloridund<br />

Sulfatgehalte geprägt.<br />

Aufgrund der meist relativ groben Bodentextur und des stabilen Bodengefüges sowie<br />

der weitgehend geschlossenen Vegetationsbedeckung und des geringen Reliefs ist der<br />

Oberflächenabfluss in den Referenzregionen relativ gering und die Grundwasserneubildung<br />

hoch. Unterschiede ergeben sich aus der geographischen Lage der Referenzgebiete<br />

sowie kleinräumig durch die Standortgegebenheiten im Hinblick auf Topographie,<br />

Hangneigung, Vegetation, Boden sowie des Grundwasserflurabstands. Vor allem<br />

unter Permafrostbedingungen war sie stark herabgesetzt. Bei Gletscherüberdeckung<br />

konnte dagegen aufgrund des unter dem Gletscher vorhandenen ungefrorenen Bodens<br />

eine Neubildung durch Schmelzwässer erfolgen. Die berechneten Werte für die heutigen<br />

Klimaverhältnisse liegen für beide Regionen in der Regel zwischen 0 und<br />

250 mm/a. Kleinräumig können auf sandigen Böden bei geringem Oberflächenabfluss<br />

auch Maximalwerte bis 450 mm/a erreicht werden. In der „Weser“-Region werden unter<br />

günstigen Bedingungen Grundwasserneubildungsraten bis zu 350 mm/a berechnet.<br />

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