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Ressortforschungsberichte zur kerntechnischen Sicherheit ... - DORIS

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die Grundwasserflurabstände fast in der gesamten Referenzregion. Der Karstaquifer<br />

streicht in der Schwäbischen Alb und fällt nach Süden hin steil ein, um südlich des Donautals<br />

tief unter die Schotter und Molasse des Alpenvorlandes abzutauchen. Auf der<br />

Alb steht der Karstaquifer an der Oberfläche an, in der Fluss-niederung der Donau ist<br />

er vollständig überdeckt und südlich der Donau durch die mächtigen geringleitenden<br />

Schichten der Molasse und Schotter abgedeckt. Dies hat Konsequenzen: in den Karsttälern<br />

der Alb gelangt das Wasser des Karstaquifers über Quellen an die Oberfläche, in<br />

der Flussniederung der Donau steigt dieses Wasser aufgrund artesischer Verhältnisse<br />

über hydraulische Fenster bis in die alluvialen Ablagerungen auf und südlich des Donautals<br />

gelangt es nicht mehr auf natürlichen Wegen an die Oberfläche. Das heißt, in<br />

der Alb speist der Karstaquifer direkt in die Alluvionen der Flusstäler, die Flüsse entspringen<br />

diesen Karstquellen; im Donautal speist er indirekt – als aufsteigendes Karstgrundwasser<br />

– über hydraulische Fenster mit in die alluvialen Talschotter ein und in<br />

den Tälern der Schotterfluren gar nicht.<br />

Für den oberflächennahen Biosphärenaquifer folgt daraus, dass dieser in den Tälern<br />

der Alb quasi vollständig durch den Karstaquifer gebildet wird, im Flusstal der Donau<br />

durch den alluvialen Talaquifer der Donau, welcher stark vom Karstwasser beeinflusst<br />

wird, und in den Tälern der Iller-Lech-Platte durch vom Karstwasser unbeeinflusste alluviale<br />

Talaquifere.<br />

Die Donau und sein alluvialer Talschotter sind die Hauptvorflut in der Referenzregion,<br />

die lokale Vorflut bilden die Nebenflüsse der Donau und ihre alluvialen Talschotter in<br />

den nördlichen und südlichen Seitentälern. Über diese Flüsse und Talaquifere wird<br />

quasi das gesamte Wasser der Referenzregion zwischen Geo-, Hydro- und Atmosphäre<br />

ausgetauscht bzw. der Wasserkreislauf der Referenzregion wird über die Flusstäler<br />

gesteuert. Das Vorflutniveau der Donau bestimmt den Karstwasserspiegel des<br />

Tiefen Karsts (Karstaquifer) und auch den Grundwasserstand der alluvialen Talaquifere.<br />

Dieser variiert in Abhängigkeit der Neigung der Talwasserscheiden und kann die<br />

Flur erreichen.<br />

Infolge der hydrologischen Situation in der Referenzregion können drei aquatische Naturräume<br />

unterschieden werden: der Fluss, die Quelle und das Moor. Natürliche Seen<br />

gibt es in der Referenzregion seit dem Holozän nicht. Die Quellen im Gebiet der Schotterfluren<br />

und Molasse (südlich des Donautals) sind nicht relevant, da hier keine hydraulische<br />

Verbindung mit dem Geosphärenaquifer besteht.<br />

Die quartäre Entwicklung in der Referenzregion war – bis zum Eingreifen des modernen<br />

Menschen – durch natürliche Prozesse geprägt, insbesondere durch Erosion und<br />

Sedimentation, Wettererscheinungen und Vegetation. Der Wechsel von Warm- und<br />

Kaltzeiten prägte die natürliche Entwicklung in der Region. In Kaltzeiten bestimmten<br />

periglaziale Prozesse die Morphogenese, insbesondere die Solifluktion, die glazifluviatile<br />

Erosion und Sedimentation sowie die äolische Sedimentverfrachtung die Morphogenese,<br />

Die Flusstäler unterlagen einer starken Tiefen- und Seitenerosion und die Unterläufe<br />

wurden aufgeschottert. Die Verkarstung kam weitgehend zum Erliegen. In<br />

Warmzeiten – wie gegenwärtig im Holozän – setzte die Verkarstung wieder ein. Auf<br />

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